2) Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Liegnitz,
[* 4]
Kreis
[* 5] Kirschberg, hat eine Kaltwasserheilanstalt, eine
Eisengießerei
[* 6] und (1883) 681 Einw.
3)
Alexandre, franz. Archäolog, geb. 1820 zu
Paris,
[* 9] studierte an der
Normalschule, ging 1848 als Mitglied
der
École française nach
Athen,
[* 10] widmete sich aber nach seiner Rückkehr in
Frankreich vornehmlich prähistorischen
Studien
und wurde 1862
Direktor des gallo-römischen
Museums in
St.-Germain en Laye, zu dessen
Gründung er wesentlich
beigetragen hatte. 1881 wurde er zum Mitglied der
Akademie ernannt. Er schrieb: »Essai sur les dieux protecteurs des héros
del'Illiade« (1857),
»De fabulis Arcadie antiquissimis«, »Études de mythologie et d'archéologie
grecquies. D'Athènes à
Argos« (1858);
6)
Georges, franz.
Maler, geb. 1849 zu
Paris,
Schüler von
Yvon,
Barrias und
Bonnat, debütierte im
Salon von 1876 mit einem
Bilde:
der Geizhals, welchem 1877 der
Fall der
Blätter, 1878 der
Sprung vom leukadischen
Felsen, 1879 die Muße einer
Sklavin und 1880 zwei
Porträte
[* 14] folgten. Seine Begabung entfaltete sich aber erst im
Salon von 1881 auf einem
Patrie! (Vaterland!)
genannten
Bild, welches ihm nicht nur eine
Medaille zweiter
Klasse, sondern auch die größten Lobeserhebungen der
Kritik und
des
Publikums einbrachte, von welchen er als ein zweiter
Géricault gepriesen wurde.
Auf dem
Bild war der zum
Tod verwundete
Fahnenträger eines Kürassierregiments dargestellt, welcher von seinen
Kameraden bei
hereinbrechendem
Abend mit dem geretteten
Kleinod aus der
Schlacht geführt wird. Ein kolossales, sehr dekorativ behandeltes
Gemälde im
Salon von 1883: der vorüberziehende
Frühling, welcher durch ein
Heer nackter, durch einen vom grellsten
Sonnenlicht beschienenen
Wald emherreitender
Amazonen dargestellt war, that dieser schnell erworbenen
Popularität einigen Abbruch,
weil man unter anderm an den
Körpern die strenge
Zeichnung vermißte.
im allgemeinen die Lebensaufgabe, welcher man sich gewidmet hat. Man spricht demgemäß auch vom Beruf der
Hausfrau, der
BarmherzigenSchwester, des
Missionärs etc. und ihren Berufspflichten. Im engern
Sinn ist
Beruf so viel wie Erwerbsthätigkeit. So wird er auch aufgefaßt bei Berufszählungen, welche vorwiegend nach der
Art des
Erwerbs und der
Stellung der Beschäftigten unterscheiden. Als freie oder liberale Berufe gelten vornehmlich diejenigen,
welche auf einer künstlerischen oder wissenschaftlichen Vorbildung beruhen, und bei denen der Berufsthätige
sich nicht in abhängiger
Stellung als
Beamter oder Lohnarbeiter befindet. Je nachdem der
ErwerbHaupt- oder Nebenerwerb war,
hat man im
DeutschenReich 1882
Haupt- und Nebenberuf unterschieden. Hierbei wurden nur jene
Personen in die
Klasse der Erwerbsthätigen
aufgenommen, deren hauptsächliche Thätigkeit auf
Erwerb gerichtet war, währendman inFrankreich 1886,
ebenso in
Österreich
[* 15] 1880 auch die nur gelegentlich oder nebensächlich Erwerbenden mit zum erwerbsthätigen Teil der
Bevölkerung
[* 16] rechnete. Bei der deutschen Berufszählung wurden ermittelt als ausschließlich oder hauptsächlich dem Beruf zugehörend:
¶
öffentlicher Dienst und freier Beruf, Berufslose
127
99
81
Lohnarbeit unbestimmter Art
-
21
84
1000
1000
1000
Diese Zahlen geben allerdings nur ein ungefähr zutreffendes Bild. Die Klassenbildung, die Einreihung in die verschiedenen
Klassen, die Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenbeschäftigung etc. sind nicht überall die gleichen.
Nach der Stellung im B. waren in Deutschland
[* 18] von je 1000 Erwerbsthätigen:
Auch diese Zahlen bieten, weil Aufnahme und Darstellung der Zählungsergebnisse nicht die gleichen waren,
ein nur im ganzen zutreffendes, nicht aber ein genaues Bild über die seit 1856 stattgehabten Änderungen in der Berufsgliederung.
Eine Zusammenstellung für verschiedene Länder gibt Band 2 der »Statistik des DeutschenReiches« (1884). Die Berufswahl ist
in
den Kulturländern im Allgemeinen gesetzlich frei; die vorkommenden Beschränkungen und
^[Spaltenweechsel]
Bedingungen werden durch die Gewerbegesetzgebung bestimmt. Bei der Berufswahl sind außer der Neigung mancherlei Zufälligkeiten,
unter andern auch Beruf des Vaters, äußere Verhältnisse, in denen man aufgezogen wird, dann insbesondere aber die Aussichten
entscheidend, welche der Beruf für das Fortkommen bietet. Oft fehlt es Eltern und jungen Leuten,
wenn eine Entscheidung getroffen werden soll, an genügenden Anhaltspunkten zur Beurteilung sowie an der erforderlichen Kenntnis
der Ansprüche, welche durch den Beruf selbst gestellt werden. Daher sind hierüber orientierende Werke willkommen, wie z. B.
A. Dreger. Die Berufswahl im Staatsdienst (2. Aufl., Leipz. 1886); Bünnecke. Der Reichs- und Staatsdienst (das. 1889, 8 Tle.);
Mentor, Was willst du werden? (Darmst., 4 Tle.); die Schriften von Armknecht (Berl. 1883), Fragstein (das. 1886), Franz (4. Aufl.,
Görl. 1883), Rudolph (Wittenb. 1885) u. a.