nicht ganz zureichend erscheint. Für den einzelnen Arbeitsplatz empfiehlt sich eine
Flamme
[* 2] etwa 30
cm links und vorn und 25-30
ein über dem
Tisch. Die
Glocke sei mit einem dunkeln
Schirm überkleidet. Da eine Gasflamme in der angegebenen
Nähe durch
Hitze
belästigt, so ist
Petroleum vorzuziehen.
Sehr verschieden ist der Beleuchtungswert der Lampenglocken. Die trichter- oder halbkugelförmigen, mit
der Öffnung nach unten gekehrten
Schirme reflektieren das
Licht
[* 3] auf die nächste Umgebung unterhalb der
Flamme und zwar auf
Kosten der Helligkeit des übrigen
Raums.
Die
obige
Tabelle zeigt, für welche
Zone die einzeln Glockenarten einen Lichtgewinn und für welche weitere
Zone sie einen
Lichtverlust bedingen. Dabei ist eine
Lichtstärke von 100
Kerzen und die nach
WebersTabelle für den Platz bei schirmloser
Flamme zu erwartende Helligkeit zu
Grunde gelegt. Es ergibt sich, daß der größte Lichtgewinn durch große
polierte Trichterschirme erzielt wird, doch entwickeln dieselben zugleich große
Wärme.
[* 4] Die
Stellung des
Schirms zur
Flamme
ändert den Beleuchtungswert; ein
Höhen unterschied von wenigen
Zentimetern kann Unterschiede von mehreren Meterkerzen bewirken.
In der
Tabelle ist stets die günstigste Schirmstellung verwertet. Milchglasglocken lassen viel
Licht durch,
verdunkeln also das
Zimmer nicht allzusehr.
Kugel-, tulpen- und schalenförmig nach
oben gekehrte
Glocken entziehen nach unten
Licht, eignen sich daher
nur für Gesellschaftsräume, nicht für Arbeitsplätze.
Teller aus mattem
Glas
[* 5] oder
Milchglas unter
dem
Brenner, wie bei den
PariserSchirmen, rauben 30-60 Proz.
Licht. Die Augenschützer entziehen gleichfalls
große
Mengen von
Licht, doch werfen sie dasselbe großenteils nach
oben gegen die
Glocke, von der es wieder abwärts reflektiert
wird. Der photometrisch nachweisbare Verlust schwankt bei den Augenschützern aus
Die Zunahme betrug seit der
Volkszählung von 1880: 510,034
Seelen (9,23 Proz.). Die
Auswanderung hat sich
in den letzten
Jahren in höherm
Grad als die
Einwanderung gesteigert, und der durch letztere entgehende
Zuwachs an
Seelen ist
ganz geschwunden (1888 bei 21,213 Einwanderern und 23,041 Auswanderern Verlust 1828
Personen).
Lebendig geboren wurden 1887:
175,466
Kinder, darum er entfielen auf 100 Mädchen 104,9Knaben. Totgeboren waren 8717
Kinder. Eheschließungen
fanden 42,491 statt. Von den 115,296 Gestorbenen waren 52,6 Proz.
männlichen, 47,4 weiblichen
Geschlechts.
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Bildungsanstalten. Infolge des neuen Schulgesetzes von 1884 ist die Zahl der öffentlichen Volksschulen von 4787 (1883) auf 4003 (1886)
gesunken, dagegen die Zahl der Privatschulen (unter Staatsaufsicht) in demselben Zeitraum von 10 auf 1478 gestiegen. Während 1883 unter 8669 Lehrenden
nur 16 Lehrer und 4 Lehrerinnen dem geistlichen Stand angehörten, hat sich ihre Zahl bis 1886 auf 63 Lehrer
und 1388 Lehrerinnen aus geistlichem Stand vermehrt. In den öffentlichen Volksschulen wurden 1886: 429,724, in den privaten
170,725 Schüler und Schülerinnen unterrichtet. Die Zahl der öffentlichen Fortbildungsschulen hat sich von 2445 (im J. 1881)
auf (1886) 1643 (darunter 333 für Mädchen) mit 63,975 Lernenden vermindert.
Auch die Seminare zur Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen haben seit 1884 eine durchgreifende Veränderung erfahren; während 1883 nur
der Staat 27 Seminare (écoles, resp. sections normales) unterhielt, sind bis 1887: 35 Privatseminare
(écoles normales agréées), darunter 3 von Kommunen unterhaltene, errichtet worden, wogegen 8 Staatsanstalten eingingen.
Von den 51 bestehenden Normalschulen waren 1887: 20 der Ausbildung von Lehrern, 31 derjenigen von Lehrerinnen gewidmet. 1883 wurden
in den staatlichen Normalschulen 2695 Personen, 1887 nur 970 vorgebildet, während die privaten Institute von 1918 Personen (darunter 1198 weibliche)
besucht wurden. An Instituten für den höhern Unterricht bestanden 1687: 20 königliche Athenäen, 15 Colleges
(darunter 8 kommunale), 86 Mittelschulen (darunter 81 staatliche) für Knaben und 40 für Mädchen.
Der Zudrang zum Universitätsstudium hat neuerdings etwas nachgelassen; die Universitäten wurden im Winter 1887-1888 von 4590 Studierenden
(460 weniger als im Vorjahr), die technischen Spezialanstalten von 885 Studierenden besucht. In der periodischen
Presse
[* 14] sind in den letzten Jahren nur geringe Veränderungen eingetreten. Unter den 1887 erscheinenden 846 Zeitungen und Zeitschriften
waren 361 politische, davon erschienen 67 täglich und 287 wenigstens einmal wöchentlich.
Die Resultate der 1880 angestellten Erhebung über die Ausdehnung
[* 15] der Landwirtschaft sind inzwischen veröffentlicht worden.
Danach hat sich die dem Ackerbau gewidmete Bodenfläche von 1,955,147 Hektar (1866) auf 2,215,533 Hektar (1880) gehoben. Davon waren bestellt mit:
Die Produktion der Bergwerke hatte 1886 folgenden Umfang: im Steinkohlenbergbau zählte man 261 konzedierte Minen,
von denen 144 im Betrieb waren;
es wurden bei einem Arbeiterpersonal von
100,282 Personen 17,285,543 Ton. Kohlen im Wert von 142 ½ Mill. Fr. gefördert. Im übrigen ist der Bergbau
[* 18] in den letzten Jahren
zurückgegangen, was schon die Abnahme der Arbeiterzahl (von 2312 auf 1498 im Zeitraum 1882-86) erkennen
läßt. An Eisen
[* 19] wurden 1886: 152,508 T., Blende 12,718 T. Galmei 6324 T., Bleiglanz 1292 T., Schwefelkies 3209 T. produziert.
Von 26 Eisenhütten waren 17 mit 30 Hochöfen im Betrieb, welche 701,277 T. Gußwaren im Wert von 30,8 Mill. Fr. produzierten;
ferner gab es 94 Eisenwerke, davon 80 thätig, mit 659 Puddelöfen (davon 457 im Betrieb), worin 470,255
T. Eisen im Wert von 56 ¼ Mill. Fr. produziert wurden.
Stahl wurde in 7 Werken in einer Menge von 10,012 T. hergestellt, ferner in 10 Werken 79,246 T. Zink (im Wert von 26,9 Mill.
Fr.), in 2 Werken 8665 T. Blei
[* 20] und 14,757 kg Silber. In 77 Glashütten, wovon 71 thätig, wurden für 42 ¾
Mill. Fr. Glaswaren bei einem Arbeiterpersonal von 15,406 Mann produziert. Es gab 2635 Brauereien mit einer Produktion von 9,46
Mill. lit., 303 Branntweinbrennereien, 109 Zuckerfabriken (Produktion 89,981 T.), 30 Zuckerraffinerien (Produktion 13,587 T.).
Steinbrüche waren 1332 im Betrieb mit 17,642 Arbeitern und einer Produktion im Wert von 32,3 Mill. Fr.
Den auch in den letzten Jahren andauernden Aufschwung des belgischen Handels veranschaulicht folgende Übersicht in MillionenFrank:
Die wichtigsten Gegenstände der Einfuhr in den freien Verkehr waren 1887: Getreide (223 Mill. Fr.), vegetabilische Spinnstoffe
(200 Mill.), rohe Häute (64 Mill), Chemikalien (55 Mill.), Harze und Kohlen (52 Mill.), Bauholz (52 Mill.), Vieh (46 Mill.),
Ölsämereien (40 Mill.), Kaffee (39 Mill.), Mineralien
[* 21] und Erden (36 Mill.), Mehl
[* 22] (26 Mill.), Fleisch (26
Mill. Fr.) 2c. Von belgischen Erzeugnissen wurden ausgeführt: vegetabilische Spinnstoffe (85 Mill. Fr.), Leinen- und Hanfgarne
(74 Mill.), Steine (63 Mill.), Getreide (59 Mill.), Steinkohlen (56 Mill.), Wollengarn (55 Mill.), Glaswaren (54 Mill.), rohe
Häute (44 Mill.), Maschinen (40 Mill.), Eisen (39 Mill.), Zink (31 Mill.), Rohzucker (28 Mill.), Eisenbahn-
und Tramwaywagen (27 Mill.), Papier (25 Mill. Fr.) 2c. Am Handelsverkehr waren Frankreich mit 618 Mill. Fr., Großbritannien
[* 23] mit 428 Mill.,
die Niederlande
[* 24] mit 366 Mill., der deutsche Zollverein mit 347 Mill. (149 Mill. in der Einfuhr, 198 Mill. in der Ausfuhr),
Amerika
[* 25] mit 407 Mill. Fr. beteiligt.
Die Durchfuhr hatte einen Wert von 1475 Mill. Fr. Der Schiffsverkehr belief sich 1887 auf 6747 eingelaufene Schiffe
[* 26] (davon 5536 beladen)
von 4,571,705 T. und 6760 ausgelaufene Schiffe (davon 4410 beladen) von 4,584,297 T. Die belgische Handelsmarine zählte Ende
1887: 65 Schiffe von 86,391 T. In der Seefischerei waren 344 Boote von 12,191 T. mit 1981 Mann thätig.
Während der Stockfischfang mehr und mehr zurückgegangen ist, lieferte der Fang frischer Seefische 1887 einen Ertrag von 3 ½
Mill. Fr. An Eisenbahnen waren 1838: 4447 km (darunter 1246 km Privatbahnen)
[* 27] in Betrieb. Die Länge der Landstraßen betrug
1887: 8929 km. Die Telegraphenlinien hatten eine Länge von 6426 km. Tramways gibt es in 7 Städten (Antwerpen,
[* 28] Brüssel,
[* 29] Charleroi, Gent,
[* 30] Lüttich, Peruwelz, Verviers), Telephonanlagen in 16 Städten. Bei der Sparkasse ist die
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