Ludwig, ungar. Dichter, wurde im J. 1851 geboren und lebt gegenwärtig als Schriftsteller
und
Redakteur des oppositionell antisemitischen Witzblattes »Bolond Istók«
(»Der närrische Steffel«) in
Budapest.
[* 2] Seine lyrischen Gedichte: »Költemények«
(»Dichtungen«) und »Ujabb Költemények«
(»Neuere
Dichtungen«) zeichnen sich im einzelnen durch Zartheit der
Empfindungen und meisterhafte Naturschilderungen (»Karpathenlieder«,
deutsch von A.
Silberstein, Budap. 1886) aus. Bedeutende Erfolge errang auch mit seinen
Dramen: dem
Lustspiel
»A legszebb« (»Die Schönste«,
1880),
einer
Tragödie aus der Geschichte
Siebenbürgens des 16. Jahrh., und dem
Schauspiel
»Thurán
Anna«
(»Anna Thuran«, 1888; auch in deutscher
Sprache).
[* 3]
Wärme
[* 4] der
Empfindung, lebendige, spannende
Handlung, meist treffend gezeichnete
Charaktere und eine anziehende, oft hochpoetische
Diktion zeichnen diese
Stücke aus, deren
letztgenanntes auch in bühnentechnischer Beziehung vorzüglich ist.
Von seinen
Schriften sind noch zu nennen: »Beiträge zur
Quellenkunde der altdeutschen Litteratur« (Straßb. 1885) und die
Ausgabe der
»SchweizerMinnesänger« (Frauenf. 1886).
Afrikaforscher, geb. 1854, trat jung in die englische
Armee, machte als
Leutnant den Sudânfeldzug mit, trat
dann als
Major in die ägyptische
Armee über und befehligte, als
Stanley im März 1887 seine Expedition antrat, dessen
Nachhut.
Als
Stanley von den Aruwimifällen stromaufwärts zog, blieb in dem befestigten
Lager
[* 6] von Yambuya zurück
und sollte
Stanley nachmarschieren, sobald
Tippu Tipp die versprochenen 600
Träger
[* 7] gesandt haben würde. Doch verging fast
ein volles Jahr, ehe die Trägerkarawane eintraf. Am marschierte Barttelot endlich mit 2 Engländern, 25 sudanesischen
und 120 sansibarischenSoldaten und 400
Trägern ab, wurde aber schon 19. Juli durch einen der von
Tippu Tipp
gestellten Leute ermordet.
Baryumhydroxyd enthält wohl stets etwas Baryumcarbonat, auf andre Verunreinigungen prüft
man es nach dem Übersättigen mit
Salzsäure wie
Baryumchlorid. Baryumnitrat wird wie
Baryumchlorid geprüft.
AbsoluterAlkohol entzieht dem
scharf getrockneten
Präparat nur Calciumnitrat. Dies bleibt beim
Verdunsten der
Lösung als zerfließliche
Masse zurück und
gibt in wässeriger
Lösung mit Ammoniumoralat einen weißen
Niederschlag. Strontiumnitrat erkennt man an der intensiv roten
Färbung der Spiritusflamme, wenn man eine Probe desSalzes am Platindraht in diese einführt. Das
Präparat
muß neutral reagieren, da anhängende freie
Salpetersäure bei der Benutzung in der
Feuerwerkerei schädlich ist. Den Barytgehalt
bestimmt man quantitativ wie beim
Baryumchlorid.
Narok (Rudolfsee), großer
See im äquatorialen Zentralafrika, nördlich vom Baringosee zwischen
4° 45' und 2° 20' nördl.
Br., ein langes und schmales Seebecken,
ca. 500 m ü. M., rings von
Bergen
[* 22] besäumt, am Südende
die vulkanischen Njeroberge und die Kulaliberge.
In den Nordzipfel mündet der
Niamniam, in das Südwestende Terguell und Wewe,
von O. her kleinere Zuflüsse.
Inseln finden sich im äußersten
Norden
[* 23] und
Süden. Der
See hat süßes
Wasser,
der nahe seinem Nordostende liegende Basso Naébor oder Stephaniesee ist dagegen salzig. Beide Seebecken wurden 1888 von
GrafTeleki entdeckt, welcher an den sehr unfruchtbaren
Ufern eine spärliche
Bevölkerung
[* 24] vorfand.
(Bakutu), großes Negervolk in Aquatorialafrika, unter 4° südl.
Br., auf beiden
Ufern des
Kassai und am rechten
Ufer des Sankuru. Sie sind proportioniert entwickelt und muskulös, mittelgroß, tragen das
Haar
[* 25] in der Mitte gescheitelt und nach den Seiten zu in zwei großen
Wülsten verbunden oder vom
Scheitel knäuelartig in die
Luft ragend, um den
HalsKetten aus weißen
Perlen und Messingringe um die Armgelenke. Die
Zähne
[* 26] werden als
Stammeszeichen spitz gefeilt, woher sie auch ihren
¶
mehr
Namen, der Zahnmenschen bedeutet, haben. Der Gesichtsausdruck hat etwas Unstetes und Heimtückisches. Die Bekleidung
besteht nur in zwei Lappen vor und hinter den Hüften. IhreWaffen
[* 28] sind eigentümlich breite Messer
[* 29] mit Holzgriff, Bogen
[* 30] und Pfeile
mit Widerhaken. Die Hütten
[* 31] sind ebenso unordentlich und unsauber wie ihre Bewohner, die sich in ihrem
Äußern und Benehmen sehr unvorteilhaft von den sie umgebenden Völkerschaften unterscheiden, von denen die Bassongo-Mino als Kannibalen
bezeichnet werden. Sie sind sehr kriegerisch und griffen mit äußerster Hartnäckigkeit und VerwegenheitWißmanns Expedition
auf seiner Fahrt den Kassai abwärts an.