»Die blonden
Frauen von Ulmenried« (das. 1889) u.a. Außer einigen
Anthologien gab sie noch die Prachtwerke: »Im
Glanze der
Krone. Fürstinnen
aller
Zeiten und
Länder« (Verl. 1880) und
»Maria Stuart« (Hamb. 1889) sowie mit H.
Lingg »Skaldenklänge.
Balladenbuch zeitgenössischer Dichter« (Bresl. 1883) heraus.
*, José
Manuel,
Präsident von
Chile,
[* 4] geb. 1840, stammte aus einer angesehenen und begüterten chilenischen
Familie, ward im Jesuitenseminar in
Santiago erzogen, studierte dieRechte und war ein vielbeschäftigter
Anwalt. Trotz seiner kirchlichen
Erziehung verfocht er freisinnige
Grundsätze, gründete 1868 mit gleichgesinnten Männern
den Reformklub und ward 1876 zum Abgeordneten gewählt, er bewährte sich als vortrefflicher Redner. Nachdem er als Gesandter
in
Buenos Ayres
[* 5] während des
Kriegs mit
Peru
[* 6] und
Bolivia die wohlwollende
Neutralität Argentiniens erreicht
hatte, ward er vom
PräsidentenSanta Maria zum
Minister des Innern ernannt und wirkte nun mit entschlossener Thatkraft
für die Trennung von
Staat und
Kirche; namentlich setzte er 1884 die Einführung der
Zivilehe und die Konfessionslosigkeit
der
Kirchhöfe durch, wodurch er sich den
Haß der Ultramontanen zuzog, aber sich in der
Gunst der
Liberalen
so befestigte, daß er zum
Präsidenten der
RepublikChile gewählt wurde. Er trat sein
Amt an.
*, eine der ostfries.
Inseln, 9 qkm groß, zum preuß. Regierungsbezirk
Aurich,
[* 7]
Kreis
[* 8]
Norden,
[* 9] gehörig, hat eine
evang.Kirche, eine Rettungsstation für Schiffbrüchige, ein
Seebad und (1885) 158 Einw.
*, großer Negerstamm in Äquatorialafrika,
[* 14] dessen Gebiet vom 6.° südl.
Br. durchschnitten wird und zwischen
21-25° östl. L. v. Gr. sich hinzieht, von
Wißmann 1885 zuerst genauer erforscht. Die Hautfarbe wechselt vom Hellbraun des
Mulatten bis fast zum tiefen
Schwarz des
Ebenholzes. Die
Männer sehen schwächlich und verkommen aus, während
die
Weiber oft gut gewachsene und kräftige
Figuren haben. Der übliche Mangel an Bekleidung wird durch eine auffallend kunstvolle
Tättowierung ersetzt, die an die
Neuseeländer erinnert.
Die Haartrachten sind sehr verschieden, einige tragen lange
Zöpfe und wunderliche Frisuren, eine Abteilung rasiert den
Kopf.
Durch Vermischung mit der Urbevölkerung und Einführung von Sklavinnen als
Frauen haben die westlichen
Baluba (die
Baschilange) einen von ihren östlichen Stammesgenossen vielfach verschiedenen
Typus angenommen, auch sind sie infolge
übermäßigen Hanfrauchens erheblich schwächer. Beide
Geschlechter sind sehr geschickt im
Rudern und
Steuern ihrer roh gearbeiteten
Kanoes.
Vielweiberei ist allgemein, die
Frauen besorgen alle
Feld- und Hausarbeit. Gebaut werden
Mais,
Maniok,
Bohnen,
Bananen. Die Sklaven werden gut behandelt, doch können sie, wie
Frauen und
Kinder, verkauft werden. Die Bekleidung beschränkt
sich bei den Weibern auf zwei Läppchen vorn und hinter den
Hüften, die
Männer tragen große Hüfttücher oder Tierfelle,
Hand- und Fußgelenke werden mit schweren
Kupfer- und Messingringen geschmückt, den
Hals zieren Perlenschnüre.
Als
Waffen
[* 15] dienen
Bogen,
[* 16]
Pfeil,
Messer,
[* 17] auch schon Steinschloßgewehre. Die
Hütten
[* 18] haben zierlich aus
Stroh geflochtene
Wände
und
Dächer. Die Ortschaften werden meist auf Bodenerhebungen angelegt, die einen weiten Überblick gestatten. Die Baluba glauben
an einen guten u. an einen bösen
Geist sowie an eine Bestrafung des
Bösen und eine Belohnung des
Guten
nach dem
Tod.
Ihre Begabung ist nicht gering, und bei ihrer Wißbegierde und dem unbegrenzten Vertrauen, welches sie dem
Weißen
entgegenbringen, bieten
sie der christlichen
Mission ein vortreffliches
Feld.
»Geschichte der orientalischen Angelegenheit im Zeitraum des
Pariser und
Berliner
[* 26] Friedens« (in
Onckens »Allgemeiner Geschichte in Einzeldarstellungen«, Verl. 1888 ff.).