* (Akalai), großer Negerstamm in Westafrika, in einiger
Entfernung von der
Küste nach den Kristallbergen zu,
nach N. zu bis zum Munifluß (1° nördl.
Br.), nach S. bis zum
Ogowe (1° südl.
Br.) wohnend in weit voneinander entfernten
Dörfern, ohne völlig seßhafte
Gewohnheiten und etwa 100,000
Köpfe stark. Sie sind nicht groß, aber
stark gebaut, ihre
Farbe ist wenig dunkel, ihre
Sprache,
[* 7] das Dikele, ist verwandt mit der der
Mpongwe, deren
Sprache sie im
Verkehr
mit den
Weißen gebrauchen. Sie leben meist von der
Jagd und treiben nur wenig
Ackerbau. Sie sollen noch heute Anthropophagen
sein. Zur Zeit des
Sklavenhandels waren sie von ihren Nachbarn als verwegene
Räuber gefürchtet. Nach
ihrer
Überlieferung kamen sie vor etwa 60
Jahren von W. her und vertrieben die damaligen Bewohner des
Landes, die Schekiani,
aus ihren Sitzen.
Da er als vorzüglicher Reiteroffizier galt, ward er 1874 zum
Generalquartiermeister-Assistenten im
Lager
[* 11] von
Aldershot ernannt,
aber 1875 mit Gefängnis bestraft und entlassen,
weil er sich in der
Trunkenheit zu einem Anfall auf eine
junge
Dame im Eisenbahnkoupee hatte hinreißen lassen. 1877 trat er als
Generalmajor in türkische
Dienste,
[* 12] nahm im russisch-türkischen
Krieg an den
Kämpfen am
Lom teil und schrieb: »The
war in Bulgaria« (1879, 2 Bde.).Später wurde in
Ägypten
[* 13] mit der
Organisation der ägyptischen Gendarmerie beauftragt, zum
Pascha befördert und Ende 1883 nach der
NiederlageHicksPaschas
bei
El Obeid zum Befehlshaber der ägyptischen
Truppen im
Sudân ernannt. Er versuchte die
Festung
[* 14]
Tokar zu entsetzen, wurde aber geschlagen
und kehrte nachEngland zurück, wo man sich vergeblich für seine
Wiederanstellung im
Heer bemühte. Er
starb auf einer
Reise in
Ägypten. Er schrieb noch: »The British cavalry (1858), «Our national defences" (1860)
u. a.
In überaus raschem Fortschritt hat sich die
Lehre
[* 15] von den Bakterien nach den verschiedensten
Richtungen hin
weiter entwickelt: man hat teils weitere
Arten der krankheiterregenden Bakterien kennen gelernt, teils hat man weitere Fortschritte
in der Kenntnis der Bedeutung der Bakterien für die Gärungsvorgänge gemacht, man hat ferner auch die morphologische
Stellung und die biologischen Verhältnisse der Bakterien näher erforscht. Von pathogenen
Arten sind weiter entdeckt worden:
der Erreger des
Unterleibstyphus in Gestalt eines beweglichen
Bacillus.
Bezüglich des Cholerabacillus wurde sein ausschließliches Vorkommen bei der asiatischen
Cholera durch weitere Untersuchungen
über jeden
Zweifel sichergestellt.
Ferner wurden aufgefunden: die Erreger der Rotzkrankheit der
Pferde,
[* 16] des
Rotlaufs der
Schweine
[* 17] sowie einer andern, in verschiedenen
Ländern als Schweinepest, Schweinediphtherie,Schweineseuche bezeichneten
Epizootie, welche besonders in letzter Zeit in den europäischen
Staaten und in
Nordamerika
[* 18] das
Volksvermögen durch Vernichtung
großer Schweinebestände schwer geschädigt hat.
Allerdings ist die
Identität dieser verschiedenen Krankheitsformen noch zweifelhaft. Bei den verschiedenen
Formen der
Lungenentzündung
wurden zwei verschiedene Bakterien als deren Erreger aufgefunden: die Friedländerschen und Fränkelschen
Pneumoniekokken. Weitere
Aufklärung hat erlangt die
Ätiologie der Wundinfektionskrankheiten: man hat bestimmte Organismen
aufgefunden, welche
Abscesse,
Eiterungen,
Blutvergiftung und Wundrose erzeugen, besonders hat man auch den Erreger des
Wundstarrkrampfes
kennen gelernt.
Der Erreger desselben zeigt das merkwürdige Verhalten, nur bei
Abschluß der
Luft, d. h. des
Sauerstoffs, gedeihen zu können.
Er teilt diese
Eigenschaft noch mit einer
Reihe weiterer Organismen, welche alle noch nicht ganz genau
bekannt sind, da die Reinzüchtung bei Luftabschluß immer noch große Schwierigkeiten hat. Bezüglich des biologischen Verhaltens
hat man beobachtet, daß viele Bakterien nicht bloß sehr wählerisch bezüglich des Nährsubstrats sind, auf welchem
sie gedeihen sollen, sondern daß sie auch manchmal ganz bestimmter
Temperaturen zu ihrem Wachstum bedürfen.
Während nämlich die meisten Bakterien zwischen 16 und 38° fortzukommen pflegen und bei höhern
Temperaturen absterben, hat sich
gezeigt, daß viele der obligat parasitisch lebenden Bakterien (z. B.
Rotz,
Tuberkulose) nur bei
Körpertemperatur wachsen können,
ja daß es gewisse
Arten gibt, deren Wachstum bei 70-80° erst beginnt, und welche unter dieser
Temperatur
nur in Sporenform sich erhalten können.
*, ein 1885 von
Wolf aufgefundener Negerstamm in dem vom 5.° südl.
Br. durchschnittenen südlichen Teil des
Congostaats, am rechten (nördlichen)
Ufer des
Lulua, ein kräftiges
Volk von über Mittelgröße;
Kopf und
Nase
[* 19] sind wohlgebildet, die weiblichen
Gesichter erinnern an Europäerinnen. Vereinzelt tritt auch ein stark ausgesprochener
semitischer
Typus auf, die Hautfarbe ist gleich tiefdunkler
Bronze,
[* 20] doch wird der
Körper mit
Rotholz gefärbt, auch kommen
Albinos
vor. Die obern Schneidezähne werden bei
Eintritt der
Mannbarkeit ausgeschlagen. Das
Haar
[* 21] wird kurz geschnitten,
nur auf dem Hinterkopf bleibt ein
Büschel stehen, an dem mit bronzener oder eiserner
Nadel ein geflochtenes Käppchen mit
großem
Federbusch befestigt wird. Die
Männer¶
mehr
bringen an den Schläfen, die Weiber unter der Brusthöhle und am Hals Tättowierungsmuster hervor, die als Stammesmerkmale
gelten. Die Frauen werden bei allen geschäftlichen Abschlüssen zu Rate gezogen, und gewöhnlich geben sie die Entscheidung;
das Familienleben ist ein sehr gutes, die Moral der Frauen und Mädchen aber eine sehr niedrige. Sklaven,
welche man von den benachbarten Boluba bezieht, werden gut behandelt, müssen aber gelegentlich als Schlachtopfer bei Todesfällen
dienen.
Die Kleidung besteht aus einem roten Hüfttuch, um Hand- und Fußgelenk tragen sie dicke, blank geputzte Kupferringe, auf dem
Kopf das erwähnte Käppchen. Die Männer fertigen grobe Gewebe
[* 23] aus der Raphiafaser, die Frauen dagegen feine,
bunte, mit den verschiedenartigsten, rot, schwarz und gelb gefärbten Mustern und mit Stickereien versehene Stoffe. Auch flechten
und färben sie schöne Körbe und Matten, die, wie ihr irdenes Geschirr, die Leistungen andrer afrikanischer Stämme weit hinter
sich lassen.
Auch in der Anfertigung von kleinen Holzkasten, becherartigen Trinkgefäßen, Tabakspfeifen, Kanoes und
Rudern zeigen sie große Geschicklichkeit. Die Waffen
[* 24] bestehen in sorgfältig gearbeiteten Bogen,
[* 25] die Pfeile sind mit Federn geschmackvoll
geschmückt, die Spitzen derSpeere ziseliert, die Dolchmesser kunstvoll geschmiedet. Die Dörfer sind regelmäßig angelegt,
in den langen Straßen befinden sich die einzelnen Häuser nach europäischem Baustil nebeneinander; überall
herrscht die peinlichste Sauberkeit.