bald zu einem ansehnlichen Platz. Asmara ist sowohl in strategischer als in kommerzieller Hinsicht von Bedeutung;
es beherrscht mit dem nördlicher gelegenen
Keren (s. d., Bd.
17) den Nordrand von
Tigre sowie die Hauptstraßen, welche vom
Meer nach dem
Hochland führen; bei einer Sommertemperatur, welche
jener der italienischen Gebirgsorte entspricht, würde es sich vortrefflich zum Sommerquartier der
Truppen
eignen. Es wurde daher 1888 von
Italien
[* 2] besetzt, befestigt und mit einer
Garnison belegt.
DerAsphaltmartix wird häufig mit
Stein und Braunkohlenteerpech verfälscht. Zur
Prüfung
bringt man etwa 1 g der
Masse in ein Reagenzrohr, setzt 5 g
Benzin hinzu und schüttelt, bis letzteres fast schwarz geworden
ist. Dann gießt man die
Flüssigkeit auf ein
Filter und läßt 5 - 6
Tropfen in ein andresRohr fallen.
Diese
Tropfen verdünnt man mit etwa 5
ccmBenzin, gießt ein gleiches
Volumen 85gradigen
Alkohols zu, schüttelt anhaltend und
überläßt das
Rohr der
Ruhe.
Die
Flüssigkeit trennt sich in zwei
Schichten, eine obere, stets dunkel gefärbte Benzinschicht und eine untere alkoholische,
welche bei reinem Asphalt farblos oder schwach strohgelb erscheint, bei Gegenwart von
Teer aber goldgelb gefärbt
ist, und zwar um so dunkler, je mehr
Teer vorhanden ist. Auf diese
Weise soll noch 1/50Teer in der Mischung erkannt werden.
Nach
Hauenschild genügt auch folgendes
Verfahren: Ein bis auf etwa 200° erhitztes
Stück der
Masse von etwa 1 g, nach
dem
Abkühlen und
Pulvern mit etwa 5
ccmAlkohol von nicht unter 80°
Gehalt in einem Reagenzglas behandelt, gibt bei nur 2 Proz.
GehaltanBraun- und Steinkohlenteerpech eine deutliche gelbe Färbung mit grünblauer
Fluoreszenz
[* 6] von
oben gesehen. Die Färbung
nimmt ebenso wie die
Fluoreszenz an
Intensität mitErhöhung des Pechgehalts zu und geht endlich ins Dunkelweingelbe
mit grüngelber
Fluoreszenz über.
* (von ältern Schriftstellern Issini genannt),
Landschaft an der
Elfenbeinküste desGolfs
von
Guinea, unter französischem Protektorat, besteht aus einem schmalen, flachen Küstenstreifen, hinter welchem sich die
Lagune von Abi oder Assini ostwärts bis in das anstoßende britische Gebiet hineinzieht, und einem von niedrigen
Hügelketten durchzogenen
Binnenland. In die
Lagune mündet in ihrem nordwestlichsten Teil der
Via oder Kinjabo, der bei seinem
Austritt ins
Meer den
Namen Assini führt, mit sehr gewundenem
Lauf, schlechter, schwer erkennbarer Einfahrt vom
Meer aus und
nur für
Fahrzeuge von 1,6 m Tiefgang brauchbar.
Die
Barrevor der Mündung ist eine der gefährlichsten an dieser
Küste. Von O. her mündet der Tanue, welcher die
Grenze gegen
das englische Gebiet bildet. Beide
Flüsse
[* 9] führen Goldsand, der von den Eingebornen, einem wohlgebauten,
sehr reinlichen Menschenschlag, ausgewaschen wird, obschon derselbe wenig ergiebig ist. Am
Strand liegen westlich von der
Ässinimündung
Port Assini, östlich
Fort Assini, außerdem zwei englische und eine französische
Faktorei. Dem
Besitzer der letztern,
Verdier, ist von dem in Kinjabo an dem genannten gleichnamigen
Assini wurde schon unter
Ludwig XIV. von den
Franzosen besucht, Niederlassungen gründeten dieselben jedoch erst 1840, erweckten
aber dadurch die Feindseligkeit der Eingebornen. 1871 wurde dieBesatzung aus dem 1853 erbauten
FortDabu
zurückgezogen und die
Kolonie sich selbst überlassen, in neuester Zeit aber wieder mehr beachtet. Bereist wurde das Gebiet 1842 von
Brétignier und
Choper im Auftrag des
HausesVerdier und 1883 von Rogozinski aus eignem Antrieb.
(Seesterne).
[* 14] Die psychologische Untersuchung der Asteroideen versprach besonders lehrreiche Ergebnisse für das
Verständnis des Seelenlebens der
Echinodermen überhaupt, weil sie die beweglichsten und gewandtesten unter denselben sind
und den strahligen
Typus am deutlichsten in ihrem Gliederbau ausdrücken. Die
Echinodermen besitzen nicht wie die
meisten andern
Tiere einen einfachen Hauptnervenknoten
(Gehirn),
[* 15] dem die Oberleitung des
Organismus zufallen könnte, sondern
fünf (oder manchmal noch mehr) durch einen zentralen Nervenring verbundene gleichwertige Hauptnervenstränge, von denen
jeder einen
Arm mit Nervenstrahlung versieht, weshalb auch jeder
Arm eine gewisse psychische Selbständigkeit besitzt.
Preyer unternahm in
Neapel
[* 16] eine Untersuchungsreihe, um zu sehen, wie diese fünf koordinierten Nervenstränge
zusammenwirken. Zunächst wurde festgestellt, daß ein auf den Einen
Arm ausgeübter
Reiz nur durch Rückstrahlung auf den
Zentralring auf benachbarte
Arme zu wirken im stande ist, so daß, wenn die
Bahn durchschnitten wird, die
Fortpflanzung auf
den Nachbararm unterbleibt. Ein abgetrennterArm kann, wie man längst weiß, noch alle möglichen
Bewegungen
vollführen, lebt weiter und ergänzt sich bei vielen
Arten durch
Knospung neuer
Arme wieder zu einem vollständigen
Tier.
Diese
Bewegungen eines losgelösten
Armes zeigten aber
vor der Wiederergänzung nicht die sogleich zu erwähnende Zweckmäßigkeit
der
Bewegungen des vollständigen
Tiers, woraus hervorgeht, daß der ambulakrale Nervenring bei ihnen im
allgemeinen die
Rolle des
Gehirns bei den höhern
Tieren spielt. Seine Zerstörung oder
Unterbrechung enthirnt das
Tier, so daß
die
Bewegungen desselben unkoordiniert und unzweckmäßig werden. Anderseits waren die
Bewegungen, welche das auf den
Rücken
gelegte
Tier anwendet, um wieder in die rechte
Lage zu kommen, oder die Anstrengungen, um über die
Arme
gelegte Kautschukringe oder
Hülsen abzustreifen, oder sich aus einer Fesselung zu befreien, zu überlegt und den jedesmaligen
Verhältnissen angepaßt,
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mehr
um Zweifel daran zu lassen, daß es sich nicht um bloße reflektorische, sondern um wohlgeordnete, durch zentrale Impulse beherrschte
Befreiungsversuche handelte, die allemal in der folgerichtigsten Weise zur Befreiung führten, sofern die Arme sich z. B. gegenseitig
unterstützten und die freien dem belästigten Arm zu Hilfe kamen. Das Beispiel einer durch fünf in den
Armwinkeln dicht an der Mittelscheibe eingetriebene großknöpfige Nadeln
[* 18] auf einer Holzplatte gefesselten Asterias mag das
Gesagte klarer machen.
Der so gefesselte Seestern vollführte nicht ungestüme Bewegungen mit allen Armen, sondern zwängte den Mittelteil zwischen
zwei Nadeln ein wenig hinaus, gewann dadurch Freiheit für den dazwischen befindlichen Arm und zog nun erst
den einen und dann den andern daneben befindlichen Arm heraus, so daß nun drei Arme frei waren und das Tier darauf mit Leichtigkeit
durch die von Anfang an gewählte Öffnung und Richtung hinausschlüpfen konnte. Der Beobachter selbst hätte dem Tier keinen
bessern Rat geben können. Es findet also ein deutlicher Konsensus der fünf (oder mehr) Zentralstellen
statt, und Preyer macht den Vergleich von fünf in einen Ring zusammengekoppelten Hunden, die sich bald gewöhnen würden, einheitliche
Bewegungen nach bestimmten Freßzielen etc. zu machen, und nach gleichmäßiger Ermüdung auch gleichzeitig einschlafen würden.
Eigentümlich erscheint die Wirkungslosigkeit gewisser bei den Wirbeltieren schnell lähmender Nervengifte,
wie das Curare, während Nikotin umgekehrt ungemein stark wirkte.