Käufliches metallisches Arsen enthält bisweilen 8-10 Proz.
Schwefelarsen. Zum Nachweis des
Schwefels oxydiert man etwas gepulvertes
Arsen mit
Königswasser, verdünnt mit
Wasser und setzt
Chlorbaryum hinzu; bei Gegenwart von
Schwefel entsteht
ein weißer
Niederschlag. Glasige
arsenige Säure ist höchstens mit etwas
Schwefel verunreinigt,
Giftmehl enthält bisweilen
Beimengungen von
Gips,
[* 3]
Schwerspat etc., welche zurückbleiben, wenn man eine kleine Probe in einem an beiden
Enden offenen,
schräg gehaltenen Glasrohr erhitzt. (Man muß sich bei dieser Probe hüten, daß die giftigen
Dämpfe
die
Luft des Arbeitsraums nicht verunreinigen.)
Quantitativ bestimmt man den
Gehalt des
Giftmehls an arseniger Saure durch
Lösen
in überschüssigem kohlensauren
Ammoniak und Titrieren mit Jodlösung.
Arsensäure enthält bisweilen
arsenige Säure, zu deren Nachweisung man die
Lösung mit überschüssigem
Chlorammonium, Magnesiumsulfat
und
Ammoniak versetzt, nach längerm Stehen filtriert und mit
Schwefelwasserstoff behandelt: bei Gegenwart
von arseniger
Säure wird gelbes
Schwefelarsen gefällt. Mischt man
Arsensäure mit konzentrierter
Schwefelsäure
[* 4] und überschichtet
die Mischung vorsichtig mit Eisenvitriollösung, so zeigt ein an der Berührungszone sich bildender braunschwarzer
Ring die
Gegenwart von
Salpetersäure an.
FreiesChlor oder
Stickstoffoxyde sind vorhanden, wenn auf Zusatz von Jodkaliumstärkelösung
eine Bläuung eintritt.
Quantitativ bestimmt man die
Arsensäure als arsensaure Ammoniakmagnesia, die man nach dem
Trocknen
bei 100° wägt. Wenn
Realgar und
Auripigment mit nicht flüchtigen
Körpern verfälscht sind, so hinterlassen sie diese, wenn
man sie, wie
oben bei arseniger
Säure angegeben, erhitzt, als Rückstand.
Die brüchigen
Arterien
bersten leicht, beonders bei etwas erhöhtem Blutdruck (Körperanstrengung u. dgl.),
und so gibt die Arteriosklerose die Hauptursache desSchlagflusses ab.
*,
Stamm der
Galla in
Ostafrika, in dem vom Waira Webi, Schora, einem Abfluß der
Seen Horra,
Oka und Suwai, und
andern Wasserläufen durchzogenen, vom 39.° östl. L. v. Gr.
und 8.° südl.
Br. durchschnittenen, weiten, ebenen Gebiet, das die fleißigen Bewohner mit
Durra,
Sorghum
und andern Kornfrüchten bestellen. Die Arussi werden schon gegen Ende des 1. Jahrh.
unsrer
Zeitrechnung auf der berühmten
Inschrift von
Adulis unter dem
Namen Rhausi erwähnt und zwar in derselben Lokalität,
welche sie heute bewohnen; 1879 kam Pinchard im Auftrag eines Handelshauses in
Lyon
[* 7] hierher und fand bei
dem Herrscher des
Landes, El Hadj Ua Ria Kharu, freundliche
Aufnahme.
*, großer rechtsseitiger Nebenfluß des
Congo, in den er sich unter 1° nördl.
Br. und 24° östl. L. v. Gr.
ergießt, wurde so von
Stanley benannt, der ihn 1883 eine kurze
Strecke aufwärts bis zu denStromschnellen
von Jambuja befuhr, erhielt diesen
Namen aber fälschlich, da die anwohnenden Basoko
so denCongo selber bezeichnen. Der
Fluß
führt vielmehr von seiner Mündung aufwärts eine ganze
Reihe von
Namen. Zuerst
Dudu oder Bijerre genannt, heißt er oberhalb
der Jambujastromschnellen Lubali, dann Nevoa, nach seinem Zusammenfluß mit dem 1882 vonJunker berührten
rechtsseitigen Nepoko aber
Novelle und nimmt als solcher rechts den Ihuru, links den Lenda auf, weiterhin heißt er Itiri,
zuletzt Ituri.
Seine
Quelle
[* 8] liegt wahrscheinlich auf dem von
Speke,
Schweinfurth und
Junker gesehenen Höhenzug westlich von Wadelai, auf dem
auch der Nepoko,
Bomokandi und Kibali entspringen, also auf dem Quellgebiet des
Uëlle-Ubangi. Mit seinen
zahlreichen und bedeutenden Windungen hat der
Fluß eine
Länge von 1300 km, während die direkte
Entfernung von der
Quelle bis
zur Mündung nur 520 km beträgt. Der Aruwimi ist im Mittellauf stellenweise schiffbar, doch verhindern zahlreiche
Stromschnellen seine Benutzung als Verkehrsstraße nach dem Seengebiet. Die
Station Aruwimi, rechts am
Fluß,
unfern von dessen Mündung in den
Congo, wurde 1884 von dem belgischen
KapitänHanssens im Auftrag der
AssociationInternationale
du
Congo gegründet.
Stanley ging auf seinem Zug
zu
Emin Pascha von hier aus 1887 den
Fluß aufwärts und legte am rechten
Ufer desselben
(am Itiri) das
Fort Bodo an.
ProvinzOran, an dem großen
Golf von am
Fuß des
Dschebel Orusso und der
Eisenbahn nach
Mescheria, mit (1885) 4059 Einw., worunter 2025
Franzosen und 1951 andre
Europäer, hat einen vollkommen
sichern, 10-15 m tiefen
Hafen, der 200
Schiffe
[* 9] aufnehmen kann, und führt namentlich
Halfa und
Salz
[* 10] aus einem benachbarten
See
aus, dessen Vorrat an
Salz man auf 1,3 Mill.
Ton. schätzt.
*, große
Oase in der westlichen
Sahara, 5-6 Tagereisen nördlich von
Timbuktu auf der Karawanenstraße
nach
Tuat, mit zahlreichen Dörfern und bedeutender Kamelzucht.
Die Bewohner (Berabisch, Kuntak u. a.) sind arabischen
Stammes,
sprechen aber die
Sprache
[* 11] der
Songhay von
Timbuktu, dem sie unterthan sind.
Die bedeutendsten Ortschaften sind: Mabruk, Bu-Dschebeha
und
Arauan.
*, der »freie
Kosak«, ein früherer russ.
Hauptmann, faßte den
Plan,
Abessinien für Rußland und die griechisch-katholische
Kirche zu gewinnen, und begab sich 1883 nach
Abessinien, wo ihm
¶
Doch verwehrten ihm die Eingebornen das weitere Vordringen nach Abessinien, und er schlug daher bei Sagallo ein Lager
[* 19] auf.
Der französische Admiral Obry forderte ihn auf, sich wieder einzuschiffen oder die Waffen
[* 20] und Munitionsvorräte auszuliefern.
Da er sich dessen weigerte, beschoß der französische Kreuzer Seignelay im Februar 1889 sein Lager, wobei
fünf Menschen getötet wurden, und zwang ihn, sich zu ergeben. Die ganze Expedition wurde darauf nach Rußland zurückgeschafft.
Die französische Kammer beeilte sich übrigens, ihre Gefühle der Sympathie für Rußland auszudrücken.