Vereinigten Staaten, geb. zu Providence (Rhode-Island), gest. in Governor's Island. Um die Geographie machte
er sich verdient durch seine Teilnahme an den Aufnahmen westlich des Mississippi unter Leitung des Hauptmanns Mc Clellan und die
Erforschung der Cascade Range in Oregon und Washington.
*, Johan, schwed. Botaniker und Agronom, geb. zu Jaereda in Kalmar-Län, studierte
seit 1830 in Upsala, wurde 1840 Dozent der Botanik, 1848 Vorstand des landwirtschaftlichen Instituts zu Ultuna bei Upsala, 1862 Sekretär
der landwirtschaftlichen Akademie in Stockholm und 1881 emeritiert. 1867-72 gehörte er der Ersten Kammer an. Hochverdient um
den schwedischen Landbau, schrieb er außer einem verbreiteten Lehrbuch der Botanik (5. Aufl. 1882, 2 Bde.): »Handbook i Svenska
jodbruket« (»Handbuch des schwedischen Ackerbaues«, 4. Aufl. 1879),
»Jordbruksärans hufvudgrunder« (»Grundzüge
der Ackerbaulehre«, 3. Aufl. 1876) und zahlreiche kleinere Arbeiten in dem von ihm herausgegebenen Sammelwerk »Smärre skrifter
i landthushållningen« (1858-85,27Hefte).
*, Name einer russ. litterarischen Gesellschaft, die, von Karamsin 1815 in Petersburg begründet, eine Anzahl
hervorragender russischer Schriftsteller (Graf Bludow, Daschkow, Shukowskij, Al. und Nik. Turgenjew, Puschkin, Batjuschkow, Wjäsemskij
u. a.) zu ihren Mitgliedern zählte und in satirischer Weise
reaktionäre Tendenzen, wie sie damals namentlich
durch den Staatssekretär Schischkow vertreten wurden, bekämpfen wollte.
Der Verein bestand nur bis 1818. Sein Name Arsamas rührt
von einer satirischen Erzählung des Grafen Bludow her, welche in der russischen Stadt Arsamas spielt.
Die außerordentliche Giftigkeit der meisten Arsenverbindungen erfordert ganz besonders
ausgedehnte Anwendung und strenge Durchführung von Schutzmaßregeln, deren Wirksamkeit aber auch eine so vortreffliche ist,
daß chronische Arsenvergiftungen mit dauerndem Siechtum immer seltener geworden sind. Der Gesundheitszustand der Arbeiter
in den Arsenbergwerken und den Arsenhütten ist ein relativ guter. Dies erklärt sich zum Teil auch dadurch,
daß sich der Organismus allmählich an die schädlichen Einflüsse gewöhnt.
Bei Gewinnung und Verarbeitung von gediegenem Arsen ist dasselbe feucht zu erhalten, und wenn dies nicht möglich
ist, sind Schutzmasken und Handschuhe anzuwenden, da der Staub durch den sauren Schweiß zu arseniger Säure oxydiert wird. Ebenso
sind bei der Sublimation und beim Sortieren des Sublimats große Vorsichtsmaßregeln gegen Dämpfe und Staub anzuwenden. Die Hütte
ist gegen die Umgebung gut abzuschließen, Rückstände und Scherben der Apparate sind sorgfältig beiseite zu schaffen.
Grubenwässer, Aufbereitungswässer und durch Erz- und Berghalden sickernde Meteorwässer sind nicht so gefährlich, wie man
glauben sollte, da gelöste arsenige Säure durch Kalk, Eisenoxyd und andre Basen wieder abgeschieden wird.
Wo dies nicht der Fall ist, sind die Abwässer mit Kalkmilch zu mischen und nach Absetzen des Niederschlags abzulassen. Erkrankungen
der Arbeiter infolge von Arsenwirkungen sind selten und immer nur leichter Natur, schwere Fälle kommen nur
durch grobe Unvorsichtigkeit bei der Sublimation vor. Bei der Darstellung von arseniger Säure sind dieselben Vorsichtsmaßregeln
anzuwenden. Die Öfen sind mit einem Blechmantel umgeben, so daß irgendwie austretende Dämpfe sofort in eine Esse abgesogen
werden können.
Die größte Gefahr liegt bei Beschickung der Sublimations- und Entleerung der Kondensationsapparate ^[richtig :
Beschickung und Entleerung der Sublimations- und Kondensationsapparate]. Vorbinden von Tüchern, Benutzung von Handschuhen
sind dringend geboten, auch sind die nackten Hautteile häufig mit Wasser, besser mit solchem, welches etwas Kalk gelöst oder
Eisenhydroxyd aufgeschwemmt enthält, zu waschen und der Mund mit solchem Wasser zu spülen. Für die gefährlichsten Arbeiten
ist ein Anzug zu benutzen, der an Hals, Händen und Füßen zugebunden wird; für den Kopf dient eine sackförmige
Kappe mit Glasfenstern.
Für die Arbeiter empfiehlt sich häufiger Genuß von schleimigen und fetten Speisen, Wasser soll nicht oder nur mit Eisenhydroxyd
getrunken werden. (Man versetzt Wasser mit schwefelsaurem Eisenoxyd und überschüssiger gebrannter Magnesia.)
Der Gesundheitszustand der Arbeiter ist seit dem Haftpflichtgesetz ein befriedigender, ja in manchen Fällen ein günstiger.
Die Umgebung der Arsenhütten ist meist bis auf 150 und mehr Schritte unbewohnt, die nächsten Bewohner sind Arbeiter und Beamte,
die an die Aufnahme minimaler Arsenmengen gewöhnt sind.
Schädigungen der Umgebung kommen nicht vor. Namentlich gedeihen Pflanzen in der Nähe von Arsenbergwerken,
Arsenhütten und Arsenfarbenwerken normal, und es ist nicht anzunehmen, daß deren Genuß auf Menschen oder Tiere schädlich
wirken kann. In unmittelbarer Umgebung der Werke wird man weder Gemüse noch Futterpflanzen bauen. Bei Darstellung von Arsensäure
haben sich die Arbeiter sorgfältig zu waschen, und die Abwässer sind mit Kalkmilch zu behandeln,
mehr
die Darstellung der Schwefelverbindungen erfordert dieselben Vorsichtsmaßregeln wie die des gediegenen Arsens. - Über den
Verkehr mit Arsenikalien bestehen bestimmte Vorschriften; Kaufleute und Droguisten dürfen in der eignen Behausung nicht mehr
als 0,5 Ztr. vorrätig halten, größere Quantitäten sind in einer besondern Niederlage unter polizeilicher Kontrolle aufzubewahren.
In manchen Staaten (Preußen) ist arsenige Säure für den Kleinhandel mit Kienruß und Saftgrün zu mischen.
Auch die Verpackung von Arsenikalien für den Transport ist gesetzlich vorgeschrieben.
Käufliches metallisches Arsen enthält bisweilen 8-10 Proz. Schwefelarsen. Zum Nachweis des Schwefels oxydiert man etwas gepulvertes
Arsen mit Königswasser, verdünnt mit Wasser und setzt Chlorbaryum hinzu; bei Gegenwart von Schwefel entsteht
ein weißer Niederschlag. Glasige arsenige Säure ist höchstens mit etwas Schwefel verunreinigt, Giftmehl enthält bisweilen
Beimengungen von Gips, Schwerspat etc., welche zurückbleiben, wenn man eine kleine Probe in einem an beiden Enden offenen,
schräg gehaltenen Glasrohr erhitzt. (Man muß sich bei dieser Probe hüten, daß die giftigen Dämpfe
die Luft des Arbeitsraums nicht verunreinigen.) Quantitativ bestimmt man den Gehalt des Giftmehls an arseniger Saure durch Lösen
in überschüssigem kohlensauren Ammoniak und Titrieren mit Jodlösung.
Arsensäure enthält bisweilen arsenige Säure, zu deren Nachweisung man die Lösung mit überschüssigem Chlorammonium, Magnesiumsulfat
und Ammoniak versetzt, nach längerm Stehen filtriert und mit Schwefelwasserstoff behandelt: bei Gegenwart
von arseniger Säure wird gelbes Schwefelarsen gefällt. Mischt man Arsensäure mit konzentrierter Schwefelsäure und überschichtet
die Mischung vorsichtig mit Eisenvitriollösung, so zeigt ein an der Berührungszone sich bildender braunschwarzer Ring die
Gegenwart von Salpetersäure an. Freies Chlor oder Stickstoffoxyde sind vorhanden, wenn auf Zusatz von Jodkaliumstärkelösung
eine Bläuung eintritt. Quantitativ bestimmt man die Arsensäure als arsensaure Ammoniakmagnesia, die man nach dem Trocknen
bei 100° wägt. Wenn Realgar und Auripigment mit nicht flüchtigen Körpern verfälscht sind, so hinterlassen sie diese, wenn
man sie, wie oben bei arseniger Säure angegeben, erhitzt, als Rückstand.