*,Johan, schwed.
Botaniker und
Agronom, geb. zu Jaereda in
Kalmar-Län, studierte
seit 1830 in
Upsala,
[* 10] wurde 1840
Dozent der
Botanik, 1848 Vorstand des landwirtschaftlichen
Instituts zu Ultuna bei
Upsala, 1862
Sekretär
[* 11] der landwirtschaftlichen
Akademie in
Stockholm
[* 12] und 1881 emeritiert. 1867-72 gehörte er der Ersten
Kammer an. Hochverdient um
den schwedischen
Landbau, schrieb er außer einem verbreiteten Lehrbuch der
Botanik (5. Aufl. 1882, 2 Bde.): »Handbook i Svenska
jodbruket« (»Handbuch des schwedischen
Ackerbaues«, 4. Aufl. 1879),
»Jordbruksärans hufvudgrunder« (»Grundzüge
der Ackerbaulehre«, 3. Aufl. 1876) und zahlreiche kleinere
Arbeiten in dem von ihm herausgegebenen Sammelwerk »Smärre skrifter
i landthushållningen« (1858-85,27Hefte).
Der
Verein bestand nur bis 1818.
SeinName Arsamas rührt
von einer satirischen
Erzählung des
GrafenBludow her, welche in der russischen Stadt Arsamas spielt.
Die außerordentliche Giftigkeit der meisten Arsenverbindungen erfordert ganz besonders
ausgedehnte Anwendung und strenge
Durchführung von Schutzmaßregeln, deren Wirksamkeit aber auch eine so vortreffliche ist,
daß chronische Arsenvergiftungen mit dauerndem Siechtum immer seltener geworden sind. Der Gesundheitszustand der
Arbeiter
in den Arsenbergwerken und den Arsenhütten ist ein relativ guter. Dies erklärt sich zum Teil auch dadurch,
daß sich der
Organismus allmählich an die schädlichen Einflüsse gewöhnt.
Bei Gewinnung und Verarbeitung von gediegenem Arsen ist dasselbe feucht zu erhalten, und wenn dies nicht möglich
ist, sind Schutzmasken und
Handschuhe anzuwenden, da der
Staub durch den sauren
Schweiß zu arseniger
Säure oxydiert wird. Ebenso
sind bei der
Sublimation und beim
Sortieren des
Sublimats große Vorsichtsmaßregeln gegen
Dämpfe und
Staub anzuwenden. Die
Hütte
ist gegen die Umgebung gut abzuschließen, Rückstände und
Scherben der
Apparate sind sorgfältig beiseite zu schaffen.
Grubenwässer, Aufbereitungswässer und durch
Erz- und Berghalden sickernde Meteorwässer sind nicht so gefährlich, wie man
glauben sollte, da gelöste
arsenige Säure durch
Kalk,
Eisenoxyd und andre
Basen wieder abgeschieden wird.
Wo dies nicht der
Fall ist, sind die
Abwässer mit
Kalkmilch zu mischen und nach
Absetzen des
Niederschlags abzulassen. Erkrankungen
der
Arbeiter infolge von Arsenwirkungen sind selten und immer nur leichter
Natur, schwere
Fälle kommen nur
durch grobe Unvorsichtigkeit bei der
Sublimation vor. Bei der
Darstellung von arseniger
Säure sind dieselben Vorsichtsmaßregeln
anzuwenden. Die
Öfen
[* 16] sind mit einem Blechmantel umgeben, so daß irgendwie austretende
Dämpfe sofort in eine
Esse abgesogen
werden können.
Die größte
Gefahr liegt bei Beschickung der
Sublimations- und Entleerung der Kondensationsapparate ^[richtig :
Beschickung und Entleerung der
Sublimations- und Kondensationsapparate]. Vorbinden von Tüchern, Benutzung von
Handschuhen
sind dringend geboten, auch sind die nackten Hautteile häufig mit
Wasser, besser mit solchem, welches etwas
Kalk gelöst oder
Eisenhydroxyd aufgeschwemmt enthält, zu waschen und der
Mund mit solchem
Wasser zu spülen. Für die gefährlichsten
Arbeiten ist ein Anzug zu benutzen, der an
Hals,
Händen und
Füßen zugebunden wird; für den
Kopf dient eine sackförmige
Kappe mit Glasfenstern.
Für die
Arbeiter empfiehlt sich häufiger
Genuß von schleimigen und fetten
Speisen,
Wasser soll nicht oder nur mit
Eisenhydroxyd
getrunken werden. (Man versetzt
Wasser mit schwefelsaurem
Eisenoxyd und überschüssiger gebrannter
Magnesia.)
Der Gesundheitszustand der
Arbeiter ist seit dem Haftpflichtgesetz ein befriedigender, ja in manchen
Fällen ein günstiger.
Die Umgebung der Arsenhütten ist meist bis auf 150 und mehr
Schritte unbewohnt, die nächsten Bewohner sind
Arbeiter und Beamte,
die an die
Aufnahme minimaler Arsenmengen gewöhnt sind.
Schädigungen der Umgebung kommen nicht vor. Namentlich gedeihen
Pflanzen in der
Nähe von Arsenbergwerken,
Arsenhütten und Arsenfarbenwerken normal, und es ist nicht anzunehmen, daß deren
Genuß auf
Menschen oder
Tiere schädlich
wirken kann. In unmittelbarer Umgebung der Werke wird man weder
Gemüse noch Futterpflanzen bauen. Bei
Darstellung von
Arsensäure
haben sich die
Arbeiter sorgfältig zu waschen, und die
Abwässer sind mit
Kalkmilch zu behandeln,
¶
Käufliches metallisches Arsen enthält bisweilen 8-10 Proz. Schwefelarsen. Zum Nachweis des Schwefels oxydiert man etwas gepulvertes
Arsen mit Königswasser, verdünnt mit Wasser und setzt Chlorbaryum hinzu; bei Gegenwart von Schwefel entsteht
ein weißer Niederschlag. Glasige arsenige Säure ist höchstens mit etwas Schwefel verunreinigt, Giftmehl enthält bisweilen
Beimengungen von Gips,
[* 19] Schwerspat etc., welche zurückbleiben, wenn man eine kleine Probe in einem an beiden Enden offenen,
schräg gehaltenen Glasrohr erhitzt. (Man muß sich bei dieser Probe hüten, daß die giftigen Dämpfe
die Luft des Arbeitsraums nicht verunreinigen.) Quantitativ bestimmt man den Gehalt des Giftmehls an arseniger Saure durch Lösen
in überschüssigem kohlensauren Ammoniak und Titrieren mit Jodlösung.
Arsensäure enthält bisweilen arsenige Säure, zu deren Nachweisung man die Lösung mit überschüssigem Chlorammonium, Magnesiumsulfat
und Ammoniak versetzt, nach längerm Stehen filtriert und mit Schwefelwasserstoff behandelt: bei Gegenwart
von arseniger Säure wird gelbes Schwefelarsen gefällt. Mischt man Arsensäure mit konzentrierter Schwefelsäure
[* 20] und überschichtet
die Mischung vorsichtig mit Eisenvitriollösung, so zeigt ein an der Berührungszone sich bildender braunschwarzer Ring die
Gegenwart von Salpetersäure an. FreiesChlor oder Stickstoffoxyde sind vorhanden, wenn auf Zusatz von Jodkaliumstärkelösung
eine Bläuung eintritt. Quantitativ bestimmt man die Arsensäure als arsensaure Ammoniakmagnesia, die man nach dem Trocknen
bei 100° wägt. Wenn Realgar und Auripigment mit nicht flüchtigen Körpern verfälscht sind, so hinterlassen sie diese, wenn
man sie, wie oben bei arseniger Säure angegeben, erhitzt, als Rückstand.