machen sich brenzlige
Produkte durch den
Geruch bemerkbar. Den Ammoniakgehalt des
Salmiakgeistes bestimmt man durch Ermittelung
des spezifischen
Gewichts, genauer durch Titrieren mit Normalschwefelsäure.
Vgl. Fehrmann, Das Ammoniakwasser (Braunschw.
1887);
R.
Arnold, Ammoniak und Ammoniakpräparate (Berl. 1888).
Nicht flüchtige Verunreinigungen der flüchtigen Ammoniumsalze bleiben beim Erhitzen der letztern
zurück; bei kohlensaurem
Ammoniak kann man durch Erhitzen in offener
Schale im
Wasserbad auf diese
Weise
auch
Salmiak und schwefelsaures
Ammoniak erkennen.
Beim Erhitzen von
Salmiak verflüchtigt sich auch
Eisenchlorid. Zur Nachweisung
des letztern im
Salmiak dient gelbes und rotes
Blutlaugensalz, beide dürfen nur eine schwache blaue,
Schwefelammonium nur eine
grüne Färbung, aber keinen schwarzen
Niederschlag geben.
SchwefelsauresAmmoniak wird hauptsächlich als Dungmittel benutzt, und hier kommt lediglich sein Stickstoffgehalt in Betracht.
Das reine
Salz enthält 21,21 Proz., das rohe (schwarze) 11-12, das »best
weiße« 20,2-20,8, auch 21 Proz.
Stickstoff. Man bestimmt letztern nach der gewöhnlichen
Methode durch Verbrennen des
Salzes mit
Natronkalk,
dem man etwas reinen
Zucker
[* 7] oder entwässerte
Oxalsäure zusetzt, durch
Kochen mit
Kali- oder
Natronlauge, wobei man wie bei der
ersten
Methode das entweichende
Ammoniak in verdünnter (titrierter)
Säure auffängt, oder am besten durch Zersetzen des
Salzes
mit bromierterLauge und Auffangen und
Messen des entwickelten
Stickstoffs in einem besondern
Apparat, dem
Azotometer.
Von zwei, verschiedenen
Ordnungen der Amphibien angehörigen
Arten ist fast zu gleicher Zeit
die bisher unbekannt gebliebene Art und
Weise der
Fortpflanzung klar gelegt worden. Die eine
Art ist die zu den
Blindwühlern
(Coecilia, Apoda) gehörige, auf
Ceylon
[* 9] heimische Ichtyophis glutin sus.xxx Nach der von P. und F. Sarasin gemachten
Entdeckung
werden weder, wie man vermutet, die
Eier
[* 10] ins
Wasser gelegt, noch lebendige
Junge zur
Welt gebracht, sondern
das Weibchen legt seine ovalen
Eier in einer kleinen, selbstgegrabenen Erdhöhle nahe unter der Oberfläche
und nicht allzu
fern von einem fließenden
Wasser ab. Die
Eier sind zu zwei
Schnüren vereint, deren jede 13-14
Stück enthält, und werden von der
Mutter in der
Weise bebrütet, daß das
Tier den Eierknäuel innig mit seinem Leib umschlingt, wodurch derselbe
in einem gleichmäßigen
Grad von
Feuchtigkeit erhalten bleibt, vielleicht auch eine
Ernährung der
Eier auf osmotischem Weg
erfolgt. In einer
Länge von 7
cm verläßt der
Embryo das
Ei
[* 11] und stellt nun einen
Wurm
[* 12] dar, der an jeder
Seite des
Halses drei federartige
Kiemen, am Schwanzende aber einen Flossensaum und zugleich höchst bemerkenswerterweise daselbst
in Gestalt eines kleinen, nach vorn vorspringenden
Zapfens die
Anlage einer hintern Extremität besitzt.
Während der
Wanderung, die der junge
Blindwühler von seinem Geburtsort antreten muß, um zum
Wasser zu gelangen, verschwinden
dieKiemen unter Zurücklassung einer
Narbe und er atmet im
Wasser, an die Oberfläche steigend, mit
Lungen;
zugleich besitzt er gut entwickelte
Augen und zahlreiche, bei Wassertieren häufig auftretende Hautsinnesorgane. Ist das
Tier
bis 13
cm herangewachsen, so verschwinden das Kiemenloch, der Flossensaum, der Extremitätenstummel sowie die Hautsinnesorgane,
während die
Tentakel, die das erwachsene
Tier charakterisieren, hervorsprossen.
Zugleich sind auch die
Augen immer rudimentärer geworden, die
Haut
[* 13] hat eine neue
Struktur und Färbung erhalten, und das geschlechtsreife,
unterirdisch wühlende
Tier ist fertig. Auffallenderwelse verläuft ganz ähnlich die
Entwickelung der zu der
Ordnung der
Fischlurche
(Ichthyoidea) gehörigen, in
Nordamerika
[* 14] heimischen Amphibienart
AmphiumameausL. Auch hier werden nach
Entdeckung von
Hay die
ca. 150
Stück an Zahl betragenden
Eier in zwei
Schnüren unterhalb der Erdoberfläche in Höhlungen angelegt
und von der
Mutter bebrütet.
Die in dem von
Hay aufgefundenen
Stadium 45
mm messenden, noch in den
Eiern befindlichen, aber dem Ausschlüpfen nahen Embryonen
zeigten ebenfalls an den Seiten des
Kopfes je drei einfach verzweigte
Kiemen; die
Augen schienen besser entwickelt, als dies
später der
Fall ist; am Vorder- und Hinterfuß besaßen die Embryonen schon je drei
Zehen. Augenscheinlich müssen auch bei
Amphiuma die
Jungen eine Landwanderung antreten, bis
sie den nächsten Wassertümpel erreichen.
Division der britisch-ind.
ProvinzPandschab, umfaßt die
Distrikte Amritsar, Gurdaspur und Sialkot und hat ein
Areal
von 13,866 ykm (252 QM.) mit 2,729,109 Einw. (1,474,319
Mohammedaner, 921,171
Hindu, 328,927
Sikh, 2827
Christen).
Diese
Provinz erfuhr durch den
Ukas vom 8. (20.) Sept. 1888 eine Umgestaltung, indem zwei von der Küstenprovinz
abgetrennte Gebiete zu ihr geschlagen wurden, der vom
Bezirk Gijiginsk
¶
mehr
abgetrennte und neugebildete Bezirk von Anadyr, welcher die Tschuktschenhalbinsel und das Becken des Anadyr umfaßt, und der
Bezirk der Kommandeurinseln, welcher die Berings-, Kupfer- und Robbeninseln umfaßt. Zugleich wurde der Sitz der Verwaltung von
Chabarowka nach Wladiwostok verlegt, das nebst der Murawiewhalbinsel und der RussischenInsel mit dem Südussuribezirk verbunden
wurde.