Ätherdämpfe auf die Dauer gar nicht. Gute Kondensationsvorrichtungen und ausreichende Ventilation der Arbeitsräume sind
daher dringend geboten. Bei der Darstellung von Chloralhydrat kommen auch Chlordämpfe in Betracht. Die Arbeiter leiden durch
die Chloraldämpfe anfangs an Kopfschmerz und Betäubung, gewöhnen sich aber einigermaßen an die Wirkung, so daß dieselbe
weniger heftig empfunden wird. Bei der Darstellung von Chloroform kann sich die Eingenommenheit des Kopfes
bis zur Bewußtlosigkeit steigern. Wegen der Feuergefährlichkeit vieler Alkoholpräparate ist der Versand auf Eisenbahnen und Schiffen von
bestimmten Verpackungsarten abhängig und geschieht auf Eisenbahnen nur mit bestimmten, der Versendung feuergefährlicher
Gegenstände dienenden Zügen.
5) Grant, engl. Naturforscher und Romanschriftsteller, geb. 1848 zu
Kingston (Kanada), erhielt seine Universitätsbildung in Oxford und wandte sich mit Eifer der Darwinschen
Richtung zu, in welcher er als einer der fähigsten Schriftsteller thätig ist. Von seinen Schriften gehören hierher, außer
zahlreichen Aufsätzen in Zeitschriften: Physiological aesthetics" (1877);
»Colour sense« (1879);
»Vignettes from nature« (1879);
»Colours of flowers« (1882);
»The evolutionist at large« (2. Aufl.
1885);
»Flowers and their pedigree« (2. Aufl. 1886);
»Force and energy« (1888);
»Charles Darwin« (1888).
Daneben schrieb er,
namentlich für populäre Zeitschriften, eine Reihe von Romanen, von denen wir nennen: »Strange stories« (1884),
»Philistia«,
»Babylon« (1885),
»In all shades« (1886,3 Bde.),
»Beckoning hand« (1887),
»Devil's die« (1888, 3 Bde.)
etc. Er lebt in Dorking.
6) H. I.,* amerikan. Forschungsreisender, trat in die Armee der nordamerikanischen Union, in welcher er zum Leutnant aufrückte,
ging mit den Sergeanten Robinson und Ficket von San Francisco zur Mündung des Kupfer- oder Ätnaflusses, befuhr denselben
aufwärts bis zum Zusammenfluß seiner beiden sehr reißenden und zahlreiche Wasserfälle bildenden Quellarme,
wo der Vulkan Wrangell sich auftürmt, und wandte sich nun dem westlichen zu, während der östliche in der Nähe des Lynnkanals
und der Jukonquellen entspringen soll.
Nachdem er diesen westlichen Quellfluß mit seinem Zufluß Chinnah untersucht hatte, kreuzte Allen die schneebedeckte
Zentralkette von Alaska und befuhr dann den Tannah, dessen Quellgebiet außerordentlich reich an Seen ist,
bis zur Mündung in den Jukon, den er im Juli 1885 erreichte. Sodann überschritt er die Jukonberge im N., bis er an den mächtigen
nördlichen Zufluß des Jukon, den Koukuk, gelangte, den er 280 km aufwärts verfolgte, ohne die Quelle
zu erreichen. Von da kehrte er zu Boot auf dem Koukuk und Jukon zum Nortonsund zurück. Die von Allen durchzogene Gegend erwies
sich als reich an Kupfer- und Eisenerzen, auch Gold, Silber und Kohle wurden aufgefunden, so daß mit den angestellten Höhenmessungen
und meteorologischen Beobachtungen diese Reise unsre Kenntnis Alaskas bedeutend erweitert hat.
Gutsbezirk im preuß. Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Wehlau, 2 km südlich von Wehlau, mit
der ostpreußischen
Provinzialirrenanstalt und (1885) 847 Emw.
(Aulapolay), Haupthafen des Tributärstaats Travankor in der britisch-ind. Präsidentschaft Madras,
an der Malabarküste, mit (1881) 25,754 Einw., ist Hauptdepot für
die Produkte der Waldungen von Travankor, für Kaffee, Ingwer, Pfeffer, Kardamomen, Kokosfaser und Kokosmatten, für welche zwei
Fabriken in der Stadt bestehen, und ist durch einen Kanal mit der ostwärts sich ausbreitenden Lagune verbunden.
Flecken im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Hilpoltstein, hat 4 kathol.
Kirchen, ein Schloß, ein Forstamt, eine Oberförsterei, Fabrikation von leonischem Gold- und Silberdraht und (1885) 1494 Einw.
(spr. allijens), Stadt im nordamerikan. Staat Ohio, Grafschaft Stark, liegt am Mahoningfluß, hat Bleiweißfabriken
und landwirtschaftlichen Maschinenbau sowie (1880) 4636 Einw.
Ortschaft in Mittelägypten, nahe dem rechten Nilufer, mit zwölf in den Felsen, welcher das Thal beherrscht,
gearbeiteten Grotten, deren Malereien und sonstige Arbeiten ihre Entstehung in die Zeit der 18. Dynastie
(15. Jahrh. unsrer Zeitrechnung) verweisen.
Andre Überreste beweisen, daß hier in der Nähe des jetzigen Dorfs Tell el Almarna
ehemals eine bedeutende Stadt stand.
4) Candido Mendes de, brasil. Geograph, geb. 1818 zu San Bernardo do Brejo in der brasilischen Provinz Maranhäo,
gest. in Rio de Janeiro. Er gab als Vorsitzender des Instituto historico geographico brazileiro 1868 den
wertvollen »Atlas do imperio do Brazil comprehendendo as respectivas divisöes administrativas etc.
destinado a instruccäo publica no imperio« (27 Karten und Text) heraus.
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Zwickau, Amtshauptmannschaft Chemnitz, bei Chemnitz, an der Chemnitz
und der Linie Chemnitz-Adorf der Sächsischen Staatsbahn, hat Eisengießerei, Maschinenfabrikation, Kammgarnspinnerei, Strumpfwarenfabrikation,
eine Dampfmühle und (1885) 4399 Einw.
Flecken im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, Kreis Kalau, an der Linie Lübbenau-Kamenz
der Preußischen Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, ein Schloß, ein Schullehrerseminar, eine Papierfabrik, Dampfsägemühle
und (1885) 1299 Einw.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Rügen, auf der Insel Rügen, am Rügenschen Bodden, Stralsund
gegenüber, und an der Linie Stralsund-Bergen der Preußischen Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, ein Seebad,
Fischerei und (1885) 775 Einw.