bepflanzt waren. Die
Produktion belief sich auf 3 Mill., die Ausfuhr auf 1,323,000
hl. Abnehmer ist in erster
LinieFrankreich,
dann folgen
Belgien
[* 2] und
Deutschland.
[* 3] Für Kolonisationszwecke sind jährlich 2,800,000
Fr. ausgeworfen; 1887-88 wurden neun
neue
Mittelpunkte der Ansiedelung gegründet. Zum Emporkommen
Algeriens tragen erheblich bei die
Eisenbahnen, derenLänge
Ende 1887: 2401 km betrug und 6
Linien umfaßte, welche 21 Mill.
Fr.
Einnahme erzielten. Die
Post hatte 1887: 220
nur für Postzwecke
und 195 für
Post und Telegraphie bestimmte
Büreaus, außerdem bestanden 70
nur für Telegraphie bestimmte
Büreaus.
Die
Einnahmen der
Post beliefen sich 1886 auf 2,234,130, die der
Telegraphen
[* 4] auf 1,269,077
Fr. Die
Finanzen
weisen ein beständiges
Defizit auf, für 1886 waren die
Einnahmen auf 42,837,628, die
Ausgaben auf 52,738,472
Fr. festgesetzt;
für 1888 wies das französische
Budget folgende
Posten auf. Bei den
Ausgaben: 7,061,875 für das Generalgouvernement, 6,508,554
für
Arbeiten, 1,886,612 für Häfen;
Nach Beschluß des
Bundesrats sollen an
Stelle der bisherigen Thermoalkoholometer
(Verbindungen eines Alkoholometers mit einem
Thermometer),
[* 9] welche unter
Annahme einer Normaltemperatur von 12 4/9° R. angeben,
wie viel Volumprozente der zu untersuchenden Mischung aus reinem
Alkohol bestehen, fortan für alle steuerlichen Ermittelungen,
unter
Annahme einer Normaltemperatur von 15° C., solche
Instrumente Anwendung finden, welche angeben,
wie viel Gewichtsprozente der Mischung aus
Alkohol bestehen.
Bei den
Instrumenten für die Bestimmung der scheinbaren
Stärke
[* 10] des
Branntweins von 10-64 Proz.ist die Alkoholometerskala nach
ganzen und halben Gewichtsprozenten und die Thermometerskalannch ganzen
Graden, für
Branntwein von 65-100 Proz. erstere nach
ganzen und Fünftel-Gewichtsprozenten, letztere nach ganzen und halbenGraden geteilt. Für
Lutter unter 10 Proz.
scheinbarer
Stärke dient ein Lutterprober mit
Teilung der Alkoholometerskala nach ganzen Gewichtsprozenten und der Thermometerskala
nach ganzen
Graden.
Die bei der Normaltemperatur am Alkoholometer
[* 11] abgelesene
Stärke ist die wahre
Stärke, die bei einer andern
Temperatur abgelesene
die zu dieser
Temperatur gehörige scheinbare
Stärke. Beim Ablesen des Alkoholometers bringt man das
Auge
[* 12] in eine
Stellung dicht unterhalb des Flüssigkeitsspiegels; man erblickt dann an derSkala einen
Strich, welcher aus dem Flüssigkeitsspiegel
zu beiden Seiten der
Spindel deutlich hervortritt und scharf von der
Spindel sich abhebt.
Dieser
Strich gibt die Schnittlinie des Flüssigkeitsspiegels mit der
Spindel. Hält man das
Auge zu tief,
so erscheint statt der
Linie eine länglichrunde
Fläche, die sich beim
Heben des
Auges zu einem
Strich zusammenzieht. Liegt dieser
zwischen zwei Skalenstrichen, so wird die Angabe des obern
Strichs genommen. Die wahre
Stärke für scheinbare
Stärken von 10 Proz.
aufwärts wird mit
Hilfe einer
Tabelle berechnet, welche zu den Wärmegraden von -12 bis +30° (bei den
scheinbaren
Stärken von 10-20 Proz. jedoch nur zu den Wärmegraden über
Null und bei den scheinbaren
Stärken von 20-30 Proz.
nur zu den Wärmegraden von -5° ab), für die scheinbaren
Stärken von 10-65 Proz. nach halben, weiterhin nach
Fünftelprozenten fortschreitend, die wahren
Stärken angibt.
Für scheinbare
Stärken von weniger als 10 Proz. ist eine besondere Tafel entworfen. Aus dem ermittelten
Nettogewicht der untersuchten
Flüssigkeit und der festgestellten wahren
Stärke wird die vorhandene Litermenge reinen
Alkohols
mit
Hilfe zweier
Tabellen ermittelt. Sind die alkoholischen
Flüssigkeiten mit
Zucker
[* 13] oder andern
Stoffen
versetzt, so daß die Anwendung des Thermoalkoholometers unthunlich erscheint, so werden zur Bestimmung des Alkoholgehalts 100
ccm
der
Flüssigkeit mit 100
ccmWasser gemischt und in einem Destillierapparat mit
Kühlapparat destilliert, bis nahezu 100
ccm übergegangen
sind. Man füllt dann das Maßglas, welches das Destillat aufnimmt, durch behutsames Zugießen von
Wasser
genau bis zur
Marke, rührt oder schüttelt gut um und ermittelt mit dem Thermoalkoholometer die scheinbare
Stärke des Destillats,
aus welcher sich mit
Hilfe der
Tabelle die wahre
Stärke ergibt. Diese ist zugleich die wahre
Stärke des untersuchten
Fabrikats.
Vgl. »Anleitung zur steueramtlichen Ermittelung des Alkoholgehalts imBranntwein« (Berl. 1889).
die aus
Alkohol darzustellenden
Äther, Substitutionsprodukte etc., bei deren
Darstellung in hygienischer
Beziehung hauptsächlich auf Beseitigung von
Dämpfen und
Gasen zu achten ist. Die
Dämpfe des
Äthyläthers sind überaus feuergefährlich
und geben mit
Luft höchst explosive
Gemenge. Die Feueranlagen müssen sich daher stets außerhalb des eigentlichen Arbeitsraums
befinden. Die aus dem
Apparat entweichende
schweflige Säure, welche auch bei guter Kühlung noch Ätherdampf enthält, leitet
man durch
Kalkmilch, aus welcher geringe
Anteile nicht absorbierter
Gase
[* 14] durch einen hohen
Schornstein in die
Atmosphäre entweichen.
Alle Ätherdämpfe erzeugen bei den Arbeitern, welche sie in zu großer
Menge einatmen
Schwere und Eingenommenheit
des
Kopfes und
Schwindel, die
Äther des
Amylalkohols und der
Baldriansäure auch
Affektionen der
Respirationsorgane und
Zittern
in den
Gliedern. An frischer
Luft verschwinden diese
Erscheinungen zwar sehr bald, sie kehren aber auch leicht zurück, und
schwächliche und empfindliche Individuen vertragen die
¶
mehr
Ätherdämpfe auf die Dauer gar nicht. Gute Kondensationsvorrichtungen und ausreichende Ventilation der Arbeitsräume sind
daher dringend geboten. Bei der Darstellung von Chloralhydrat kommen auch Chlordämpfe in Betracht. Die Arbeiter leiden durch
die Chloraldämpfe anfangs an Kopfschmerz und Betäubung, gewöhnen sich aber einigermaßen an die Wirkung, so daß dieselbe
weniger heftig empfunden wird. Bei der Darstellung von Chloroform kann sich die Eingenommenheit des Kopfes
bis zur Bewußtlosigkeit steigern. Wegen der Feuergefährlichkeit vieler Alkoholpräparate ist der Versand auf Eisenbahnen und Schiffen von
bestimmten Verpackungsarten abhängig und geschieht auf Eisenbahnen nur mit bestimmten, der Versendung feuergefährlicher
Gegenstände dienenden Zügen.