die Geneigtheit zu Erkrankungen sich mit dem Aufenthalt in den
Tropen steigert. Akklimatisation kann stets nur erreicht werden als Erfolg
einer schützenden, die
Lebenskraft voll erhaltenden Lebensweise, und in diesem
Sinn ist die Akklimatisation eine erworbene Fähigkeit,
welche auf die
Kinder des akklimatisierten
Fremden übertragbar ist. Ausschließlich die regelmäßige Erzeugung
und die Aufziehung von
Kindern unter den Einflüssen des neuen
Klimas sind die
Beweise, daß eine Akklimatisation im eigentlichen
Sinn geglückt
ist. Ansiedelungsversuche, welche mit dem
Rückzug eines Restes Kranker und Invalider nach der
Heimat ihren
Abschluß finden,
kommen für das
Studium der Akklimatisation nicht in Betracht.
Zur Erreichung der Akklimatisation hat man vor allen
Dingen auf Vermeidung der tropischen
Malaria zu achten.
Absolutes
Fernhalten vom Bodenanbau mittels eigner Körperanstrengung, Errichtung der
Wohnung auf fieberfreiem
Baugrund, eventuell Herstellung
eines solchen durch Aufhöhung und
Drainage,
[* 2] Fernhaltung ungekochten
Wassers aus der
Nahrung,
Ersatz desselben durch präparierte
Getränke (ohne oder mit nur leichtem Alkoholgehalt), Vermeidung ungewohnter, mangelhaft gekochter
Speisen, Regelmäßigkeit in der Lebensweise, große Mäßigung im Geschlechtsgenuß, prophylaktischer
Gebrauch von
Chinin in der
Fiebersaison sind besonders ratsam.
Die
Kleidung hat sich in bekannter
Weise den tropischen Verhältnissen anzupassen. Anfangs tritt selbst bei vollkommener
RuheTranspiration ein, mit der Abnahme des Blutwassers aber wird die
Haut
[* 3] der des Eingebornen ähnlicher, und
selbst anhaltende körperliche Anstrengung wird nach einiger Zeit ohne übergroße Hautthätigkeit ertragen, wenn die
Haut
nicht dauernd verweichlicht, sondern nach und nach mehr exponiert wird.
Bäder sind empfehlenswert, doch dürfen sie nicht
zu häufig genommen werden, und das
Gleiche gilt für Abreibungen und Übergießungen.
Die
Nahrung soll allmählich von der stickstoffreichern zur stickstoffarmen übergehen. Anfangs ist den heimischen
Gemüsen
und
Früchten gegenüber Vorsicht geboten, später aber sollten sie immer mehr das
Fleisch ersetzen.
Starkegeistige Getränke
sind schädlicher als alkoholärmere. Neben geistiger Thätigkeit und geistigen Vergnügungen sind mit vor schreitender Akklimatisation Körperbewegungen
und selbst Körperanstrengungen im
Freien in immer größerm
Maß vorzunehmen. Überall verbürgt die allmähliche
Steigerung den besten Erfolg, ganz verwerflich hat sich dagegen die
Methode erwiesen, vor dem Betreten der
Tropen zunächst
mehrere
Monate in subtropischen Gegenden zu verweilen. Der
Effekt dieser »acclimatation par étappes« ist nur der, daß der
Ankömmling bereits durch klimatische Anforderungen erschöpft am Bestimmungsort anlangt und nun dem
eigentlichen tropischen
Klima
[* 4] um so schneller erliegt.
Distrikt in der britisch-ind.
ProvinzBerar, fast durchaus eben und vom Purna mitten durchflossen, wohlangebaut,
mit sehr reichen, aber jetzt unbenutzten
Salzquellen, 6889 qkm (125 QM.) groß mit (1881) 592,792 Einw.,
welche starken Baumwollenbau und Teppichfabrikation treiben.
Die gleichnamige Hauptstadt mit 16,614 Einw. (davon 5028 Mohammedaner), an der Nagpurlinie der
oben genannten
Eisenbahn, ist Sitz einer christlichen
Mission.
(griech., »Vergrößerung der
Körperenden), sehr seltene Erkrankung des
Skeletts, deren wesentlichste
Erscheinung in einem krankhaften
Riesenwuchs, besonders der
Hände,
Füße und des
Gesichts,
besteht. Die
Krankheit kann in jedem
Lebensalter beginnen und kommt
bei Männern und
Frauen vor. Nach unbedeutenden Vorboten, bestehend in nervösen
Beschwerden, beginnen
Hände und
Füße größer,
plumper, ungeschickter zu werden. Nach 3-5
Jahren erreicht dasLeiden
[* 5] seinen Höhepunkt. Von den
Knochen
[* 6] sind ferner noch zuweilen in Mitleidenschaft gezogen das
Brustbein, die
Rippen, die
Wirbelsäule; von innern
Organen das
Herz,
die
Nieren, das
Gehirn,
[* 7] besonders die
Zirbeldrüse und die
Schild- oder die
Thymusdrüse. Die
Ursachen der
Krankheit sind noch völlig
dunkel. Einer Behandlung ist der Zustand nicht zugänglich.
[* 10] Die
Darstellung des
Alauns wird für die Umgebung durch die
Entwickelung eines übeln
Geruchs
lästig, der sich beim
Rösten der
Alaunerze aus den Verbrennungsprodukten der organischen
Substanz und der schwefligen
Säure
zusammensetzt und vom
Wind oft 30-40
Minuten weit fortgetrieben wird.
Liegen die Alaunwerke hoch, so senken sich die
Gase
[* 11] und
Dämpfe um so sicherer in die
Niederungen. Man umgibt wohl die Rösthaufen mit
Erdwällen, bedeckt diese mit
Reisig und bestreut
letzteres mit ausgelaugtem
Erz, welches die
schweflige Säure unter
Bildung von schwefelsaurer
Thonerde bindet. Der üble
Geruch
wird dadurch freilich nicht beseitigt, und da die größte Einfachheit der
Anlage geboten ist, so läßt
sich die Belästigung der Umgebung nicht vermeiden. - Zur
Prüfung des
Alauns auf
Eisen,
[* 12] von welchem größere
Mengen bei der
Färberei nachteilig sind, versetzt man eine
Lösung mit Blutlaugensalzlösung.
GelbesBlutlaugensalz zeigt
Eisenoxyd, rotes
Eisenoxydul durch eine tiefblaue Färbung oder
Fällung an. Versetzt man Alaunlösung
mit überschüssigem
Ammoniak und filtriert, so zeigt blaue
Farbe der
LösungKupfer
[* 13] an; säuert man letztere
mit
Salzsäure an und setzt gelbes
Blutlaugensalz hinzu, so entsteht bei Gegenwart von
Kupfer ein rotbrauner
Niederschlag.
Soll
in
KalialaunAmmoniak nachgewiesen werden, so erhitzt man das
Pulver mit pulverigem gelöschten
Kalk: die Gegenwart vonAmmoniak
macht sich durch den
Geruch, die Bräunung eines über das erhitzte Gemisch gehaltenen Kurkumapapiers und die
Nebel um einen
mit
Salzsäure befeuchteten Glasstab bemerkbar.
Natronsalze, besonders Natriumsulfat, geben sich meist durch leichtere Verwitterbarkeit
der
Ware und durch leichtere Löslichkeit als in 10 Teilen
Wasser zu erkennen.
FreieSäure erkennt man mit
Hilfe von Blauholztinktur, welche mit Alaunlösung sich tief violett, bei Gegenwart von freier
Säure aber schwach bräunlichgelb
färbt.
Provinz im südlichsten Teil der
InselLuzon im span. Archipel der
Philippinen, 4592 qkm (83,40 QM.) groß mit
(1879) 253,150 Einw. und der gleichnamigen Hauptstadt, 3 km
von der schönen
Bai von Albay, wo sich ihr
Hafen befindet, mit 13,115 Einw. Der nördlich davon gelegene
Vulkan Albay, auch El
Máyon
genannt, erhebt sich steil zu 2374 m
Höhe und hat in frühern
Jahren ungeheure Verheerungen angerichtet.
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