*(spr. adáng),
Emile, belg. Generalstabsoberst und
Direktor des militär-kartographischen
Instituts, geb. beteiligte sich 1852-59 bei der
Aufnahme seines
Landes, wurde später
Lehrer an der
Militärschule
und starb als Oberst in Ixelles. Er war Mitbegründer und Vizepräsident der belgischen
GeographischenGesellschaft
sowie fleißiger Mitarbeiter an deren Bülletin.
Zahlreiche von König
Leopold nach dem
Congo gesandte
Reisende verdankten ihm ihre kartographische und astronomische
Ausbildung.
Ort im deutschen Togogebiet an der
Sklavenküste des
Golfs von
Guinea (Westafrika), etwa 40 km vom
Meer, an einem
kleinen
Fluß, der von den
Bergen
[* 3] von Akposo in das Nordende des Togosees fließt, mit 7-8000 Einw.
vom
Stamm der
Mina, die früher westlich vom
Volta wohnten, aber Ende des vorigen
Jahrhunderts nach der
Küste zogen, um den Bedrückungen
des Herrschers von
Kumassi zu entgehen, und eine Anzahl kleiner
Republiken gründeten. Über den
Ort gab schon 1884
Zöller einige
Nachrichten, doch wurde derselbe erst 1885 von dem Vorsteher der apostolischen Präfektur
Dahomé,
Pater
Ménager, wirklich besucht.
6) ehemaliger
Herzog von
Nassau, hielt sich im
Sommer meist in Königstem im
Taunus und auf dem
Schloß Hohenburg
in
Bayern,
[* 4] im
Winter meist in
Wien
[* 5] auf; sein einziger Sohn,
ErbprinzWilhelm (geb. 22 April 1852), trat in das österreichische
Heer, ward bald Oberst undKommandeur des 1. Husarenregiments und 1889 zum
Generalmajor befördert. Gegen
den preußischen
Hof
[* 6] verhielt sich Adolf zurückhaltend, aber nicht feindlich. Die erste
Annäherung fand durch die Vermählung
seiner Tochter,
Prinzessin Hilda, mit dem
Erbgroßherzog von
Baden
[* 7] statt.
*(lat.-griech.), nachPasteur diejenigen niedern Organismen, welche ohne gasförmigen
oder in
Wasser gelösten
Sauerstoff nicht leben können, im
Gegensatz zu den
Anaërobien, welche nur bei völliger
Abwesenheit
von freiem
Sauerstoff Lebenserscheinungen zeigen.
Alexander Nikolajewitsch, russ. Altertumsforscher, geb. 1826 im
GouvernementWoronesh, studierte in
Moskau
[* 13]Rechtswissenschaft, war 1849-61
Beamter am
Moskauer Hauptarchiv
des
Auswärtigen, daneben aber vielfach litterarisch, besonders auf dem Gebiet der russischen Volksüberlieferung, thätig.
Seine Hauptwerke in dieser
Richtung sind die Sammlung russischer Volksmärchen (»Naródnyja russkija
skáski«, 2. Aufl., Mosk. 1873, 4 Bde.)
und »Die poetischen Naturanschauungen der
Slawen« (das. 1865-69, 3 Bde.),
[* 14] Die Aufteilung der noch von keiner europäischen Macht in
Besitz genommenen
Länder hat in den letzten
Jahren
schnelle Fortschritte gemacht. Die
Grenzen
[* 15] der französischen und englischen Besitzungen sind nach dem
Innern zu immer weiter vorgeschoben worden,
Italien
[* 16] hat seinen Besitzstand erweitert,
Frankreich teils durch direkte
Annexionen,
teils durch Abschließung von Schutzverträgen mit den Herrschern von
Segu,
Futa Dschallon, Samory und
Bambara seine
ProvinzSenegal, durch
Abmachungen mit den seine Erwerbungen am
Congo und
Gabun begrenzenden Kolonialbesitzungen
andrer Mächte seinen dortigen Besitzstand, ebenso sein Gebiet bei
Obok durch Erweiterung seiner Interessensphäre wie durch
Erwerbung der bis dahin
England gehörenden Muschainseln, Heißung seiner
Flagge bei
Hela und Dungareta an der Somalküste,
durch Wiederbelebung seiner auf längst vergessenen
Abmachungen fußenden Schutzherrschaft über
Madagaskar
[* 17] sowie durch
Annahme derselben seitens der Eingebornen der Komoreninseln sehr bedeutend vergrößert, so daß der französische
Besitz in Afrika gegenwärtig weit über das
Doppelte desjenigen vor vier
Jahren beträgt. In gleicher
Weise ist
England vorgegangen.
Das große
Betschuanenland im N. der
Kapkolonie wurde 1884 Kronkolonie und 1889 Matabeleland mit Maschonaland
als britischem Einfluß unterworfen erklärt, wogegen freilich
Portugal
[* 18]
Protest einlegte;
Zululand wurde der
KolonieNatal überwiesen
und die
Grenzen der britischen Besitzungen am
Golf von
Guinea¶
Afrika (staatliche Ein
* 19 Seite 17.12.
mehr
sehr bedeutend weiter vorgeschoben. Das Uferland des Niger zu beiden Seiten aufwärts bis Sa sowie das des Binuë bis Jola wurde 1885 als
unter britischem Protektorat stehend erklärt. Dagegen zog Portugal sein Protektorat über Dahomé zurück, da die Abschaffung
der Menschenopfer nicht erreicht werden konnte, und beschränkte sich an der Sklavenküste wie zuvor auf
das FortAjuda. An der ostafrikanischen Küste hat England ein großes Gebiet als seiner Interessensphäre angehörig erklärt,
das nach N. zu vom Tana, im S. von einer Linie begrenzt wird, die vom Umbafluß in nordwestlicher Richtung zum Ukerewe hinzieht.
Indessen hat an der Somalküste auch Italien eine Besitzergreifung vollzogen, indem es den Hafenplatz Obbia mit dem dazu gehörigen
Gebiet, später auch den anstoßenden Küstenstreifen bis zur deutschen Grenze unter sein Protektorat
nahm. England besitzt aber auch weiter nördlich einige Küstenplätze, Berbera, Bulhar, Samawonak, Zeila und Suakin, während
Italien die ganze Küste von der französischen KolonieObok bis nördlich von Massaua
[* 21] mit den vorliegenden Inseln und einigen
vorgeschobenen Plätzen am Rande des abessinischen Hochlandes (Asmara, Keren) in Besitz genommen hat.
Spanien hat die ihm bereits vor Jahrhunderten gesicherten Ansprüche auf den Hafen Ifni oder Santacruz de Mar Pequena zur Geltung
gebracht und den langen Küstenstrich zwischen KapBojador im N. und KapBlanco im S., ein durchaus wüstes Gebiet, das aber für
die in dieser Meeresgegend schwunghaft betriebene Fischerei
[* 22] wichtig ist, in Beschlag genommen, so daß
das Gebiet der einheimischen Völker immer mehr zusammenschrumpft. Als unter britischem Einfluß stehend muß ferner Ägypten
[* 23] bezeichnet werden, wo britische Beamte die Finanzverwaltung in Händen haben und ein britischer General über die englischen
Streitkräfte wie über das ägyptische Militär verfügt, um das Land gegen die von S. her drohenden
Angriffe der Mahdisten zu schützen, an welche Ägypten ganz Nubien und den Sudân verlor.
Auch Emin Pascha wurde 1889 aus seiner Provinz von den Mahdisten vertrieben, nachdem er sich ohne alle Unterstützung von der
ägyptischen Regierung lange gehalten hatte. Gegenwärtig repräsentiert der ziffermäßig nachweisbare
Besitzstand der europäischen Mächte in Afrika ein Areal von 10,019,692 qkm (181,989,4 QM.), wozu noch sehr
bedeutende Gebiete kommen, welche als in der Interessensphäre der einzelnen kolonisierenden Nationen liegend betrachtet werden.
Dadurch schrumpft das Areal der unabhängigen Staaten immer mehr zusammen, wenngleich eine faktische Unabhängigkeit für die
im Innern des Kontinents wohnenden Stämme noch immer besteht und wahrscheinlich auch noch auf lange Zeit
bestehen bleiben wird. In diesem Sinn ist die nachfolgende Liste der einheimischen Staaten zu verstehen, welche ein weit größeres
Areal repräsentieren würden, wollte man alle thatsächlich unabhängigen Staaten in dieselbe aufnehmen.