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getreten, wie den Übelständen der Abzahlungsgeschäfte wirksam zu begegnen sei.
Vgl. Mataja, Ratenhandel und Abzahlungsgeschäfte (in Brauns »Archiv für soziale Gesetzgebung«, Bd. I, 1888).
Seite 17.10 (Ergänzungs-) Band
getreten, wie den Übelständen der Abzahlungsgeschäfte wirksam zu begegnen sei.
Vgl. Mataja, Ratenhandel und Abzahlungsgeschäfte (in Brauns »Archiv für soziale Gesetzgebung«, Bd. I, 1888).
horrida * Welw. (Naras), eine Kukurbitacee in Mossamedes und an der Walfischbai, mit grünen, vielfach verzweigten und ineinander gewirrten Ranken, paarigen Dornen in den Achseln der zu Schuppen verkümmerten Blätter, armsdicker, bis 15 m langer Wurzel [* 2] und zweihäusigen Blüten, die, wie die Früchte, nach der Fünfzahl gebaut sind. Wo die Naras sich ansiedelt, sammelt sich der Sand und häuft sich immer höher an, während die Pflanze fortwächst, so daß sie endlich aus 10-20 m hohen Dünen noch 1-1,5 m hervorragt.
Die unreif bittern, später angenehm schmeckenden, sehr aromatischen Früchte von der Größe einer Orange, aber auch bis 1,5 kg schwer, bilden nebst den nußartig schmeckenden Samen [* 3] eine gewisse Zeit im Jahr das Hauptnahrungsmittel der Topnar, welche sie auch trocknen, um sie zu konservieren. Der Genuß der frischen Frucht erregt bei denjenigen, die nicht daran gewöhnt sind, ein entsetzliches Brennen im Mastdarm. Der Saft enthält einen in Alkohol löslichen Stoff, welcher bei 35° 1600 Teile Milch zum Gerinnen bringt, durch Kochen aber seine Wirksamkeit verliert. Die reifen Früchte werden auch viel vom Schakal gefressen, der dadurch zur Verbreitung der Pflanze beiträgt.
Vgl. Marloth in Englers »Botanischen Jahrbüchern«, Bd. 9 (1888).
erloschener Vulkan im südlichen Teil des zentralamerikan.
Staats Guatemala, [* 4] nach Rockstroh 3906 m hoch.
Südlich davon Solfataren.
s. Antifebrin ^[= C8H9NO, Anilin, in welchem 1 Atom Wasserstoff des Ammoniakrestes durch Acetyl C2H3O ...] (Bd. 17).
das Auftreten von Aceton im Harn. Dasselbe findet sich im Harn bei fieberhaften Krankheiten und entsteht aus dem Zerfall der Eiweißkörper. Es findet sich bei solchen Zuständen auch im Blut (Acetonämie), in der Ausatmungsluft und in den Exkrementen. Man glaubte, die besonders bei englischer Krankheit (Rachitis) der Kinder zuweilen vorkommenden Krämpfe (Eklampsie) auf eine Vergiftung mit dem im Körper entstandenen Aceton zurückführen zu können, doch ist diese Anschauung noch nicht über allen Zweifel richtig. Das Aceton im Blut, bez. im Harn kann auch entstehen durch krankhafte Gärungsvorgänge im Darmkanal bei Vergärung von Milchzucker. Diaceturie, das Auftreten von Acetessigsäure im Harn, kommt besonders vor oder nach Acetonurie vor. Sie wird als eine schlechte Prognose gebend angesehen; außer bei Kindern mit eklamptischen Anfällen wurde sie auch bei Geisteskrankheiten und bei Zuckerharnruhr beobachtet.
* (Methylphenylketon, Hypnon) C8H8O entsteht bei sehr langsam gesteigerter Erhitzung einer innigen Mischung gleicher Moleküle von essigsaurem und benzoesaurem Kalk in der Retorte und wiederholter fraktionierter Destillation, [* 5] wobei die zwischen 195 und 205° übergehenden Anteile für sich aufgefangen und weiter gereinigt werden. Farblose, ölige Flüssigkeit, riecht angenehm aromatisch, schmeckt scharf, reagiert neutral, spez. Gew. 1,032, siedet bei 210°, erstarrt bei 14° zu farblosen Blättchen, die bei 20,5° schmelzen, ist sehr wenig löslich in Wasser, mischbar mit Alkohol und Äther, wird als schlafmachendes Mittel angewandt.
3) Heinrich von, Oberpräsident der preuß. Provinz Brandenburg, [* 6] unterrichtete 1885 den damaligen Prinzen Wilhelm, jetzigen Kaiser Wilhelm II., im Staatsverwaltungsdienst.
Der von den regierungsfreundlichen Parteien im Januar 1886 im preußischen Landtag gestellte Antrag auf Förderung des Deutschtums in Posen [* 7] wurde nach Achenbach, dem ersten Unterzeichner, Achenbachscher Antrag genannt.
Von Kaiser Friedrich III. wurde er im Mai 1888 in den Adelstand erhoben.
(1885) 3114 Einw.
(1885) 2820 Einw.
Achroma
(griech.), angeborner oder erworbener Mangel des Hautpigments, wofern derselbe nicht ein allgemeiner (wie beim Albinismus), sondern nur auf einzelne Stellen, Flecke beschränkter ist.
Die Flecke erscheinen milchweiß.
Der Zustand ist ohne Bedeutung für die Gesundheit, der Behandlung aber nicht zugänglich.
Nikolaj Dmitrijewitsch *, russ. Schriftsteller, geb. 1820 zu Petersburg, [* 8] erhielt seine Bildung auf dem Lyceum in Zarskoje Selo, um sich der Beamtenlaufbahn zu widmen, vertauschte dieselbe aber bald mit dem Schriftstellerberuf, nachdem seine Erstlingswerke: das Dramolett »Der Maskenball« und die Novelle »Der Doppelgänger« (in den »Vaterländischen Annalen« erschienen),
Beifall gefunden hatten. Von seinen spätern Romanen nennen wir: »Der Spieler«, »Der Name eines andern«, »Ein ungewöhnlicher Fall«, »Die Bewohner des Waldes«, »Der Mandarin«. Er ist auch als Kritiker (namentlich deutscher und englischer Werke) aufgetreten.
*, See an dem westlichen Mündungsarm der Oder (Peene) in Pommern, [* 9] der den nordwestlichen Teil der Insel Usedom vielfach gliedert, beim Dorf Koserow nur durch eine schmale Landenge von der Ostsee getrennt, etwa 80 qkm (1,45 QM.) groß, aber nicht tief ist.
3) Karl Gustav von, Politiker, ward 1889 vom König von Sachsen [* 10] in den Adelstand erhoben.
Kaleh *, Donauinsel zwischen Ungarn [* 11] u. Serbien, [* 12] südlich vom ungarischen Komitat Krassó-Szörény, 2 km unterhalb Orsova, mit einem kleinen türkischen Dorf und den Überresten der ehemaligen Inselfestung Ada Kaleh, war früher Eigentum der Türkei, [* 13] wurde jedoch infolge des Berliner [* 14] Vertrags an Österreich-Ungarn [* 15] abgetreten, welches Ada Kaleh seitdem militärisch besetzt hält (1 Kompanie Infanterie und ½ Kompanie Festungsartillerie). Ada Kaleh, dessen türkische Bewohner Tabaks- u. Weinbau und eine hervorragende Rosenkultur betreiben, dabei steuerfrei und vom Militärdienst befreit sind, ist ein sehr beliebter Ausflugsort der Kurgäste des Herkulesbades (Mehadia). Vgl. auch Orsova (Bd. 12).
*, 7) Lucien, franz. Gelehrter und Schriftsteller, hervorragender Kenner der amerikanischen und der finnisch-tatarischen Sprachen, geb. zu Nancy, [* 16] studierte Rechtswissenschaft in Paris, [* 17] diente als Beamter 1857-60 in Cayenne, dann in Montmédy, Epinal, Nancy und wurde 1883 zum Präsidenten des Appellationsgerichts in Rennes ernannt. Außer einigen politischen und litterarhistorischen Schriften veröffentlichte er eine zusammenfassende Darstellung der Vocalharmonie im Finnisch-Tatarischen oder Uralaltaischen in »De l'harmonie des voyelles dans les langues ouralo-altaïques« (Par. 1874) sowie eine mandschurische und tungusische Grammatik; ferner verschiedene Schriften über allgemeine Linguistik, z. B. »Du genre dans les diverses langues« (das. 1883); namentlich aber reorganisierte er die »Bibliotheque linguistique americaine« und gab eine Reihe auf die amerikanischen Indianersprachen bezüglicher Arbeiten heraus, unter andern: »Esquisse d'une grammaire comparée du ¶
Crée et du Chippeway« (1876),
»Examen grammatical comparé de seize langue américaines« (1878),
»Du parler des hommes et du parler des femmes dans la langues Caraïbe« (1879),
»Grammaires et vocabulaires des langues et dialecte de la Guyane« (1882),
»Grammaire et vocabulaire de la langue Taensa« (1882),
»Grammaire de la langue Jagane« (1885),
»La langue Chiapanique« (1887).
Malerfamilie, 1) Albrecht.
Seine Selbstbiographie wurde von Holland herausgegeben (»Aus dem Leben eines Schlachtenmalers«, Stuttg. 1886).