kleinere
Fremdkörper,
Sand- und Erdteilchen, dagegen schmelzen ins
Eis
[* 2] hinein und befördern die Abschmelzung. Im
Sommer ist
die Abnahme des Gletschervolumens durch Ablation größer als die Zufuhr von neuem
Eis aus den höhern Teilen, im
Winter ist das
Verhältnis ein umgekehrtes trotz der langsamern
Bewegung des
Gletschers.
die abtragende Thätigkeit, welche das
Meer vermöge der Brandungswelle auf das
Festland an der
Küste ausübt. Die mechanische
Wirkung der Brandungswoge auf die Gestaltung der Meeresküste ist von verschiedenen Umständen abhängig und richtet
sich 1) nach der
Höhe und
Stärke
[* 3] der
Wellen,
[* 4] welche durch herrschende Windrichtung und Windstärke bedingt
werden, nach dem
Abstand zwischen
Ebbe und
Flut und dem etwanigen Vorhandensein von Eisschollen;
2) nach der vertikalen und horizontalen
Gliederung derKüste, der
Zusammensetzung,
Lagerung und
Festigkeit
[* 5] des Gesteins. Das
Meer wirkt zernagend in dem ganzen
Raum, an welchem es brandet, mit den
Gezeiten verschiebt sich aber die Angriffslinie
der Brandungswelle innerhalb gewisser
Grenzen,
[* 6] welche nach unten bis unter das
Niveau von Niedrigwasser reichen, nach
oben über
die gewöhnliche Fluthöhe hinausgehen, weil beim Zusammentreffen von
Sturm undHochwasser das
Meer noch in größern
Höhen
anbrandet. Im stärksten
Maß geht die Zerstörung zwischen der halben Fluthöhe und der obern Brandungsgrenze
vor sich. In höhern
Breiten treten Eisschollen als sekundäres
Agens der zerstörenden
Wirkung der Meereswellen hinzu. An Flachküsten
geht der größere Teil der lebendigen
Kraft
[* 7] der
Welle durch
Reibung
[* 8] an der Strandoberfläche verloren, am größten ist ihre
Wirkung, wenn sich eine steile oder senkrechte Felswand weichen oder stark zerklüfteten Gesteins
dem
Angriff darbietet. Im letztern
Fall bildet sich durch die Ausnagung des
Wassers an gezeitenlosen
Küsten in der
Höhe des
Meeresniveaus eine
Hohlkehle, welche gegen das Land einspringt. An
Küsten, welche dem
Wechsel derGezeiten ausgesetzt sind,
ist die Angriffsfläche nach
oben und nach unten ausgedehnter.
Durch die Unterhöhlung verlieren die höhern überragenden Felsmassen ihre
Stütze und brechen ab. Die
auf den
Boden der
Hohlkehle niederfallenden Felsblöcke werden durch die
Brandung zerkleinert, zu
Sand zerrieben und durch den
rückfließenden Unterstrom der
Welle ins
Meer geführt. So schafft sich die
Brandung durch Abrasion auf der Felsunterlage einen sanft
gegen das Land ansteigenden
Strand, der mit dem abradierten
Detritus,
Sand und
Kies bedeckt ist. Je länger
dieser
Prozeß andauert, und je weiter die Strandterrasse landwärts sich vorschiebt, desto mehr wird die
Kraft der Brandungswelle
durch
Reibung verbraucht.
Erfolgt keine Veränderung in dem gegenseitigen
Niveau von Meeresspiegel und Land, so tritt ein stationärer
Zustand ein, jede
Verschiebung aber im
Stand von Land und
Meer bietet der Abrasionswelle neue Angriffspunkte. Senkt sich der
Meeresspiegel gleichmäßig (negative Strandlinienschiebung), so wird mit dem Aufsteigen der
Küste der soeben gebildete Brandungsstrand
wieder modifiziert werden; nur bei ungleichförmigem, von Ruhepausen unterbrochenem Sinken können Strandterrassen und
-Linien
entstehen, die bei fortgesetzter
Erniedrigung des Meeresniveaus als gehobene erscheinen.
Eingreifender sind die Veränderungen bei positiver
Verschiebung der
Strandlinie, wenn der Meeresspiegel im
Verhältnis zum
Land ansteigt. Die Strandfläche erweitert sich in diesem
Falle landeinwärts entweder ebenmäßig oder in
Stufen. Dabei
bildet
sich eine sanft ansteigende Felsfläche, die Abrasionsfläche. Nach derAnsicht F. v.
Richthofens sollen
auf diese
Weise ganze
Gebirge weggehobelt worden sein. Meistens wird die
Fläche durch die von der
Brandung zerkleinerten Abrasionstrümmer
bedeckt sein, die sich während der Transgression des
Meers als
Sedimente auf dem
Boden ablagerten.
L.
(Paternostererbse).
In dem wässerigen
Auszug der
Samen
[* 9] von Abrus precatoriusL., der in der
Augenheilkunde benutzt wird, entdeckte Sattler einen
Bacillus, welcher später auch in der durch das
Mittel hervorgerufenen
Eiterung nachzuweisen ist und als wirksamer
Bestandteil der
Samen angesehen wurde.
Letztere werden in
Indien nach dem Einweichen
geschält, in dem
Milchsaft von
Calotropis gigantea geweicht und zu Brei gestoßen. Aus diesem Brei formt
man
Nadeln,
[* 10] welche, durch die
Haut
[* 11] eines
Menschen oder eines
Tiers gestoßen, in wenigen
Tagen den
Tod desselben herbeiführen.
Waddell hat nun durch Reinkulturen des
Bacillus nachgewiesen, daß dieser unwirksam ist, und
Martin fand in denSamen
als wirksame
Stoffe zwei
Eiweißkörper, welche sehr ähnlich wie
Schlangengift, nur schwächer, auf den
Organismus wirken und
beim Erhitzen auf 75-80° unwirksam werden. Wie nach dem Schlangenbiß, bleibt das
Blut nach
Vergiftung mit Abrussamen flüssig.
werden hervorgerufen durch niedere Organismen
(Bakterien), welche auf irgend eine häufig
nicht mehr nachweisbare Art in den betreffenden oder einen andern Körperteil eingedrungen sind und sich daselbst vermehren.
Nicht alle
Bakterien sind hierzu im stande, sondern nur ganz wenige bestimmt charakterisierte
Arten. Da sich diese aber auch
außerhalb des
Körpers sogar in trocknem Zustand in mitEiter beschmutzten Verbandstücken, an Wäsche,
auch an den
Fingern nicht peinlich reinlicher Kranker oder Pflegender eine gewisse Zeit entwickelungsfähig halten, d. h.
wieder Abscesse erzeugen können, sobald sie auf eine der schützenden obersten
Decke
[* 12] der äußern
Haut beraubte
Stelle gelangen,
so erklärt sich die verhältnismäßige Häufigkeit der Erkrankung an kleinern und größern Abscessen.
*, eine Arzneiform der
Vereinigten Staaten,
[* 13] welche durch
Extrahieren gewisser
Vegetabilien mit reinem oder
angesäuertem
Alkohol und Eintrocknen des
Auszugs mit so viel
Milchzucker gewonnen wird, daß 1 Teil des fein gepulverten Rückstandes
das Lösliche aus 2 Teilen der angewandten Pflanzensubstanz enthält.
Die Abstracta besitzen also die doppelte
Stärke der entsprechenden Fluidextrakte.
*, isolierter
Berg am Südende der Ariwalikette im britisch-ind. Tributärstaat Sirohi
(Radschputana), 12-1500 m ü. M.,
seit uralter Zeit ein heiliger Wallfahrtsort der
Hindu, jetzt einer der fünf heiligsten
Orte der
Dschaina, deren prächtige
Tempel
[* 15] die großeEbene auf seinem Gipfel bedecken.
Die
Engländer haben hier eine Sommerkolonie für den
britischen
Agenten für
Radschputana mit seinen Beamten, 200
Soldaten und britische Sommerfrischler angelegt.
(Stadtlauge). Die aus Haushaltungen stammenden Abwässer (Hauswässer) besitzen,
sobald das von
Straßen und
Plätzen abfließende
Meteorwasser mit
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mehr
ihnen sich mischt, in Bezug auf ihren Gehalt an schwebenden und gelösten fäulnisfähigen Stoffen eine sehr übereinstimmende
Zusammensetzung, gleichviel ob ihnen die festen Exkremente aus Wasserklosetten beigemischt sind (Tabelle I) oder nicht (Tabelle
II). Für landwirtschaftliche Zwecke soll sich das Wertverhältnis
der Abwässer aus Städten mit Abfuhrsystem zu demjenigen aus Städten mit Wasserklosetten etwa wie 10:12 stellen. Jedenfalls macht
die getrennte Beseitigung der Exkremente die übrigen Abwässer nur unwesentlich weniger fäulnisfähig, wenn auch diesem Satz nicht
für alle Fälle absolute Geltung beizumessen ist. Die Zusammensetzung der Abwässer schwankt mit den Jahreszeiten
[* 18] vermöge des Wechsels im Wasserverbrauch für Haushaltungszwecke sowie der Ungleichheit der atmosphärischen Niederschläge.
Ebenso zeigen sich Schwankungen entsprechend den Lebensgewohnheiten an den Wochentagen und in den Tagesstunden. Für die Menge
der Hauswässer ist der erfahrungsmäßige Verbrauch an Reinwasser pro Kopf und Tag maßgebend. Dieser schwankt zwischen 10 und 200 Lit.
pro Tag, d. h. 3,65 u. 73 cbm pro Kopf und Jahr. Davon gehen etwa 10 Proz. infolge von Verdunstung ab, während
die menschlichen Auswurfstoffe hinzukommen, so daß sich pro Kopf und Jahr etwa 3,78-74,1 cbm ergeben.
Dazu kommt nun der Anteil der atmosphärischen Niederschläge, welcher von Straßen und Plätzen abfließt.
Man wird denselben auf 50-75 Proz. der gesamten Niederschläge berechnen können, d. h. auf (0,5-0,75)*hF/1000 cbm, wenn die
Jahresniederschlagshöhe für den betreffenden Ort in Millimetern und F die Sammelfläche in Quadratmetern bezeichnet. Bei
der Kostspieligkeit der Reinigung der Abwässer, und da bei heftigen Regengüssen kurze Zeit nach dem Beginn derselben der
größte Teil der Unreinigkeiten von den Straßen fortgeschwemmt ist, so pflegt man
den zuletzt abfließenden Teil stärkerer
Niederschlage ohne weiteres in den Flußlauf zu leiten. Je besser das Pflaster der Straßen ist, je sorgfältiger es rein gehalten
wird, und je stärker das Gefälle ist, um so größer darf dieser Teil sein. In Berlin
[* 19] bemißt man denselben
zu fünf Sechstel der ganzen Regenmenge.
Nach den verschiedenen Reinigungsmethoden erreicht man vor allem eine Entfernung der ungelösten Schwebestoffe, also eine
Klärung, viel weniger eine Beseitigung der gelösten fäulnisfähigen Substanzen. Den größten Erfolg erreicht man durch
Bodenberieselung, welcher die Filtration am nächsten steht, wahrend die chemische Reinigung bisher nicht
völlig befriedigende Resultate ergeben hat. Klares Aussehen und Abwesenheit von Bakterien bieten keinen Beweis für ausreichende
Reinigung.
Man erreicht ersteres sehr leicht z.B. durch überschüssigen Kalk als Fällungsmittel. Sobald aber der Kalk beseitigt wird
(nach dem Einlassen des Wassers in den Fluß wird dieser Kalk durch den im Flußwasser enthaltenen doppeltkohlensauren
Kalk gefällt), unterliegen die noch im Wasser vorhandenen organischen Stoffe sehr bald der Fäulnis. Diesem Übelstand wird
am besten entgegenzuwirken sein, wenn man das gereinigte Wasser auf irgend eine Weise in möglichst innige Berührung mit Luftsauerstoff
bringt.
Zur Filtration benutzt man Sand, Kies, Steine, Koks und Torfmüll. Bei der aufsteigenden Filtration kommt
der Sauerstoff der Luft sehr wenig zur Geltung, und dieüberdies wenig ökonomische Methode ist daher jetzt kaum noch im Gebrauch.
Bei absteigender Filtration reißt das Wasser beständig kleine Luftmengen mit sich, und sobald man das Filter leer laufen
läßt, findet gründliche Durchlüftung statt. Bei seitlicher Durchdringung des Filtermaterials (Torfmüll)
wird das Filter zunächst überstaut, so daß beim Sinken des Wasserspiegels relativ große Flächenteile desselben für die
Luft zugänglich werden und die Oxydation ziemlich energisch verläuft.
Quantitative und qualitative Leistung der Filter wechseln mit dem Filtermaterial und können bei sorgfältiger Betriebsweise
und hinreichender Größe der Filter erheblich gesteigert werden, immerhin erreicht man durch Rieselung
ungleich bessere Resultate. Hierbei findet schnelle Ablagerung der Schwebestoffe statt, die gelösten organischen Stoffe werden
zum Teil vom Boden absorbiert und vom Sauerstoff der Bodenluft und des Wassers oxydiert, während auch anorganische Stoffe absorbiert
und von den Pflanzen aufgenommen werden.
Voraussetzung so günstiger Wirkung sind Eignung des Bodens, ausreichende Größe der Malfelder und angemessene Verteilung der
Abwässer auf dem Rieselfeld der Zeit nach. Der Boden muß hauptsächlich durchlässig sein (eventuell zu drainieren), 1 Hektar kann
etwa 15,000 cdm Abwässer aufnehmen und ausreichend reinigen, wenn das Wasser in 10-12 Teile zerlegt wird, die
in der Jahreszeit und der Witterung entsprechenden Zeitabschnitten zugeführt werden müssen. Für Zeiten strengen Frostes, wenn
wegen derBestellungsweise der Felder, etwa mit Wintersaat, ein Teil der Abwässer keine Verteilung auf den Feldern finden kann, legt
man Einstaubassins an, große, wenig tiefe Teiche, in denen die Abwässer versinken und ihre Schlammteile auf
der Oberfläche zurücklassen. Diese Flächen werden im Frühjahr nach der Abtrocknung in gewöhnlicher Weise bestellt. Da
im übrigen die Abwässer mit ziemlich hoher Temperatur auf den Feldern ankommen, so erfährt der Rieselbetrieb erst durch scharfen
und anhaltenden Frost ein Hemmnis. Bei der
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