ihm im
August 1833 der Dombau zu
Köln
[* 2] überwiesen, der unter seiner Leitung einen neuen Aufschwung nahm. Ein besonderes
Verdienst
erwarb er sich auch durch die
Organisation derBauhütte des
Doms, aus der viele tüchtige, mit den Grundregeln der Gotik innig
vertraute Bauleute hervorgingen. Außerdem erbaute er die Apollinariskirche zu
Remagen, das
Schloß des
Grafen von
Fürstenberg zu Herdringen (1844-52) und restaurierte die
Schlösser Arenfels und Moyland am
Rhein. Er starb in
Köln als
GeheimerRegierungs- und Baurat.
landwirtschaftlicher, gleichzeitiger Anbau von zu verschiedenen
Zeiten zu erntenden
Gewächsen, im
weitern
Sinn auch der Anbau von schnell vegetierenden
Gewächsen zwischen zwei Hauptfrüchten, der sogen. Stoppelfruchtbau,
analog dem
Verfahren des Gemüsegärtners, welcher heute erntet und morgen bereits eine neue
Frucht auf seinen
Beeten wachsen
sieht. Nur die kleinen und kleinsten ländlichen
Besitzer haben bisher dieses intensivste aller Anbauverfahren ausgeübt,
während der mittlere und große Grundbesitzer noch immer versäumt hat, seine
Felder voll zu benutzen.
Verhältnismäßig am häufigsten wurden bisher die als Vorfrucht vor andern Futtergewächsen gesäeten zeitigen Gemengesaaten
benutzt, nämlich
Raps mit
Roggen, im
Herbst gesäet und im zeitigen Frühjahr verfüttert, oder
Buchweizen, allenfalls
Senf als
Ersatz für vernichtete Futterschläge, dann
Serradelle, in
Halmfrüchte gesäet, und
Wasserrüben nach
Roggen.
Derartige Hilfssaaten wurden bisher nur in äußerster
Not ausgeführt, sie erhöhen aber, in den Wirtschaftsplan aufgenommen,
die Rentabilität des
Grund und
Bodens, und überdies sind mit solchem ununterbrochenen Anbau außer dem kapitalisierbaren
Nutzen auch eine ganze
Reihe von Vorteilen verbunden, welche sich in
Zahlen nicht ausdrücken lassen, wie
schnellerer
Umlauf des Betriebs-, besonders des Düngerkapitals, bessere
Gare, bessere Reinheit des
Bodens, bei Zwischenfutterbau
wesentlich bessere
Ernährung der
Tiere und dadurch bessere und reichlichere
Produktion von animalischem
Dünger. - In gewisser
Hinsicht ist der
Klee mit seinen Mischsaaten gleichfalls hierher zu rechnen, da auch er ausnahmslos in
Halmfrüchte gesäet wird und nach deren Aberntung zur Geltung kommt.
Außer dem
Klee eignen sich aber auch andre Futterpflanzen zu gleichem Einbau, und ein oder das andre
Handelsgewächs läßt
sich wesentlich wohlfeiler durch derartige Kulturmethoden produzieren. Für den Zwischenbau im engern
Sinn kommt außer
Klee und
Kleegemengen hauptsächlich in Betracht die
Serradelle. Sie erhält den besten
Platz in gut gedüngter Winterung oder im Grünfuttergemenge.
Sommergetreide eignet sich nicht ganz so gut, weil es, später geerntet, die
Serradelle zu lange in ihrem Wachstum zurückhält,
mithin letzteres nur kurze Zeit zur Entfaltung behält.
Die
Aussaat geschieht im Frühjahr, sobald es nur irgend die
Feuchtigkeit des
Bodens gestattet, am besten
mit der Drillmaschine quer über die Drillreihen der Hauptfrucht. Wird letztere mit der
Hand
[* 3] oder der Hackmaschine behackt,
so säet man breitwürfig mit der Breitsäe- oder Kleesäemaschine kurz
vor der letzten
Hacke, und die Unterbringung erfolgt
durch letztere in genügender
Weise, zumal wenn eine leichte
Walze der
Hacke folgt. Der
Ertrag stellt sich
bei
Serradelle als Zwischenfrucht auf gutem Standort durchschnittlich auf 60 Ztr.
Heu oder 300 Ztr. grüne
Masse
vom
Hektar.
Vgl. v. König, Die Serradella (Berl. 1877).
Die gelbe
Lupine spielt als Zwischenfrucht eine bei weitem geringere
Rolle als die
Serradelle, kann aber
auf
Boden, die für letztere zu trocken, noch mit leidlichem Erfolg in
Roggen nach dessen
Blüte
[* 4] gesäet werden, ein
Verfahren,
das sich nur auf schlecht bestandenen Roggenfeldern ohne wesentlichen
Schaden für die Hauptfrucht ausführen läßt. Wichtig
ist aber die
Lupine als Zwischenfrucht inKartoffeln. Zeitig gelegte
Kartoffeln (Ende März bis Anfang April)
werden Ende Mai bereits zum letztenmal befahren sein.
Unmittelbar hinter der letzten Häufelfurche drillt man, wenn die Gleichmäßigkeit der Kartoffeldämme es gestattet,
oder legt mit der
Hand auf die
Sohle der
Furchen die
Lupinen, und zwar bedarf man 150 kg proHektar. Solange
das
Kraut der
Kartoffel frisch grün und aufrecht steht, entwickelt sich die
Lupine nur langsam, um dann um so schneller in
die
Höhe zu gehen und in
Blüte zu treten, wenn die
Kartoffel abstirbt. Zur Zeit der Kartoffelernte erhält man bei einigermaßen
gutem Standort und günstiger
Witterungca. 200 Ztr. grüne
Lupinen, die, gerauft, vom
Beden befreit und
eingesäuert, ein ganz vorzügliches Aushilfsmittel für die Winterfütterung der
Schafe
[* 5] abgeben.
Bei tief aufgefahrenen Kartoffeldämmen hat diese Lupinenkultur auch nicht den geringsten schädlichen Einfluß aus den
Ertrag
der
Kartoffeln, da die
Lupine tiefer ihren Standort hat, als die Hauptfrucht mit ihrem Hauptwurzelsystem
sich ausbreitet. Der silbergraue
Buchweizen und der Riesenspörgel haben beide untergeordneten Wert als Zwischenfrucht und
dürften einzig, wie
Lupinen, im Kartoffelfeld in die
Furchen gedrillt in Betracht kommen. Die
Möhre dagegen ist eine der allervorzüglichsten
Zwischenkulturpflanzen, verlangt aber, um hohe
Erträge zu geben, einen dungkräftigen und nicht zu flachgrundigen
Boden.
Als Standort ist ihr das Winterhalmgetreide anzuweisen. In kälterm
Klima
[* 6] drillt man sie im Spätherbst quer über die Drillreihen
des
Getreides, in mildern
Lagen hingegen erst im zeitigen Frühjahr. Von gut abgeriebener
Saat säet man 6-7 kg pro
Hektar in
Reihen von 21-42
cm. Nach Aberntung der Hauptfrucht wird zweimal gehackt, und wenn der
Stand zu dicht und
viel Unkraut in den Drillreihen ist, so eggt man über
Kreuz
[* 7] je nach
Bedarf. Erst mit
Eintritt der
Nachtfröste beginnt die
Ernte.
[* 8]
Als Durchschnittsertrag sind von guten
Sorten 400-500 Ztr. pro
Hektar zu rechnen. Der gemeine Saatkümmel, welcher auf allen
gesunden Mittelböden und selbst auf
Sand, sofern er in guter
Kultur steht und reich an Dungstoffen ist,
gedeiht, wird Frühjahr (oder schon im
Herbst, falls die Überfrucht nicht behackt wird) in 33
cm weite
Reihen gesäet. Auf
den
Hektar bedarf man 10 kg
Samen.
[* 9] Als Überfrucht eignet sich sämtliches Halmgetreide und auch der
Raps.
Nach Aberntung wird baldthunlichst behackt oder mit dem
Jäter bearbeitet. Folgendes Frühjahr ist eine zweite
Hacke, so zeitig,
wie der Feuchtigkeitszustand des
Bodens es gestattet, zu geben. Um
Johannis tritt die
Reife ein. Der
Ertrag schwankt zwischen 1000 und 2400 kg
pro
Hektar.
Beim Vor- und Stoppelbau, welcher eine bei weitem wichtigere
Stellung als der Zwischenbau in der intensiven
Wirtschaft
einnimmt, kommen nur die schnell vegetierenden Futterpflanzen in Betracht, die entweder bereits im
Herbst gesäet und im Spätherbst
oder zeitigen Frühjahr geerntet, oder erst im letztern gesäet und sobald wie irgend möglich geerntet
¶
mehr
werden. Zunächst ist als Herbststoppelpflanze der weiße Senf zu nennen. Er gedeiht auf allen einigermaßen tragbaren Böden,
sofern seine Wurzeln tief in den Untergrund dringen können, und eine tiefe Bearbeitung, besonders mit Untergrundspflug, sagt
ihm für seine schnelle Entwickelung vorzüglich zu, ohne dieselbe zu bedingen. Die Aussaat beträgt 50 kg pro
Hektar, der Ertrag 300 Ztr. Als Vorfrucht eignet sich jede Pflanze, sofern sie nur dem Senf noch ca. sieben Wochen bis zum Eintritt
des Frostes zur Entwickelung übrigläßt. Ebenso eignet sich der Senf als Frühjahrsvorfrucht vor Pflanzen, welche spät ins
Feld kommen, z. B. Mais, Kraut, allenfalls Runkelrüben. Ferner ist dem Senf der Platz nach sehr zeitig geernteten
Futtergewächsen, wie Raps und Roggen, zu Grünfutter, hinter Inkarnatklee, Wickgemenge, ferner hinter Kümmel und endlich nach
sich selbst anzuweisen; unter leidlich günstigen Verhältnissen kann er selbst dreimal das Feld in einem Jahr einnehmen.
Auch der silbergraue Buchweizen eignet sich vorzüglich zum Vor- und Nachbau. Wo der Boden zu leicht, aber
nicht arm an Humus ist, kann es angezeigt sein, Senf mit Buchweizen im Gemenge zu bauen oder den letztern allein zu säen. Seine
Vegetationszeit ist etwas länger als die des Senfs, er kann aber recht gut auf sich selbst, nach Halmgetreide, Raps,
Futtergemenge etc. folgen, sobald ihm noch 7-8 Wochen bis zum Eintritt des Frostes bleiben; auch kann er vor Raps gebaut werden.
Auf Humusboden, mit Kali gedüngt, vermag der Buchweizen enorme Erträge an Grünfutter zu gewähren, zumal wenn der Boden nicht
arm an Stickstoff ist oder eine Düngung mit Chilisalpeter zur Hilfe gegeben wird; zur Nachfrucht aber ist
reichlicher Ersatz an Nährstoffen, zumal Kali und Phosphorsäure, zu geben. Er verhält sich demnach weit weniger günstig als
der Senf und ist diesem nur im Notfall vorzuziehen. Die Aussaat pro Hektar beträgt 120 kg, der Ertrag stellt sich auf 300-400
Ztr. Grünfutter pro Hektar.
Die Stoppelrübe, vorwiegend nur in kleinen bäuerlichen Wirtschaften gewürdigt, ist nicht weniger als die vorhergehenden
Pflanzen geeignet, durch den Stoppelanbau den Futterreichtum einer Wirtschaft für den ersten Teil des Winters namhaft zu vermehren.
Unmittelbar nach der Ernte wird die Stoppel umgebrochen (ist es thunlich, mit dem Untergrundspflug gelockert), das
Feld abgeeggt, leicht gewalzt und der Same in 40-45 cm weiten Reihen gedrillt (4 kg pro Hektar).
Nach der Saat wird gewalzt und nach dem Auflaufen mit der Handhacke oder mit der Pferdehacke auf 30 cm verdünnt. Bei zu dichtem
Stand und Mangel an Zeit eggt man stark. Ein Befahren, resp. Behacken der Stoppelrübe ist sehr lohnend.
Wenngleich die Stoppelrübe die Ackerkrume erheblich erschöpft, so wird doch das Futter, mithin der Dünger, bedeutend vermehrt,
resp. verbessert. Auch werden die Rauhfuttermittel bei Zufutter von Rüben bei weitem vollkommener verdaut. Der Ertrag beträgt 400 Ztr.