Seinem theologischen
Lehrbegriff lag
Streben nach
Klarheit und Vernünftigkeit zu
Grunde. Was ihn zum Begründer
einer eignen
Kirche neben
Luther machte, war die durch und durch sittlich bestimmte, an keine
Zeremonien ursachlich gebundene
Natur des christlichen
Glaubens, welchen er vertrat, die in solchem
Glauben begründete
Freiheit der christlichen Persönlichkeit
von den geschichtlich vermittelten Gnadenspendungen der
Kirche, die er, freilich nicht ohne Inkonsequenzen, betonte. Zwinglis
Hauptschriften sind: »De vera et falsa religione« (Zürich
1525);
»Fidei ratio« (das. 1530) und besonders die
»Christianae fidei brevis et clara expositio ad regem christianum« (das.
1536).
Seine »Sämtlichen Werke« erschienen zuerst
in Folio(Zürich
1545 u. 1581), neuerdings herausgegeben von Schuler und Schultheß
(das. 1828-42, 8 Bde.; dazu
Supplemente 1861).
ein
Faden,
[* 6] welcher durch Zusammendrehen mehrerer
Fäden (selten über acht; zwei-, drei- etc. drähtig) entstanden
ist und sich durch
Festigkeit,
[* 7]
Glätte, Rundung und
Härte auszeichnet. Die
Richtung des Zusammendrehens
ist in der
Regel jener beim
Spinnen
[* 8] entgegengesetzt, so daß die Windungen die
Lage linker Schraubengänge erhalten. Oft, z. B.
beim Nähzwirn, vereinigt man zuerst zwei
Fäden und dann wieder zwei oder drei solcher doppelter
Fäden, weil auf diese
Weise
ein schönerer und regelmäßigerer Zwirn entsteht als durch direktes Zusammendrehen von vier
oder sechs
Fäden.
In der
Praxis nennt man gezwirntes
Garn nur solches, bei dem die
Fäden unter starker Drehung vereinigt sind, wie beim Nähzwirn;
wenn dagegen die
Fäden lose oder schlank gedreht sind, nennt man den
Faden dubliertes
Garn. Zum Zwirnen können die
Spindel und
das
Spinnrad benutzt werden; bei fabrikmäßigem Betrieb arbeitet man aber nur mit der Zwirnmaschine
(Zwirnmühle). Bei dieser (s. Figur) befinden sich die mit einfachen Garnfäden angefüllten
Spillen a im obern Teil A eines
Gestells B. Zwei oder mehrere solcher
Fäden gehen von ebenso vielen
Spulen gemeinschaftlich durch ein Drahtringelchen n
hinab, werden zwischen zwei oder drei
Walzen b mit gleichbleibender
Geschwindigkeit und in gleichem
Maß herausgezogen und gelangen
dann durch die Löcherschiene o auf eine der Zwirnspindeln c, von welcher sie zusammengedreht, und auf deren
Spule sie aufgewickelt
werden.
Diese
Spindeln erhalten ihre Drehung durch
Schnüre s von der Schnurwalze d und machen 2-4000
Umdrehungen
in der
Minute, während die
Spulen mit der Spulenbank u sich auf und ab bewegen. Wegen ihrer
Ähnlichkeit
[* 9] mit der Waterspinnmaschine
nennt man diese
Maschine
[* 10] Waterzwirnmaschine und benutzt in ähnlicher, etwas modifizierter Form auch die
Jenny- und Mulemaschine.
Leinen- und
Baumwollgarn wird bisweilen naß gezwirnt, damit sich die erweichten
Fäden leichter und dichter
zusammendrehen, und zu diesem
Zweck durch den Wassertrog e gezogen.
Der Zwirn heißt hohlsträngig, masseldrähtig gemasselt, wenn die
Fäden nicht gleichmäßig zusammengedreht sind.
Baumwollzwirn
dient hauptsächlich zum
Nähen,
Stricken und Sticken, ferner zu
Spitzen und
Bobbinet,
[* 11] in der
Weberei
[* 12] und Strumpfwirkerei. Der
Nähzwirn (Glanzzwirn) ist in der
Regel sechsfädig; doch kommt auch drei- und vierfädiger, direkt aus drei oder vier Garnfäden
zusammengedrehter und in neuerer Zeit selbst zweifädiger Zwirn in den
Handel.
Letzterer führt den
NamenEisengarn und ist mit
Stärke
[* 13] appretiert, um bei der Anwendung in der
Weberei als
Einschuß für seidene
Ketten durch den eignen
Glanz das Ansehen der halbseidenen
Stoffe zu erhalten.
Leinener Zwirn dient zum
Nähen und
Stricken, zur Verfertigung der Zwirnspitzen sowie in der
Weberei zu den
Litzen der Webergeschirre
etc. Er ist zwei- oder dreidrähtig (nur Litzenzwirn hat bis sechs
Fäden), wird aus Flachsgarn gefertigt, in
mittlern
Sorten auch aus Maschinengarn und
Werg, und kommt teils roh, teils gebleicht oder gefärbt in den
Handel. Nähzwirn
wird mit einer sehr verdünnten
Lösung von
Gummi,
Hausenblase und Pergamentleim appretiert. Hanfzwirn gleicht dem leinenen
Zwirn und findet hauptsächlich Anwendung, wo es auf
Festigkeit ankommt.
Kammgarne werden zwei-, drei- oder
vierfädig gezwirnt (immer trocken), ebenso die Strickgarne. Über Seidenzwirn s.
Seide.
[* 14]
ihm im August 1833 der Dombau zu Köln
[* 19] überwiesen, der unter seiner Leitung einen neuen Aufschwung nahm. Ein besonderes Verdienst
erwarb er sich auch durch die Organisation derBauhütte des Doms, aus der viele tüchtige, mit den Grundregeln der Gotik innig
vertraute Bauleute hervorgingen. Außerdem erbaute er die Apollinariskirche zu Remagen, das Schloß des
Grafen von Fürstenberg zu Herdringen (1844-52) und restaurierte die Schlösser Arenfels und Moyland am Rhein. Er starb in
Köln als GeheimerRegierungs- und Baurat.