doch scheint diese
Schlacht nicht identisch zu sein mit dem von
Chlodwig selbst 496 erfochtenen
Sieg, dessen Örtlichkeit mehr am
Oberrhein zu suchen
ist.
(Sululand), Gebiet in Südostafrika, begrenzt von der britischen
KolonieNatal, von der
es durch den Tugelafluß getrennt wird, dem
Transvaal, dem
Lande der Amatonga und dem
IndischenOzean, jetzt politisch geteilt
in das unter britischem Protektorat stehende Zululand und die
Neue Republik (s. d.) an der
Grenze gegen
Transvaal, im ganzen 28,682
qkm (521 QM.), wovon auf das britische Zululand 21,290 qkm (387
QM.) kommen. Die Zahl der Einwohner, sämtlich
Kaffern, läßt sich nicht angeben.
Das Land steigt von dem schmalen, niedrigen Küstenrand in
Terrassen nach dem Innern auf und ist durchweg ein Hügelland,
durch welches zahlreiche
Flüsse
[* 2]
(Tugela, Umlalazi, Kwambonambi, Umvalosi) ihren Weg zumMeer nehmen. Der
Mbusi bildet einen Teil der
Grenze gegen die
Neue Republik, der Pongola bildet die
Grenze zwischen letzterer und dem
Transvaal.
Im
NO. bildet die große
Santa Lucia-Lagune zum Teil die
Grenze und ergießt ihr
Wasser, vereinigt mit dem des Umvalosi, in die
Santa Lucia-Bai, nördlich vom
KapSanta Lucia.
Die Bewohner des
Landes, die Zulu
(Sulu, s. Tafel
»AfrikanischeVölker«,
[* 10] Fig. 14), gehören zu den
Kaffern,
doch sind ihre
Gesichter regelmäßiger als bei ihren übrigen Stammesgenossen, die
Nase
[* 11] ist besser entwickelt und nicht so
aufgestülpt, die
Stirn ist hoch, die
Lippen sind stark aufgeworfen, das
Gesicht
[* 12] jedoch häufig nur wenig prognathisch. Der
Körper ist mehr proportioniert, doch fallen auch bei ihnen die Seiten der
Brust senkrecht ab, eine
Taille
ist nicht vorhanden. Jetzt gehört aber zu den Zulu auch eine
Reihe von
Völkerschaften, die, ursprünglich von ihnen verschieden,
nach ihrer Unterwerfung
Sprache
[* 13] und
Sitten der
Sieger angenommen haben. Über die
Sprache der Zulu vgl.
Kaffern, S. 360. - Die
Zulu, unzweifelhaft die tapfersten der
Kaffern, unterwarfen sich unter ihren
Königen Tschaka (bis 1828), Dingaan (1828-39),
Panda (1839-72) und dessen Sohn
Cetewayo oder
Ketschwayo (seit 1858) das ganze
Küstenland vom jetzigen
Natal (das anfänglich
eingeschlossen) bis zur
Delagoabai.
Mit den Engländern hatten die Zulu in
Frieden gelebt, während sie mit den
Buren, ihren erbitterten Feinden,
in stetem
Kampf lagen. Namentlich der Häuptling Sekokuni führte beständig
Krieg gegen das
Transvaal.
Cetewayo war mit der
Unterstützung des englischen
Agenten,
Sir Theophilus Shepstone, König über das ganze Zululand geworden. Als derselbe aber den
schon früher eingerichteten Militärdespotismus noch mehr ausbildete, ein
Heer von 40,000 Mann organisierte
und nach wiederholten Grenzverletzungen seiner Leute die
Auslieferung derselben
ebenso verweigerte wie die geforderte
Auflösung
seines
Heers, entsandte der
Gouverneur der
Kapkolonie,
SirBartle Frere, im
Januar 1879 ein
Heer von 15,934 Mann unter
LordChelmsford.
Vorher war 1. Juni bei einer Rekognoszierung
PrinzNapoleon von den Zulu getötet worden. Nach
ChelmsfordsSieg übernahm
Wolseley
den Oberbefehl, erstürmte 28. Nov. denKraal Sekokunis und nahm diesen gefangen. Zululand wurde unter acht Häuptlinge,
darunter auch der
EngländerJohnDunn, verteilt, ein britischer
Resident ihnen beigegeben und ihnen verboten, ihr bisheriges
Militärsystem beizubehalten,
Waffen
[* 14] einzuführen und
Krieg zu führen; zugleich wurde der
Erwerb von
Grundeigentum durch
Weiße
untersagt.
Indessen bewährte sich die gegebeneOrganisation nicht, und das
MinisteriumGladstone gab daher an
Cetewayo,
welchem 1882 der Besuch
Englands gestattet worden war, einen Teil seines
Königreichs unter gewissen
Bedingungen zurück und
ließ ihn durch Shepstone einsetzen.
Dunn und andre Häuptlinge erhoben gegen den
Bruch der ihnen gemachten Versprechungen
Protest,
Cetewayo wurde im Juli 1883 von dem Häuptling Usibepu bei Ulundi überfallen und zur
Flucht genötigt,
darauf der
Stamm der Abagulusi, der sich für ihn erklärte, vernichtet.
Cetewayo flüchtete sich nach Ekowe auf britisches Gebiet, wo er starb. Eine starke
Partei erkannte nun seinen Sohn
Dinizulu als Herrscher an, dieser verjagte mit
Hilfe von 400
Buren Usibepu und unterwarf sich ganz Zululand mit
Ausnahme der englischen
Reserve. Die
Buren erhielten für ihre
Hilfe den nördlichen Teil des
Landes, wo sie die
Neue Republik
gründeten, aber allmählich bis zum
Meer vordrangen und nun Anspruch auf die ganze
Küste bis zurSanta Lucia-Bai
erhoben. An dieser
Bai hatte bereits 1884 der
BremerKaufmannLüderitz ein Gebiet von 400 qkm durch den Reisenden Einwald von
Dinizulu erworben.