Unter den in den Zuidersee sich ergießenden
Flüssen ist die
Yssel der größte. Die vielen
Untiefen machen beiStürmen
die
Fahrt auf dem Zuidersee sehr gefährlich. Der Eingang hat nur 3¼, der
Meerbusen selbst 1-8 m Tiefe. Die
Fischerei
[* 9] war früher
bedeutender als jetzt. Im
SW. steht der Zuidersee durch den Pampus mit dem Y in
Verbindung, in welchen der Nordseekanal bei Schellingwoude
mittels
Schleusen mündet. Neuerlich ist von der
Regierung die Trockenlegung des südlichen Teils des Zuidersees
(südlich von der südlichsten Mündung der
Yssel über
Urk bis
Enkhuizen) projektiert und die dazu erforderliche
Summe aus 123,6
Mill.
Gulden veranschlagt worden.
Vgl. »Untersuchungen über die Abschließung und Trockenlegung der Zuidersee« (hrsg.
von der Zuiderseevereinigung,
Leiden
[* 10] 1887-88);
van Buuren,De plannen tot droogmaking der Zuiderzee (in der
»Tydschrift der Aardrijkskundig Genootschap zu
Amsterdam«,
[* 11] 1889).
JohannesHermann, berühmter
Schachspieler, geb. zu
Lublin, studierte in
Breslau,
[* 12] gab 1867-71
die
»NeueBerliner
[* 13] Schachzeitung« heraus und verfaßte im
Verein mit
JeanDufresne ein
»Großes Schachhandbuch« (2. Aufl., Berl.
1873) sowie einige kleinere Schachwerke (»Leitfaden des
Schachspiels«, ebenfalls mit
Dufresne, das. 1869; »Sammlung der auserlesensten
Schachaufgaben,
Studien und Partiestellungen«, das. 1869; »Blindlings-Schachspiel«,
das. 1873, etc.). Als Blindlingsspieler that er sich frühzeitig
glänzend hervor.
Turnierlorbeeren blühten ihm dagegen in der
Jugend nicht, und ein Einzelmatch mit
Steinitz (1872) fiel sehr unglücklich für
ihn aus. 1875 schlug er aber den englischen
SpielerPotter, und im nächsten Jahr wurde er zweiter im
Londoner Diwanturnier. 1878 errang
er in
Paris
[* 14] den ersten
Preis. Den Höhepunkt seiner Erfolge erreichte Zukertort in den
Jahren 1880-85; 1881 gewann
er einen größern
Match gegen
Blackburne, und 1883 erstritt
er den ersten
Sieg im
LondonerTurnier, an welchem sich auch
Steinitz
beteiligte. Ob Zukertort 1886, als er zum Wettkampf mit letzterm nach
Amerika
[* 15] reiste, schon den
Keim ernster
Krankheitin sich
trug, ist nicht sicher; gewiß ist aber, daß die Aufregungen während jenes (von ihm verlornen)
Matches seine
Gesundheit schwer
beeinträchtigten. Trotzdem ließ er, nach
Europa
[* 16] zurückgekehrt, vom
Spielen nicht ab, auch dann nicht, als verschiedene
Niederlagen
in
Turnier- und Matchspielen den Rückgang seiner
Kräfte unwiderleglich gezeigt hatten. Er starb in
London.
[* 17] Zukertorts elegantes Angriffsspiel ließ den Einfluß
Anderssens als
Lehrer und Vorbild erkennen.
Ort südlich von
Massaua
[* 18] an der Annesley- oder Adulisbai des
RotenMeers, mit 1000 Einw. Hier landeten 1867 die
englischen Streitkräfte, welche gegen
Theodor von
Abessinien abgesandt waren, mit ihren
Elefanten und 4000 Lasttieren,
nachdem mit großen
Kosten ein Hafendamm erbaut worden war;
von hier aus führte auch eine
Eisenbahn bis zum
Fuß der
Berge.
Zulah ist das alte
Adulis, von dem noch Reste vorhanden sind.
westl.
»Sektion« des
StaatsFalcon in der Bundesrepublik
Venezuela,
[* 19] umfaßt das die
Lagune von
Maracaibo umgebende
Flachland und hat ein
Areal von 64,670 qkm (1174,5 QM.) mit (1873)
59,235 Einw. Die
Bewässerung ist fast eine überreichliche. Unter den schiffbaren
Flüssen ist der Catatumbo mit seinem gleichfalls
schiffbaren Nebenfluß Zulia, der einenZweig in die ausgedehnte
Laguna de Zulia entsendet. Das
Klima
[* 20] ist
heiß und feucht und in den tief gelegenen fruchtbaren Gegenden um die
Laguna ungesund. Hauptprodukte sind: Kakao,
Kaffee,
Zucker,
[* 21]
Kokosnüsse u.
Baumwolle.
[* 22] Hauptstadt ist
Maracaibo.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Stettin,
[* 23]
Kreis
[* 24]
Randow, an der Oder, hat eine neue Lutherkirche,
ein Damenstift, ein Johanniterkrankenhaus, ein Rettungshaus mit Anstalt zur
Ausbildung von
Hausvätern und
Erziehern, Fabrikation
von
Zement, eine große Dampfmahl- und eine Walzmühle und (1885) 5396 Einw.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Frankfurt,
[* 25]
Kreis Züllichau-Schwiebus, an der
LinieFrankfurt a.
O.-Posen der
Preußischen Staatsbahn, hat 3 evangelische, eine altlutherische und eine kath.
Kirche, ein
Pädagogium
(Gymnasium), verbunden mit Waisenhaus, ein Johanniterkrankenhaus, ein Siegesdenkmal, ein
Amtsgericht,
Tuch-,
Lein- und Barchentweberei,
Gerberei, Korkschneiderei, Bandreifenfabrikation, Holzdrechslerei,
Wein-,
Obst- und Hopfenbau,
Woll- und Tuchhandel, Vieh- und Pferdemärkte und (1885) mit der
Garnison (ein Ulanenregiment Nr. 10) 7875 meist evang.
Einwohner. Züllichau wird zuerst 1329 als Stadt ewähnt ^[richtig: erwähnt]. Hier siegreiches
Treffen der
Russen unter
Soltikow gegen die
Preußen
[* 26] unter Wedell, das nach den nahen Dörfern auch das
Treffen bei
Kay und Palzig
genannt wird.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Köln,
[* 27]
KreisEuskirchen, an der
LinieDüren-Euskirchen der Preußischen Staatsbahn, 175 m ü. M.,
hat eine schöne kath.
Kirche, 4 sehenswerte Stadtthore, Strohpapier-, Pappdeckel-, Bleiweißfabrikation,
Branntweinbrennerei
und (1885) 1965 Einw. Zülpich ist das alte
¶
doch scheint diese
Schlacht nicht identisch zu sein mit dem von Chlodwig selbst 496 erfochtenen Sieg, dessen Örtlichkeit mehr am Oberrhein zu suchen
ist.