Nüchternheit und pedantischer Einfachheit sah. Die
Formen der
Antike wurden dabei, jedoch ohne tieferes Verständnis, nachgeahmt.
Der
Zopfstil ist der letzte
Ausläufer des Renaissancestils und umfaßt etwa die Zeit der
RegierungLudwigs XVI. von
Frankreich.
Vgl. auch
Rokoko.
beschäftigte sich aber vorwiegend mit
Arbeiten geophysikalischer
Natur, wie seine
1878-1879 in
Wiedemanns
»Annalen« erschienenen »Hydrodynamischen
Probleme in Beziehung zur
Theorie der
Meeresströmungen«
[* 19] darthun. 1880 wurde er als
Professor der
Geographie nach
Königsberg berufen u. lieferte von hier für das
»Geographische Jahrbuch«
(1880, 1882, 1884) ausführliche
Berichte über den gegenwärtigen Standpunkt und die Fortschritte der
Geophysik sowie (1882
und 1884) über die wissenschaftlichen
Reisen und Erforschungsexpeditionen in
Afrika
[* 20] 1876-84. Auch erschien
von ihm ein »Leitfaden der Kartenentwurfslehre« (Leipz.
1884). Auf seine Anregung wurde 1882 die
KönigsbergerGeographischeGesellschaft gegründet, der er bis zu seinem erfolgten
Tod vorstand.
vornehmer
Perser, Sohn des Megabyzos, verhalf 518
v. Chr., nach Herodots sagenhafter
Überlieferung, dem Perserkönig
Dareios I. zur Wiederunterwerfung des empörten
Babylon, indem er sich selbst verstümmelte, unter dem
Vorwand, sich an
Dareios, der ihn so mißhandelt habe, rächen zu wollen, zu den Babyloniern überging, deren Vertrauen und
den Oberbefehl in
Babylon erlangte und darauf die Stadt
Dareios überlieferte, wofür er zum
Lohn die
VerwaltungBabylons für
die Zeit seines
Lebens, ohne daß er
Tribut an den König abzuführen hatte, erhielt.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 21]
KreisBitterfeld,
[* 22] am Strengbach, hat eine evang.
Kirche, ein
Schloß,
ein Waisenhaus, ein
Amtsgericht,
Zucker-, Rübensaft-,
Papier- und
Pappen-,
Leder- und Schuhfabrikation, mechanische
Weberei,
[* 23] eine
Orgelbauanstalt, eine Dampfschneidemühle, Ziegelbrennerei, Bierbrauerei, Zwiebelbau und (1885) 3936 meist
evang. Einwohner.
KreisBlankenburg, in einem Harzthal an der Zorge (einem Nebenfluß der
Helme),
[* 24] hat eine
evang.
Kirche, ein Eisenhüttenwerk mit Hochofenbetrieb,
Eisengießerei
[* 25] und Maschinenfabrikation, eine Holzessigfabrik, Eisensteingruben
und (1885) 1316 Einw.
Auf die
Kunde hiervon hob
Fermor die Belagerung von
Küstrin auf und erwartete mit seinen 50,000 Mann und zahlreicher irregulärer
Reiterei bei dem Dorf Quartschen, im
Rücken und in der rechten
Flanke durch den morastigen
Grund der Mietzel
gedeckt, den
Angriff der
Preußen
[* 30] von
Norden
[* 31] her.
Friedrich umging 24. Aug. die russische
Stellung und stellte sich am
Morgen des 25. südlich
von ihr bei Zorndorf auf, wodurch
Fermor genötigt war, seine
Fronte umzukehren.
Friedrich richtete seinen Hauptangriff
gegen den rechten
Flügel der
Russen, doch erfolgte derselbe nicht rasch und gleichmäßig
¶
mehr
genug und war daher erfolglos. Die russische Kavallerie stürmte aus der Mitte des sich öffnenden Karrees hervor und warf
acht preußische Bataillone auf Zorndorf zurück, während auch die Infanterie des rechten russischen Flügels sich vorwärts bewegte,
um die gewonnenen Erfolge zu sichern. Da stürzte sich Seydlitz mit seiner gesamten Kavallerie auf die
russische, brachte sie zum Weichen und zerschmetterte auch die Infanterie des feindlichen rechten Flügels, die über die Mietzel
floh, wohin ihr auch Fermor folgte.
Darauf ließ der König um 2 Uhr
[* 33] nachmittags den bisher noch nicht in Thätigkeit gewesenen rechten Flügel gegen den ebenfalls
noch unberührten linken Flügel der Russen vorrücken. Die russische Kavallerie, die sich wieder gesammelt
hatte, stürzte sich auf die preußische Infanterie und brachte 13 Bataillone zum Weichen. Schon schien die Schlacht verloren,
als Seydlitz zum zweitenmal an der Spitze von 61 Schwadronen (8000 Mann) rechtzeitig herbeieilte, sich in die entstandene Lücke
warf und den Feind in die Moräste bei Quartschen zurückdrängte.
Auch das preußische Fußvolk ging wieder vor. Es entstand nun ein wildes Handgemenge mit Bajonett, Kolben und Säbel Mann gegen
Mann, bis eine Seitenbewegung der Preußen, welche die Russen mit Umzingelung bedrohte, diese zum Rückzug bewog, welcher bald
in verwirrte Flucht ausartete. Doch behauptete ein Teil der Russen eine gesicherte Stellung auf einer Anhöhe
am Galgengrund, welche die Preußen nicht nehmen konnten. Auch diese waren erschöpft und in Unordnung geraten und mußten
sich erst wieder sammeln, so daß die Schlacht nicht mit der Vernichtung der Russen endete. Erst 27. Aug. zogen sich diese
zurück. Sie hatten in der zwölfstündigen Schlacht 18,000 Tote und Verwundete, 103 Geschütze,
[* 34] 3000 Gefangene und einen Teil
ihrer Kriegskasse, die Preußen 10,000 Mann an Toten und Verwundeten, 1500 Gefangene und 26 Geschütze verloren. Friedrich selbst
schrieb den Sieg nicht sich, sondern dem rechtzeitigen Eingreifen Seydlitz' zu.