Zollverträge,
Verträge, welche zwei oder mehrere Staaten zur Regelung der an der Grenze zu erhebenden Zölle abschließen.
Zollverträge - Zoologi
Verträge, welche zwei oder mehrere Staaten zur Regelung der an der Grenze zu erhebenden Zölle abschließen.
(spr. sómm-), königliche Freistadt, Sitz des ungar. Komitats Bács-Bodrog u. Station der Alföld-Fiumaner Bahn, liegt am Franzenskanal u. hat eine katholische und zwei griech. Kirchen, (1881) 24,693 Einw. (meist Serben), bedeutenden Getreide-, Vieh- und Manufakturwarenhandel, eine griechisch-nichtunierte Lehrer- und Lehrerinnenpräparandie, ein Staats-Obergymnasium, eine öffentliche Bibliothek, einen Gerichtshof, eine Finanzdirektion, eine Staatsgüterdirektion, eine Handels- und Gewerbekammer und ein Tabaksmagazin.
s. Astrilds. ^[= (dünnschnäbelige Prachtfinken, Astrilda), Vögelgruppe aus der Ordnung der Sperlingsvögel, ...]
Konstantinopel
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Konstantinopel.Johannes, byzantin. Schriftsteller gegen Ende des 11. Jahrh., aus Konstantinopel [* 2] gebürtig, bekleidete daselbst am Hof [* 3] des Alexios und Johannes Komnenos mehrere Ämter, unter andern das eines kaiserlichen Geheimschreibers, zog sich aber später als Mönch auf den Berg Athos zurück, wo er in hohem Alter 1118 starb. Seine »Annales« (Chronicon) stellen die Ereignisse von der frühsten Zeit an dar und enthalten wertvolle Auszüge aus Josephus, den jetzt verlornen Abschnitten des Dio Cassius, aus Polybios, Appianos, Plutarch u. a. Ausgaben lieferten Binder (Bonn [* 4] 1841-44, 2 Bde.) und Dindorf (Leipz. 1868-75, 6 Bde.). Zonaras gilt auch als Verfasser eines von Tittmann (Leipz. 1808, 2 Bde.) herausgegebenen griechischen Lexikons.
Teil einer Kugelfläche, welcher von parallelen Kreisen begrenzt wird; schrumpft der eine dieser Kreise [* 6] in einen Punkt zusammen, so geht die Zone in eine Kalotte oder Kugelkappe über, worunter man den innerhalb eines Kreises gelegenen Teil der Kugelfläche versteht. In der mathematischen Geographie sind Zonen (Erdgürtel, Erdstriche) Teile der Erdoberfläche, die zwischen zwei Parallelkreisen liegen, und man unterscheidet insbesondere fünf Zonen: die heiße Zone zwischen den beiden Wendekreisen (23½° südl. bis 23½° nördl. Br.);
zwei gemäßigte Zonen, eine nördliche und eine südliche, von einem Wendekreis bis zum Polarkreis derselben Hemisphäre (23½-62½° Br.) reichend, und zwei kalte Zonen, die arktische u. antarktische, innerhalb der Polarkreise.
Die Sonne
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Sonne.Die heiße Zone umfaßt etwa 10/25 der ganzen Erdoberfläche, die beiden gemäßigten zusammen betragen 13/25 und die kalten 2/25. An jedem Punkte der heißen Zone steht die Sonne [* 7] an zwei Tagen mittags im Zenith; am Äquator liegen diese beiden Tage (21. März und 23. Sept.) um ½ Jahr auseinander, weiter nach dem Wendekreis hin rücken sie näher zusammen, unter dem Wendekreis fallen sie auf den längsten Tag zusammen. Unter dem Äquator sind Tag und Nacht das ganze Jahr hindurch gleich lang; überhaupt aber ist innerhalb der heißen Zone die Änderung der Tageslänge nur unbedeutend, selbst unter dem Wendekreis beträgt der längste Tag nur 13½ Stunden. In der gemäßigten Zone steht die Sonne niemals im Zenith; die Änderungen der Tageslänge im Lauf des Jahrs werden immer beträchtlicher, je näher man dem Polarkreis kommt; unter diesem beträgt der längste Tag 24 Stunden, und ½ Jahr später beträgt die längste Nacht ebenfalls 24 Stunden. Weiter im Innern der kalten Zone wird die Dauer des längsten, sogen. immerwährenden Tags, dem ½ Jahr später eine ebenso lange immerwährende Nacht gegenübersteht, immer länger, bis sie am Pol ½ Jahr beträgt.
Vgl. Erde, S. 745, und Klima. [* 8] Über den Unterschied der Beschattung in den verschiedenen Zonen s. Amphiscii.
Ferrari - Ferry
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Fixsterne.nennen die Astronomen Beobachtungen aller Fixsterne, [* 9] die nach und nach durch das Gesichtsfeld eines auf eine bestimmte Deklination eingestellten Mittagsfernrohrs gehen. Sie sind besonders von Bessel und Argelander behufs Konstruktion von Himmelskarten, in ausgedehntestem Maß aber in neuester Zeit durch das Zusammenwirken vieler Sternwarten [* 10] auf Veranlassung der Astronomischen Gesellschaft ausgeführt worden. - In der Geologie [* 11] sind Zonen Unterabteilungen der Formationen und zwar im Gegensatz zu den Gliedern oder Stufen, bei deren Unterscheidung das petrographische Element mit berücksichtigt wird, von rein paläontologischem Gesichtspunkt aus und nach einem hervorragenden Leitfossil benannt. So teilt beispielsweise Oppel die Juraformation [* 12] in 34 Zonen, von denen 15 auf den Lias, 8 auf den Dogger und 11 auf den Malm entfallen, und bezeichnet sie nach den in der betreffenden Zonenbeobachtungen ausschließlich oder doch vorwaltend auftretenden Ammonitenspezies.
(Gürtellinsen), große Glaslinsen, welche nach einer 1750 von Buffon angegebenen und 1822 von Fresnel verbesserten Idee aus mehreren Gürteln oder Zonen bestehen, deren Oberflächenkrümmungen gleichen Brennpunkt haben. Zonenlinsen vertragen viel weitere Öffnungen als gewöhnliche Glaslinsen, sind daher viel wirksamer als letztere und werden auf Leuchttürmen (s. d.) und im Signalwesen benutzt.
(spr. son-), Flecken in der belg. Provinz Limburg, [* 13] Arrondissement Hasselt, am Roosterbeek und an der Eisenbahn Lüttich-Eindhoven, hat Seilerei, Leinwandhandel und (1888) 2826 Einw.
durch Tiere erzeugte Gallen. ^[= # (Cecidien), pathologische, an Pflanzen durch Schmarotzer hervorgerufene lokale Gewebeneubildungen, ...]
(griech., Tierchemie), Lehre [* 14] von der chemischen Zusammensetzung der Tiere;
s. Zoologie.
s. Baregin. ^[= (Glairin, Theiothermin), gallertartiger, schleimiger Absatz in allen schwefelhaltigen ...]
Mineralien und Gestein
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Gesteine.Gesteine, [* 15] ausschließlich oder doch sehr vorwaltend aus tierischen Resten gebildete Gesteine, wie sie in allen Sedimentformationen vorkommen, z. B. der Trochiten- (Kriniten-) Kalk in der Triasformation [* 16] (s. d.), der Nummulitenkalk in der Tertiärformation [* 17] (s. d.), die Korallenkalke vieler Formationen.
(griech.), Lehre von der geographischen Verbreitung der Tiere;
s. Tier, S. 699 f.
s. Bakterien. ^[= (hierzu Tafel "Bakterien"), unvollständig bekannte Gruppe von niedrig organisierten, ...]
s. Bildstein. ^[= s. v. w. Agalmatolith. Dann nennt man Bildsteine (Lithomorphi, Lithoglyphi) Steine, welche ihrer ...]
(griech.), Tierheilkunde. ^[= s. Veterinärwesen.]
(griech.), s. Tierdienst. ^[= die Verehrung bestimmter nützlicher oder schädlicher Tiere bei niedriger und ...]
(griech.), versteinerte Reste vorweltlicher Tiere, s. Petrefakten. ^[= (Petrifikate, griechisch-lat., Versteinerungen, Fossilien, fossile organische Reste), im allgemeinen ...] [* 18]
Zoologie (Allgemeines,
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Seite 16.962.(griech., Tierkunde), derjenige Teil der Naturgeschichte, welcher die wissenschaftliche Kenntnis des Tierreichs umfaßt. Die Zoologie zerfällt je nach den besondern Gegenständen, welche sie behandelt, in folgende Disziplinen. Die Morphologie beschäftigt sich mit der Lehre von der Entwickelung, der Gestalt und dem Bau der Tiere und ihrer einzelnen Teile ohne Rücksicht auf die Lebensäußerungen. Letztere werden von der Physiologie erforscht und, soweit es angeht, auf allgemeinere Gesetze zurückgeführt. Die Morphologie selbst wieder zerfällt in die Lehre vom fertigen Organismus, d. h. die Anatomie, und in die Betrachtung des werdenden Körpers, d. h. die Entwickelungsgeschichte [* 19] oder Embryologie. Ein besonderer Abschnitt der Anatomie ist die Histologie (s. d.), d. h. die Lehre von den Geweben, aus denen der Tierkörper zusammengesetzt ist. Die Entwickelungsgeschichte behandelt entweder das Werden ¶
des Individuums vom Ei [* 21] aus (sogen. Ontogenie) oder das Werden der Art, Gattung, Familie etc. (sogen. Phylogenie) und bedient sich hierbei unter anderm auch der Paläontologie, d. h. der Lehre von den ausgestorbenen (versteinerten) Organismen (s. im einzelnen die Artikel »Entwickelungsgeschichte« und »Paläontologie«). Weil auch der Mensch nach moderner Anschauung unter den Begriff »Tier« gebracht wird, so hat es die Zoologie gleichfalls mit ihm zu thun; häufig jedoch sondert man die Wissenschaft vom Menschen als sogen. Anthropologie von der Zoologie ab u. scheidet daher die Anatomie in die Anthropotomie (menschliche Anatomie) und Zootomie (Tieranatomie), läßt auch, wenn man von Biologie, d. h. der Lehre von den Lebenserscheinungen der Tiere, redet, den Menschen hierbei völlig außer acht.
Auf der andern Seite läßt sich keine scharfe Grenze zwischen Tier und Pflanze, also auch keine zwischen Zoologie und Botanik ziehen. Solange die Anatomie sich bloß auf Beschreibung des Baues der einzelnen Tiere beschränkt, ist sie beschreibende Anatomie, wird jedoch zur vergleichenden, wenn sie die Kenntnis der anatomischen Thatsachen zur Ermittelung allgemeiner Erkenntnisse verwertet. (Von der Embryologie gilt dasselbe.) Richten sich letztere auf die Verwandtschaft der Tiere unter sich, so geht daraus die Systematik hervor, d. h. die wissenschaftliche Anordnung der Tierarten in Gattungen, Familien etc., sowie die Lehre von den Verwandtschaften derselben zu einander. In Beziehung zu andern Zweigen der Naturwissenschaften tritt die Zoologie in der Zoophysik und Zoochemie, d. h. der Lehre von den physikalischen Eigenschaften und der chemischen Zusammensetzung der Tiere; die Zoogeographie untersucht die Verbreitung der Tiere auf der Erdoberfläche (s. Tier, S. 699). Wie Zoologie die Lehre von allen Tieren ist, so ist Ornithologie die Lehre von den Vögeln, Ichthyologie diejenige von den Fischen, Entomologie diejenige von den Insekten, [* 22] Malakozoologie die Lehre von den Weichtieren etc.
Drach - Drache
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Fächer.Alle genannten zoologischen Fächer [* 23] können zusammen als eigentliche, theoretische oder reine Zoologie bezeichnet werden. Ihr gegenüber steht die angewandte Zoologie, welche die Tiere nur mit Rücksicht auf ihre Nützlichkeit oder Schädlichkeit für den Menschen betrachtet und daher meist nur gewisse Tiergruppen (z. B. die Haustiere) eingehend behandelt. Als Zweige der angewandten Zoologie unterscheidet man: die medizinische oder pharmazeutische Zoologie, welche sich mit den Tieren beschäftigt, die medizinisch verwandt werden oder als Arzneimittel benutzte Substanzen liefern;
die landwirtschaftliche Zoologie, welche sowohl diejenigen Tiere, die für die Zwecke der Landwirtschaft gezüchtet werden, als auch die den landwirtschaftlichen Kulturen und Haustieren schädlichen Tiere bespricht;
die Forstzoologie, welche von den im Wald lebenden Tieren und namentlich auch von den den Forsten schädlichen Tieren handelt;
die technische Zoologie, welche die Beschreibung aller derjenigen Tiere gibt, deren Teile oder Produkte in Gewerben oder Künsten angewendet werden oder Gegenstände des Handels sind.
Die Geschichte der Zoologie weist die allmähliche Entwickelung der wissenschaftlichen Kenntnisse vom Tierreich nach. Die einzelnen zoologischen Fächer sind keineswegs gleichzeitig begründet worden, auch ist die Erforschung aller den Menschen betreffenden Verhältnisse ihren eignen Weg gegangen. Die Anfänge der Zoologie reichen weit in das Altertum, bis zu Alkmäon von Kroton (um 520 v. Chr.), zurück; indessen ist als eigentlicher Begründer der Zoologie Aristoteles anzusehen, der zuerst alle damals bekannten zoologischen Thatsachen sammelte und ordnete.
Wale
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Wale.Die Eroberungen Alexanders d. Gr. führten ihm ein reiches Material zu, und mit dessen Hilfe schuf er eine planmäßige wissenschaftliche Behandlung des Tierreichs. Die wichtigsten seiner zoologischen Schriften handeln von der »Zeugung der Tiere«, von den »Teilen der Tiere« und von der »Geschichte der Tiere«. Er teilte die Tiere in zwei große Gruppen, in Bluttiere und Blutlose, die den heutigen Wirbeltieren und Wirbellosen entsprechen; zu den erstern zählte er die lebendig gebärenden Tiere (Vierfüßer und Wale), [* 24] die Vögel, [* 25] die eierlegenden Vierfüßer und die Fische; [* 26] zu der zweiten Klasse die Weichtiere (Cephalopoden), Weichschaltiere, Kerftiere und Schaltiere (Echinodermen, Schnecken [* 27] und Muscheltiere).
Unter den Römern ragt nur Plinius der ältere hervor, dessen Naturgeschichte (in 37 Büchern) kein selbständiges Werk von wissenschaftlichem Wert, sondern nur eine aus vorhandenen Quellen zusammengetragene, nicht immer zuverlässige Kompilation darstellt. Seine Einteilung der Tiere in Land-, Wasser- und Lufttiere blieb indes bis auf Gesner die herrschende. Mit dem Verfall der Wissenschaften geriet auch die Zoologie lange Zeit in Vergessenheit. In den Mauern der Klöster fanden die Schriften des Aristoteles und Plinius ein Asyl, welches die im Altertum begründeten Keime der Wissenschaft vor dem Untergang schützte. Im 13. Jahrh. schrieb Kaiser Friedrich II. ein an Beobachtungen reiches Werk über die Jagd mit Vögeln, und an seinen Namen knüpft sich auch die erste Übersetzung der Aristotelischen Schriften, welche nun bald wieder einen mächtigen Einfluß ausüben sollten.
Von großer Bedeutung war Albertus Magnus (im 13. Jahrh.), obwohl auch er sich im wesentlichen an Aristoteles und Plinius hielt. Erst Konrad Gesner (im 16. Jahrh.), dessen Leistungen in jeder Weise grundlegend für die neuere Zoologie genannt werden müssen, schilderte zum erstenmal die bekannten Tierformen von einem wirklich naturhistorischen Standpunkt aus und gab im Vergleich mit frühern Versuchen außerordentlich gute Abbildungen. Neben ihm glänzten Wotton und Aldrovandi, doch ließen es auch diese Forscher noch bei der äußerlichen Kenntnis der Tierformen bewenden.
Gewebe (Zeuge: glatte
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Gewebe.Zwar wurden um dieselbe Zeit auch Zergliederungen von Tieren vorgenommen und beschrieben, indessen entsprangen diese anatomischen Studien lediglich dem ärztlichen Bedürfnis und blieben in solcher Abhängigkeit von der Medizin noch lange. In eine der fruchtbarsten Perioden trat die Zoologie durch die Erfindung des Mikroskops, welches Malpighi und Leeuwenhoek in die Naturwissenschaft einführten. Hatte Swammerdam mit bewunderungswürdigem Fleiß den Leib der Insekten u. Weichtiere zergliedert und ihre Metamorphosen geschildert, so gaben jene Forscher genaue Untersuchungen der Gewebe [* 28] und der kleinsten Organismen.
Malpighis Arbeit über den Seidenschmetterling stellte die erste vollständige Anatomie eines Gliedertiers dar. Leeuwenhoek entdeckte die Infusionstierchen und Blutkörperchen, [* 29] ein unter ihm arbeitender Student, Hamm, [* 30] die Samenfäden, welche damals und noch lange nachher als »Samentierchen« angesehen wurden. Eine Reihe andrer Gelehrter bereicherte die Zootomie mit wichtigen Entdeckungen, und diese rege wissenschaftliche Thätigkeit wurde nun auch wesentlich dadurch gefördert, daß sich bereits einzelne Vereinigungspunkte teils für persönliche Berührung, teils zur Sammlung der litterarischen Arbeiten darboten. 1652 gründete Bausch in Schweinfurt [* 31] mit drei andern ¶