aufeinander geschichteter Kästchen. Zwischen je zwei Kästchen befindet sich eine bindegewebige Scheidewand, die Kästchen
selbst aber enthalten eine gallertige
Substanz.
Fünf starke, den Kopfnerven zugehörige Nervenstämme treten von der Bauchseite
in die elektrischen
Organe ein, verzweigen sich zwischen den Prismen und bilden dann in jedem Kästchen auf der Bauchseite
desselben die sogen. elektrische Endplatte, d. h.
eine Unmenge feinster Nervenendigungen.
Hiernach wirkt jedes
Prisma
[* 2] wie eine
VoltascheSäule, in welcher die bindegewebigen Scheidewände als positive, die Endplatten
als negative Metallstücke, die
Gallerte der Kästchen aber als feuchter
Leiter fungieren; anatomisch jedoch entspricht es
einer einzigen quergestreiften Muskelfaser, in welcher die kontraktile
Substanz geschwunden ist, während
die Nervenendigungen eine vergleichsweise riesige
Ausdehnung
[* 3] erlangt haben. Die
Quelle
[* 4] der
Elektrizität
[* 5] ist in den
Nerven
[* 6] zu
suchen, welche bekanntlich im thätigen Zustand von elektrischen
Strömen durchlaufen werden.
Die frühere
Annahme, daß der
Zitterrochen
[* 7] gegen seinen eignen
Schlag geschützt sei, ist irrig, denn bei jeder Entladung
des elektrischen
Organs erleidet das
Tier selbst eine Zuckung. Einen starken
Schlag, welcher indessen auch bei den größten
Exemplaren ohne
Schaden ertragen werden kann, erhält man nur bei Berührung von
Bauch
[* 8] und
Rücken eines noch ungereizten
Tiers;
nach wiederholten Entladungen, oder wenn man nur die Rückenseite des
Rochens berührt, ist die
Wirkung
sehr gering.
BeimZitteraal (s. d.) und
Zitterwels (s. d.) sind die Kästchen nicht vertikal, sondern horizontal,
mit den Nervenendplatten nach dem
Schwanz zu angeordnet. Daß ersterer, wie es in
Humboldts Reisebriefen heißt, seitens der
Indianer durch Hineintreiben von
Pferden in den
See unschädlich gemacht und erst dann gefangen werde, hat
sich als eine
Fabel herausgestellt.
Pseudoelektrische Organe nannte man früher die im
Bau den elektrischen sehr ähnlichen
Organe der gewöhnlichen
Rochen
(Raja) und der Fischgattungen Mormyrus und Gymnarchus aus dem
Nil, von denen aber neuerdings
nachgewiesen ist, daß auch sie eine wenn auch nur äußerst geringe
MengeElektrizität zu liefern vermögen.
Im
Schwanz von
Torpedo finden sich gleichfalls diese
Organe vor; in der Entstehung aus umgewandelten Muskelfasern stimmen sie
mit den elektrischen
Organen überein.
Vgl. Babuchin, Übersicht der neuern Untersuchungen über die elektrischen und pseudoelektrischen
Organe (Berl. 1877);
(Tremor), unwillkürliche geringe und in sehr kurzer Zeit sich oft wiederholende
Bewegung der
Glieder,
[* 11] die entweder
den ganzen
Körper oder einzelne Teile desselben befällt und wahrscheinlich auch innere Teile bisweilen ergreift, ist immer
entweder ein Zeichen von vorübergehender regelwidriger Nerventhätigkeit infolge von Aufregung,
Schwäche
u. dgl., oder erscheint als
Symptom wirklich bestehender Erkrankungen des
Muskel- und
Nervensystems. Die Behandlung besteht
in
Entfernung und Vermeidung der
Ursachen, ein spezifisches
Mittel gegen das Zittern gibt es aber nicht. Das Zittern der Säufer und
Greise
ist nicht heilbar.
(MalapterurusLac.),
Gattung aus der
Ordnung der
Edelfische und der
Familie der
Welse (Siluroidei), mit dem Raasch
(M. electricusLac.), 30-50
cm lang, ohne Rückenflosse, mit kleiner Fettflosse, mittellanger Afterflosse, zugerundeter Schwanzflosse,
Bürstenzähnen, nackter, weicher
Haut
[* 13] und sechs Barteln, ist grau, unregelmäßig schwarz gefleckt, besitzt
ein den ganzen
Körper einhüllendes, in der schwartenartigen
Haut liegendes und aus zwei am
Rücken und
Bauch zusammenstoßenden
Blättern bestehendes elektrisches
Organ und erteilt, wenn er berührt wird, willkürlich nicht sehr heftige
Schläge. Er lebt
im
Nil und
Senegal, das
Fleisch wird gegessen.
(bürgerliche Eheschließung), die mit rechtlicher Wirksamkeit durch Konsenserklärung der Brautleute vor
einem staatlichen Beamten (Standesbeamten, Zivilstandesbeamten) eingegangene
Ehe (s.
Ehe, S. 338).