und 75 Teilen Zitronensäure mit wenig
Wasser bei gelinder
Wärme
[* 2] zur
Trockne und mischt das gepulverte
Salz
[* 3] mit 85 Teilen doppeltkohlensaurem
Natron, 40 Teilen Zitronensäure und 20 Teilen
Zucker.
[* 4] Man benutzt Zitronensäure in der
Kattundruckerei, teils um die
Farben zu erhöhen, teils als
Reservage. In der
Medizin dient sie als kühlendes, erfrischendes und besonders als treffliches
Heilmittel
gegen
Skorbut; die englische
Regierung hat deshalb alle
Schiffe,
[* 5] welche die Polargegenden bereisen, verpflichtet, eine gewisse
MengeZitronensaft bei sich zu führen und die Bemannung damit zu versehen.
Zittau, das auf einem mächtigen Braunkohlenlager steht, ist an Grundbesitz die reichste Stadt des
Königreichs, indem zu derselben
nicht allein die Waldungen des
LausitzerGebirges auf der sächsischen Seite, sondern auch ein
Flecken
(Hirschfelde), 28 meist
große Industriedörfer und 5 Dorfanteile gehören; unter den Dörfern sind z. B.
Ebersbach,
Eibau,
Großschönau, Niederoderwitz,
Olbersdorf und
Seifhennersdorf. Die
Industrie ist besonders bedeutend in Orléansweberei und Herstellung halbwollener
Waren;
ferner betreibt die
Bevölkerung
[* 10]
Tuch-,
Woll- und Baumwollweberei, Posamentierwaren- und Maschinenfabrikation,
Eisengießerei,
[* 11] bedeutende
Färberei, Bleicherei, Ziegelbrennerei,
Töpferei und starken
Gemüse- und
Gartenbau, auch befindet
sich dort eine königliche Hofglasmalereianstalt sowie die
OberlausitzerLichtdruck- und photographische Kunstanstalt.
Für den
Handel, welcher durch eine
Handels- undGewerbekammer, eine Reichsbanknebenstelle und andre Bankinstitute unterstützt
wird, ist Zittau Hauptsitz des sächsischen
Damast- und Leinwandhandels, auch findet bedeutender Garnhandel nach
Böhmen
[* 12] statt. Zittau hat ein
Amtsgericht, ein
Hauptzollamt, ein
Gymnasium, ein
Realprogymnasium mit
Handelsschule und eine
Baugewerkschule.
Dicht bei der Stadt sind drei 1744 entdeckte
schwefelhaltige Eisenquellen mit Badeanstalt
[* 13]
(Augustusbad). In der
Nähe befinden
sich mehrere Braunkohlengruben und in den großen Stadtdörfern wichtige
Fabriken in
Leinwand,
Damast, Baumwollwaren etc. Im
Lausitzer Gebirge sind die Sandsteinfelsen Nonnenklunzen bei Jonsdorf, die Klosterruine
Oybin (s. d.) und auf der
Grenze gegen
Böhmen die schönen Aussichtspunkte
Hochwald und
Lausche bemerkenswert. - Das alte Zittau (Sittowir, »Kornstadt«)
ist wendischen Ursprungs, wurde, nachdem es bis dahin unter königlichen
Burggrafen gestanden hatte, 1255 vom König
Ottokar
II. von
Böhmen zur Stadt erhoben, 1287 von
Wenzel II. mit vielen Privilegien ausgestattet und kam 1320 durch
Tausch an den
HerzogHeinrich vonJauer.
[* 14]
Nach dem
Tod König
Johanns 1346 fiel es jedoch wieder an
Böhmen zurück. Damals trat die Stadt dem
Bunde der Sechsstädte bei,
wurde in den Hussitenkriegen häufig von den
Hussiten, die hier 1427 ein deutsches
Heer schlugen, angegriffen
und nahm 1521 die
Reformation an. 1620 wurde Zittau vom
KurfürstenJohannGeorg I. erobert und nebst der übrigen
Lausitz 1623 von
KaiserFerdinand II. pfandweise und im
PragerFrieden 1635 gänzlich als
Lehen an Kursachsen abgetreten, 1639 von den
Schweden
[* 15] unter
Torstensson belagert und eingeäschert, dann abwechselnd von den
Schweden, Kaiserlichen und
Sachsen
[* 16] in
Besitz genommen,
von 1643 an aber von den
Sachsen behauptet. Im Siebenjährigen
Krieg wurde es im Juli 1757 von den Österreichern belagert
und fast ganz niedergebrannt und hat sich erst in neuester Zeit wieder zu einer höhern
Blüte
[* 17] entfaltet.
begleitete die Rohlfssche Expedition nach der Libyschen Wüste 1873-74, und wesentlich durch seine geologische und paläontologische
Ausbeute und wissenschaftlichen Beobachtungen erhielt dieselbe ihren großen Wert. Seine neuesten Arbeiten behandeln den Bau
und die Klassifikation der fossilen Schwämme
[* 29] (»Abhandlungen der bayrischen Akademie der Wissenschaften« 1877 u. 1878). Er schrieb:
»Paläontologische Mitteilungen aus dem Museum des königlich bayrischen Staats« (begonnen von A. Oppel,
Bd. 2, Abt. 1, 2 u. 3, Kassel
[* 30] 1868-73, mit Atlas);
[* 31]