Name dieses Instruments deutet auf dasjenige, welches vielleicht das entsprechendste Prototyp der Schlagzither ist, nämlich
4) die Cistole (franz. citole, v. lat.
cistella, »Kistchen«) des Mittelalters, eine Art Psalterium oder kleines Hackbrett.
Vgl. Baczyńsky, Für Freunde der Zither (Leipz.
1883);
Kniepp, Die Zither (Paderb. 1884);
Rudigier, Harmonik und Zitherspiel (Trier);
Weigel, Vom Zitherspiel
(das.);
»Katalog für Zithermusik« (Leipz. 1885);
Bennert, Illustrierte Geschichte der Zither (Luxemb. 1887).
Zeitschriften: »Echo vom Gebirge« (Tölz),
»Zithersignale« (Trier),
»Die Zither« (Hamb.),
»Der Troubadour« (Wien),
»Wiener Zitherzeitung«
(das.),
»Zentralblatt für die deutschen Zithervereine« (Leipz.). Schulen von Bayer, Darr, Bielfeld, Edlinger, Gutmann, Lang,
Mayer, Messner, Moralt, Mühlauer, Renk u. a.; für Streichzither von Fiedler, Füßlen, Hüllmann.
(Zedrat, Sukkade, Caro citri, Confectio carnis Citri), die unreife, daher grüne Schale der großen Zitronen von
Citrus medica Risso (Zedratbaum), welche erst einige Zeit in Salzwasser, hernach in reinem Wasser eingeweicht, einmal mit Wasser
aufgekocht und dann mit Sirup oder geschmolzenem Zucker übergossen wird. Die Ware muß hornartig durchscheinend,
trocken, auf der einen Seite bräunlichgrün, auf der andern vom Zucker fast weiß sein und darf keine schwarzen Flecke haben.
Häufig kommt der Zitronat in zerlassenem Zucker zu uns, also feucht, und heißt dann vorzugsweise Sukkade, wiewohl man häufig auch
den trocknen, kandierten, so nennt. Er wird von Italien (Genua, Messina) und Spanien (Malaga) versendet. Man
benutzt ihn als Konfitüre zu feinern Bäckereien, Morsellen etc. Aus den dünnen Schalen unsrer Zitronen kann man sich übrigens
auf ähnliche Weise selbst eine Art Zitronat bereiten.
(Andropogonöl, Gingergrasöl), ätherisches Öl aus dem zu den Gräsern gehörigen Andropogon Schoenanthus,
wird auf Ceylon und in Ostindien durch Destillation mit Wasser gewonnen, ist gelb, riecht melissenartig, besteht im wesentlichen
aus einem bei 200° siedenden sauerstoffhaltigen Öl und dient namentlich zum Parfümieren der Seife (Honigseife).
(Cedroöl, Zedratöl, Limonenöl), ätherisches Öl, welches aus der äußersten Schale der Zitronen durch Pressung
oder Destillation gewonnen wird. Das gepreßte Öl (citron au zeste) ist dünnflüssig, gelblich, bisweilen
grünlich, nicht ganz klar (kann durch Schütteln mit 1 Proz. Magnesia geklärt werden), gibt beim Aufbewahren einen Bodensatz
und wird dabei klar, riecht kräftig nach Zitronen, schmeckt aromatisch bitterlich, nicht scharf, spez. Gew. 0,81-0,86,
löst sich in 10 Teilen Alkohol vom spez. Gew. 0,85, sehr wenig in Wasser, leicht in Äther.
Das destillierte Öl ist farblos, klar, bildet keinen Bodensatz, riecht aber weniger angenehm. Das Zitronenöl siedet bei 160-175°,
reagiert neutral, besteht aus zwei Kohlenwasserstoffen, Citren (Citronyl) und Citrilen (Citryl), enthält aber meist auch
einen unter dem Einfluß der Luft entstandenen sauerstoffhaltigen Körper. Das Zitronenöl kommt aus Frankreich und
Italien in den Handel. Über Zitronenschalen
rektifiziertes Öl heißt Zitronenschalenöl. Das Zitronenöl dient zur Bereitung von Parfümen,
Likören, Konfitüren etc.; doch muß man überall, wo es zu Speisen oder Getränken benutzt werden soll, sehr vorsichtig sein,
weil verharztes Öl, selbst in geringer Menge hinzugefügt, denselben den widerlichsten Geschmack mitteilt.
Zitronenblütenöl, aus den Blüten des Zitronenbaums durch Destillation gewonnen, riecht sehr angenehm und ist dem Neroliöl
vergleichbar.
der ausgepreßte Saft der Zitrone, welcher, nachdem er sich geklärt hat, auf Flaschen oder Fässer gefüllt
und in den Handel gebracht wird. Guter Zitronensaft schmeckt rein sauer (oft bitter von den zerquetschten Kernen,
was ihn untauglich zur Bereitung von Speisen macht, aber seiner Verwendung in der Technik keinen Eintrag thut), ist gelblich,
riecht angenehm, hat ein spezifisches Gewicht von 1,03-1,06 und enthält 6-7 Proz.
Zitronensäure, in der Regel auch, da er leicht gärt, einige Prozent Alkohol. Er kommt vorzüglich aus Sizilien und
vielen Gegenden Italiens, aus der Türkei und in großer Menge auch aus Westindien.
Auch eingedampfter Saft mit 22-24 Proz. Säure kommt, namentlich aus Marseille und Toulon, in den Handel. Er dient zur Verproviantierung
von Schiffen als skorbutwidriges Heilmittel, meist aber zur Darstellung von Zitronensäure. Man kann den Zitronensaft vollständig ersetzen
durch eine Auflösung von 1 Teil Zitronensäure und 15 Teilen Wasser. Wird diese Lösung oder geklärter Zitronensaft mit Zucker verkocht,
so erhält man Zitronensirup, der bisweilen in der Medizin benutzt wird.
C6H8O7 findet sich teils frei, teils an Basen gebunden, meist begleitet
von Äpfelsäure, Weinsäure etc., am reichlichsten in den Zitronen, außerdem unter anderm in Johannisbeeren,
Preißelbeeren, Stachelbeeren, Erdbeeren, Tamarinden, den Runkelrüben, Kartoffeln, Zwiebeln, in der Krappwurzel, vielfach auch
in andern Pflanzenteilen. Zur Darstellung wird Zitronensaft, welcher 6-9 Proz. Zitronensäure enthält, durch Aufkochen oder Gärung geklärt
und kochend heiß mit Kreide, zuletzt mit Kalkmilch neutralisiert, den abgeschiedenen und ausgewaschenen
zitronensauren Kalk zersetzt man mit verdünnter Schwefelsäure, wobei man schwefelsauren Kalk und eine Lösung von Zitronensäure erhält,
welche beim Verdampfen Kristalle liefert. Zitronensäure bildet farb- und geruchlose Kristalle mit 1 Molekül Kristallwasser, schmeckt stark
und angenehm sauer, zerfließt in feuchter Luft, löst sich sehr leicht in Wasser, auch in Alkohol, kaum
in Äther und schmilzt bei 100-130° unter Wasserverlust.
Ihre wässerige Lösung schimmelt leicht, wobei ein Teil der Zitronensäure in Essigsäure übergeht; die mit Kalkwasser versetzte Lösung
trübt sich nicht in der Kälte, aber beim Erhitzen fällt zitronensaurer Kalk nieder. Mit Basen bildet die Zitronensäure Salze (Citrate),
von denen die der Alkalien in Wasser löslich, die übrigen mehr oder weniger schwer löslich sind. Die
Lösung von Eisenhydroxyd in Zitronensäure gibt beim Verdampfen zitronensaures Eisenoxyd als amorphe, rotbraune, in Wasser lösliche Masse
von mildem Eisengeschmack, welche wie das zitronensaure Eisenoxydammoniak und das zitronensaure Eisenchinin offizinell waren,
resp. sind. Zitronensaure Magnesia, durch Neutralisation von Zitronensäure mit kohlensaurer Magnesia und Verdampfen
oder Fällen mit Alkohol erhalten, ist geschmacklos und als gelindes Abführmittel empfehlenswert; als Brausepulvermischung
(Magnesium citricum effervescens) ist sie offizinell. Man bringt eine Mischung von 25 Teilen kohlensaurer Magnesia
mehr
und 75 Teilen Zitronensäure mit wenig Wasser bei gelinder Wärme zur Trockne und mischt das gepulverte Salz mit 85 Teilen doppeltkohlensaurem
Natron, 40 Teilen Zitronensäure und 20 Teilen Zucker. Man benutzt Zitronensäure in der Kattundruckerei, teils um die Farben zu erhöhen, teils als
Reservage. In der Medizin dient sie als kühlendes, erfrischendes und besonders als treffliches Heilmittel
gegen Skorbut; die englische Regierung hat deshalb alle Schiffe, welche die Polargegenden bereisen, verpflichtet, eine gewisse
Menge Zitronensaft bei sich zu führen und die Bemannung damit zu versehen.
Übermäßiger Gebrauch von Zitronensäure erzeugt Verdauungsstörungen, Schwäche, Anämie. Äußerlich benutzt man Zitronensäure gegen Krebsgeschwüre,
Diphtheritis, Skorbut, Sommersprossen. In der Küche kann die Zitronensäure den Zitronensaft zur Bereitung saurer Speisen
oder Getränke vollständig ersetzen, namentlich wenn man mit gutem Zitronenöl ein Minimum von Aroma hinzufügt. Die Eisensalze
werden wie andre Eisenmittel, zitronensaure Magnesia als Abführmittel benutzt.