Aus C = 1950,9Mk., p = 4½ Proz. und n = 3 Jahre 7
Monate = 37/12 Jahre folgt 100 + pn = 100 + 4½ * 37/12
= 929 / 8 und also c = 8 * 100 * 1950,9 / 929 = 1680 Mk. Für den
Zinsfuß p und die Zeit n, in
Jahren ausgedrückt, hat man
die
Formeln
p = 100z/cn (4) und
n = 100z/cp. (5),
wobei z = C - c ist. Z. B. aus C = 2939,62Mk., c = 2472
Mk., p = 5 Proz. folgt z = 467,62 und n = 100*467,62/(2452*5)
= 347/60 Jahre = 3 Jahre 9
Monate 12
Tage. - II. Bei Berechnung von
Zinseszinsen mit jährlichem Zinszuschlag
setzt man 1 + p/100 = q (Zinskoeffizient, Zinsfaktor) und erhält sodann für die
Größe C, die das
Kapital c
in nJahren erreicht,
die
Formel
C = c qn (6).
Die Rechnung wird mit Logarithmen ausgeführt nach den
Formeln
Ist z. B. c = 1850
Mk., p = 4½ Proz., n = 12 Jahre, so ist q = 1,045, log q = 0,01912,
und man hat zufolge (6)
log 1850 = 3,26717
+ 12 * log 1,045 = 0,22944
log C = 3,49661, mithin C = 3137,71 Mk.
Auf der rechten Seite von (9) und (10) ist der
Zähler soviel als log (C / c). Fragt man z. B., in wie
viel
Jahren sich ein
Kapital zu 5 Proz. verdoppelt, so ist C / c = 2, und (10) gibt dann n = log 2 / log 1,05
= 0,30103 / 0,02119 = 14,21 Jahre. Erfolgt
der Zinszuschlag k mal im Jahr, so tritt an die
Stelle der
Formel (6) die folgende:
C = c * (1 + p/(k*100))kn (11),
und wenn man k über alle
Grenzen
[* 2] wachsen läßt, so daß der Zinszuschlag stetig erfolgt, so wird
C = c e(np/100) (12),
wo e = 2,71828 die
Basis der natürlichen Logarithmen bedeutet
(log e = 0,4342945); bei 5 Proz. erhält
man z. B. C = c * 1,05127n. Über die Berechnung der Kontokorrentzinsen s.
Kontokorrent.
Rittergut in
Livland,
[* 9] 14 km von
Pernau, mit einer Wollmanufaktur, welche 2000
Menschen
beschäftigt und jährlich 10,000
Stückhoch- und mittelfeiner
Tuch- und Trikotfabrikate liefert.
Kleine Volksinseln bilden sie bei Castoria,
Ochrida, in
Albanien und bei Tatarbasardschik. In
Griechenland
[* 15] bewohnen
sie den Nordosten, wo sie »Kutzowlachen« (hinkende
Walachen) genannt werden. Die Bezeichnung Zinzaren erhielten sie von
den
Slawen wegen ihrer
Aussprache der Zahl 5 mit zinz statt tschintsch; sie selbst nennen sich Rumuni und halten sich für
Nachkommen derRömer. Die Zinzaren gehören sämtlich der orthodox-griechischen
Kirche an, doch wird die
Liturgie
in romanischer
Sprache
[* 16] gelesen.
Außer ihrer eignen
Sprache sprechen die meisten auch griechisch, welches von ihnen mangels eigner Litteratursprache als
Handelssprache
adoptiert wurde. In
Albanien sind die Zinzaren meist
Hirten; andere sind wandernde
Waffen- und Goldschmiede, wieder andre
vortreffliche
Architekten und
Maurer. Als fleißig und nüchtern bekannt, ist der Zinzare überall gesucht, und er erwirbt
bei seiner sparsamen Lebensweise sich schnell ein kleines
Vermögen. Ihr
Typus ist ein charakteristischer, auch abgesehen von der
auch in der
Fremde beibehaltenen, der albanesischen gleichenden
Tracht: dunkle
Haare,
[* 17] wohlgeformter
Kopf mit scharfen
Gesichtszügen und intelligente, stechende
Augen zeigen den Zinzaren an. In politischer Beziehung zeigen sich die Zinzaren als Feinde
der
Türken;
aber ohne besondere geschichtliche Vergangenheit, zerstreut zwischen andern Völkern, ist kein eigentlicher Nationalsinn
bei ihnen entwickelt. Im S. sind sie stark in der Gräzisierung begriffen.
Was ihre Anzahl betrifft, so
gibt
Pouqueville für
Griechenland (in seinen alten
Grenzen) 11,000 Zinzaren, für das Pindosgebiet 70,000 an. Auf der übrigen
Balkanhalbinsel
rechnet man 600,000.
Vermählt war er seit 1722 mit Erdmute Dorothea, Gräfin Reuß
[* 30] von Ebersdorf, die ebenfalls geistliche Lieder dichtete (mit ihrer
Biographie hrsg. von Ledderhose, Gütersl.
1887), und nach ihrem Tod seit 1757 mit Anna Nitschmann, Chorpflegerin der ledigen Schwestern in Herrnhut; auch sie ist als Liederdichterin
bekannt. Zinzendorfs Biographie schrieben: Spangenberg (Barby 1772-1775, 8 Bde.), Varnhagen v. Ense (»Biographische Denkmale«,
Bd. 5), Verbeek (Gnadau 1845), Völbing (das. 1850), Schröder (2. Aufl., Leipz. 1863), Pilgram (das. 1857),
Bovet (3. Aufl., Par. 1865), Burkhardt (Gotha
[* 31] 1866), Zwick (Heidelb. 1882).
Vgl. außerdem Plitt, Zinzendorfs Theologie (Gotha 1869 bis
1874, 3 Bde.);
Körner, Die kursächsische Staatsregierung dem Grafen Zinzendorf und Herrnhut bis 1760 gegenüber (Leipz. 1878);