Der Guß der
Trinkgefäße scheint in
Sand- oder Gipsformen, der von
Tellern und
Schüsseln in
Formen von
Metall oder
KelheimerStein erfolgt zu sein. Der hervorragendste
Zinngießer der Renaissancezeit war Caspar Endterlein aus Basel
[* 14] (gest. 1633 in
Nürnberg),
[* 15] welcher zuerst Hängeleuchter aus
Zinn verfertigt haben soll. Zinnerne Zunftkannen,
Teller und Gebrauchsgeschirr
wurden noch im 18. Jahrh. gefertigt, dann aber durch
Glas-,
Thon- und Porzellanwaren verdrängt. Am längsten hat sich das
Zinngeschirr in
England erhalten, wo noch heute
Bier aus zinnernen
Bechern getrunken wird.
Auch in
Belgien
[* 16] sind Zinnpokale zum Ausschank des englischen
Biers (stout) gebräuchlich. In der orientalischen
und asiatischen
Kunstindustrie findet das
Zinn noch heute eine umfangreiche Anwendung, einerseits zur Herstellung von
Schüsseln,
Becken,
Kannen,
Lampen,
Leuchtern etc., anderseits zu einem dekorativen
Zweck, indem kupferne
Gefäße mit
Zinn überzogen werden
und der grauweiße Überzug mit ornamentalen Gravierungen versehen wird, so daß der rote
Untergrund sichtbar
wird und die
Linien des
Ornaments bildet.
Vgl. Bapst, Êtudes sur l'étain (Par. 1884);
Bucher, Geschichte der technischen
Künste,
Bd. 3 (Stuttg. 1886).
Zinnia elegansJacq., 60-80
cm hoch, mit gegenständigen, herzförmig
spitzen Blättern, großen, endständigen Blütenköpfen auf starken, steifem Stielen, kleinen, gelben Scheibenblümchen
und großen, gelben Strahlenblumen, wird in mehreren
Varietäten, besonders auch gefüllt, mit 6-10
cm im
Durchmesser haltenden
Blütenköpfen kultiviert.
EbensoZinnia HaageanaRgl. und ein
Bastard zwischen beiden, Zinnia Darwini, von welchem
wieder mehrere
Varietäten gezüchtet wurden.
(Stannin),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, findet sich selten in (in
Peru bis 8
cm großen)
Kristallen
des regulären
Systems, meist derb und eingesprengt in körnigen bis dichten
Aggregaten, ist stahlgrau
mit einem
Stich ins
Gelbe;
Härte 4, spez. Gew. 4,3-4,5.
Die
Analysen, welche wegen mikroskopisch nachweisbarer Beimengung von
Kupferkies nur annähernd richtige
Resultate geben können,
lassen den Zinnkies als eine isomorphe Mischung der Schwefelverbindungen von
Zink,
Eisen,
[* 18]
Kupfer
[* 19] und
Zinn erscheinen. Zinnkies kommt auf
Zinnerzgängen zu Zinnwald in
Böhmen,
[* 20] in
Cornwallis und
Peru vor und wird an einzelnen
Orten auf
Kupfer verhüttet.
Verbindungen und Mischungen von
Zinn mit andern
Metallen. Außer den Zinnkupferlegierungen
(Bronze,
[* 22]
Kanonengut,
Glockengut), denen sich häufig
Zink beimischt, bis das
Zinn auf wenige
Prozente herabgedrückt ist, sind
namentlich die Zinnbleilegierungen von technischer Bedeutung.
Zinn wird durch
Blei
[* 23] spezifisch schwerer und, wenn das
Blei weniger
als das
Doppelte von der
Menge des
Zinns beträgt, zugleich schmelzbarer. Die Zinnbleilegierungen füllen die
Formen besser aus
als reines
Zinn, sind aber weniger weiß, laufen an der
Luft an, oxydieren sich leichter als die reinen
Metalle und geben bei größerm Bleigehalt an
EssigBlei ab. Der
Essig löst stets beide
Metalle und zwar annähernd in demselben
Mengenverhältnis, in welchem die
Metalle in der
Legierung enthalten sind.
Die
Menge des Gelösten überhaupt wächst mit dem Bleigehalt der
Legierung. Zinnlegierungen mit 10 Proz.
Blei sind durchaus
gefahrlos, aber auch solche mit 20-35 Proz.
Blei können noch nicht als unbedingt gesundheitsgefährlich betrachtet werden.
Ihre Anwendung erscheint nicht bedenklicher als die der gebräuchlichen Silberkupferlegierungen, welche allgemein als
unschädlich betrachtet werden. Mit Rücksicht auf das Verhalten der Zinnlegierungen zuSäuren sind gesetzliche Vorschriften
über den Zinngehalt derjenigen
Legierungen erlassen worden, welche zu
Gefäßen für
Speisen und
Getränke verarbeitet werden
sollen. In
Deutschland müssen derartige
Legierungen mindestens 83,33, in
Frankreich 82, in
Österreich
[* 24] 90,9 Proz.
Zinn enthalten.
Die Bleizinnlegierungen oxydieren sich beim
Schmelzen schneller als die reinen
Metalle, und eineLegierung
aus 1 Teil
Zinn und 4-5 Teilen
Blei verbrennt in der Glühhitze wie
Kohle und glimmt von selbst fort. Sämtliche Zinnbleilegierungen
sind härter als
Blei, die mit mehr als 60 Proz. Zinngehalt auch etwas härter als
Zinn; ihr
spezifisches Gewicht ist geringer
als das berechnete. Man unterscheidet und unterschied sonst vierstempeliges
Zinn aus 32 T.
Zinn und 1 T.
Blei, dreistempeliges aus 5 T.
Zinn und 1 T.
Blei, fünfpfündiges aus 4 T.
Zinn und 1 T.
Blei, vierpfündiges aus 3 T.
Zinn und 1 T.
Blei, dreipfündiges aus 2 T.
Zinn und 1 T.
Blei etc. Eine
Legierung aus 10 T.
Zinn und 4 T.
Blei dient zu
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