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gemischtes Chromgrün und als Ölfarbe, namentlich aber als Wasserfarbe und für den Tapetendruck sowie als Anstrichfarbe auf Gips- und Pfeifenthongrund, aber nicht auf frischem Kalkgrund anwendbar.
gemischtes Chromgrün und als Ölfarbe, namentlich aber als Wasserfarbe und für den Tapetendruck sowie als Anstrichfarbe auf Gips- und Pfeifenthongrund, aber nicht auf frischem Kalkgrund anwendbar.
s. Zink, ^[= (Zincum, Spiauter, Cadmia) Zn, Metall, findet sich nicht gediegen, mit Sauerstoff verbunden ...] S. 918.
s. Zinkographie. ^[= (Chemigraphie), ein von Eberhard um 1804 zu Magdeburg erfundenes Verfahren ...]
s. Rotzinkerz. ^[= Mineral aus der Ordnung der Anhydride, kristallisiert hexagonal, findet sich aber ...]
Verbindungen und Mischungen des Zinks mit andern Metallen. Die wichtigsten Zinklegierungen sind die mit Kupfer [* 2] (Messing, Tombak), welchen sich oft noch Zinn zugesellt (Bronze [* 3] etc.), und mit Kupfer und Nickel (Neusilber). Außerdem ist Zink Bestandteil sehr zahlreicher andrer Legierungen. So dient eine Legierung aus Aluminium, Kupfer und Zink zum Löten des Aluminiums, eine Legierung aus Antimon, Kupfer, Zink als Antifriktionsmetall, Legierungen aus Zink, Blei, [* 4] Kupfer, Antimon zu Kattundruckwalzen und Zinkantimonlegierung zu Kartätschkugeln und Treibscheiben. Dem Britanniametall ähnlich, aber wohlfeiler sind Legierungen aus Zinn, Zink und Blei. Geschmolzenes Zink löst Eisen, [* 5] und beim Verzinken des Eisens entsteht eine schwer schmelzbare Verbindung (Hartzink). Über Zinksilberlegierungen s. Silberlegierungen.
s. Zinkstaub. ^[= (Zinkgrau), sehr fein verteiltes, mit 8-10 Proz. Zinkoxyd gemischtes, auch Kadmium, ...]
(Zinkhochätzung, Chemigraphie), ein von Eberhard um 1804 zu Magdeburg [* 6] erfundenes Verfahren der Verwendung von Zinkplatten für auf der lithographischen Presse [* 7] zu druckende Federzeichnungen und Radierungen. Seitdem ist die Zinkographie wesentlich vervollkommt und für die Buchdruckpresse nutzbar gemacht worden, wobei die Zeichnung hochgeätzt wird. Das Bild oder die Schrift kann man hierbei entweder mit chemischer Tusche auf die polierte Platte oder auch auf Umdruckpapier zeichnen und überdrucken, oder man bringt Umdrucke von Buchdruck, Lithographien und Kupferstichen darauf, oder man überträgt mit Hilfe der Photographie (Photozinkographie).
Der Umdruck erfolgt in derselben Weise wie bei der Photo-, resp. Typolithographie; verstärkt wird er nach Überziehung mit einer Gummilösung mit Hilfe eines in verdünnte Farbe getauchten weichen Schwammes. Die getrocknete Platte wird danach auf der Zeichnung mit einem feinen, aus einer Mischung von Wachs, Kolophonium und Asphalt gewonnenen Pulver eingestäubt, das man in gelinder Wärme [* 8] anschmelzt, während größere bildfreie Stellen derselben sowie die ganze Rückseite mit einer Lösung von Schellack in Spiritus [* 9] bestrichen werden.
Zur Ätzung legt man die Platten in flache, mit Pech ausgegossene Holzgefäße, die man etwa 2 cm hoch mit einer Mischung aus 40 Teilen Regenwasser und 1 Teil reiner Salpetersäure füllt, spült sie nach etwa 2 Minuten in reinem Wasser ab, läßt sie trocknen, schmelzt das Harzpulver abermals an und zwar so, daß es mit der Farbe der Zeichnung an deren Strichen leicht herunterfließt, und trägt dann noch eine Farbenmischung aus Buch- und Steindruckfarbe, der etwas Harz und Wachs zugesetzt wird, mit einer Lederwalze auf; ist dies geschehen, so wird die Platte wieder in das Ätzwasser gebracht und das Ätzen mit vorhergehendem Decken, unter Verstärkung, [* 10] resp. Erneuerung der Ätzflüssigkeit, bis zu sechsmal wiederholt.
Nach der sechsten Ätzung wäscht man zunächst die Farbe mit Terpentin vermittelst einer scharfen Bürste ab, bringt die Platte in eine heiße Pottaschelösung und trocknet sie. Größere Stellen, welche nach dem Druck weiß erscheinen sollen, werden dann herausgemeißelt oder -gesägt, worauf noch eine Reinätzung erfolgt. Chlorsäure, zum Ätzen angewandt, gibt schöne, glänzende Flächen und reine, scharfe Linien. Obwohl es gelungen ist, die zinkographischen Ätzungen zu einem hohen Grad von Vollendung zu bringen, so vermögen sie doch den Holzschnitt nur da zu ersetzen, wo es weniger auf künstlerische Vollendung der Produktion als auf Schnelligkeit der Erzeugung von Illustrationen oder getreue Faksimilierung ankommt.
Eine vervollkommte Art der Zinkographie wird Elektrochemitypie (s. d.) genannt. S. auch Autotypie und Autotypographie. Litteratur: Motteroz, Essai sur les gravures chimiques en relief (Par. 1871);
J. ^[Jakob] Husnik, Die Zinkätzung (Wien [* 11] 1885);
Scherer, Lehrbuch der Chemigraphie (das. 1877);
Toifel, Handbuch der Chemigraphie (das. 1882);
Stadele, Das Ganze des Zinkdrucks (3. Aufl., Münch. 1881);
Krüger, Die Zinkogravüre (2. Aufl., Wien 1884);
Volkmer, Die Technik der Reproduktion (das. 1885);
Mörch, Handbuch der Chemigraphie und Photochemigraphie (Düsseld. 1885);
Böck, Die Zinkographie in der Buchdruckerkunst (Leipz. 1885).
s. Griffiths Weiß. ^[= weiße Farbe, welche durch Fällen einer Lösung von Zinkvitriol mit Schwefelbaryum ...]
ZnO findet sich in der Natur als Rotzinkerz und mit Eisenoxyd verbunden als Franklinit, entsteht beim Erhitzen von Zink an der Luft und beim Erhitzen von kohlensaurem Zinkoxyd oder Zinkhydroxyd. Es tritt daher beim Schmelzen von Messing, an der Gicht von Eisenhochöfen, beim Verschmelzen zinkischer Blei- und Kupfererze (als Ofenbruch) und bei der Gewinnung des Zinks aus seinen Erzen auf. Zur Darstellung erhitzt man Zink in einem im Windofen schräg liegenden hessischen Tiegel so stark, daß es sich entzündet und verbrennt.
Das entstandene Oxyd (Zinkblumen, Flores Zinci, Lana philosophica) reinigt man durch Abschlämmen und nochmaliges Glühen. Auf nassem Weg bereitet man Zinkoxyd durch Lösen von Zink in verdünnter Schwefelsäure [* 12] (wobei das Metall zuletzt im Überschuß bleiben muß), Behandeln der Lösung mit Chlor, Fällen des Eisens und Mangans mit kohlensaurem Natron, Filtrieren, [* 13] Fällen des Zinks durch Eingießen der Lösung in überschüssige siedende Sodalösung, Auswaschen des kohlensauren Zinkoxyds, Trocknen und Erhitzen desselben im Glaskolben bis zur Austreibung der Kohlensäure. Zinkoxyd bildet ein farbloses oder schwach gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver, welches beim Erhitzen zitronengelb wird, vor dem Lötrohr [* 14] mit blendendem Licht [* 15] und nach dem Glühen auch noch einige Zeit im Dunkeln leuchtet. Es ist höchst feuerbeständig, schmilzt bei Weißglut, löst sich kaum in Wasser, leicht in Säuren, auch in Kali, Ammoniak und kohlensaurem Ammoniak, zieht an der Luft Kohlensäure an, wird durch Schwefelwasserstoff nicht geschwärzt und in hoher Temperatur durch Kohle und Wasserstoff reduziert.
Man benutzt es mit Chlorzink zu Kitten und als Arzneimittel bei Epilepsie, Eklampsie, Neuralgien, äußerlich in Form von Zinksalbe (1 Teil Zinkoxyd, 9 Teile Rosensalbe [s. Salben]) als Verbandmittel. Im großen wird es behufs der Benutzung als weiße Farbe dargestellt und kommt als Zinkweiß in den Handel. Dies erhält man aus Zink, welches man in Thonretorten, Muffeln oder Tiegeln in Dampf [* 16] verwandelt, der beim Austreten aus den Gefäßen durch einen erhitzten Luftstrom oxydiert wird. Das gebildete Zinkoxyd fängt man in Kondensationsräumen auf. Man gewinnt das Zinkoxyd aber auch direkt aus gerösteten Erzen, indem man diese (im wesentlichen Zinkoxyd), mit Kohle gemengt, auf dem Rost eines Ofens, der zuerst mit Koks beschickt ist, zum Glühen bringt und dann unter den Rost, der durch Thüren von der Atmosphäre hermetisch abgeschlossen ist, einen Luftstrom führt. Sobald ¶
das Erz reduziert wird und Zinkdämpfe entweichen, die alsbald wieder verbrennen, leitet man diese nach Kondensationskammern. Zuerst mischen sich dem Zinkoxyd noch Kohleteilchen bei, und man erhält sogen. Zinkgrau; dann aber folgt reines Zinkoxyd, welches in andre Kondensationsapparate geführt wird. Beim Austritt aus dem Ofen wird den Dämpfen noch Luft zugeführt, damit etwa vorhandene Zinkdämpfe nachträglich oxydiert werden. Man benutzt Zinkweiß als weiße Anstrichfarbe statt Bleiweiß, [* 18] vor welchem es mancherlei Vorzüge besitzt. Es deckt weniger gut, so daß, um gleichen Effekt zu erzielen, ein ein- bis zweimaliger Anstrich von Zinkoxyd mehr gegeben werden muß als von Bleiweiß; indes decken 2 Teile Zinkweiß, mit gut präpariertem Leinöl zusammengerieben, eine ebenso große Fläche wie 2,5 Teile Bleiweiß.
Die Darstellung von Zinkweiß ist weniger bedenklich für die Arbeiter, der Anstrich hält sich ebenso lange wie der Bleiweißanstrich und wird durch Schwefelwasserstoff nicht geschwärzt, wenn der Firnis nicht mit Bleiglätte bereitet wurde. Außerdem dient Zinkweiß zur Darstellung von Zinksalzen, zum Ornamentieren von Thonwaren [* 19] unter der Glasur, zu Kitten (mit Chlorzink), zur Darstellung von Glas, [* 20] künstlichem Meerschaum, hämmerbarem Gußeisen, Ätzbaryt und Schwefelbaryum, Sauerstoff, Rinmanns Grün und andern Farben, zum Polieren optischer Gläser etc. Das Zinkhydroxyd (Zinkoxydhydrat) ZnOH2O wird aus Zinksalzen durch Kalilauge gefällt, kristallisiert aus der Lösung von Zinkoxyd in Kalilauge in verschlossenen Gefäßen, ist farblos, unlöslich in Wasser, leicht löslich in den meisten Säuren, mit welchen es die Zinksalze bildet, aber auch löslich in den Hydroxyden der Alkali- und Erdalkalimetalle, denen gegenüber es die Rolle einer Säure spielt. Es absorbiert Kohlensäure und zerfällt beim Erhitzen leicht in Zinkoxyd und Wasser.
Ofenbruch war schon den Alten bekannt, und das neben demselben auftretende pulverförmige Zinkoxyd wurde als Pompholyx, wegen seiner Ähnlichkeit [* 21] mit Schneeflocken auch Nix alba genannt. Daraus entstand dann später der Name Nihilum album, weißes Nichts. 1783 zeigte Guyton de Morveau die Vorzüge des Zinkweiß vor dem Bleiweiß, und 1786 wurde es von Courtois im großen dargestellt. Erheblichere Bedeutung erlangte es aber erst seit 1844 durch Leclaire in Paris, [* 22] welcher es hinreichend billig darstellte. Große Verdienste um die Zinkweißindustrie erwarb sich die Gesellschaft Vieille Montagne, welche große Fabriken in Belgien, [* 23] Frankreich und Deutschland [* 24] anlegte und die Darstellung verbesserte.