mohammedan.
Sekte, die, während der Regierungszeit des
Kalifen Mehdi entstanden, an
Mohammed
und den
Koran nicht glaubte, überhaupt jede positive
Religion verwarf. Ihr
Glaube war: »Diese
Welt hat keinen Anfang und wird
auch kein Ende haben.
Menschen undTiere entstehen wie
Pflanzen; niemand weiß, woher sie gekommen und wohin
sie gehen. Nach dem
Tod wird niemand wieder lebendig, und außer dieser
Welt gibt es keine andre.« Mit dem Gesamtnamen Zindiken bezeichnet
die mosleminische
Theologie auch mehrere freigeisterische
Sekten, deren hervorragendste die Motazeliten waren.
Vgl.
Kremer,
Geschichte der herrschendenIdeen des
Islams (Leipz. 1868).
Hier zog ihm seine Anhänglichkeit an den
Papst die
UngnadeNapoleons I. zu, was ihn veranlaßte, 1812 in seine
Vaterstadt zurückzukehren, wo er als
Direktor der königlichen Musikschule
San Sebastiano und nach
PaisiellosTod auch als
Kapellmeister
der
Domkirche bis zu seinem erfolgten
Tod eine überaus fruchtbare
Komponisten- und Lehrthätigkeit entfaltete. Zingarelli ist
einer der letzten würdigen Sprößlinge der zu Anfang des 18. Jahrh. von
A.
Scarlatti (s. d.) gestifteten neapolitanischen
Schule. Seine
Opern, darunter besonders »Romeo e Giulietta«, erregten bis
zum Auftreten
Rossinis das
Entzücken von ganz
Europa,
[* 9] und seine besonders während der letzten Lebensjahre entstandenen Kirchenkompositionen
stehen an Gediegenheit unter denjenigen seiner Zeitgenossen obenan. Zu seinen hervorragendsten
Schülern gehören:
Bellini,
Donizetti,
Mercadante.
»SechsHomilien des heil.
Jakob von Serug«
(Bonn
[* 14] 1867) u. a. und gab die »Chrestomathia
syriaca«
(Rom 1871) sowie ein »Lexicon syriacum« (das.
1873) heraus. Auch veröffentlichte er unter anderm »Gedichte« (Innsbr.
1843) und »Über die morgenländischen
Elemente in der deutschen
Poesie«
(Bozen
[* 15] 1862).
2) IgnazVinzenz, Dichter und Schriftsteller,
Neffe des vorigen, geb. zu
Meran, begann in
Trient
[* 16] 1842 seine philosophischen
Studien, trat dann in das Benediktinerstift zu
Marienberg ein, kehrte aber bald wieder in die
Welt zurück,
lebte seit 1846 meist in
Brixen, wurde 1848
Professor am
Gymnasium zu
Innsbruck und 1859
Professor der deutschen
Sprache und Litteratur
an der dortigen
Universität. Auch
ist er (seit 1869) korrespondierendes Mitglied der
WienerAkademie der
Wissenschaften. Zingerle hat sich vornehmlich um die Heimatskunde
Tirols verdient sowie auch als Dichter ehrenvoll bekannt gemacht.
Als letzterer veröffentlichte er: »Frühlingszeitlose«, Zeitgedichte (Innsbr.
1848);
Aus der großen
Zahl seiner ethnographischen, litterarischen, historischen und litterarhistorischen
Schriften heben wir hervor: »Sagen aus
Tirol«
[* 18] (Innsbr. 1850);
dichtährigen Blütenständen auf halb unterirdischem oder verlängertem Schaft, gelben, weißen oder roten, sehr vergänglichen
Blüten und fast beerenartiger, dreifächeriger, vielsamiger Fruchtkapsel. Etwa 20 Arten in Südasien, wenige in Afrika
[* 22] und
Japan.
[* 23]
mit 1 m hohem Stengel,
[* 25] 16 cm langen, lanzettlichen Blättern und fast
kopfförmigen Blütenähren mit ziegeldachförmigen, umgekehrt eirunden Deckblättern, drei grünlichgelben,
braunviolett punktierten und gestreiften Blumenblättern und einer purpurroten, gelblich punktierten, blumenblattartigen Lippe,
[* 26] ist vermutlich in Südasien (vielleicht in China) heimisch, in wildem Zustand nicht bekannt, aber durch Kultur seit alter Zeit
daselbst und in Westindien,
[* 27] Südamerika,
[* 28] an der tropischen Westküste Afrikas und in Queensland in verschiedenen
Spielarten verbreitet.
Man benutzt vom Ingwer die Nebenwurzelstöcke oder Seitenknollen, welche sich nach dem Absterben des Hauptwurzelstocks als
horizontale, über 10 cm lange, etwas abgeplattete, oft gabelige Äste, welche ihrerseits wieder einseitig oder zweizeilig
fast handförmig verästelt oder wenigstens mit entsprechenden höckerartigen, breiten Trieben besetzt sind.
Diese sehr charakteristisch gestalteten Rhizome sind mit runzeligem, grauem, lockerm Kork
[* 29] bedeckt, welcher sehr häufig abgescheuert
oder abgeschält ist und dann die dunklere oder durch Zubereitung weißliche, längsgestreifte Mittelrinde zu Tage treten
läßt.
Der Ingwer bricht leicht und sehr uneben, er riecht angenehm aromatisch, schmeckt, besonders in der Rinde, feurig
gewürzhaft und enthält in guten Sorten bis 2,2 Proz. hellgelbes ätherisches Öl und ein brennend schmeckendes Harz. Man unterscheidet
ungeschälten schwarzen oder Barbados-Ingwer, nur auf den flachen Seiten geschälten bengalischen und ganz geschälten und
dann meist durch Chlor oder Kalkwasser gebleichten weißen oder Jamaica-Ingwer; am wertvollsten ist der Jamaica-, demnächst
der Kotschinchina-Ingwer.
als Arzneimittel (Digestivum und Carminativum) wird er nur noch selten angewandt.
In Indien war er seit den ältesten Zeiten bekannt (Sanskritname sringavera);
auch der in Zucker
eingemachte Ingwer war damals sehr beliebt.
Die Ingwerpflanze scheint schon Marco Polo bekannt gewesen
zu sein, und Montecorvino beschrieb sie um 1292. Mendoza brachte den Ingwer aus Ostindien
[* 32] nach Amerika,
[* 33] und 1585 exportierte
ihn bereits Santo Domingo,
[* 34] 1654 Barbados; nach Renny soll schon 1547 Ingwer aus Westindien nach Spanien
[* 35] verschifft worden sein. 1797 lieferte
Jamaica 36,000 Ztr., während in neuerer Zeit die westindische Produktion sehr bedeutend gesunken ist. 1872 wurden
nach England 32,174 Ztr. gebracht, davon 13,310 Ztr. aus Ostindien.