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später wieder aufgebaut und 1488 vom König Matthias Corvinus zur königlichen Freistadt erhoben.
später wieder aufgebaut und 1488 vom König Matthias Corvinus zur königlichen Freistadt erhoben.
Bezirksstadt in Bosnien, [* 2] Kreis [* 3] Travnik, an der Bosna, über die eine vom Prinzen Engen erbaute Brücke [* 4] führt, Station der Bosnabahn, mit (1885) 3073 meist mohammedan. Einwohnern, Franziskanerkloster, mehreren Moscheen, Strafanstalt, Papierfabrik und reichem Braunkohlenwerk.
Zenith
(arab., Scheitelpunkt), der Punkt des Himmels (s. d.), welcher senkrecht über dem Scheitel des Beobachters liegt, der Schnittpunkt eines nach oben verlängerten ruhenden Bleilots mit der scheinbaren Himmelskugel.
Der ihm diametral entgegengesetzte Punkt des Himmels heißt Nadir oder Fußpunkt.
Zenith
distanz eines
Sterns ist der
Bogen
[* 5] des
Vertikalkreises
zwischen dem
Stern und dem Zenith;
Friedrich Albert von, Mediziner, geb. zu Dresden, [* 6] studierte in Leipzig [* 7] und Heidelberg, [* 8] wurde 1851 Prosektor am Stadtkrankenhaus in Dresden, 1855 zugleich Professor der pathologischen Anatomie und allgemeinen Pathologie an der dortigen chirurgisch-medizinischen Akademie. 1862 folgte er einem Ruf als Professor der pathologischen Anatomie und Staatsarzneikunde nach Erlangen. [* 9] 1887 wurde er unter Verleihung des bayrischen Kronenordens in den persönlichen Adelstand erhoben. Zenker entdeckte 1860 die Gefährlichkeit der Trichinen (s. Trichine). [* 10] Er schrieb: »Beiträge zur normalen und pathologischen Anatomie der Lunge« [* 11] (Dresd. 1862),
»Veränderungen der willkürlichen Muskeln [* 12] im Typhus« (Leipz. 1864),
»Krankheiten des Ösophagus« (in Ziemssens »Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie«, das. 1877). Auch gibt er seit 1865 mit Ziemssen das deutsche »Archiv für klinische Medizin« heraus.
Apostolo, ital. Dichter und Schriftsteller, geb. zu Venedig, [* 13] machte sich namentlich durch seine Melodramen berühmt und begründete 1710 das »Giornale dei letterati d'Italia«, die erste italienische kritische Zeitschrift. Nachdem er in den nächsten Jahren in seiner Vaterstadt mehrere kleine Ämter bekleidet hatte, lebte er 1715-29 als Hofdichter und Historiograph zu Wien [* 14] in der Gunst Karls VI. Nach Venedig zurückgekehrt, widmete er sich ausschließlich litterarischen Arbeiten und starb Als Dichter hat sich Zeno durch seine Melodramen besonders um die Oper verdient gemacht, und er galt vor Metastasio für den besten Operndichter Italiens. [* 15]
Seine Operntexte zeichnen sich namentlich durch reiche Erfindung aus, doch ist die Handlung für ein lyrisches Drama häufig zu verwickelt und der Stil nachlässig. Seine dramatischen Werke wurden von Gozzi herausgegeben (Vened. 1744, 10 Bde.; Tur. 1795, 12 Bde.). Bedeutender denn als Dichter war Zeno als Litterarhistoriker, Kritiker und Bibliograph. Von seinen zahlreichen hierher gehörigen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: die »Dissertazioni istorico-critiche e letterarie agli istorici italiani« (Vened. 1752-53, 2 Bde.);
das »Compendio del vocabolario della Crusca« (das. 1805, 2 Bde.; das. 1741-45, 6 Bde.);
die »Notizie letterarie intorno a' Manuzj« (vor der Ausgabe von Aldus' Übersetzung von Ciceros Briefen, das. 1736, 2 Bde.);
ferner die von ihm herrührenden Lebensbeschreibungen vor den Ausgaben verschiedener italienischer Schriftsteller, wie Paruta, Danila, Redi u. a. Auch verdankt man ihm eine vortreffliche, noch jetzt brauchbare Ausgabe von Fontaninis »Biblioteca dell' eloquenza italiana« (Vened. 1753, 2 Bde.).
Seine »Epistole« wurden von Monelli (das. 1785, 6 Bde.) herausgegeben.
Septimia, Gemahlin des palmyrenischen Königs Odänathos, durch Schönheit, Tapferkeit und griechische Bildung ausgezeichnet, übernahm nach dessen Tod (266 oder 267) an Stelle ihres unmündigen Sohns Vallabathus die Herrschaft über das Reich von Palmyra und breitete dieselbe über ganz Syrien und Ägypten [* 16] aus, so daß sich der römische Kaiser Aurelianus genötigt sah, ihren Sohn als Mitregenten anzuerkennen und ihr den Titel Kaiserin zuzugestehen. Da sich aber Zenobia gänzlich unabhängig zu machen strebte, zog Aurelianus gegen sie und eroberte 272 Palmyra. Die Kaiserin und ihr Sohn wurden gefangen genommen (s. Palmyra). Zenobia wurde in Rom [* 17] im Triumph aufgeführt, dann aber mild behandelt und mit einem Landgut bei Tibur beschenkt.
der erste bedeutende alexandrin. Grammatiker, aus Ephesos, [* 18] lebte in Alexandria als Erzieher der Söhne des Ptolemäos Philadelphos (um 285-247 v. Chr.) und Vorsteher der von diesem gestifteten Bibliothek. Aus den in dieser vorhandenen Abschriften besorgte er die erste kritische Rezension der Homerischen Gedichte und schuf damit die Grundlage für die spätern Arbeiten des Aristophanes von Bilanz, seines bedeutendsten Schülers, und des Aristarch.
Vgl. Pluygers, De Zenodoti carminum Homericorum editione (Leid. 1842);
Düntzer, De Zenodoti studiis Homericis (Götting. 1848);
Römer, [* 19] Über die Homerrezension des Zenodot (Münch. 1885).
(Zeno), 1) Kaiser des oströmischen Reichs von 474 bis 491 n. Chr., stammte aus Isaurien (daher der Beiname Isauricus), wurde vom Kaiser Leo I. zu den höchsten Ehrenstellen erhoben und mit Ariadne, der Tochter des Kaisers, vermählt. Nach Leos Tod (474) folgte diesem zunächst sein gleichnamiger Enkel, Sohn Zenons und der Ariadne. Als aber dieser nach wenigen Monaten starb (nicht ohne Verdacht der Vergiftung durch seinen Vater), bemächtigte sich Zenon selbst der Herrschaft. Er ward zwar 476 durch Basiliscus, den Bruder seiner Schwiegermutter, aus Konstantinopel [* 20] vertrieben, es gelang ihm jedoch 477, sich wieder in den Besitz der Herrschaft zu setzen und auch andre Aufstände zu unterdrücken; er zeigte sich aber weder durch Tapferkeit noch durch sonstige Herrschertugenden des Glücks würdig, das ihn auf den Thron [* 21] erhoben hatte. Seine unrühmliche Regierung ist nur durch einen schimpflichen Vertrag, den er 475 mit dem Vandalenkönig Geiserich schloß, durch die Förderung des Abzugs der Ostgoten unter Theoderich (488) von Pannonien nach Italien [* 22] und durch den vergeblichen Versuch, den kirchlichen (monophysitischen) Streitigkeiten durch das Henotikon von 482 ein Ende zu machen, bezeichnet. Er starb 491.
2) Eleates, griech. Philosoph um 500 v. Chr., aus Elea in Unteritalien, Schüler des Parmenides, kam mit diesem zu den Panathenäen nach Athen [* 23] und hatte unter andern Perikles zum Schüler. Nach einem verunglückten Versuch, Elea von dem Tyrannen Nearchos zu befreien, soll er sich selbst die Zunge abgebissen haben, um nicht seine Genossen zu verraten, und in einem Mörser zerstampft worden sein. Von seinen in Prosa und Dialogen abgefaßten Schriften, die darauf ausgingen, die Wahrheit der Eleatischen Alleinslehre (apagogisch) dadurch zu erweisen, daß sie zeigten, daß die entgegengesetzte Annahme der Vielheit und ¶
Teilbarkeit der Dinge auf undenkbare Widersprüche führe, sind nur Fragmente erhalten. Unter seinen Beweisen sind die für die Unmöglichkeit der Bewegung und unter diesen selbst der sogen. Achilles oder Beweis, daß der größte Schnellläufer unter den Griechen eine Schnecke nicht einholen könne, weil sie, sobald er den Ort betrete, den sie vorher eingenommen, nicht mehr an diesem sei, und der weitere, daß der abgeschossene Pfeil ruhe, weil er, um zum Ziel zu gelangen, in jedem dazwischengelegenen Ort gewesen sein, solange er an diesem war, aber geruht haben müsse, also immerfort geruht habe, folglich nie an das Ziel gelangen könne, die berühmtesten.
Vgl. Wellmann, Zenons Beweise gegen die Bewegung und ihre Widerlegungen (Frankf. a. O. 1870);
Dunan, Les arguments de Zénon d'Élée contre le mouvement (Par. 1884).
3) Zenon der Stoiker, griech. Philosoph, der Stifter der stoischen Schule, gebürtig aus Kittion auf Cypern, [* 25] lebte um 340-260 v. Chr. Der Sohn eines Kaufmanns, widmete er sich vom 22. Lebensjahr an zu Athen ausschließlich zuerst als Schüler des Cynikers Krates, dann des Megarikers Stilpon, endlich der ältern Akademiker der Philosophie, lehrte unter großem Zulauf in der Stoa, weshalb seine Schüler Stoiker heißen, und machte im 98. Jahr seinem Leben freiwillig ein Ende.
Die Inschrift auf seinem Denkmal, welche lautete: »Sein Leben war seiner Lehre [* 26] gleich«, kennzeichnet das Wesen seiner Philosophie, welche der Weisheit vor dem Wissen den Vorzug einräumt und letzteres nur als (allerdings unentbehrliches, aber auch ausreichendes) Mittel zu jener betrachtet. Jene als tugendhaftes Handeln (Praxis des Guten) bedingt die Wissenschaft des Pflichtmäßigen, d. h. von der Vernunft Gebotenen (Theorie des Guten, Pflichtenlehre, Ethik); diese selbst, da das zweckmäßig und harmonisch gestaltete Weltganze als solches zugleich Werk und Offenbarung der alles ordnenden und beseelenden Vernunft als »Weltseele« ausmacht, bedingt die Wissenschaft von der (vernunftmäßigen) Natur (Theorie der Natur, Naturlehre, Physik); beide aber als Wissenschaften bedingen die weitere Wissenschaft von den Kriterien und Bedingungen des Wissens selbst (Theorie des Wissens, Wissenslehre, Logik).
Folglich setzt die Tugend als Zweck des Weisen alle drei vorgenannten (philosophischen) Wissenschaften in obiger Rangfolge, demnach die gesamte Philosophie, als Mittel ebenso voraus, wie sie selbst dessen Glückseligkeit infolge der aus dem Bewußtsein, pflichtmäßig gehandelt zu haben, fließenden Zufriedenheit zur natürlichen Wirkung, keineswegs aber (wie die mehr kluge als gute Tugend Epikurs) dieselbe zum Endzweck hat. Die praktische Richtung, welche das Wissen dem Handeln unterordnet, und der moralische Rigorismus, welcher die Tugend (ohne Rücksicht auf die Folgen) zum Selbstzweck macht, haben dieser Lehre, die von den Nachfolgern Zenons, Chrysippos, Kleanthes u. a., weiter ausgebildet wurde, unter den Römern Eingang und in den Besten derselben, Cato, Seneca, Marc Aurel u. a., Freunde und Anhänger gewonnen.
Vgl. Weygoldt, Zenon von Cittium (Jena [* 27] 1872);
Wellmann, Die Philosophie des Stoikers Zenon (1874).