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den Boden nicht (Afterklauen, s. d.); manche Säugetiere, wie Hunde, [* 2] Katzen [* 3] etc., gehen auf den Zehen (Zehengänger). S. auch Fuß und Bein.
den Boden nicht (Afterklauen, s. d.); manche Säugetiere, wie Hunde, [* 2] Katzen [* 3] etc., gehen auf den Zehen (Zehengänger). S. auch Fuß und Bein.
(Digitigrada), Säugetiere, die nur mit den Zehen auftreten, wie Hunde, Katzen etc.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 4] Kreis [* 5] Teltow, zwischen Berlin [* 6] und Potsdam, Knotenpunkt der Linie Berlin-Magdeburg und der Wannseebahn der Preußischen Staatsbahn, hat eine evang. Kirche, 2 Irrenpfleganstalten, Glockengießerei, Rouleausfabrikation und (1885) 2719 Einw. Nahebei der langgestreckte Schlachtensee und der Wannsee sowie die Privatirrenanstalt Schweizerhof.
(lat. decem), die Grundzahl des dekadischen Zahlensystems, mit welcher die Einheiten der ersten höhern Ordnung, die Zehner, beginnen, daher mit arabischen Ziffern durch eine Eins mit rechts danebenstehender Null (10) ausgedrückt.
Bei den Römern wurde 10 durch X, bei den Griechen durch ι dargestellt.
Den Pythagoreern war sie die vollkommenste Zahl;
vgl. Vier.
s. Dekagon. ^[= (griech.), insbesondere ein regelmäßiges.]
die Zehnkreuzerstücke des 20-Guldenfußes, auch halbe Kopfstücke genannt.
Gebote, eigentlich »Zehn Worte« (Dekalog), die den Israeliten nach der Überlieferung durch Moses auf dem Berg Sinai gegebenen zehn Grundlagen ihres religiös-politischen Volkslebens. Die zehn Gebote waren nach ägyptischer Sitte auf zwei steinerne Tafeln (Gesetztafeln, Tafeln des Zeugnisses) geschrieben, welche in der Bundeslade aufbewahrt wurden und noch zu Salomos Zeiten vorhanden gewesen sind (1. Kön. 8, 9). Jetzt besitzen wir sie nur in zwei oder drei erweiterten und untereinander mannigfach differierenden Redaktionen (2. Mos. 20, 2-17;. 34, 11-26; 5. Mos. 5, 6-18). Die christlichen Kirchen haben diesen Stand althebräischer Sittlichkeit und Religiosität zur Grundlage ihres Beichtverfahrens und des katechetischen Jugendunterrichts gemacht. So bilden sie bekanntlich das erste »Hauptstück« des lutherischen Katechismus, welcher jedoch von dem Heidelberger darin abweicht, daß im letztern nach richtiger Zählung als 2. Gebot erscheint: »Du sollst dir kein Bildnis machen«, was die katholische Kirche gar nicht, die lutherische nur als Anhang zum 1. Gebot hat, wogegen das 9. und 10. des Lutherschen Katechismus, als sachlich sich deckend, bei den Reformierten zu Einem verbunden sind.
s. Graubünden, S. 637.
früher in Württemberg, [* 7] Baden, [* 8] Rheinhessen und noch in Holland geprägte Goldmünzen, ungefähr den norddeutschen Pistolen [* 9] an Wert gleich;
in Württemberg = 16,700 Mk.;
in Holland früher = 16,896, jetzt 16,874 Mk.
(Zehent, Zehntrecht, Dezem, Decimae), die Abgabe eines bestimmten, ursprünglich und in der Regel des zehnten Teils der auf einem Grundstück gezogenen Naturalien oder von gewissen Erzeugnissen des Gewerbfleißes. Er ist teils durch die kirchliche Gesetzgebung, die auf Grund der mosaischen Bücher schon 585 zu Mâcon den Zehnten als Recht der Kirche beanspruchte, was dann Karl d. Gr. 779 bestätigte, teils aus privatrechtlichem Weg als eine Reallast (s. d.) entstanden, welche entweder in einer allgemeinen Zehntpflichtigkeit aller Güter eines Ortes, einer Mark etc. bestand, oder auf speziellem oder privatrechtlichem Erwerbstitel beruhte.
Die Zehnt wurde teils mit Rücksicht auf seinen Ursprung, teils mit Rücksicht auf die zur Erhebung berechtigten Personen in geistlichen (decimae ecclesiasticae) und weltlichen Zehnten (decimae saeculares), ferner mit Rücksicht auf den Gegenstand in großen und kleinen Zehnten eingeteilt. Der geistliche oder Kirchenzehnt war zur Unterhaltung der Diener der Kirche bestimmt; der weltliche Zehnt erscheint als gewöhnliche, an eine weltliche Person, namentlich an den Gutsherrn (Zehntherrn), zu entrichtende Abgabe.
Der große Zehnt ward auf alle Getreidearten, auch wohl auf alles, was Halm und Stengel [* 10] treibt, daher auch auf Heu und Wein, der kleine Zehnt nur auf die andern Früchte, z. B. Gemüse, Baumfrüchte, Wurzelgewächse etc., bezogen. Man unterschied ferner Natural- (Garben-) und Sackzehnten, je nachdem die Früchte und Garben, so wie sie vom Feld weggebracht wurden, oder ausgedroschen und gemessen, in Körnern abgegeben werden mußten. Doch bezeichnet man mit Sackzehnt auch ein Surrogat des ursprünglichen Zehnten, namentlich ein Geldfixum.
Blutzehnt (Fleischzehnt, Viehzehnt, Uchtpenning) nannte man einen abzugebenden Teil des in einer Haus- und Feldwirtschaft gewonnenen Jungviehs oder auch wohl dessen, was das Vieh an genießbaren Produkten lieferte, z. B. Milch, Eier [* 11] etc.; Neubruch- oder Novalzehnt (Rottzehnt) denjenigen, der von bisher unkultiviertem, nun aber urbar gemachtem Boden gegeben wurde. Die moderne Agrargesetzgebung hat den Zehnten fast überall durch Ablösung (s. d.) beseitigt.
Vgl. Birnbaum, Die rechtliche Natur des Zehnten (Bonn [* 12] 1831).
die, die 10,000 griechischen Söldner, welche Kyros den jüngern auf seinem Feldzug gegen Artaxerxes begleiteten, und welche Xenophon nach der Schlacht bei Kunaxa (401 v. Chr.) unter großen Schwierigkeiten auf unbekannten Wegen aus Mesopotamien durch Armenien nach dem Schwarzen Meer führte;
den Zug beschrieb Xenophon in seiner »Anabasis«.
Vgl. Litteratur bei Art. Xenophon 1).
s. Agri decumates. ^[= Landschaft im röm. Germanien, welche sich von der obern Donau bis nach dem Mittelrhein ...]
s. Fieber, ^[= (lat. Febris, von fervere, "glühen", griech. pyr, pyretos, "Feuer, Gluthitze ...] S. 250.
s. Arum. ^[= L. (Aron, Aronswurz, Aronsstab), Gattung aus der Familie der Araceen, ausdauernde ...]
ägyptische, s. Colocasia. ^[= Ray (Kolokasie), Gattung aus der Familie der Araceen, großblätterige Stauden der tropischen ...]
Name eines wahrscheinlich vortürkischen Volksstammes im westlichen Kleinasien. Es sind meist schlanke, kräftige Gestalten, welche phantastische Kleidung, einen langen, mit bunten Tüchern behangenen Turban, im breiten Gurt mehrere Waffen [* 13] tragen, eigentümliche Tänze ausführen und früher als Irreguläre Kriegsdienste thaten.
(griech. Teratoskopoi), Art Wahrsager, welche aus natürlichen Erscheinungen, besonders am Himmel, [* 14] sowie aus widernatürlichen, z. B. Mißgeburten, die Zukunft prophezeiten.
(Kreditgeld, Repräsentationsgeld), das Geld, dessen Gehalt geringer als der Nenngehalt ist, z. B. die Scheidemünze (Zeichenmünze), dann das Papiergeld.
s. v. w. Pausleinwand, s. Pause. ^[= # (Bause), ein Säckchen von Leinwand, mit Kohlen-, Kreide- oder Rötelstaub gefüllt, den der ...]
[* 15] die Kunst, seine Gedanken durch das Bild vermittelst des Stifts auszudrücken oder das, was andre zeichneten, in derselben Weise oder in veränderter Form und Art wiederzugeben. Die Zeichnung ist entweder aus freier Hand [* 16] entworfen (freie Zeichnung, freies Zeichnen), oder unter Anwendung von Hilfsmitteln nach bestimmten Gesetzen gefertigt: technische Zeichnung. Das freie Zeichnen beschäftigt sich mit ebenen Gebilden und mit Körpern. Ebene Gebilde werden in wahrer Form und Größe oder in verändertem Maß gearbeitet, Körper zeichnet man perspektivisch, d. h. so, wie sie dem Beschauer von einem bestimmten Ort aus erscheinen. Die ebenen Gebilde sind vorwiegend ornamentaler Natur ¶
(Flächenornamente, Flächenmuster) und dienen hervorragend dem Kunsthandwerk: Tapeten, Decken- und Wanddekorationen, Stickereien aller Art, Gardinenmuster, Gewebemuster, Initialen, zum Teil Kopfleisten, Vignetten, Einfassungen u. dgl. Die zu zeichnenden Körper sind entweder plastische Ornamente [* 18] (Basreliefs [Flachornamente] und Hautreliefs) und werden im Dienste [* 19] der Kunst und des Kunsthandwerks hergestellt, oder es sind Gefäße, architektonische Formen, Pflanzen, Tiere, Teile des menschlichen Körpers.
Die freie Zeichnung ist die Grundlage der Malerei;
man bezeichnet sie als Skizze, d. h. ein leichter, flüchtiger, aber charakteristischer Entwurf zur Festhaltung oder bessern Beurteilung eines zeichnerischen Gedankens;
als ausgeführte Zeichnung, wenn sie alle Einzelheiten einschließlich der Beleuchtungserscheinungen enthält;
als Studie, d. h. eine Zeichnung einzelner Körperteile, welche als Vorbereitung für ein größeres Werk dienen soll (Handzeichnungen von Raffael, Leonardo da Vinci, Dürer etc.), oder als Karton, d. h. eine große Zeichnung in Umrissen mit geringer Schattenangabe (Kartons von Cornelius in der Nationalgalerie zu Berlin).
Zu den Studien sind auch zu rechnen: Akte, künstlerische Zeichnungen nach dem nackten, in der Regel stark bewegten menschlichen Körper, und Gewandstudien, Zeichnungen nach dem malerisch bekleideten Körper. Die freie Zeichnung wird zumeist mit weichem Bleistift [* 20] in breiten, weichen Strichen im Umriß ausgeführt (Konturzeichnung). Enthält sie die Schattenangabe oder die Tönung eines Teils in parallelen Strichen, so heißt sie schattiert und schraffiert. Oft werden diese Striche mit dem Wischer (franz. estompe) verwischt oder die Töne auch unmittelbar mit dem in Wischkreide getauchten Wischer aufgetragen: gewischte (estompierte) Zeichnung.
Gewandte Zeichner bedienen sich anstatt des Bleistifts der schwarzen Kreide [* 21] (Kreidezeichnung) oder des Rötels und des Blaustifts. Andere benutzen farbige Stifte und verwischen deren Töne mit dem Wischer (Pastellzeichnung, Pastellmalerei). Die Beleuchtungserscheinungen werden auch mit dem Pinsel und stark verdünnter schwarzer Tusche oder Sepia angelegt und verwaschen (Lavieren; Tuschzeichnung), oder man läßt die einzelnen Töne unvermittelt stehen, arbeitet mit abgesetzten Tönen.
Zeitweise beliebt waren Federzeichnungen (Umriß- und Schattenlinien, mit der Feder ausgezogen) und Zeichnungen auf mehrfarbigem, präpariertem Papier (papier pelé), aus dem die Lichter herausgeschabt werden. Beim Zeichnen auf einfarbigem Tonpapier setzt man die Lichter mit weißer Kreide oder mit Zinkweiß auf (Zeichnungen in zwei Kreiden, aux deux crayons). Wer mit Kohle zeichnet, fixiert seine Arbeit durch das Aufblasen einer Lösung von Schellack in Weingeist (Fixativ).
Die technische Zeichnung erfordert Kenntnis der Planimetrie und der darstellenden Geometrie und will in stufenmäßiger, vom Einfachen zum Schwierigen fortschreitender Weise erlernt sein. Die erste Stufe bilden die Konstruktionen ebener Gebilde, die Darstellung z. B. von Parkettmustern, Dessins, Ellipsen, Spiralen, Cykloiden u. dgl. Es folgen die Projektionen. Die meist angewandte Parallelprojektion ist die rechtwinkelige, orthogonale, orthographische Projektion, [* 22] bei der die projizierenden (parallelen) Strahlen rechtwinkelig, senkrecht zur Projektionsebene stehen.
Sie wird verwendet beim Zeichnen der Grundrisse, Aufrisse, Seitenrisse, Schnitte. Auf ihr zum größten Teil beruhen Planzeichnungen, kartographische Zeichnungen (Kroquis der Offiziere), Maschinenzeichnungen, Bau- (architektonische) Zeichnungen, fortifikatorische Zeichnungen u. a. Während diese Projektion zum Verständnis des Objekts mehrerer Zeichnungen bedarf, hat die Axonometrie nur ein Bild nötig. Sie stellt die Projektionsebene so, daß alle drei Ausdehnungen eines Körpers in gleichem Maß erscheinen (isometrische Zeichnung, die in den Werkzeichnungen der Handwerker, Maurer, Steinmetzen, Zimmerer etc. die Details in wahrer Größe gibt), oder so, daß nur zwei Körperachsen gleiches Maß erhalten (dimetrische Zeichnung), oder so, daß alle drei Achsen nach verschiedenem Maßstab [* 23] behandelt werden (trimetrische Zeichnung).
Die letztere Art ähnelt der perspektivischen Zeichnung. Außerdem wendet man bei technischen Zeichnungen die schiefe (klinogonale, klinographische) Projektion an, bei welcher die projizierenden Parallelstrahlen nicht rechtwinkelig zur Projektionsebene stehen. Auf ihr beruhen die Kavalier-, die Militär-, die Frosch-, die Vogelperspektive; sie konstruieren nach gleichem Prinzip, aber bei verschiedener Stellung der Projektionsebene. Die Zentralprojektion oder Perspektive gibt das Bild eines Körpers seiner Erscheinung am ähnlichsten wieder (perspektivische Zeichnung). Die projizierenden Strahlen gehen dabei sämtlich durch einen Punkt. Zur vollendeten Ausführung technischer Zeichnungen gehören endlich die Kenntnis der Schattenkonstruktion, die Ermittelung der Eigen- und Schlagschattengrenzen und die Anlage der Schatten [* 24] in Tusche (verwaschen oder in abgesetzten Tönen, s. oben).
Das Kopieren einer Zeichnung im Maßstab des Originals geschieht 1) indem man die Hauptpunkte mittels Kopiernadeln (s. unten) auf das unter dem Original liegende Blatt [* 25] überträgt und dann verbindet;
2) indem man das Original auf der linken Seite mit Kohle oder Graphit schwärzt, auf das neue Blatt legt und mit einem spitzen Griffel (harten Stift) unter mäßigem Druck überfährt. Das durchgepauste wird nachgezogen 3) indem man die Zeichnung auf Pauspapier, Pausleinwand (glasartig durchsichtige Stoffe) überträgt und diese auf weißes Papier klebt. In verändertem (kleinerm [verjüngtem] oder größerm) Maßstab kopiert man 1) mittels des Quadratnetzes: ein quadratisches Fadennetz wird über das Original gespannt, ein Quadratnetz mit gewünschter kleinerer oder größerer Seitenlänge wird mit Bleistift auf das Papier gezeichnet und dann der Inhalt jedes Quadrats sorgfältig übertragen.
2) Mittels des Storchschnabels (Pantographen), eines seit der Mitte des 17. Jahrh. bekannten Instruments;
3) mit Hilfe der Reduktionszirkel, Zirkel mit doppeltem, der Länge nach verstellbarem Schenkelpaar. Der Zeichenkunst dienstbar sind: der Zeichentisch mit breiter, geneigter, oft verstellbarer Platte;
das Zeichen- (Reiß-) Brett, rechteckig, aus weichem, astlosem (Linden- oder Pappel-) Holz [* 26] mit stützenden Schrägleisten;
die Reißschiene, ein dünnes Lineal mit einer am Ende rechtwinkelig befestigten Schiene, zuweilen mit einer zweiten beweglichen, in beliebigem Winkel [* 27] festzuschraubenden Schiene;
das Dreieck [* 28] aus Holz oder Hartgummi mit 45°-Winkeln oder mit 30° und 60°-Winkeln neben dem rechten Winkel;