Zapfenbäume,
s. Koniferen. ^[= (Zapfenträger, Nadelhölzer, Coniferae, Acerosae), Ordnung der Gymnospermen, ...]
s. Koniferen. ^[= (Zapfenträger, Nadelhölzer, Coniferae, Acerosae), Ordnung der Gymnospermen, ...]
s. Rhamnus. ^[= # L. (Kreuzdorn, Wegdorn), Gattung aus der Familie der Rhamnaceen, Bäume oder Sträucher mit ...]
s. Lager, ^[= # (lat. Campus), Unterbringung einer Truppe außerhalb bewohnter Orte, im Gegensatz von Garnisonen ...] [* 2] S. 404.
Mißbildung an Pflanzen, eine Art Gallen an Stengeln und Zweigen, die kugelig angeschwollenen und oft fleischig gewordenen, mit rosenartig zusammengedrängten Blättern besetzten Stengelteile, in deren Innerm man die Eier [* 3] oder Larven der die Mißbildung hervorrufenden Insekten, [* 4] besonders Cecidomyia-Arten, findet.
Die unter dem Namen Weidenrosen bekannten Mißbildungen an Weiden gehören ebenfalls hierher.
s. Hobelmaschinen, ^[= (hierzu die Tafel "Hobelmaschinen") haben ihren Namen davon, daß sie die Arbeit des ...] [* 5] S. 586.
das mit der Trommel, dem Horn oder der Trompete gegebene Signal, nach welchem die Soldaten abends sich ohne besondere Erlaubnis nicht mehr außerhalb ihrer Quartiere, in Biwaks außerhalb ihrer Kompaniereviere, aufhalten dürfen. In ausgedehnten Lagern wird das Zeichen dazu durch einen Kanonenschuß gegeben. Der Zapfenstreich wird gewöhnlich nur von den Spielleuten der Wachen, bei besondern Anlässen jedoch als sogen. großer Zapfenstreich von den Spielleuten der ganzen Garnison geschlagen und gespielt, wobei die Musikkorps meist durch verschiedene Straßen des Ortes geführt werden. Der Name soll daher stammen, daß früher zu bestimmter Stunde ein Kreidestrich über den Zapfen [* 6] der Fässer gemacht wurde, um das Verbot, noch weitere Getränke zu verkaufen, kontrollieren zu können. Bei der Reiterei heißt der Zapfenstreich Retraite.
s. Koniferen. ^[= (Zapfenbäume, Nadelhölzer, Coniferae, Acerosae), Ordnung der Gymnospermen, ...] [* 7]
s. Blattroller. ^[= (Blattschneider, Blattwickler, Rhynchites Herbst), Käfergattung aus der Gruppe der Kryptopentameren ...]
(spr. sapolja), ein ursprünglich slawisches, dann magyarisiertes Geschlecht, das erst unter Matthias Corvinus, namentlich in der Person Emerichs (Palatin 1485), emporkam. Dessen jüngerer Bruder, Stephan, zunächst königlicher Schloßhauptmann, wurde nach der Eroberung von Österreich, [* 8] an der er namhaften Anteil genommen hatte, Statthalter dieses Landes. Nach des Königs Tod (1490) setzte er aus Eigennutz die Wahl Wladislaws II. aus dem Haus der Jagellonen durch und unterstützte denselben gegen dessen Bruder Albert. Er hatte eben ein Heer gegen die Türken gesammelt, als er im Januar 1499 plötzlich starb. - Sein Sohn Johann, geb. 1487, ward 1510 von König Wladislaw zum Woiwoden von Siebenbürgen ernannt und unterdrückte 1514 mit grausamer Strenge den Bauernaufstand unter Georg Dosa.
Als Soliman I. 1526 Ungarn [* 9] mit Krieg überzog, brachte Zapolya zwar ein bedeutendes Heer zusammen, verschuldete aber durch sein Nichteintreffen auf dem Kampfplatz die Niederlage bei Mohács, in welcher Ludwig II. den Tod fand, und ließ sich hierauf von der Majorität des Hochklerus und des Adels gegen den habsburgischen Erzherzog Ferdinand zum König von Ungarn wählen. Zapolya ward zwar bei Tokay und 1528 bei Szinna geschlagen und mußte nach Polen flüchten; seine Anhänger siegten aber dann bei Patak, und er selbst nahm hierauf mit Solimans Hilfe Ofen.
Hier ernannte ihn Soliman nun zum König von Ungarn, doch unter seiner Oberlehnsherrlichkeit. Als ein Zug Solimans nach Österreich vor Güns 1532 gescheitert war und Zapolya sich selbst überlassen blieb, schloß er im Januar 1533 einen einjährigen Waffenstillstand mit Ferdinand, der mehrmals verlängert wurde, bis zu Großwardein [* 10] ein Friede zu stande kam. Zapolya erhielt den Titel eines Königs von Ungarn und dessen Besitz bis an die Theiß sowie Siebenbürgen; seinem etwanigen Sohn ward das Zipser Gebiet als Herzogtum zugesagt. Dafür sollte nach seinem Tod ganz Ungarn an Ferdinand fallen. Zapolya vermählte sich 1539 mit Siegmunds von Polen Tochter Isabella und starb in Mühlenbach bei Stuhlweißenburg. [* 11] Sein Sohn Johann Siegmund herrschte in Siebenbürgen 1540-71; mit ihm erlosch das Geschlecht.
el Grande (Ciudad Guzman), Stadt im mexikan. Staat Jalisco, 1286 m ü. M., der Nevado de Colima gegenüber, hat ein Seminar und (1880) 15,440 Einw. im Munizipium.
Giovanni Battista Felice, ital. Rechtsgelehrter und Dichter, geb. 1667 zu Imola, ward schon im 13. Jahr in Rom [* 12] Doktor der Rechte, erhielt, nachdem er längere Zeit daselbst advoziert hatte, unter Papst Innocenz XII. eine einträgliche Stelle und widmete sich nun hauptsächlich der Poesie und den Künsten. Er war einer der Stifter der Akademie der Arkadier, als deren Mitglied er den Namen Tirsi Leucasio führte, und starb 1719. Seine Gedichte, meist der Anakreontischen Gattung angehörig, zeichnen sich durch eine anmutige Natürlichkeit aus und zeigen nur wenig Spuren von dem schlechten Geschmack seiner Zeit. Sie sind zusammen herausgegeben (Venedig [* 13] 1748, 2 Bde.; 1770 u. öfter) mit denen seiner Gattin Faustina, der schönen Tochter des Malers Maratti. Mehrere Gedichte derselben wurden von Herder übersetzt.
s. Adula. ^[= eine der mächtigsten Gebirgsgruppen der Graubündner Alpen, bestehend aus einer Zentralgruppe ...]
Zaptie-Pascha, Polizeiintendant.
Den europäischen Reisenden durch die Türkei [* 14] werden Zapties als Begleitung mitgegeben.
(russ., franz. Schreibweise Czar oder Tsar, v. lat. Caesar, griech. Kaisar), Herrschertitel bei den östlichen Slawen (Bulgaren, Serben, Russen); auch die Chane der Mongolen wurden Zare genannt. Der Großfürst Wladimir II. von Rußland (1113-25) war der erste, welcher den Titel Zar annahm, den seit Iwans II. Krönung (1547) alle russischen Herrscher führten. Peter I. vertauschte ihn 1721 mit dem Titel Kaiser (jetzt »Kaiser u. Selbstherrscher aller Reußen«); doch führen die Kaiser von Rußland noch jetzt von einzelnen Teilen des Reichs (Kasan, [* 15] Astrachan, Sibirien, Taurische Chersones und Grusien) den Titel Zar, wie Alexander I. 1815 den eines Zaren von Polen annahm. Die Gemahlin des Zaren hieß Zariza, der Thronfolger Zarewitsch und die Tochter des Zaren Zarewna; jetzt führt der Thronfolger den Titel Cäsarewitsch, seine Gemahlin Cäsarewna. Die Prinzen und Prinzessinnen des kaiserlichen Hauses heißen Großfürsten und Großfürstinnen.
[* 16] (slaw. Zadar), 1) Hauptstadt des österreich. Königreichs Dalmatien, auf einer schmalen Landzunge am Adriatischen Meer und am Kanal [* 17] von Zara gelegen, vom Festland durch einen Wassergraben getrennt, früher (bis 1873) Festung, [* 18] hat einen geräumigen und sichern Hafen, 4 Thore (darunter das Marinethor mit einem eingesetzten Stück eines römischen Triumphbogens, dann die nach dem Entwurf von Sanmicheli erbaute Porta di Terraferma) und zerfällt in vier Stadtteile. Die Bauart von Zara ist venezianisch. Unter den Plätzen sind der Herrenplatz (Piazza dei Signori) mit schönem Hauptwachtgebäude und der Loggia del Comune (mit der Stadtbibliothek) sowie der Brunnenplatz mit antiker korinthischer Säule nennenswert. Eine solche ziert auch den Simeonsplatz. Eine belebte Straße ist der neuangelegte Franz Josephs-Kai. Von Kirchen sind die ansehnlichen: die Domkirche, eine Basilika [* 19] aus der zweiten Hälfte des ¶
13. Jahrh., mit schönen Marmoraltären und guten Gemälden, die Kirchen San Grisogono und San Simeone mit dem Leichnam des heil. Simeon in einem kunstvollen Sarg von vergoldetem Silber, die Kirche des Nonnenklosters Santa Maria im lombardischen Stil, die ehemalige Kirche zur heiligen Trinität (die älteste der Stadt, der Sage nach aus den Trümmern eines Junotempels im 9. Jahrh. erbaut), jetzt Antikenmuseum, etc. Sonstige bemerkenswerte Gebäude sind noch: der ehemalige Palast der Prioren (jetzt Sitz des Statthalters), der erzbischöfliche und bischöfliche Palast, die Gebäude des Oberlandesgerichts, des Obergymnasiums, das Theater, [* 21] die neue Kaserne, das Arsenal etc. Seit 1838 besteht eine Wasserleitung. [* 22]
Unter den Brunnen [* 23] sind architektonisch bemerkenswert die Cinque pozzi (»fünf Brunnen«). Auch finden sich hier Überreste einer römischen Wasserleitung. Zara ist Sitz der Statthalterei, des Landtags und Landesausschusses, des Oberlandes- und Landesgerichts, der Finanzlandesdirektion, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Hauptzollamtes, einer Post- und Telegraphendirektion, eines Hafen- und Seesanitätskapitanats, eines Revierbergamtes, eines Militär- und Landwehrkommandos, eines römisch-katholischen Erzbischofs mit Metropolitankapitel und eines griechisch-nichtunierten Bischofs, hat 4 Klöster, ferner an Unterrichtsanstalten: ein Obergymnasium, eine Unterrealschule, eine katholische und eine griechische theologische Lehranstalt, ein katholisches Diözesanseminar, eine Lehrerbildungsanstalt (in der Vorstadt Borgo Erizzo), eine Hebammenlehranstalt, eine öffentliche Bibliothek (Paravia) von 40,000 Bänden und 2 Theater.
Sonstige öffentliche Institute sind: ein Zivilkrankenhaus mit Findelhaus und Gebäranstalt, eine Sparkasse, ein Leihhaus, ein Gewerblicher Unterstützungsverein, eine Handels- und Gewerbekammer, ein Provinzialmuseum etc. Die Stadt zählt (1880) 11,861 Einw., deren industrielle Thätigkeit sich besonders in Rosogliobrennereien, welche den beliebten Maraschino liefern, konzentriert. Ferner bestehen hier eine Glasfabrik und mehrere Buchdruckereien; außerdem wird Wachs- und Ölgewinnung sowie Fischerei [* 24] betrieben. Der Handel umfaßt in der Ausfuhr Fische, [* 25] Wein, Öl, Likör, Felle und Häute, Knochen [* 26] u. a. Der Schiffsverkehr Zaras umfaßte 1886: 1087 beladen eingelaufene Schiffe [* 27] mit 254,057 Ton. Mit Triest, [* 28] Fiume [* 29] und den übrigen größern Häfen der österreichisch-ungarischen Küste sowie mit Ancona [* 30] steht Zara in Dampferverbindung. - Zara hieß bei den Alten Jader oder Jadra und war die Hauptstadt von Liburnien. Im Mittelalter gehörte es zum oströmischen Reich, bis es infolge der Plünderungen durch türkische Seeräuber um 1000 sich in venezianischen Schutz begab und vom Kaiser Alexios I. förmlich abgetreten wurde. 1105 mußte Zara die ungarische Herrschaft anerkennen.
Hier siegten 1118 die Scharen des ungarischen Königs Stephan II. über die Venezianer, und Ordelofo Falieri, der Doge Venedigs, fand seinen Tod vor der Stadt. 1202 wurde Zara von den Venezianern mit Hilfe des französischen Kreuzheers zurückerobert. Venezianische und ungarische Herrschaft wechselte nun, bis die Venezianer Zara dem König Wladislaw von Neapel, [* 31] Prätendenten der ungarischen Krone, 1409 für 100,000 Dukaten abkauften. 1797 kam es mit Venedig an Österreich. Letzteres mußte die Stadt 1809 an Frankreich abtreten, das sie zu den illyrischen Provinzen schlug. Im Dezember 1813 kam sie nach einer sechstägigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Österreich. - 2) Zara vecchia (slaw. Biográd), Marktflecken in der dalmat. Bezirkshauptmannschaft Zara, am Adriatischen Meer, mit Bezirksgericht, Hafen und (1880) 675 Einw. Zara war einst Residenz kroatischer Könige, die hier gekrönt wurden.