so heißt die Zange Schiebezange. Um die keilförmige
Stellung der Maulflächen, die zum Festhalten sehr ungeeignet sind, zu
beseitigen, hat man Zangen erfunden, bei welchen die Maulflächen stets parallel stehen (Parallelzange). Die Beißzangen
oder Kneipzangen
[* 1]
(Fig. 2) besitzen statt der Maulflächen zwei gegeneinander gestellte
Schneiden zum Abkneipen oder Abbeißen
von
Draht
[* 2] und dienen zugleich zum Nägelausziehen u. dgl.
(Zangenoperation),
Entbindung mit
Hilfe der
Geburtszange
[* 3] (s. d.). ^[= (Kopfzange, Zange), geburtshilfliches Instrument, welches bestimmt ist, beim Geburtsakt den ...]
Nach der Unterdrückung des
Aufstandes von 1876 unternahm er eine
Reise durch die
StaatenEuropas, um sie zum Einschreiten gegen
die »bulgarischen Greuel« zu bewegen. 1880 trat
er an die
Spitze eines Koalitionsministeriums als auswärtiger
Minister.
Da er sich aber willkürlich und ränkesüchtig zeigte, mußte er 10. Dez. das
Präsidium und das Äußere abgeben und
wurde
Minister des Innern. Aber auch aus diesem
Amt mußte ihn der
Fürst in schroffster
Weise29. Dez. entlassen,
weil er sich eines Wortbruchs gegen
Österreich
[* 10] schuldig gemacht hatte.
2)
FrancescoMaria, ital. Gelehrter und Dichter, geb. zu
Bologna, wurde 1718
Professor der
Philosophie und Bibliothekar, 1723
Sekretär
[* 15] und 1766
Präsident der
Universität daselbst und starb Zanottis Hauptstudien waren der
Mathematik und
Philosophie
gewidmet. Er war der erste, welcher
Newtons
[* 16]
Entdeckungen inItalien
[* 17] bekannt machte, und
auf seine Anregung
stellte sein
SchülerAlgarotti seine bekannten Forschungen über das
Licht
[* 18] an. Die »Atti dell' Istituto di
Bologna«, welche
Zanotti als
Sekretär dieser
Akademie redigierte, enthalten eine
Reihe wertvoller mathematischer
Aufsätze von ihm. Als Dichter versuchte
er sich in italienischen und lateinischen
Versen
(»Poesie Volgari e latine«,
Flor. 1734,
Bologna 1757) und
stellte
Regeln für die einzelnen Dichtungsgattungen auf
(»Dell' arte poetica«, das. 1768). Von seinen übrigen
Schriften, die
sich durch Gedankenreichtum und
Schönheit des
Stils auszeichnen, sind besonders zu bemerken seine
»Tre orazioni sopra la pittura,
la scultura e l'architettura«
(Bologna 1747; vermehrt, das. 1774) und seine »Filosofia
morale« (das. 1754, Vened. 1763), in welcher er zu zeigen versuchte,
daß die
Stoiker schon halbe
Christen gewesen seien, was ihm seitens der
Geistlichkeit heftige
Angriffe zuzog. Zanottis sämtliche
Werke erschienen in 9
Bänden
(Bol. 1779 ff.), eine Auswahl in 2
Bänden
(Mail. 1818).
Wilhelm,
Architekt, geb. zu
Breslau,
[* 23] kam früh mit seinem
Vater, der eigentlich Zadig
hieß, nach
Kassel,
[* 24] wo sein
Vater Leibarzt des
Königs von
Westfalen
[* 25] wurde und Zanth den ersten Zeichenunterricht erhielt.
Später
bildete er sich in
Paris weiter und seit 1813 bei Hofbaumeister v.
Fischer in
Stuttgart.
[* 26] 1820 unternahm er eine Studienreise
nach
Italien und
Frankreich, war dann in
Paris unter Hittorfs ^[richtig:
Hittorffs] (s. d.) Leitung an Bauausführungen beteiligt
und machte 1822 mit jenem die
Reise nach
Italien und
Sizilien,
[* 27] deren
Frucht die gemeinschaftlich herausgegebenen Werke: »L'architecture
moderne de la Sicile« und »L'architecture antique de la Sicile«
waren. 1830 siedelte er nach
Stuttgart über und schrieb hier eine Abhandlung über die
Wohnhäuser
[* 28] in
Pompeji,
[* 29] wofür ihn die
UniversitätTübingen
[* 30] 1835 zum
Dr. phil. promovierte. 1839 begann
er denBau des
Theaters zu
Kannstatt,
[* 31] und von 1842 bis 1852 entstand sein Hauptwerk, die
VillaWilhelma bei
Stuttgart in maurischem
Stil, welche er selbst 1856 veröffentlichte.
Er starb als Hofbaumeister.
HansDietrich von, Forstmann und Begründer der ersten
Forstschule in
Deutschland,
[* 32] geb. zu
Burg-Chemnitz
in
Sachsen,
[* 33] wurde 1732 unter die braunschweigischen
Pagen aufgenommen und erhielt dabei eine praktische Unterweisung im Forstwesen. 1736 begleitete
Zanthier den Forstmeister v.
Langen nach
Dänemark
[* 34] und
Norwegen,
[* 35] wo sie Forsteinrichtungsarbeiten ausführten. 1746 kehrte
er nach
Deutschland zurück, wurde 1749 Oberforstmeister in
Ilsenburg und errichtete dort die erste
Forstschule, welche bald
aus allen Teilen
Deutschlands
[* 36] besucht wurde. Er starb in
Wernigerode.
[* 37] Unter seinen
Schriften sind die »Sammlungen
vermischter Abhandlungen über das theoretische und praktische Forstwesen« (Berl.
1778) noch heute lesenswert.
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