ungar.
Komitat am rechten Donauufer, im
S. und SO. des
EisenburgerKomitats bis zum
Plattensee (von dem fast die
Hälfte zu Zala gehört), umfaßt 5122 qkm (93 QM.), ist ein wellenförmiges
und bergiges Gebiet, zu welchem auch die fruchtbare, stark bevölkerte sogen.
Murinsel (ungar. Muraköz) gehört. Auf letzterer
wie auch am
See wird ausgezeichneter
Wein gewonnen. Außerdem baut man
Tabak,
[* 6]
Obst,
Gemüse,
Melonen und treibt eifrig Fischfang
und
Bienenzucht.
[* 7]
In den ausgedehnten
Buchen- und Eichenwäldern finden die
Schweine
[* 8] eine vorzügliche
Mast.
Sitz des
Komitats, welches (1881) 359,984 Einw. zählt, ist der
Markt Zala-Egerszeg, an der Zala,Station der Südbahnlinie
Wiener-Neustadt-Kanizsa,
mit (1881) 5905 ungar. Einwohnern, Finanzdirektion und
Gerichtshof.
(röm. Ampela), Dorf im ungar.
KomitatUnterweißenburg
(Siebenbürgen), am Ompoly, westlich von
Karlsburg, mit
(1881) 2662 rumänischen und ungar. Einwohnern,
ist Sitz einer Berghauptmannschaft und eines
Oberbergamtes und hat reiche
Gold- und Silberbergwerke nebst einem Metall-Hüttenetablissement
(jährliche
Gruben- und Hüttenproduktion 303 kg
Gold,
[* 9] 688 kg
Silber, 949 metr. Ztr.
Blei,
[* 10] 361 metr. Ztr.
Kupfer).
[* 11]
In der
Nähe,
bei Fáczebánya, die einzige Fundstelle von gediegenem
Tellur.
Bohdan, namhafter poln. Dichter, geb. zu
Bohaterka in der
Ukraine, verlebte seine Kindheit im unmittelbaren
Verkehr mit dem Kosakenvolk, studierte später zu
Warschau,
[* 12] mußte nach der
Revolution von 1830
Polen verlassen und begab sich nach
Frankreich, wo er in Villepreux bei
Paris
[* 13] starb.
Zaleski schildert in seinen Gedichten die Szenerie seiner ukrainischen
Heimat mit glänzenden
Farben, doch wirkt
er oft mehr durch die
Sprache
[* 14] als durch
Fülle der
Gedanken. Von seinen größern, meist der Geschichte der
Ukraine entnommenen
Gedichten führen wir an: »Die allerheiligste
Familie« (deutsch von Zipper in
»Reclams Universalbibliothek«),
(spr. saleschtschüki),Stadt in
Galizien, links am
Dnjestr, der hier die
Grenze zwischen
Galizien und der
Bukowina bildet, auf einer durch eine
Krümmung des
Flusses gebildeten
Halbinsel, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines
Bezirksgerichts, hat einSchloß, lebhaften
Getreide- und Holzhandel und (1880) 5588 Einw. (davon 4414
Juden).
der berühmte Gesetzgeber der epizephyrischen Lokrer in Unteritalien im 7. Jahrh.
v. Chr., war nach der gewöhnlichen
Annahme ein
Schüler oder Sklave des
Pythagoras, mit welchem er auch
Ägypten
[* 15] bereist
haben
soll, nach Diodor von
Sizilien
[* 16] aber von edler Abkunft.
Seine
Gesetzgebung, die älteste schriftliche, war
der Lykurgischen nachgebildet und sehr streng.
Casimir, poln. dramatischer Schriftsteller, geb. 1848 zu
Plock, studierte in
Warschau, wurde
Advokat, gründete jedoch 1875 in
Warschau die
Zeitung »Wiek« und widmet sich seither ausschließlich
litterarischer Thätigkeit. Seine Sittendramen: »Ohne
Mitgift« (1868),
altadliges poln.
Geschlecht, aus dem mehrere ausgezeichnete Staatsmänner und
Gelehrte hervorgegangen sind.
Andrzej Chrysostom, geboren um 1650, seit 1699
Bischof von
Ermeland und unter
August II.
Großkanzler von
Polen, lieferte in den
»Epistolae historico-familiares« (Braunsb. 1709-11, 4 Bde.)
schätzbare Beiträge zur Geschichte
Johanns III.
Sobieski; starb 1711.
SeinNeffe Józef Andrzej, geb. 1701,
wurde nach mancherlei Lebensstellungen unter
August III.
Bischof von
Kiew
[* 18] und brachte eine
Bibliothek von 230,000
Bänden zusammen,
die er 1748 in einem eignen Gebäude zu
Warschau zum öffentlichen
Gebrauch aufstellen ließ.
Infolge seines heftigen Auftretens auf dem
Reichstag von 1766 gegen die von den
Russen beschützten
Dissidenten
wurde er bis 1773 zu
Kaluga gefangen gehalten. Er starb Seine
Bibliothek, die er testamentarisch dem polnischen
Volk vermacht hatte, wurde 1795 auf Befehl
Katharinas II. der kaiserlichen
Bibliothek in
Petersburg
[* 19] einverleibt. Zaluski hat sich
um die Wiedererweckung der polnischen Litteratur sehr verdient gemacht. In
Kaluga schrieb er aus dem
Gedächtnis
ein wichtiges bibliographisches Werk in
Versen: »Biblioteka historików« (hrsg.
von Muczkowski,
Krak. 1832).
lufttrocknes Papier die Stelle der feuchten Filzscheiben, unechte Vergoldung (Kupferbronze) und unechte Versilberung (Zinn)
die Stelle der MetalleKupfer und Zink vertritt. Um eine zambonische Säule zu verfertigen, werden Blätter von unechtem Gold- und Silberpapier
mit der Papierseite zusammengeklebt, Scheiben daraus geschnitten, diese in einer Glasröhre dicht aufeinander geschichtet,
so daß die Zinnseite jeder Scheibe auf die Kupferseite der vorhergehenden zu liegen kommt, und die Glasröhre
durch aufgekittete Messingfassungen geschlossen.
Die im lufttrocknen Papier noch immer festgehaltene Feuchtigkeit wirkt auf die Metalle in derselben Weise elektrisch erregend
wie die Flüssigkeit in einer gewöhnlichen VoltaschenSäule; die Enden oder Pole derSäule laden sich daher
mit entgegengesetzten Elektrizitäten, deren Spannungsunterschied mit der Anzahl der Plattenpaare wächst, und zwar lädt
sich das Kupferende mit positiver, das Zinkende mit negativer Elektrizität.
[* 23] Da die in jedem Plattenpaar thätige elektromotorische Kraft
(s. Galvanische Batterie, S. 870) jenen Spannungsunterschied in stets unveränderter Größe aufrecht zu erhalten
bestrebt ist, so wird die etwa entzogene Elektrizität rasch wieder ersetzt, und die Pole bleiben viele Jahre lang entgegengesetzt
elektrisch.
In der Figur ist eine wagerecht liegende zambonische Säule dargestellt, deren Pole mittels der Leitungsdrähte c und d nach den Platten a
und b verlegt sind, von denen demnach die eine stets positiv, die andre ebenso stark negativ elektrisch
ist. Über die beiden Polplatten ist eine Glasglocke gestülpt, von deren Wölbung an einem oben mit einer Kugel versehenen
Messingstäbchen befestigt ein dünnes Goldblättchen zwischen die Pole herabhängt. Bringt man das Goldblättchen mit dem
einen, etwa dem positiven Pol in Berührung, so wird es, nachdem es sich mit positiver Elektrizität geladen,
abgestoßen u. nach dem negativen Pol hinübergezogen; nachdem es an diesen seine positive Elektrizität abgegeben und negative
dafür aufgenommen, wird es von ihm abgestoßen u. von dem positiven Pol angezogen und geht auf diese Weise zwischen den beiden
Polplatten fortwährend hin und her; ein solches »elektrisches
Perpetuum mobile« kann jahrelang im Gang
[* 24] bleiben.
Rückt man die Polplatten so weit auseinander, daß dieses Spiel aufhört und das Goldblatt, von beiden Polen gleich stark beeinflußt,
in der Mitte zwischen beiden im Gleichgewicht
[* 25] herabhängt, so bildet der Apparat ein sehr empfindliches Elektroskop,
[* 26] das
Fechnersche Säulenelektroskop; nähert man nämlich dem Knopf einen schwach elektrischen Körper, so wird das Goldblättchen
von dem entgegengesetzt elektrischen Pol der Zambonischen Säule angezogen und verrät durch seinen Ausschlag nicht nur das
Dasein, sondern auch die Art der auf dem genäherten Körper vorhandenen Elektrizität.