Main
Zahnschnitt - Zaimis
Seite 16.825.
Überblick der Artikel
10 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Zahnschnitt s. Kranzgesims. / 3
Zahnstange s. Zahnräderwerke. / 3
Zahnstein s. Zahnkrankheiten, S. 820. / 5
Zahntürkis s. Türkis. / 3
Zahnvögel s. v. w. Odontornithen. / 3
Zahnwurzel Pflanze, s. Anacyclus. / 4
Zahori (Zahuri), in einem aus Spanien kommenden Aberglauben Menschen, die wie Lynkeus so scharfsichtig / 32
Zähringen Dorf im bad. Kreis Freiburg i. Br., 3 km nördlich von Freiburg, hat eine kath. Kirche, Bergbau / 514
Zähringer Löwenorden bad. Verdienstorden, gestiftet vom Großherzog Karl Ludwig 26. Dez. 1812 in drei Klassen, 1840 / 263
Zaimis Thrasybulos A., griech. Staatsmann, geb. 29. Okt. 1829 als Sohn von Andreas Z., einem der Helden / 207
Fortsetzung:
Zahnschnäbler , # (Enten, Lamellirostres), Familie der Vögel, meist gedrungen gebaute, schwerfällige Tiere mit
mehr
unterscheidet etwa 40
Gattungen mit 180
Arten lebender Zahnschnäbler und teilt sie in die Unterfamilien der
Schwäne
(Cygnidae , s.
Schwan ),
Gänse (s. d., Anseridae),
Enten
[* 2 ] (s. d.,
Anatidae ), Höhlenenten (Tadornidae, s. Brandente ),
Tauchenten
(Fuligulidae , s.
Eiderente )
und
Sägetaucher (Mergidae, s.
Säger ). Von manchen Zoologen werden auch noch die
Flamingos und
Wehrvögel hierher
gerechnet (s.
Watvögel ).
[* 3 ]
s.
Kranzgesims . ^[= (griech. Geisón), ein von der griech. Architektur ausgebildetes, ein Gebäude nach oben abschließe ...]
[* 4 ]
s.
Zahnräderwerke . ^[= Verbindungen von Zahnrädern zum Zweck der Übertragung von Bewegung. Das einfachste Zahnräderwerk ...]
[* 5 ]
s.
Zahnkrankheiten , ^[= und Zahnpflege. Als Zahnkrankheiten würden eigentlich nur diejenigen krankhaften Zustände ...] S. 820.
s.
Türkis . ^[= (Kalait, Agraphit, Johnit), Mineral aus der Ordnung der Phosphate, findet sich amorph in Trümern ...]
s. v. w.
Odontornithen . ^[= (Ichthyornithen), ausgestorbene Vogelgruppe der nordamerikanischen Kreide mit im allgemeinen ...]
Pflanze , s.
Anacyclus . ^[= L. (Ringblume), Gattung aus der Familie der Kompositen, kahle oder locker weichhaarige Kräuter ...]
Spanien und Portugal
* 6
Spanien .
(Zahuri ), in einem aus
Spanien
[* 6 ] kommenden
Aberglauben
Menschen , die wie
Lynkeus so scharfsichtig sind, daß sie
mit ihren
Blicken die
Erdrinde durchdringen und
Gold ,
[* 7 ] Erzadern,
Quellen ,
Leichname etc. offen liegen sehen.
Verny - Verona
* 11
Verona .
Dorf im bad.
Kreis
[* 8 ] Freiburg
[* 9 ] i. Br., 3 km nördlich von Freiburg ,
hat eine kath.
Kirche ,
Bergbau
[* 10 ] auf silberhaltige Bleierze, (1885) 1085 Einw. und ist
merkwürdig wegen der noch teilweise erhaltenen
Ruinen des
Schlosses Zähringen. Das
Geschlecht der
Zähringer besaß seit dem 10. Jahrh.
die
Grafschaft im
Breisgau . Der älteste
Graf von Zähringen ist Landold, der um die Mitte des 10. Jahrh. lebte.
Dessen Urenkel Bertold I. erhielt 1055 vom
Kaiser
Heinrich III. die
Anwartschaft auf das Herzogtum
Schwaben ; aber des
Kaisers
Witwe
Agnes , die Vormünderin
Heinrichs IV., zog ihm
Rudolf von
Rheinfelden vor, entschädigte ihn jedoch 1061 durch
das Herzogtum
Kärnten und die
Mark
Verona .
[* 11 ] Diese
Länder erhielt er aber nie wirklich, und
Heinrich IV. nahm 1073 auch die
Belehnung
zurück; Bertold war nun bis zu seinem
Tod (6. Nov. 1078) ein unerbittlicher Gegner
Heinrichs IV.
Sein Sohn Bertold II. beharrte
in der
Opposition , ließ sich 1092 von der päpstlichen
Partei zum
Herzog in
Schwaben erheben, machte jedoch 1097 mit
Heinrich IV.
Frieden , wobei er
Schwaben aufgab, aber für seine reichen Besitzungen daselbst, welche durch Zürich
[* 12 ] vermehrt wurden,
die Reichsunmittelbarkeit und den Herzogstitel erhielt, den er seinen Nachkommen vererbte. Er starb 1111.
Sein
Neffe
Hermann verband den Markgrafentitel von
Verona , das die
Zähringer nie wirklich besaßen, mit der Herrschaft
Baden
[* 13 ] im Ufgau;
er ist der Stammvater der heutigen
Großherzöge (s.
Baden , Gesch., S. 233). Bertolds II. ältester Sohn, Bertold III., war
ein getreuer Anhänger
Kaiser
Heinrichs V., fiel aber schon 1122 im
Kampf gegen Aufständische im Elsaß.
Sein jüngerer
Bruder ,
Konrad , ward 1127 vom
Kaiser
Lothar mit den verfallenen
Lehen des geächteten
Grafen
Rainald von Hochburg
belehnt, erwarb damit den Anspruch auf ansehnliche Besitzungen in
Burgund und nahm neben dem Zähringschen noch den
Titel eines
Herzogs von
Burgund an.
Konrad schloß sich später dem
Kaiser
Konrad III. an, fühlte sich dann aber durch
dessen
Eingriffe in die burgundischen
Händel verletzt und versuchte 1147 einen
Aufstand , welcher jedoch mißglückte. Er blieb
bis zu seinem
Tod (1152) einer der einflußreichsten Ratgeber
Konrads III. Ihm folgte sein zweiter Sohn, Bertold IV. (1152-1186),
der das ostjuranische
Burgund
(Schweiz )
[* 14 ] als
»Rektor « ganz in seinen
Besitz brachte und sich auf
Friedrichs
I.
Römerzügen durch
Tapferkeit auszeichnete; er gründete die
Städte Freiburg
im
Üchtland und
Murten .
Bern (Stadt; Geschicht
* 15
Bern .
Sein jüngerer
Bruder ,
Adalbert , begründete die
Linie der
Herzöge von
Teck .
Sein Sohn Bertold V. (1186-1218) unterwarf
den burgundischen
Adel und gründete 1191 Bern .
[* 15 ] 1198 ließ er sich von der welfischen
Partei als
Gegenkönig gegen
Philipp von
Schwaben
aufstellen, trat aber gegen reiche
Entschädigung von jedem Anspruch auf die
Krone zurück und war fortan ein eifriger Anhänger
Philipps . Mit ihm erlosch der herzogliche
Zweig des
Geschlechts . Die Reichslehen wurden eingezogen, die Eigengüter im
Breisgau ,
in
Schwaben und auf dem
Schwarzwald fielen an den
Grafen von
Urach , die in der
Schweiz an den
Grafen von
Kyburg , welcher, wie der
Uracher , mit einer
Schwester Bertolds vermählt war.
Vgl.
Schöpflin ,
Historia Zaringo-Badensis (Karlsr. 1763-66, 7 Bde.);
Leichtlen, Die
Zähringer (Freiburg
1831);
Fickler , Berchtold der
Bärtige , erster
Herzog von Zähringen (Mannh. 1856);
v.
Weech , Die
Zähringer in
Baden (Karlsr. 1881);
Bertouch, Das badische Fürstengeschlecht der
Zähringer (Wiesb. 1885).
Orden
* 16
Orden .
Löwenorden, bad.
Verdienstorden , gestiftet vom
Großherzog
Karl
Ludwig 26. Dez. 1812 in drei
Klassen , 1840 mit
neuem
Statut versehen und 29. April 1877 beim
Jubiläum des
Großherzogs neu eingerichtet. Der
Orden
[* 16 ] hat jetzt
sechs
Klassen :
Ritter des
Ordens Bertolds I.,
Großkreuze ,
Kommandeure erster und zweiter
Klasse und
Ritter erster und zweiter
Klasse .
Der
Orden Bertolds I. besteht in einem weiß emaillierten gekrönten Goldkreuz, dessen roter Mittelschild auf dem
Avers die
Namenschiffer »F.
W . L.« mit Königskrone, auf dem
Revers die Herzogskrone in
Gold auf rotem
Grund zeigt.
(Von dem Mittelschild gehen vier weiß emaillierte
Strahlen aus, die von Herzogskronen zusammengehalten werden.)
Ferner in
einem achtstrahligen Goldstern, dessen roter Mittelschild den geharnischten
Herzog zu
Roß darstellt, mit der
Devise :
»Gerechtigkeit
ist Macht« im weißen
Ring .
Löwe (Tier)
* 19
Löwen .
Das
Band
[* 17 ] ist rot mit goldener
Einfassung . Der eigentliche Zähringer
Orden oder die fünf andern
Klassen
bestehen in einem grünen, von
Spangen zusammengehaltenen
Kreuz ,
[* 18 ] in dessen Mittelschild vorn das Zähringer Stammschloß, hinten
der streitfertige
Löwe steht. Dazu tragen die
Großkreuze einen achtstrahligen Silberstern, welcher im Mittelschild den goldenen
Löwen
[* 19 ] mit der
Devise : »Für
Ehre und
Wahrheit « führt. Die
Kommandeure erster
Klasse tragen das
Kreuz am
Hals
und jenen
Stern vierstrahlig, die
Kommandeure zweiter
Klasse keinen
Stern , die
Ritter erster
Klasse im Knopfloch das
Kreuz mit
Spangen
von
Gold , die zweiter
Klasse von
Silber . Das
Band ist grün mit orange
Einfassung . Am 29. April 1889 wurde dem
Orden ein
Verdienstkreuz in Einer
Klasse affiliert, das neben dem
Orden getragen wird, wenn man diesen später erhält. Der
Orden
kann mit Eichenlaub und Schwertern verliehen werden. S. Tafel
»Orden « ,
[* 1 ]
Fig . 7.
Zain - Zakynthos
* 24
Seite 16.826.
Thrasybulos A., griech. Staatsmann, geb. 29. Okt. 1829 als Sohn
von
Andreas Zaimis, einem der
Helden des griechischen Befreiungskampfes, studierte die
Rechts - und
Staatswissenschaft
in
Paris
[* 20 ] und ward als
Sekretär
[* 21 ] im
Ministerium des Innern angestellt, legte aber diese
Stelle bald nieder, um als Journalist
und als Deputierter für seine
Heimat
Kalavryta die
Regierung des
Königs
Otto zu bekämpfen. Er war einer der
Führer der
Opposition ,
welche 1862 den
Sturz derselben herbeiführte, überbrachte 1863 mit
Kanaris und
Grivas dem dänischen
Prinzen
in
Kopenhagen
[* 22 ] die griechische Königskrone und war Mitglied der Ministerien von 1864 und 1865. Als die Mächte 1869
Griechenland
[* 23 ] das
Pariser
Protokoll aufzwangen, welches ihm die Unterstützung des
¶
mehr
Aufstandes von Kreta verbot, hatte Zaimis den Mut , um dem Lande den Frieden wiederzugeben, das Ministerium zu übernehmen und 6. Febr. das
Protokoll zu unterzeichnen. Doch stürzte ihn schon 1870 die Ermordung einiger Engländer durch Räuber , welche die griechische
Regierung nicht zu hindern vermocht hatte. 1871 stand er wieder auf kurze Zeit an der Spitze der Regierung
und war vom Juni bis Dezember 1877 als Justizminister Mitglied des aus allen Parteiführern zusammengesetzten sogen.
ökumenischen Ministeriums . Doch war seine Partei in der Kammer schließlich auf zehn Mitglieder zusammengeschmolzen, sein Einfluß
daher gering. Er starb 8. Nov. 1880 in Athen .
[* 25 ]