»Biographischen und juristischen
Nachlasses« (Stuttg. 1843) seines
Vaters und durch mehrere
Schriften über das griechisch-römische
Recht, wie
»Jus graeco-romanum« (Leipz. 1856-84, 7
Tle.) und
»Innere Geschichte des griechisch-römischen
Rechts« (das. 1856-1864, 3 Abtlgn.; 2. Aufl.,
Berl. 1877), sowie durch eine
Ausgabe der
Novellen Justinians (Leipz. 1881, 2
Tle.; Anhang 1884) bekannt
gemacht.
Nach Reaktivierung des
Bundestags bekämpfte er in einer
Flugschrift (1850) deren Rechtmäßigkeit. Ein Gegner der preußischen
Annexionen von 1866, ward er von den Partikularisten im Wahlkreis
Göttingen 1866 in den
Reichstag des Norddeutschen
Bundes gewählt, wo
er an den Beratungen über die Bundesverfassung hervorragenden
Anteil nahm. Seit 1867 vertrat er die
UniversitätGöttingen im preußischen
Herrenhaus. 1861 wurde er zum sachsen-meiningischen
Staatsrat ernannt. Er starb auf einer Ferienreise in
Kannstatt.
[* 3]
Seine beiden bedeutendsten Werke sind:
»DeutschesStaats- und Bundesrecht«
(Götting. 1841-45, 3 Abtlgn.; 3. Aufl.
1865-67, 2 Bde.) und »Handbuch
des deutschen
Strafprozesses« (das. 1860-68, 2 Bde.).
Außerdem sind von ihm hervorzuheben: »Die
Lehre
[* 4] vom
Versuch der
Verbrechen«
(Götting. 1836-39, 2
Tle.);
»Die deutschen Verfassungsgesetze
der Gegenwart« (das. 1855-62);
»Das Eigentumsrecht am deutschen
Kammergut« (das. 1864);
»Zur
Frage von der
Reichskompetenz gegenüber dem Unfehlbarkeitsdogma« (Braunschw. 1871).
Papst von 741 bis 752, ein Grieche von
Geburt, erwirkte vom König der
Langobarden,
Liutprand, die Wiederherausgabe
der dem Herzogtum
Rom und
[* 5] dem
Exarchat entrissenen Länderteile und gab seine Zustimmung zur Beseitigung der
Merowinger vom
Thron
[* 6] des fränkischen
Reichs und zur
ErhebungPippins. Im
Bilderstreit stand er auf der Seite der Bilderverehrer.
Zacharias starb 752 und wurde später kanonisiert;
(spr. -witsch),Johann, poln. Schriftsteller, geb. 1825 zu Radymno in Ostgalizien,
besuchte das
Gymnasium zu
Przemysl und ward hier 1840 in einen politischen
Prozeß verwickelt, welcher 1842 mit
seiner
Verurteilung zu zweijähriger
Haft endete. Er büßte die
Strafe auf dem bekannten
Spielberg ab, besuchte dann die
Universität
zu
Lemberg
[* 7] und legte seine frühzeitigen
Erfahrungen in dem
Roman »Ein
Abschnitt aus demLeben unbekannter
Leute« (1853) nieder.
Nachdem er 1848 die Redaktion der
Zeitschrift »Postęp« (»Fortschritt«)
übernommen, wurde er von neuem wegen »politischer
Umtriebe« angeklagt und zu zweijähriger Kerkerhaft verurteilt, welche
er in
Theresienstadt abbüßte. Er redigierte dann ein Jahrzehnt lang die
Zeitschrift »Dziennik literacki« und wohnt gegenwärtig
in seiner Vaterstadt. Aus den Lebensschicksalen dieses Schriftstellers erklärt sich seine Vorliebe für
den politischen Tendenzroman. In »Die rote
Mütze« und »Der
geheimeFonds« schildert er das Spioniersystem und Polizeiwesen;
im »Swienty
Jur« werden die polnisch-ruthenischen Beziehungen dargestellt; dieser
Richtung schließen sich auch
»VerdeckteKarten«
(1875),
»Nemezis, aus den
Notizen eines k. k.
Rats« (1887),
»Auf der
Grenze« und »Das
Wappen
[* 8] auf der
Börse« (1888) an. Daneben versorgte Zachariasiewicz abwechselnd
mit
Kraszewski die zahlreichen
WarschauerZeitschriften mit
Sitten- und Künstlerromanen, von denen wir »Der gewissenhafte Bewerber«
(1875),
Von seinen Werken sind zu nennen: »Das gotische
Alphabet Vulfilas' und das Runenalphabet« (Leipz. 1855);
»Die Historie von der Pfalzgräfin Genovefa« (Königsb.
1860),
worin Zacher den
Versuch machte, die
Sage auf einen
Mythus zurückzuführen;
»Die deutschen Sprichwörtersammlungen« (Leipz.
1852).
Mit der
Alexandersage beschäftigt sich seine
Schrift »Pseudo-Callisthenes«
(Halle 1867); auch veröffentlichte er:
»AlexandriMagni iter ad Paradisum« (Königsb. 1859). Mit E. Höpfner
gab er seit 1870 die
»Zeitschrift für deutsche
Philologie« heraus.