größere Hälfte der
Halbinsel Yucatan ein und ist somit ein wasserarmes Tiefland, mit heißem, aber nicht ungesundem
Klima.
[* 2] Die
Bevölkerung
[* 3] (1882: 302,315) besteht überwiegend aus reinen
Indianern vom
Stamm der
Maya
[* 4] (s. d.).
Landbau wird vornehmlich in
den fruchtbaren
Ebenen betrieben, die sich von der östlichen Hügelkette bis zum
Meer erstrecken. Angebaut
werden:
Mais,
Sisalhanf (Henequin),
Tabak,
[* 5]
Zuckerrohr,
Piment,
Indigo
[* 6] und
Früchte der verschiedensten Art. Den eigentlichen
Reichtum
Yucatans aber machen die ausgedehnten
Wälder aus, die neben
Bau- und Farbholz auch Vanille und
Droguen in den
Handel liefern.
Metalle finden sich nirgends; am Meeresstrand gewinnt man
Salz
[* 7] und graue
Ambra. Der Kunstfleiß der Yucataner
liefert hauptsächlich
Gewebe
[* 8] von
Baumwolle,
[* 9]
Wolle und
Pila, irdene
Gefäße und
Flechtwerk aus Palmblättern und Agavefasern.
Hauptstadt ist
Merida. - Die
Spanier betraten zuerst 1506, als sie nach einer »westlichen Durchfahrt«
suchten, unter
Diaz deSolis und Pinzon die
Küsten des
Landes, das 1518 von
Juan de Grijalva den
NamenNueva
España erhielt, welchen
Cortez 1520 auf das
Reich des
Montezuma ausdehnte. Um 1527 begann Francisco de Montejo die
Eroberung.
Um 1510 wurde als erste größere Niederlassung
Campeche gegründet; 1541 unterwarf sich der letzte Nachkomme der Herrscher
von
Mayapan, Tutul Xiu, worauf seine Hauptstadt
Mani verfiel.
Die
Indianer sanken unter dem
Druck der
Spanier nach und nach in ihre jetzige
Armut und Unkultur. Als selbständiges
Glied
[* 10] des mexikanischen
Staatenbundes lag Yucatan mit der
Bundesregierung in beständigem Streit, und die durch
Santa Anna bedrohte
Selbständigkeit des
Staats hatte 1841 dessen
Ablösung und Unabhängigkeitserklärung zur
Folge. Doch schloß es
sich im
KriegMexikos gegen die
Union wieder an ersteres an. 1850 brach ein blutiger
Aufstand der
Indianer gegen die
Weißen aus,
und mehrere Jahre wütete der Vernichtungskrieg mit steigender Erbitterung fort.
Während dieser Zeit erklärte sich von neuem für unabhängig und trennte sich 1861 in die beidenStaaten
Yucatan und
Campeche mit den Hauptstädten
Merida und
Campeche. Erst 1868 ward es der Botmäßigkeit
Mexikos wieder unterworfen. Die
alten Bauwerke, die sich auch in das angrenzende Gebiet von
Chiapas erstrecken und von den Vorfahren der
Maya herrühren, lenkten
schon 1524 die
AufmerksamkeitCortez' auf sich, sind aber erst seit 1787 von europäischen
Gelehrten (zuletzt
von
Charnay) genauer untersucht worden.
Die berühmtesten sind die bei
Uxmal, 80 km südwestlich von
Merida gelegenen.
Vgl. Cogolludo, La historia de Yucatan
(Madr. 1687;
Campeche u.
Merida 1842-45, 2 Bde.);
Sotomayor,Historia de la conquista de la provincia de Itza (1701);
Baqueiro, Ensayo historico
sobre las revoluciones de V. desde el ano 1840 hasta 1864
(Merida 1865-66);
Charnay, Les anciennes villes du nouveau monde
(Par. 1884);
L.
(Palmenlilie,
Mondblume,
Adamsnadel),
Gattung aus der
Familie der
Liliaceen,
Bäume,
Sträucher und
Halbsträucher
mit lanzettlichen oder schmal länglich-lanzettlichen, starren, ausdauernden, an den Rändern oft dornig gesägten oder faserig
zerschlitzten Blättern, welche eine rundliche
Krone bilden, sehr großen, hängenden, sechsblätterigen, glockenförmigen,
weißen oder grünlichweißen
Blüten
in terminaler
Rispe und sehr verschieden gestalteter
Frucht.
Den
Namen verdankt die
Gattung einer
Verwechselung der wichtigsten Art mit
Manihot utilissima, der Kassawepflanze. Von den zahlreichen
Arten wird Yucca gloriosaL.
(Prachtaloe), in den südlichen
Vereinigten Staaten
[* 12] von
Nordamerika,
[* 13] bis 3 m hoch, hat einen meist
ziemlich entwickelten
Stamm, schmale, in eine nicht stechende
Spitze auslaufende, pergamentartige
Blätter
und weiße oder grünliche
Blüten in sehr großer, kurzgestielter
Rispe, welche im Mondlicht prachtvoll silberfarben leuchten.
Man benutzt in der
Heimat die
Fasern der
Blätter zu
Flechtwerk,
Hängematten etc.; bei uns kultiviert man mehrere
Formen, von
denen besonders die niedrig bleibenden, einigermaßen geschützt stehend, in Norddeutschland unter guter
Decke
[* 14] im
Freien aushalten. Yucca filamentosaL., in den südlichen
Vereinigten Staaten, mit sehr kurzem
Stamm und schmalen, oft
in eine stechende
Spitze auslaufenden, am gefärbten
Rand faserigen Blättern und in langgestielter, ziemlich einfacher
Rispe
stehenden
Blüten, wird wie die vorigen verwertet und hält noch besser bei uns aus.
Zwischen beiden existieren wahrscheinlich auch
Blendlinge, so daß die verschiedenen
Formen, zu denen wohl auch Yucca recurva
gehört, oft schwer zu unterscheiden sind. Yucca draconisL.
(Wüstenpalme), eine 3-5, selbst 12 m hohe, baumartige
Pflanze mit 46
cm
langen, lineal-lanzettlichen Blättern, welche eine schöne Laubkrone bilden, wächst in großer
Menge
im südlichen
Nordamerika und bildet in der Mojavewüste nebst dem Kaktus fast die alleinige
Vegetation. In neuester Zeit hat
man mit gutem Erfolg angefangen, das
Holz der
[* 15]
Stämme auf
Papier zu verarbeiten, und seit einigen
Jahren bildet das Yuccapapier
einen namhaften AusfuhrartikelKaliforniens.
(sanskrit.), s. v. w.Weltalter, deren im
Brahmanismus ähnlich wie bei den alten Griechen
und
Römern vier angenommen werden: Kritayuga, das
Zeitalter, in welchem die
Gerechtigkeit herrschte und alle
Pflichten treulich
erfüllt wurden;
Dvâparayuga, in welchem
von der ursprünglichen
Gerechtigkeit nur noch die Hälfte übrig war und das mit Andachtsübungen und
Opferzeremonien beschäftigte
Volk sehr leidenschaftlich wurde, und Kaliyuga, das jetzige
Zeitalter, in welchem die
Gerechtigkeit
sich immer mehr mindert, die Vorschriften der
Wedas nicht mehr befolgt werden und
Sünden,
Zorn, Unglücksfälle etc. überhandnehmen.
Vgl.
Roth, Über den
Mythus von den fünf Menschengeschlechtern bei Hesiod
(Tübing. 1860).
(spr. juhl),Henry, engl. geographischer Schriftsteller, geb. zu
Inveresk in der
GrafschaftEdinburg,
[* 16] kam früh als
Ingenieuroffizier nach
Bengalen, machte unter Phaire den Zug
an den
Hof
[* 17] von
Ava
mit und lebt gegenwärtig in
London
[* 18] als Mitglied des
IndischenRats. Von ihm erschienen: »Fortification
for the use of officers and students« (2. Aufl., Edinb. 1854 f.);
»Narrative of the mission sent by the government of
India to the court ot
Ava in 1855« (Lond. 1858);
»Mirabilia descripta.
The wonders of the
East etc.« (das. 1863);
»Cathay and the way thither, being a collection of mediaeval
notices of
China
[* 19] etc.« (das. 1866, 2 Bde.);
»The book of
SerMarco Polo etc.« (Übersetzung, das. 1871, 2 Bde.);
»Geography and history of the regions on the
Oxus« (das. 1872);
»Hobson-Jobson,
¶
mehr
a glossary of anglo-indian colloquial words etc.« (mit Burnell, 1886) u. a.