dort nach weitern Überresten von Franklins Expedition zu suchen. Auf der Rückreise landete er auf den Careyinseln, wo er
die von Nares niedergelegten Berichte abholte. 1876 fand er weitere Berichte von Nares und kehrte fast gleichzeitig mit ihm zurück.
Er schrieb: »The two voyages of the Pandora in 1875 and 1876« (Lond. 1879).
(spr. jöngstaun), Stadt im nordamerikan.
Staat Ohio, Grafschaft Mahoning, 100 km südöstlich von Cleveland, ist Mittelpunkt eines ergiebigen Kohlen- und Eisenreviers und
hat (1880) 15,435 Einw.
(Laguna de Yoyoa), merkwürdiger See im mittelamerikan. Staat Honduras, 625 m ü. M., ist etwa 8 m tief, von bis 1000 m
hohen Bergen umgeben und hat nur während der Regenzeit einen oberirdischen Abfluß zum Rio Ulna ^[richtig: Ulua] (Humuya), sonst
aber mehrere unterirdische Abflußkanäle.
(spr. eip-, franz. Ypres), Hauptstadt eines Arrondissement in der belg. Provinz Westflandern, am Yperle und Knotenpunkt
der Eisenbahnen Courtrai-Hazebrouck und Ostende-Ypern, durch einen Kanal mit Brügge, Ostende und Nieuport verbunden,
hat 4 Kirchen (darunter die gotische Kathedrale St. Martin, eine der schönsten Kirchen Belgiens aus dem 13. Jahrh., mit den Grabmälern
mehrerer Bischöfe); die stattlichen Hallen, ein großes, 1200-1304 durch die damals mächtige Tuchmachergilde in reichem gotischen
Stil aufgeführtes und neuerdings wiederhergestelltes Gebäude (s. Tafel
»Baukunst X«,
[* ] Fig. 2) mit einem Belfried (133 m lang, 35 m breit), das jetzt als Rathaus dient u. wertvolle neue Wandmalereien
enthält; ferner eine alte Burgvogtei (Kastellanei) mit reichverzierter Fassade, einen schönen, von Ludwig XIV. erbauten Brunnen
von Marmor auf dem Marktplatz, ein Kommunalcollège, eine höhere Knabenschule, Industrieschule, geistliches
Seminar, ein Tribunal, öffentliche Bibliothek, Gemäldegalerie, ein Antiquitäten- und Waffenkabinett, bedeutende Spitzenindustrie,
lebhaften Handel und (1888) 16,137 Einw. Als Bischof von Ypern (1635-38) ist berühmt geworden der hier geborne Cornelius Jansen,
Stifter der Sekte der Jansenisten. - Ypern war im Mittelalter nur ein Schloß, das von den Normannen 800 zerstört wurde.
Balduin II. von Flandern befestigte es wieder, und unter seinen Nachfolgern erwuchs eine Stadt um dasselbe. Unter Philipp von
Burgund, der zum Zweck der Befestigung den Arbeitern in den Vorstädten, großenteils Tuchwebern, andre Aufenthaltsorte anwies,
verlor Ypern, welches bis dahin die erste Gewerbstadt in Flandern gewesen war, diesen Erwerbszweig fast ganz. 1584 ward
es von Alexander Farnese für Philipp II., 1648 von den Franzosen unter Condé und 1649 von den Spaniern unter dem Erzherzog Leopold
erobert; 1658 belagerte und nahm es Turenne.
Zwar kam die Stadt durch den Pyrenäischen Frieden wieder an Spanien, doch schon 1678 eroberte sie Ludwig
XIV. wieder und behielt sie bis zum Nimwegener Frieden. 1715 ward Ypern durch den Barrieretraktat zu einem der Barriereplätze
erklärt und hatte bis 1744 holländische Besatzung. Mit den andern Barriereplätzen ließ Joseph II. die Festungswerke 1781 schleifen,
und fiel Ypern nach kurzer Belagerung durch Pichegru den Franzosen in die Hände. Nach dem Frieden
von 1815 kam die Stadt an die Niederlande und wurde von neuem befestigt, neuerdings aber als Festung aufgegeben.
(Hypsilanti),
griech. Fanariotenfamilie, welche ihren Ursprung bis auf die
Komnenen zurückführt. Alexander Ypsilantis, geb. 1725, war Dragoman der Pforte, dann von 1774 bis 1782 Hospodar der Walachei, der er
ein Gesetzbuch gab. Kurz vor dem Ausbruch des österreichisch-russisch-türkischen Kriegs von 1790 zum zweitenmal zum Hospodar
der Walachei ernannt, ließ er sich bald darauf als Gefangener nach Brünn abführen, wo er bis zum Frieden
von Jassy (1792) verweilte.
Nach Konstantinopel zurückgekehrt, erregte er durch seinen Plan, die Griechen mit den Osmanen zu verschmelzen und so ein neues
Volk zu schaffen, den Verdacht der Pforte und ward 1805 martervoll hingerichtet. Sein Sohn Konstantin faßte
schon als Jüngling einen Plan, Griechenland mit 8000 Mann zu befreien. Die Verschwörung ward jedoch entdeckt, und Ypsilantis flüchtete
nach Wien. Vom Sultan begnadigt, kehrte er nach Konstantinopel zurück, wurde Dragoman der Pforte, 1799 Hospodar der Moldau und
bald darauf der Walachei.
Dieser Stelle 1805 entsetzt, begab er sich nach Petersburg, kehrte aber 1806 an der Spitze von 20,000 Russen
nach Bukarest zurück, wo er ein griechisches Freikorps bildete, die Serben aufwiegelte und abermals den Plan faßte, Griechenland
zu befreien. Der Friede von Tilsit nötigte ihn jedoch, in Rußland Schutz zu suchen, wo man ihm Kiew zum Aufenthaltsort
anwies. Hier starb er 1816. Der älteste seiner fünf Söhne, Alexander, geb. zu Konstantinopel, folgte seinem Vater 1805 nach
Petersburg, trat 1809 als Offizier in die kaiserliche Garde zu Pferd und focht in den Feldzügen von 1812 und 1813 mit Auszeichnung.
Kaiser Alexander I. ernannte ihn 1814 zum Obersten und zu seinem Adjutanten, 1817 zum Generalmajor und übertrug
ihm das Kommando einer Husarenbrigade. Ende 1820 trat er an die Spitze der Hetärie der Philiker. Gegen seinen Wunsch ward der
Aufstand des Theodor Wladimiresko (Januar 1821), eigentlich gegen die Bedrückungen der Bojaren gerichtet, von den eifrigsten
Hetäristen für das Zeichen zum Aufstand gegen die Türken angesehen, und Ypsilantis mußte, um der Hetärie zu
Hilfe zu kommen, in die Moldau einfallen.
Der erwartete Aufstand der Griechen in der ganzen Türkei erfolgte jedoch nicht, Rußland mißbilligte das Unternehmen, und
auch unter den Walachen fand Ypsilantis wenig Begeisterung für seine Sache. Bei dem Kloster Dragaschan von
den Türken geschlagen, floh er mit seinem Bruder Nikolaus nach Siebenbürgen, ward hier von der österreichischen Regierung verhaftet,
auf die Festung Munkács in Ungarn, 1823 nach Theresienstadt in Böhmen gebracht und erst 1827 auf russische Verwendung seiner
Haft entlassen, jedoch Verona ihm zum Aufenthaltsort angewiesen.
Auf der Reise dahin starb er indes in Wien. Der zweite Bruder, Demetrios, geb. zeichnete sich in russischen
Kriegsdiensten, besonders in dem Feldzug von 1814, aus und ging im Frühjahr 1821 von der Moldau im Auftrag seines Bruders
nach Morea, um sich dort an die Spitze des Aufstandes zu stellen, sah sich zwar daselbst von seiten der Primaten und Militärhäuptlinge
sowie der Partei des Maurokordatos vielfach gehemmt, zumal er weder durch sein Äußeres noch durch geistige Vorzüge imponierte,
beteiligte sich aber mit Glück an einzelnen Kriegsunternehmungen und ward infolge der auf der ersten
Nationalversammlung zu Epidauros im Januar 1822 festgesetzten Verfassung für Griechenland zum Präsidenten des Gesetzgebenden Körpers
ernannt. Nach einem erfolglosen Feldzug nach
mehr
Mittelgriechenland 1822, und nachdem sein Versuch, bei der zweiten Nationalversammlung zu Astros, im März 1823, der Militärpartei
die Oberhand zu verschaffen, mißlungen war, trat er in das Privatleben zurück, bis ihn der Präsident Kapo d'Istrias im Januar 1828 zum
Befehlshaber der griechischen Truppen in Ostgriechenland ernannte. Doch nahm er im Oktober 1831 seinen
Abschied und starb in Wien. - Die fürstliche Familie Ypsilantis, die in Eichhorn bei Brünn residiert, stammt von dem Bruder
des vorigen, Gregor Ypsilantis (gest. ab.