war, ernannte ihn der König 1795 zum
Feldmarschall und Oberbefehlshaber der britischen Landmacht. 1799 mit der Leitung der
englisch-russischen Expedition nach
Holland betraut, ward von
Brune bei
Bergen
[* 2] 19. Sept. und bei Castricum 6. Okt. geschlagen und schloß 18. Okt. die
Kapitulation von
Alkmar, infolge deren die Verbündeten sich einschifften. Im J. 1809 verwickelte ihn ein
Zwist mit seiner Mätresse, einer
Mrs.
Clarke, welche einen förmlichen
Handel mit Offizierstellen etc. trieb und einem Mitglied
des
Unterhauses, Oberst Wardle, Mitteilungen über die Heeresverwaltung machte, in einen Skandalprozeß.
Die eingeleitete Untersuchung endigte zwar mit
YorksFreisprechung; doch war die öffentliche Meinung so
entschieden gegen ihn, daß er seine Oberbefehlshaberstelle niederlegte. Gleichwohl ward er von seinem
Bruder,
dem
Prinz-Regenten, schon im Mai 1811 wieder in die
Stelle eines
Feldmarschalls und Oberbefehlshabers des Landheers eingesetzt.
An den parlamentarischen
Verhandlungen des
Oberhauses nahm er nur als fanatischer Gegner der KatholikenemanzipationAnteil.
Er starb kinderlos. Ihm ist in
London,
[* 3] im St.
James'
Park, ein Denkmal errichtet worden. Der
Titel ist seitdem nicht
wieder vergeben worden.
Sie wurde berühmt durch ihren
Reichtum an
Kupfer
[* 4] (Wallaroo, Moonta, Kadina) im nördlichen Teil, ist aber wasserarm, auch ist der
Boden von mittelmäßiger
Güte, wird aber
trotzdem mehr und mehr angebaut.
die mächtige, dreieckförmige
Verlängerung
[* 5] der Nordostküste
Australiens
(Queensland) zwischen dem Carpentariagolf
und dem
Korallenmeer, deren nördliches, abgestumpftes Ende (mit
KapYork) von der
Endeavourstraße
(Torresstraße)
begrenzt wird. In ihrem südlichen Teil wurde sie 1845 von
Leichhardt, an der Ostseite 1848 von
Kennedy, 1865 von
Jardine in
ihrer ganzen
Länge und 1872 von
Hann bereist, ist aber bis auf einige Niederlassungen von Goldgräbern:
Palmerville mit dem
HafenCooktown, Hodgkinson mit den Häfen
Cairns und
WhiteIsland
[* 6]
Point und das jetzt fast verlassene
Somerset
an der Nordspitze, ganz unbewohnt, zur Ansiedelung aber nach den
Berichten der Reisenden recht wohl geeignet.
(spr. jórkschĭr), die größte
GrafschaftEnglands, grenzt östlich an die
Nordsee und umfaßt 15,712 qkm
(285,4 QM.) mit (1881) 2,886,564 Einw.
Sie zerfällt in drei
Distrikte oder Ridings, von denen jeder einen eignen
Charakter hat und seit 1888 auch eine besondere
Grafschaft bildet, nämlich: Nordriding, südlich bis zu der
Ouse und dem
Derwent, östlich bis zur
Küste
von der Teesmündung bis Filey (5510 qkm mit 346,260 Einw.);
Ostriding, zwischen der
Nordsee, dem
Humber, dem untern
Lauf der
Ouse und dem mittlern des
Derwent (3038 qkm mit 315,460 Einw.), und
Westriding, der größte, westlich von der
Ouse und dem
Trent gelegene Teil (7164 qkm mit 2,224,844 Einw.).
Die fruchtbare Thalebene von
York, 100 km lang und durchschnittlich 25 km breit, trennt die
Grafschaft
in zwei Teile. Diese
Ebene wird bewässert von der
Ouse, ihren Quellflüssen Swale und
Ure und ihrem Nebenfluß
Derwent und ist
in ihrem südlichen Teil vollkommen eben, mit
Marschland und
Torfmooren. Östlich von dieser
Ebene erheben sich die wüsten
Yorkmoore (457 m), von fruchtbarenThälern durchschnitten, und der Heidebezirk der
Wolds (223 m), welcher
zahlreichen
Schafen zur
Weide
[* 9] dient, beide durch das baiartige, in der
Richtung von
Scarborough eindringende
Thal
[* 10] von Pickering
fast getrennt.
Westlich vom
Thal von
York liegen die westlichen Moorländer, ein Teil des
PenninischenGebirges, vorwiegend aus magnesischem
Kalkstein und altem roten
Sandstein bestehend, mit ausgedehnten Kohlenfeldern. Hier erhebt sich der Whernside
zu einer
Höhe von 736 m.
Ackerbau und
Viehzucht
[* 11] blühen; 32 Proz. der Oberfläche sind unter dem
Pflug,
[* 12] 39 Proz. bestehen aus
Weideland, und 1888 zählte man 480,864
Rinder
[* 13] u. 1,629,947
Schafe.
[* 14]
Bergbau
[* 15] wird mit großem Erfolg betrieben; derErtrag
belief sich 1887 auf 20 Mill.
Ton.
Steinkohlen, 2 Mill. T. Roheisen, 2258 T.
Blei
[* 16] und etwas
Silber.
Aber noch blühender ist die
Industrie. 1881 beschäftigten die
Woll- und Worstedfabriken 193,896,
Leinen- und Baumwollindustrie
238,897
Arbeiter. Wichtig sind ferner: die Eisenindustrie (58,812
Arbeiter), der Maschinenbau (28,071
Arbeiter), die Fabrikation
von Messerschmiedewaren,
Feilen und
Sägen
[* 17] (zusammen 28,307
Arbeiter), plattierten
Waren,
Glas,
[* 18] Töpferwaren
und
Papier. Hauptstädte der gegenwärtig bestehenden drei
Grafschaften sind
York,
Beverley und
Northallerton. Vgl.
Tait, Yorkshire
(Lond. 1888).
(spr. jórktaun), altes Städtchen im nordamerikan.
StaatVirginia, am Yorkfluß, oberhalb dessen Mündung in die
Chesapeakebai, mit 250 Einw. Zum
Hafen gehören 224
Schiffe
[* 19] von 7534
Ton., und die Ausfuhr seines Gebiets belief sich 1887/88 auf 9 Mill.
Dollar.
Bei der neuen Formierung des preußischen Heers erhielt York von Wartenburg den Befehl über das 1. Armeekorps, das dem
schlesischen Heer zugeteilt wurde und hauptsächlich den Sieg an der Katzbach(26. Aug.) erkämpfte, wie denn das Yorksche Korps
den Hauptanteil an den glänzenden Erfolgen der schlesischen Armee hatte, obwohl York von Wartenburg mit Blüchers und Gneisenaus Heeresleitung
keineswegs einverstanden war und die rücksichtslose Aufopferung der Truppen scharf tadelte. Wegen seiner
unermüdlichen Fürsorge für die Mannschaften hingen diese York von Wartenburg auch mit großer Liebe an, obwohl er streng verfuhr und wenig
zugänglich war. Am 3. Okt. lieferte er das blutige Gefecht bei Wartenburg, durch welches er Blücher den Übergang über die Elbe
öffnete. Die Schlacht bei Möckern(16. Okt.) schlug er fast allein mit seinem Armeekorps. Zwar erlitt es dabei
so bedeutenden Verlust, daß es 18. und 19. Okt. in Reserve gestellt wurde; doch drängte es dann die geschlagenen Franzosen auf
dem Rückzug über die Unstrut. York von Wartenburg bewerkstelligte in der Nacht auf den bei Kaub den Übergang
über den Rhein, nahm St.-Dizier (30. Jan.), griff 4. Febr.Châlons an, das Macdonald am Morgen darauf durch Übereinkunft räumte, und
rettete in dem Gefecht bei Montmirail(11. Febr.)
den russischen GeneralSacken vom völligen Untergang. In der Schlacht von Laon(9. März)
kommandierte York von Wartenburg den linken Flügel des schlesischen Heers, und der Angriff, den er beim Einbruch der Dunkelheit
mit Kleist unternahm, hatte die fast gänzliche Auflösung des feindlichen 6. Armeekorps zur Folge. Auch bei der Schlacht unter
den Mauern von Paris
[* 36] (30. März) wirkte York von Wartenburg thätig mit. Nach eingetretener Waffenruhe erhielt er das Generalkommando in Schlesien,
[* 37] ward zum General der Infanterie befördert und unter Beilegung des Namens »von Wartenburg« und Verleihung
einer Dotation in den Grafenstand erhoben. Während des Feldzugs von 1815 mit dem Oberbefehl des zwischen Elbe und Rhein zurückbleibenden
Reservekorps betraut, nahm er, hierin eine Zurücksetzung erblickend, nach abgeschlossenem Frieden sein Entlassung und lebte
seitdem zurückgezogen in Schlesien. Am ward er zum Generalfeldmarschall ernannt. Er starb auf
Kleinöls bei Breslau.
[* 38] 1855 ward in Berlin sein Standbild (von Rauch) errichtet und 1889 das ostpreuß. Jägerbataillon Nr. 1 Jägerbataillon
Graf York von Wartenburg benannt.