Reichs zählt (über 400 auf 1 qkm), sind: Wipperfürth, Hückeswagen, Lennep, Remscheid, Ronsdorf, Lüttringhausen, Radevormwald,
Gräfrath, Solingen, Höhescheid, Merscheid, Dorp, Burscheid und Leichlingen. Wupperfeld oder Wipperfeld bildet gegenwärtig einen
Teil von Barmen.
Vgl. Sincerus, Ein Gang durchs Wupperthal (geschichtlich, Heilbr. 1887).
Stadt in der österreichisch-schles. Bezirkshauptmannschaft Freudenthal, am Fuß der
Sudeten, an der Oppa und der Staatsbahn Erbersdorf-Würbenthal, hat ein Bezirksgericht, eine Fachschule für Holzindustrie, Fabriken für
Draht und Drahtstifte, Glas, chemische Produkte, Flachsspinnerei, Zwirnerei und Weberei, Jutespinnerei und -Weberei und (1869) 2415 Einw.
Erhabenheit der Bewegung, im Gegensatz zur Anmut (s. d.). Beide kommen darin überein, daß sie
Eigenschaften der Bewegung sind, aber die Anmut eines (der That und dem Anschein nach leicht) Beweglichen, die Würde dagegen eines
(nicht der That, aber dem Anschein nach) Unbeweglichen. Jenes erfordert, um in Bewegung zu geraten, nur geringe, dieses dagegen,
je unbeweglicher es scheint, eine desto größere Kraft, die entweder außer- oder innerhalb des Bewegten
liegt.
Liegt sie außerhalb, so erscheint die Bewegung zwar, je unbeweglicher das Bewegte ist, desto plumper und schwerfälliger,
aber weder erhaben noch würdevoll. Liegt sie dagegen innerhalb, so erscheint das sich selbst Bewegende, je unbeweglicher
es jedem andern gegenüber erschien, desto erhabener über alles andre, und diese seine Erhabenheit,
in seiner Bewegung sich widerspiegelnd, erteilt letzterer Würde. In diesem Sinn kommt der Bewegung eines Gottes als »unbewegten Bewegers«
(Aristoteles),
eines Helden als »unentwegten« Charakters, eines Herrschers als »souveränen« Willens, aber auch jedes seiner
Freiheit und Selbstbestimmung bewußten Menschen Würde zu und erscheint diese selbst als »Ausdruck der Geistesfreiheit«
(Schiller). Das Erscheinungsgebiet der Würde als Bewegung des (scheinbar wenigstens) Unbeweglichen ist der Raum, wie jenes der
Anmut die Zeit, weil jenes seinen Ort durch Verzögerung der Bewegung möglichst zu behaupten, das Bewegliche dagegen den seinen
durch Beschleunigung der Bewegung möglichst rasch zu verändern sucht.
Daher entspricht der Würde die langsame Bewegung: der gemessene Schritt, das abgewogene Sprechen und Betragen.
Geht die sich ihrer Stärke nach selbst bewegende Kraft (der autonome Wille) in moralische Kraft (sittlicher Wille), die auch
dem Wert nach erhaben ist, so geht die Bewegung als Ausdruck der Freiheit (geistige Würde) in jenen der Sittlichkeit
(sittliche Würde) über. Jene flößt uns Ehrfurcht, diese Verehrung ein. Löst dagegen dem Anschein nach sich selbst bewegende
Kraft (autonomen Wollens) in bloßen Schein (der scheinbar freie in einen »dienenden« Willen) sich auf, so schwindet der Schein
der Erhabenheit und damit die Würde. Dieselbe ist daher allerdings mit dem »Amt« (das ebendeshalb auch »Würde« wie
das durch dasselbe bedingte »würdevolle« Betragen »Würde« heißt)
als einem Ausfluß eines souveränen Willens, keineswegs aber mit der Person seines jeweiligen Trägers verbunden und die Behauptung
derselben außerhalb des
Amtes Anmaßung und Lächerlichkeit. Der Eindruck der Würde ist, der Erhabenheit der Bewegung entsprechend,
kein niederschlagender, sondern durch das in uns erweckte Bewußtsein unsrer eignen Freiheit und Selbstbestimmung
ein erhebender. Das männliche Geschlecht, dessen geistige Anlage mehr zur Entwickelung eines selbstbewußten Willens, dessen
organischer Körperbau mehr für erhabene als schöne Bewegung geeignet ist, erscheint darum vorzugsweise als Träger der Würde.
[* ] Bewegung eines Körpers, welcher, nachdem ihm auf irgend eine Weise eine Geschwindigkeit (»Anfangsgeschwindigkeit«)
erteilt worden ist, der Einwirkung der Schwerkraft überlassen wird. Wird ein Körper in vertikaler Richtung aufwärts geworfen,
d. h. wird ihm durch einen Stoß eine nach oben gerichtete Anfangsgeschwindigkeit erteilt, so wirkt, sobald er seinen Ausgangspunkt
verlassen, die Schwerkraft auf ihn, welche seine aufwärts gerichtete Geschwindigkeit in jeder Sekunde um
9,8 m gleichförmig verzögert, bis dieselbe völlig aufgezehrt oder Null geworden ist; in diesem Augenblick hat er seinen
höchsten Punkt erreicht, von dem er nun nach den Gesetzen des freien Falles (s. d.) zu seinem Ausgangspunkt wieder herabfällt.
Da sich beim Herabfallen seine Geschwindigkeit ganz in derselben Weise vergrößert, wie sie sich beim
Steigen vermindert hatte, so braucht er zum Herabfallen ebenso lange Zeit wie zum Steigen, passiert jeden Punkt seiner Bahn
nach abwärts mit der nämlichen Geschwindigkeit, mit welcher er ihn vorher nach aufwärts passierte, und langt unten
an mit derselben Geschwindigkeit, mit welcher er emporgeschleudert worden. Die höchste Höhe, welche er erreicht, ist demnach
gleich der Höhe, von welcher er herabfallen muß, um eine seiner Anfangsgeschwindigkeit gleiche Endgeschwindigkeit zu erlangen;
die Steighöhe des aufwärts geworfenen Körpers wird also den Fallgesetzen zufolge (s. Fall) gefunden, indem man das
Quadrat der Anfangsgeschwindigkeit durch die doppelte Beschleunigung der Schwere (9,8 m) dividiert. Wirft man einen Körper in
schiefer Richtung (AG,
[* ]
Fig. 1) aufwärts, so würde er, wenn die Schwere nicht wirkte, sich vermöge der Trägheit in gerader
Linie mit der ihm beim Wurf erteilten Geschwindigkeit fortbewegen, in gleichen Zeiten die gleichen Wegstrecken
AB, BC, CD etc. durchmessend.
Die Schwere aber zieht ihn unausgesetzt von dieser geradlinigen Bahn nach abwärts und bewirkt, daß er nach den Zeitabschnitten
1, 2, 3, 4... um die Strecken Bb, Cc, Dd, Ee..., welche sich verhalten wie die Quadrate der Zeiten (s. Fall), also wie 1,
4, 9, 16..., unter jene Linie hinabgesunken ist, so daß die krumme Linie Abcdefg die wirkliche Flugbahn des geworfenen Körpers
darstellt. Eine solche krumme Linie, deren einzelne Punkte gefunden werden, wenn man von den Punkten einer geraden Linie (AG)
aus parallele Strecken (Bb, Cc, Dd...) aufträgt, welche sich verhalten wie die Quadrate der von dem Anfangspunkt
A gemessenen zugehörigen Strecken (AB, AC, AD...) der geraden Linie, wird Parabel genannt. Bei einem schräg aufwärts geworfenen
Körper besteht die Wurflinie aus einem aufsteigenden (Ad) und einem absteigenden (dg) Parabelast, welche einander gleich sind
und in gleichen Zeiten durchlaufen werden. Die Wurfweite, d. h. die Entfernung Ag, in welcher der geworfene Stein oder das Geschoß
das Niveau des Ausgangspunktes wieder trifft, ist für eine und dieselbe Anfangsgeschwindigkeit am größten,
wenn der Körper unter einem Winkel von 45° in die Höhe geworfen wird. Wird ein Körper in wagerechter Richtung geworfen, so
beschreibt er den absteigenden Ast einer Parabel (Af',
[* ]
Fig. 2), welcher um so flacher ist, je größer die Anfangsgeschwindigkeit
war. Bei dieser Darstellung der Gesetze der Wurfbewegung wurde vorausgesetzt, daß auf den geworfenen Körper kein
Hindernis einwirke. In der Atmosphäre aber ist jeder geworfene Körper dem Widerstand der Luft ausgesetzt und wird dadurch von der
rein parabelförmigen in eine etwas andre Bahn abgelenkt, deren Bestimmung Aufgabe der Ballistik (s. d.) ist.