Wuk
Stefanowitsch Karadschitsch, s. Karadschitsch. ^[= (Karadžič), Wuk Stephanowitsch, der Begründer der neuserbischen Litteratur, geb. 7. Nov. ...]
Stefanowitsch Karadschitsch, s. Karadschitsch. ^[= (Karadžič), Wuk Stephanowitsch, der Begründer der neuserbischen Litteratur, geb. 7. Nov. ...]
s. Gelbbleierz. ^[= Mineral aus der Ordnung der Molybdate, findet sich in tetragonalen, tafelartigen ...]
s. v. w. Ulfilas. ^[= (Ulfila, "Wölfel"), der Apostel der Goten, geb. 310 oder 311 von christlichen ...]
Stadtgemeinde im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, [* 2] Kreis [* 3] Mettmann, [* 4] an der Linie Aprath-Wülfrath der Preußischen Staatsbahn, hat eine gotische evangelische und eine kath. Kirche, ein neues Rathaus, eine landwirtschaftliche Winterschule, mechanische Weberei, [* 5] Lederschäfte- und Schloßfabrikation, Branntweinbrennerei, 2 Dampf- und 4 Wassermahlmühlen, 5 Ziegeleien, eine Bleierzgrube, Kalksteinbrüche und -Brennerei und (1885) 6975 meist evang. Einwohner.
Richard Paul, Forscher auf dem Gebiet der altenglischen und angelsächsischen Litteratur, geb. zu Frankfurt [* 6] a. M., studierte in Berlin [* 7] und Leipzig, [* 8] nach dem Krieg von 1870, den er mitmachte, noch in Marburg [* 9] Germanistik und neuere Sprachen, habilitierte sich 1873 in Leipzig für englische Sprache und Litteratur und erhielt 1880 daselbst die neuerrichtete ordentliche Professur für dieses Fach. Er veröffentlichte: »Das Evangelium Nikodemi in der abendländischen Litteratur« (Paderborn [* 10] 1872);
»Übersicht der neuangelsächsischen Sprachdenkmäler« (Halle [* 11] 1873);
»Meßmemorial des Buchhändlers Harder von 1569« (mit Kelchner, Frankf. 1873);
»Altenglisches Lesebuch« (Halle 1874-80, 2 Bde.);
»Fünfzig Feldpostbriefe eines Frankfurters« (2. Aufl., das. 1876);
»Kleinere angelsächsische Dichtungen« (mit Glossar, das. 1882);
»Grundriß zur Geschichte der angelsächsischen Litteratur« (Leipz. 1885);
eine Neubearbeitung der von Grein begründeten »Bibliothek der angelsächsischen Prosa und Poesie« (Kassel [* 12] 1881 ff.) und von Wrights »Anglo-Saxon and old English vocabularies« (Lond. 1884, 2 Bde.) u. a. Auch gibt er die »Anglia«, Zeitschrift für englische Philologie, heraus. - Sein Bruder Ernst Wülker, geb. Archivar in Weimar, [* 13] gab heraus: »Urkunden und Schreiben, betreffend den Zug der Armagnaken« (Frankf. 1873);
»Hoch- und niederdeutsches Wörterbuch« (mit L. Diefenbach, das. 1874-82) u. a.
Jürgen, Bürgermeister von Lübeck, [* 14] hanseat. Staatsmann, geb. 1492 zu Lübeck, ward Kaufmann und Führer der demokratisch-protestantisch gesinnten Bürgerschaft und, nachdem er an dem Zug nach Norwegen [* 15] gegen Christian II. von Dänemark [* 16] teilgenommen, 1533 zum Bürgermeister erhoben, in welcher Stellung er sich der reformatorischen Bewegung zugethan, dabei als Feind alles aristokratischen Wesens zeigte und sich namentlich die Aufgabe stellte, die sinkende Macht der Hansa durch Unterjochung der Dänen und Ausbreitung der Demokratie und des Protestantismus unter der Hegemonie Lübecks als Beherrscherin der Ostsee wieder zu heben.
Ein Volksaufstand brachte die Vertreter der Patrizierherrschaft aus dem Rat, worauf Graf Christoph von Oldenburg [* 17] mit der lübischen Flotte und einem Landheer 1534 die Unternehmungen gegen Dänemark begann. Als der Krieg gegen Dänemark indes eine ungünstige Wendung nahm, begab sich Wullenweber selbst nach Seeland. In seiner Abwesenheit gelangte in Lübeck die aristokratische Partei wieder zu Macht und Einfluß. Zwar siegte seine Beredsamkeit auf einem Hansetag zu Lübeck, so daß die Fortführung des dänischen Kriegs beschlossen wurde; während er aber auf einer Sendung an den Herzog Heinrich von Mecklenburg [* 18] abwesend war, lief in Lübeck ein kaiserliches Exekutorialmandat des Reichskammergerichts zu Speier [* 19] vom ein, welches die Stadt mit der Reichsacht bedrohte, wenn nicht binnen 45 Tagen die alte aristokratische Verfassung wiederhergestellt sein werde.
Dies geschah auch im August 1535. Wullenweber legte hierauf nach seiner Rückkehr 26. Aug. seine Würde nieder. Als er bald darauf mit Erlaubnis des Lübecker Rats nach dem Land Hadeln reisen wollte, um dort einen Haufen herrenloser Knechte zu werben und nach Dänemark zum Entsatz des in Kopenhagen [* 20] belagerten Herzogs Albrecht von Mecklenburg zu führen, ward er von dem Erzbischof Christoph von Bremen [* 21] verhaftet und dessen Bruder, dem Herzog Heinrich dem jüngern von Braunschweig, [* 22] einem erklärten Feinde des Luthertums, überliefert, welcher ihn zu Steinbrück bei Wolfenbüttel [* 23] gefangen hielt.
Die Folter erpreßte ihm die widersinnigsten Selbstanklagen, wie: er habe Lübeck demokratisch machen und ein Wiedertäuferreich gründen, den Norden [* 24] aber unter seine Anhänger Mynter und Meyer teilen wollen, während er in Briefen an seinen Bruder in Hamburg [* 25] seine Unschuld beteuerte. Auf dem Tollenstein bei Wolfenbüttel ward öffentliches Gericht über Wullenweber gehalten und er zur Strafe des Vierteilens verurteilt, welche der Herzog in die des Schwerts verwandelte. Diese wurde 29. Sept. d. J. an ihm vollzogen; sein Leichnam wurde gevierteilt und aufs Rad gelegt.
Vgl. Waitz, Lübeck unter Jürgen Wullenweber und die europäische Politik (Berl. 1855-56, 3 Bde.).
Gutzkow und Heinrich Kruse benutzten den Stoff zu einem Trauerspiel, Ludwig Köhler zu einem Roman.
Bernhard, Freiherr von, Seemann, geb. zu Triest, [* 26] trat 1833 als Seekadett in die österreichische Marine, studierte seit 1837 unter Littrow in Wien [* 27] Astronomie [* 28] und wurde 1839 Direktor der Marinesternwarte und Professor der Astronomie und Nautik an der Marineakademie in Venedig. [* 29] 1848 ging er, mit dem Seebezirkskommando betraut, behufs Reorganisation des technischen Materials der Marine nach Triest, übernahm später die Reorganisation und Direktion der Marineakademie, 1850 das Kommando der Brigg Montecuccoli, mit der er in der Levante kreuzte, und wurde 1851 Präsidialreferent des Marineoberkommandos. 1857 übernahm er als Kommodore die Führung der Novara-Expedition und leitete nach der Heimkehr 1859 die Veröffentlichung der Reiseberichte. 1860 wurde er Festungskommandant und Hafenadmiral von Pola [* 30] und 1863 Hafenadmiral von Venedig. 1864 ging er als Oberbefehlshaber mit einem Geschwader nach der Nordsee und entriß den Dänen die Westseeinseln. 1865-67 war er Handelsminister und schloß im Sinn der Handelsfreiheit den Vertrag zwischen Österreich [* 31] und England.
Nach seinem Rücktritt wurde er zum lebenslänglichen Mitglied des Herrenhauses ernannt;
er zog sich 1869 nach Graz [* 32] zurück und starb in Klobenstein bei Bozen. [* 33] Wüllerstorf-Urbair schrieb: »Über das Verhalten und die Verteilung der Winde [* 34] auf der Oberfläche der Erde« (Wien 1860);
»Die Wichtigkeit des Adriatischen Meers für Österreich« (das. 1861);
»Bemerkungen über die physikalischen Verhältnisse des Adriatischen Meers« (das. 1863);
»Zur wissenschaftlichen Verwertung des Aneroids« (das. 1871);
»Die meteorologischen Beobachtungen und die Analyse des Schiffskurses während der Expedition unter Weyprecht und Payer« (Denkschriften der kaiserl. Akademie, Bd. 35 und 43).
Seine Witwe gab »Vermischte Schriften von B. v. Wüllerstorf-Urbair« heraus (Graz 1889).
kleines westafrikan.
Reich, grenzt im S. an den Gambia. Es ist hügelig, gut bewaldet, fruchtbar ¶
und dicht bewohnt von Negern des Mandinkastamms.
Die Haupterzeugnisse bestehen in vortrefflichen Erdnüssen.
Baumwolle, [* 36] Tabak, [* 37] Gemüse.
Die Einwohner teilen sich in Mohammedaner (Buschrir) und Heiden (Sanaki);
zu letztern gehört die Familie des Königs (Mansa).
Südlich von den Ruinen der alten Hauptstadt Medina die französischen Faktoreien Fattatenda und Yarbutenda.