die aufeinander reimenden
Wörter einer
Sprache
[* 2] verzeichnet, und endlich die verschiedenen Realwörterbücher, welche nicht
auf Sammlung und
Erklärung des Sprachlichen, sondern des Sachlichen hinstreben. Hierher gehören die alphabetisch geordneten
Encyklopädien (s.
Encyklopädie), ferner die Wörterbücher der
Künste, der
Reisen, der
Medizin, der
Mathematik, der
Philosophie,
der Litteratur etc.
Der
Kronprinz von
Preußen
[* 8] war mit der dritten deutschen
Armee (vom rechten
Flügel ab gerechnet das 2. und 1. bayrische, das 5. und 11.
Korps
und die
Württemberger umfassend) 5. Aug. an die
Linie der
Selz vorgerückt und hatte für den 6. Aug. nur eine engere
Konzentration nach vorwärts angeordnet. Mit Tagesanbruch jedoch entspannen sich mehrere
Gefechte der
Vortruppen (der
Bayern
unter
General v.
Hartmann und der preußischen 20. und 19.
Brigade) mit den
Franzosen, die dem ursprünglichen
Plan gemäß wieder
abgebrochen wurden, schließlich aber doch zu einer größern
Schlacht führten, da besonders das 5.
Korps unter
General v.
Kirchbach mit so bedeutenden Streitkräften Wörth besetzt und einen zunächst vergeblichen
Angriff auf die
Höhen westlich
der Stadt unternommen hatte, daß ein
Rückzug den
Eindruck einer
Niederlage gemacht haben würde, den man vermeiden mußte.
Der
Kommandeur des 11.
Korps, v.
Bose, versprach dem 5.
Korps seine Mitwirkung, und auch von dem 2. bayrischen
Korps war die
Wiederaufnahme desAngriffs gegen den linken
Flügel zu erwarten. Um diese Zeit (1
Uhr
[* 9] mittags) traf der
Kronprinz
auf dem Schlachtfeld ein und übernahm fortan die Leitung. Der
Angriff des 5.
Korps im
Zentrum führte, allerdings unter Aufbietung
aller
Kräfte und unter großen Verlusten, zur Erstürmung und Behauptung des Höhenrandes über Wörth gegen
Fröschweiler zu. Freilich waren die
Truppen dabei ganz zersplittert worden und durcheinander geraten, aber auch die
Franzosen
hatten bei ihren wiederholten Offensivstößen große Verluste erlitten.
Währenddessen war es zwischen 12 und 1
Uhr dem 11.
Korps gelungen, den Albrechtshäuser
Hof
[* 10] und Morsbronn
den
Franzosen zu entreißen. Als dasselbe dann eine Rechtsschwenkung vornahm, um gegen den
Niederwald vorzugehen, wurde die
aus Morsbronn sich entwickelnde
Infanterie (32. und 94.
Regiment) von der Kürassierbrigade
Michel und einem Lancierregiment,
welche
GeneralLartigue zur Erleichterung seines
Flügels vorgeschickt, angegriffen; aber das preußischeFußvolk,
das ruhig in seinen augenblicklichen
Stellungen und
Formationen verblieb, empfing die französische
Reiterei mit so wirksamem Schnellfeuer, daß sie fast vernichtet wurde. Auch ein heftiger Vorstoß französischer Infanterie
auf den Albrechtshäuser Hof ward abgewiesen und der rechte französische Flügel ganz in den Niederwald zurückgeworfen. Auch
dieser wurde nach heftigem Kampf genommen und in raschem Anlauf,
[* 12] unterstützt durch den linken Flügel des 5. Korps,
das wichtige Dorf Elsaßhausen erstürmt. So war der rechte französische Flügel völlig eingedrückt und die Verbindung mit
dem 5. Korps hergestellt.
Die Franzosen versuchten, Elsaßhausen wiederzuerobern, wurden aber zurückgeschlagen; der Kavallerieangriff der französischen
Kürassierdivision Bonnemain scheiterte gänzlich. Zur Unterstützung des 11. Korps trafen jetzt (nach 3 Uhr) bei Elsaßhausen
die Württemberger ein. Auf dem rechten Flügel des 5. Korps waren die Bayern unter heftigen Kämpfen vorgedrungen u. auf Fröschweiler
vorgerückt. Dieses Dorf, der beherrschende Punkt der französischen Stellung, ward um 4 Uhr nach erbitterter, hartnäckiger
Verteidigung durch die von allen Seiten heranstürmenden Truppenteile des 11. und 5. Korps, der Bayern und
Württemberger erstürmt.
Was nicht im Dorf gefangen wurde, eilte in fast regelloser Flucht auf den Straßen nach Reichshofen und Niederbronn, wo die Division
Lespart vom französischen 5. Korps die Flüchtigen aufnahm, von denen aber ein großer Teil vorher von den verfolgenden Truppen
der beiden deutschen Flügelkorps gefangen genommen wurde. Die Dunkelheit machte der Verfolgung ein Ende,
auf welcher bereits Reichshofen und Niederbronn in deutsche Hände gefallen waren. Die Franzosen setzten ihren Rückzug auf Zabern
[* 13] und durch die Vogesen in größter Eile die Nacht hindurch fort und legten so große Strecken zurück, daß die mehr gegen Bitsch
zu verfolgende deutsche Kavallerie die Fühlung mit ihnen verlor. So wurde das Gros der französischen Armee
gerettet.
Die französische Armee verlor 8000 Mann an Toten und Verwundeten, 9000 Gefangene, 1 Adler
[* 14] und 33 Geschütze.
[* 15] Auf deutscher Seite
war der Sieg mit einem Verlust von 489 Offizieren und 10,153 Mann (davon das 5. Korps allein 5440 Mann)
teuer erkauft.
Vgl. »Der deutsch-französische Krieg 1870/71«, Heft 3 (Generalstabsbericht, Berl. 1873);