Man ist darauf bedacht gewesen, die
Bestandteile des
Wollschweißes zu verwerten, und hat die rohe Wolle (ohne
vorhergegangene Pelzwäsche) mit
Wasser ausgezogen, um die
Lauge auf kohlensaures
Kali zu verarbeiten (s.
Pottasche) oder als
Dünger zu benutzen. Die Schwefelkohlenstoffextraktion dagegen bezweckt die Gewinnung des
Fettes und muß in der
Weise ausgeführt
werden, daß der benutzte
Schwefelkohlenstoff von der Wolle und dem
Fett getrennt und ohne zu großen Verlust
wiedergewonnen werden kann.
Wollin, wahrscheinlich das alte
Julin, seit 1125 Sitz eines
Bistums, das 1170 nach
Kammin verlegt wurde, ward 1183 vonKnut
VI. von
Dänemark
[* 23] zerstört, bald aber wiederhergestellt und erhielt vor 1264
Stadtrecht. Nach
Safarik sind Fulin, Fumne, Fomsburg
und
Vineta (»Wendenstadt«) nur verschiedene
Namen desselben
Ortes. Unter den Dörfern der
Insel treten besonders hervor: Misdroy
(s. d.), mit besuchtem
Seebad;
(Eriometer,
Eirometer),
Instrument zur Messung der
Dicke eines Wollhaars. Von den zahlreichen
Konstruktionen
ist die von
Dollond jedenfalls die beste. Der Dollondsche Wollmesser besteht aus einem zusammengesetzten
Mikroskop,
[* 24] vor dessen Objekitvlinse ein Zerstreuungsglas angebracht ist. Dies ist mittels eines durch seinen
Mittelpunkt gehenden
geraden
Schnittes in zwei gleiche Hälften geteilt, welche sich nebeneinander in der
Richtung des
Schnittes verschieben lassen.
Diese
Verschiebung geschieht durch eine feine
Verzahnung und wird mittels eines
Nonius
[* 25] bis auf 0,127mm genau
gemessen. Das zu messende Wollhaar spannt man von dem Zerstreuungsglas so aus, daß es rechtwinkelig gegen den
Schnitt steht.
Blickt man durch das
Mikroskop, so erscheint das
Bild des
Haars 50fach vergrößert, und zwar ist dies
Bild einfach, wenn die
Hälften des Zerstreuungsglases unverschoben sind. Verschiebt man aber die Teile des
Glases, so erscheinen
zwei
Bilder nebeneinander, und die
Verschiebung beträgt genau so viel wie die
Breite
[* 26] des einfachen
Bildes (d. h. wie der 50fache
Durchmesser des
Haars), wenn man die Hälften des
Glases so stellt, daß die beiden
Bilder ohne Zwischenraum, aber auch ohne
sich teilweise zu decken, nebeneinander erscheinen. In diesem Zustand wird die
Größe der
Verschiebung
auf dem
Nonius abgelesen.