mehr
Essig, Cellulose, Wagenfedern und Leder, ausgezeichneten Obstbau und Viehzucht und [* 2] (1880) 2149 Einw.
Wolfsbergit - Wolga
Essig, Cellulose, Wagenfedern und Leder, ausgezeichneten Obstbau und Viehzucht und [* 2] (1880) 2149 Einw.
s. Kupferantimonglanz. ^[= Mineral aus der Ordnung der Sulfosalze, kristallisiert rhombisch in tafelartigen ...]
Pflanzengattung, s. Lupine. ^[= (Feigbohne, Lupinus L.), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Kräuter oder ...]
kommen aus Labrador und Maine, weniger groß und schön aus den von den Eskimo bewohnten Ländern, aus den Hudsonbailändern, Sibirien, Rußland, Polen, der Türkei, [* 3] weniger aus Frankreich in den Handel, sie sind meist graubräunlich, doch auch weiß, schwarz und graublau.
Man verarbeitet die bessern in Ungarn [* 4] zu Pelzen, sonst auch zu Decken.
Die schönsten weißen und schwarzen konsumiert die Türkei.
Wolframoxyd - Wolfstei
* 5
Wolfsgruben.[* 5] 0,6-1,6 m tiefe, kegelförmige Gruben mit einem aufwärts gerichteten, oben zugespitzten Pfahl in der Sohle, werden schachbrettförmig auf dem Glacis oder im Vorterrain der Schanzen als Annäherungshindernis angelegt, doch zieht man in neuerer Zeit die wirksamern Drahthindernisse vor. Wolfsgruben auch s. v. w. Fallgruben.
s. v. w. Heißhunger. ^[= (Ochsenhunger, Bulimus, Bulimia), eine krankhafte, mit heftiger Begierde nach sofortiger Nahrungsauf ...]
s. v. w. Atropa ^[= L. (Tollkraut, Tollkirsche), Gattung aus der Familie der Solaneen; die einzige Art, A. Belladonna ...] Belladonna.
die an der Innenseite der Hinterläufe mancher Hunde [* 6] befindlichen losen, verkümmerten Zehen mit Kralle, welche höher stehen als die übrigen.
s. Medicago. ^[= L. (Luzerne, Spargelklee, Schnecken-, Sichelklee), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, ...]
s. Delphinium. ^[= Tourn. (Rittersporn), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, ein- oder zweijährige oder ...]
Pflanzengattung, s. Euphorbia. ^[= L. Gattung aus der Familie der Euphorbiaceen, milchende, kraut-, baum- oder strauchart ...] [* 7]
s. Euphorbiaceen. ^[= dikotyle, vielgestaltige Pflanzenfamilie aus der Ordnung Tricoccae der ...] [* 8]
Öderan - Odessa
* 9
Odessa.Wilhelm, dramat. Schriftsteller und Journalist, geb. zu Odessa, [* 9] studierte 1838-45 in Leipzig [* 10] Philosophie und Philologie, trat litterarisch zuerst mit der Schrift »Die schönwissenschaftliche Litteratur der Russen« (Leipz. 1843) auf, der späterhin »Rußlands Novellendichter«, mit biographisch-kritischen Einleitungen (das. 1848-51, 3 Bde.),
folgten. Wolfsohn lebte einige Zeit in Petersburg, [* 11] ließ sich 1850 in Dresden [* 12] nieder, gab hier zuerst mit Prutz das »Deutsche [* 13] Museum« heraus und begründete später die »Russische [* 14] Revue«. Er starb in Dresden. Als Dichter debütierte er mit den didaktischen Dichtungen: »Neues Laienbrevier« (Dessau [* 15] 1851). Seine Dramen: »Zar und Bürger«, »Nur eine Seele«, »Die Osternacht« gingen mit Erfolg über zahlreiche Bühnen;
namentlich »Nur eine Seele« gewann durch Dawisons geniale Darstellung der Hauptgestalt des Fürsten Michel dauernden Beifall.
Sie erschienen gesammelt als »Dramatische Werke« (Dresd. 1857-59, 3 Bde.).
s. Gaumenspalte. ^[= (Palatoschisis), ein angeborner, ziemlich häufig vorkommender Bildungsfehler des Gaumens, stellt ...]
1) Weiler mit Bergschloß bei dem Marktflecken Freiung, im bayr. Regierungsbezirk Niederbayern, hat ein Bezirks- und ein Forstamt und (1885) 36 Einw. -
2) Stadt im bayr. Regierungsbezirk Pfalz, Bezirksamt Kusel, an der Lauter und der Linie Kaiserslautern-Lauterecken der Pfälzischen Nordbahn, 181 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein schönes Rathaus, ein Amtsgericht, Quecksilbergruben, Buntweberei, Gerberei, Bierbrauerei, [* 16] Kalkbrennerei und (1885) 1101 meist evang. Einwohner.
In der Nähe die Ruinen der Schlösser Alt- und Neu-Wolfstein.
(Lückenzähne), bei Pferden die nicht gerade selten dicht vor dem ersten Backenzahn sich findenden kleinen Zähnchen, die sonst ganz bedeutungslos sind.
(tatar. Etil, Itil, Atel, die »Freigebige«, bei den Slawen Bolga oder Wolga, bei den Alten Rha oder Oarus, (finn. noch jetzt Rau), der größte und wasserreichste Fluß des europäischen Rußland und Europas überhaupt, entspringt etwa 330 km vom Finnischen Meerbusen in der Nähe der Düna im Gouvernement Twer, im Wolchonskiwald, unweit des Dorfs Wolgino-Werchowija, westlich von der Kreisstadt Ostaschkow, durchfließt hierauf mehrere kleine Seen, nimmt dann die Selicharowka, den Abfluß des Seligersees, auf und wird für kleine Fahrzeuge schiffbar.
Karyopse - Kasan [unko
* 17
Kasan.Zwischen hohen Ufern setzt sie ihren obern Lauf in südöstlicher Richtung über Rshew bis Subzow fort, wo sie das wellenförmige Tiefland erreicht, welches sie 1700 km weit auf ihrem bis Kamyschin reichenden Mittellauf nicht wieder verläßt. Auf dieser weiten Strecke fließt sie erst ostwärts über Twer, wo sie für größere Fahrzeuge schiffbar wird, bewässert die Gouvernements Jaroslaw, Kostroma und Nishnij Nowgorod in einer anfangs nordöstlichen, dann südöstlichen Richtung und tritt darauf in das Gouvernement Kasan [* 17] ein.
Bei Kasan nimmt sie einen ganz südlichen Lauf an und fließt, durch die mächtige Kama verstärkt, an den Städten Simbirsk, Stawropol, Samara, Sysran, Chwalynsk, Wolsk und Jekaterinenstadt vorbei nach Saratow. Bei der Aufnahme der Samara durchbricht sie auf einer Strecke von 212 km die Ausläufer des Obschtschij Syrt und wird von dessen steilen Abfällen an ihrem rechten Ufer bis zur Stadt Sarepta begleitet, nachdem sie bei Kamyschin mit ihrem noch 690 km langen Unterlauf, auf dem ihr alle Nebenflüsse fehlen, auf Steppenboden getreten ist.
Deltamuskel - Deluc
* 18
Delta.Bei Sarepta wendet sich der Strom plötzlich gegen SO., wälzt sich zwischen durchweg flachen und niedrigen Ufern langsam in vielen Armen, deren erste bedeutende Spaltung bei Zarizyn beginnt, und deren nördlichster Achtuba heißt, ein Labyrinth von Sand- und Sumpfinseln, Schilf- und Wiesengründen bildend, durch den horizontalen Boden der salzigen Steppe und ergießt sich 74 km unterhalb Astrachan in einem 110 km breiten Delta [* 18] mittels 8 Haupt- und fast 2^0 kleinerer Mündungsarme ins Kaspische Meer.
Ein Arm der Wolga, der sich oberhalb Astrachan abtrennt, heißt Bolda. Im Frühling bietet das Wolgadelta den Anblick einer weiten Wassermasse dar. Die Gesamtlänge des Stroms beträgt 3183 km. Unter den sehr zahlreichen und ansehnlichen Nebenflüssen der Wolga sind folgende die wichtigsten: auf der rechten Seite die Oka und die Sura, auf der linken Seite die Mologa, Kostroma, Unsha, Wetluga, Kama und Samara. Durch diese und mehr als 100 andre Nebenflüsse fallen 22 Gouvernements in das Stromgebiet des Riesenflusses, das im ganzen 1,458,894 qkm (26,495 QM.) umfaßt.
Merkwürdig ist das geringe Gefälle des Stroms, das im ganzen nur 273 m beträgt. Die Breite [* 19] der Wolga beträgt bei Twer gegen 215, bei der Mündung der Mologa 470, unterhalb der Mündung der Kama 1500 m und gegen ihre Mündung hin nahezu 8 km. Ihr Lauf ist regelmäßig und ruhig, aber zur Zeit des Schneeschmelzens richtet sie Überschwemmungen und Verwüstungen an. Diese reißen ihr bisweilen neue Betten, die, wenn sie Fluß behalten, Kleine Wolgen (Woloschki) genannt werden.
Wolgaisch-kalmückische
* 20
Seite 16.731.Die verlassenen, mehr oder weniger stehenden Flußstrecken heißen Alter Fluß (Stariza), während man Saloni und Sawodi teils kurze Nebenarme des Hauptstroms, teils kleine Buchten oder Uferseen nennt, die mit ihm durch kurze, meist enge Mündungen zusammenhängen und als Sicherheits- und Landungsplätze von großer Wichtigkeit sind. Der Fluß hat eine Menge größerer und kleinerer Inseln (Ostrowa), völlig von der Beschaffenheit des Gestades, die bis auf die untersten bei ¶
Astrachan alle überschwemmt werden. Im Sommer entblößt die an unzähligen Stellen ihren Grund und bildet Sandinseln, welche nach der Überschwemmung nicht immer an derselben Stelle wieder erscheinen. Das Flußgerinne hat eine sehr verschiedene Tiefe und erreicht sogar 26 m. Das Wasser der Wolga ist Flußwasser von mittlerer Güte, nicht sehr hell, doch nicht ungesund und gut für die Fische, [* 21] an denen die Wolga sehr reich ist. Sie bedeckt sich jährlich vom Ursprung bis zur Mündung mit haltbarem Eis, [* 22] was infolge des Klimas an verschiedenen Orten zu verschiedener Zeit geschieht.
Ungefähr 200 Tage im Jahr ist die Wolga eisfrei (in den Gouvernements Kostroma, Jaroslaw und Kasan sogar nur 152 Tage); doch ist sie bezüglich des Verkehrs die wichtigste Lebensader Rußlands. In den südlichen Gegenden bleiben seichte Stellen (Polynja) offen und rauchen; bedecken sie sich, so öffnen sich andre, weshalb die Winterwege mit Vorsicht gewählt werden müssen. Die Wolga führt alle Jahre immer mehr Sand mit sich und verschlämmt dadurch den Hafen bei Astrachan ungemein.
Überhaupt bemerkt man an der ganzen Wolga, daß sie von Jahr zu Jahr seichter wird. Die Schiffahrt auf der Wolga ist bedeutend. Regelmäßige Dampfschiffverbindungen werden von mehreren Wolga-Dampfschiffgesellschaften (Samoljot, Kawkas und Merkur, [* 23] Wolga u. a.) unterhalten, so von Twer nach Rybinsk, von dort nach Nishnij Nowgorod, Kasan und Astrachan, von Nishnij Nowgorod auf der Kama nach Perm, auf der Ufa bis Ufa, auf der Oka bis Rjäsan und auf der Unsha bis Ugor. Der bequemste und lebhafteste Verkehr besteht zwischen Nishnij Nowgorod und Zarizyn.
Korinth (Stadt)
* 24
Kanal.Unter den großartigen Kanalbauten zeichnen sich die drei Kanalsysteme von Wishne-Wolotschok, des Tichwin- und des Marienkanals (s. d.) besonders aus, welche die Verbindung mit Petersburg bewirken, während der Kanal [* 24] des Herzogs von Württemberg [* 25] die Wolga auch mit der Dwina in Verbindung setzt. Der schon unter Peter projektierte Kanal, welcher die Wolga mit dem Don (von Zarizyn bis Katschalinsk) in Verbindung setzen sollte, ist nicht zur Ausführung gekommen, dagegen durch eine Eisenbahn (Zarizyn-Kalatsch) ersetzt worden.
Von großer Wichtigkeit ist die Fischerei, [* 26] wie denn die Wolga vielleicht der fischreichste Strom der ganzen Erde ist. Bei Simbirsk beginnen die beständigen Fischereien, die sich am zahlreichsten unterhalb Astrachan, an den Mündungen und nächstdem an der Achtuba finden. Aus dem Kaspischen Meer drängt sich im Frühjahr eine so außerordentliche Menge Fische in die Flußmündungen, daß der Fischfang in dieser Zeit über 10,000 Fahrzeuge beschäftigt. Die häufigsten Fische sind: Hechte, Sandarte, Barben, Brachsen und Welse, Störe und Hausen, Sterlette und Sewrugen (Acipenser stellatus).
In den Astrachanschen Fischereien werden jährlich über 100,000 Stück Hausen, über 300,000 Stück Störe, 1½ Mill. Sewrugen und dazu eine ungeheure Menge Sterlette, Karpfen, Sandarte und Welse gefangen. Die Wolga gilt den Russen als ein heiliger Strom und wird deshalb von ihnen fast stets »Mütterchen Wolga« genannt.
Vgl. Müller, Stromsystem der Wolga (Berl. 1839);
V. Ragosin, Die Wolga (russ. 1880); Roskoschny, Die Wolga und ihre Zuflüsse (Leipz. 1887); Lender, Die Wolga (Petersb. 1889).