1872 zum
Kommandeur der 31.
Division in
Straßburg
[* 2] ernannt, nahm er 1873 seinen
Abschied und starb im
Oktober 1884 auf seinem
GutSiede. 1889 wurde ihm zu
Ehren das 3. hessische Infanterieregiment Nr. 83 Infanterieregiment von Wittich genannt.
Er veröffentlichte: »Aus meinem
Tagebuch 1870-1871«
(Kassel
[* 3] 1872).
(tschech. Třeboň), Stadt im südlichen
Böhmen,
[* 18] in sumpfiger, ein ganzes
System von
Teichen umfassender Gegend
an der Staatsbahnlinie
Wien-Gmünd-Prag, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Dechanteikirche
mit schönem
Kreuzgang des ehemaligen Augustinerklosters, ein fürstlich Schwarzenbergsches
Schloß mit
wichtigem
Archiv, eine neue fürstliche Gruft, ein
Gymnasium, 2
Spitäler, eine
Kaserne, große Bierbrauerei,
[* 19] Dampfbrettsäge,
bedeutende
Teichwirtschaft, Fischhandel und (1880) 5819 Einw.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Trier, an der
Lieser und der
Linie Wengerohr-Wittlich der Preußischen Staatsbahn, 171 m ü. M.,
hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein kath. Schullehrerseminar, einAmtsgericht, 2 Oberförstereien,
Wein- und Tabaksbau, Reste römischer
Bäder und (1885) 3425 Einw.
Ludewig,
geb. zu
Hamburg,
[* 22] widmete sich zuerst dem Lehrfach, bald aber ausschließlich der
Naturwissenschaft
und studierte seit 1864 in
Jena,
[* 23]
Berlin und, nachdem er 1867 in
Göttingen
[* 24] promoviert hatte, inParis.
[* 25] Hier
wurde er bei Gelegenheit der
Weltausstellung beauftragt, die Erwerbungen für das in
Berlin neu zu gründende landwirtschaftliche
Museum zu leiten, und mit den 432
Kisten, die er nach
Berlin sandte, wurde der
Grund zu der gegenwärtig so reichen Sammlung
gelegt, als deren
Kustos Wittmack noch jetzt thätig ist. 1874 habilitierte er sich als
Privatdozent an der
Berliner
[* 26] Universität, und 1880 wurde er zum außerordentlichen
Professor ernannt. Seit 1875 fungierte er auch als
Dozent am landwirtschaftlichen
Lehrinstitut, als Generalsekretär des
Vereins zur Beförderung des
Gartenbaues und seit 1879 als
Dozent für
Botanik an der
königlichen Tierarzneischule. Er bearbeitete den
»Katalog des landwirtschaftlichen
Museums« (2. Aufl.,
Berl. 1873) und schrieb einen
»Führer durch das
Museum« (das. 1873). Für die
»Flora brasiliensis« bearbeitete er die
Marcgraviaceen
(Münch. 1879),
und 1875-81 redigierte er die »Monatsschrift des
Vereins zur Beförderung des
Gartenbaus« (später »Gartenzeitung«
und »Gartenflora«). Auch veröffentlichte er »Beiträge
zur Fischereistatistik desDeutschenReichs« (Berl. 1875).
Flecken und Kreishauptort im preuß. Regierungsbezirk
Aurich,
[* 27] an der
Harle und der
LinieEmden-Jever der Preußischen
Staatsbahn, hat eine evang.
Kirche, ein
Amtsgericht,
Seifen- und Ofenfabrikation, große Pferdemärkte und (1885) 1901 Einwohner.
Nächstdem war er sehr thätig in der Bekämpfung des Geheimmittelschwindels, er lieferte zahlreiche
Analysen und schrieb:
»Taschenbuch der Geheimmittellehre« (4. Aufl.,
Nördling. 1876). Außerdem schrieb er: »Etymologisch-chemisches Handwörterbuch«
(Münch. 1847, 2 Bde. mit 3
Supplementen);
Stadtmauer (gut erhalten der Gräper Thorturm) und des alten Schlosses, 2 evang. Kirchen, darunter die schöne Marienkirche
im gotischen Stil, ein Rathaus mit einer Laube aus dem 16. Jahrh., ein Kriegerdenkmal, ein Gymnasium, ein Amtsgericht, Wollspinnerei,
Tuch- und Maschinenfabrikation, Tuchappreturanstalten, Färberei, Wagenbau, Sägemühlen und (1885) 6840 Einw. Dabei ein Landarmen-
und Irrenhaus. - Wittstock, schon 946 erwähnt, erhielt 1248 Stadtrecht und war Residenz der Bischöfe von Havelberg.
[* 33] Bei Wittstock erfochten die
Schweden
[* 34] unter Banér einen glänzenden Sieg über die Kaiserlichen und Sachsen
[* 35] unter dem GeneralHatzfeld. 4 km nördlich von
Wittstock im Walde der sogen. Heideturm, ein mittelalterlicher Wartturm.