lange Zeit der Hauptsitz der deutschen
Aufklärung, nicht minder dann, als sich hier gegenüber dem orthodoxen
Jena
[* 2] unter
Melanchthons
Einfluß jene mildere Auffassung behauptete, welche in der Abendmahlslehre schon in der Wittenberger
Konkordienformel vom
Mai 1536 zu
Tage getreten war. In der Wittenberger
Kapitulation trat
KurfürstJohannFriedrich
sein Land nebst der Kurwürde an
HerzogMoritz ab; 22. Mai ergab sich auf des entthronten
FürstenRat die Stadt dem
Kaiser, welcher
sie schonend behandelte. Im Siebenjährigen
Krieg wurde Wittenberg
[* 3] von den
Preußen
[* 4] besetzt, vom 10.-14. Okt. 1760 aber durch die
Österreicher
und die
Reichsarmee bombardiert, zum Teil eingeäschert und zur
Kapitulation gezwungen. 1806 besetzten
die
Franzosen Wittenberg
Napoleon I. ließ die noch vorhandenen Werke in Verteidigungszustand setzen und betraute 1813 den
MarschallVictor mit dem Oberbefehl.
Nach der
Schlacht bei
Dennewitz wurde Wittenberg vom Bülowschen
Korps eingeschlossen; die eigentliche Belagerung begann aber erst nach
der
Eroberung von
Torgau
[* 5] 28. Dez., worauf die Erstürmung erfolgte. Der
GeneralTauenzien, der diese
Belagerung geleitet hatte, erhielt den Ehrennamen
Tauenzien von Wittenberg. Die
Universität wurde mit der zu
Halle
[* 6] vereinigt
und dorthin verlegt. 1873 ist auch die
Festung
[* 7] eingegangen.
Vgl. Meyner, Geschichte der Stadt Wittenberg
(Dess.
1845);
Dann ist Witterung (besonders in der Jägerei) s. v. w.
Geruch, den ein Gegenstand von sich gibt, und
man bezeichnet damit auch stark riechende
Körper selbst, womit man
Tiere an einen
Ort locken oder von demselben vertreiben
kann (s.
Verwittern).
ehemals reichsunmittelbare
Grafschaft im oberrheinischen
Kreis, von den hessen-darmstädtischen Ämtern
Battenberg und
Biedenkopf, dem
FürstentumNassau Dillenburg und dem Herzogtum
Westfalen
[* 21] begrenzt, umfaßt 487 qkm (8,8 QM.)
mit
16,000 Einw. und bildet jetzt die beiden Standesherrschaften
Wittgenstein-Wittgenstein und Wittgenstein-Berleburg. Die
Grafen
von Wittgenstein und
Battenberg werden zuerst 1174 genannt und scheinen gleichen Ursprungs wie die von
Solms zu sein. Seit 1223 sind
sie Lehnsleute des Erzstifts
Mainz.
[* 22] Bei der
Teilung der Besitzungen zu Ende des 13. Jahrh. entstand die eigentliche
Linie Wittgenstein, welche 1359 im
Mannesstamm erlosch, worauf die
Grafschaft an den
GrafenSalentin von
Sayn fiel (s.
Sayn und Wittgenstein).
1872 zum Kommandeur der 31. Division in Straßburg
[* 37] ernannt, nahm er 1873 seinen Abschied und starb im Oktober 1884 auf seinem
GutSiede. 1889 wurde ihm zu Ehren das 3. hessische Infanterieregiment Nr. 83 Infanterieregiment von Wittich genannt.
Er veröffentlichte: »Aus meinem Tagebuch 1870-1871« (Kassel
[* 38] 1872).