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Witenagemote - Witt
Seite 16.700.
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Witenagemote (Wittenagemote, "Rat der Wissenden"), die alte Ständeversammlung der Angelsachsen / 13
Witham (spr. ütthäm), Flecken in der engl. Grafschaft Essex, nordöstlich von Chelmsford, mit (1884 / 24
Witherit Mineral aus der Ordnung der Carbonate, findet sich selten in rhombischen Kristallen, meist in / 72
Withington Fabrikstadt in Lancashire (England), 4 km südlich von Manchester, mit (1881) 17,609 Einw. / 14
Witim rechter Nebenfluß der Lena in Ostsibirien, entspringt am Westabhang des Jablonoigebirges, durchflie / 51
Witkowitz Eisenwerk, s. Ostrau 1). / 5
Witkowo (Witkowen), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Bromberg, hat eine evangelische und eine / 20
Witney (spr. uittni), Stadt in Oxfordshire (England), 16 km westlich von Oxford, am Windrush, mit Pflugscha / 20
Witold (Witowt), ein litauischer Kriegsheld, der Sohn des litauischen Großfürsten Keistut, aus Gedimins / 125
Witt 1) Johan de, Ratspensionär von Holland, geb. 1625 zu Dordrecht aus einem patrizischen Geschlecht, / 708
Fortsetzung:
Witebsk , russ. Gouvernement, zu Westrußland gehörig, grenzt an die Gouvernements Pskow, Smolensk, Mohilew,
mehr
in bedeutenden
Quantitäten
Getreide
[* 2 ] aus
Smolensk ,
Tuchen aus
Grodno , Kolonial- und
Galanteriewaren aus
Riga
[* 3 ] und
Moskau .
[* 4 ] Der bedeutendste
Handelsplatz ist Witebsk. An Unterrichtsanstalten hat Witebsk 330
Elementarschulen mit 12,433
Schülern , 9
Mittelschulen mit 1983
Schülern
und 2
Fachschulen mit 282
Schülern , nämlich ein geistliches und ein
Lehrerseminar . Das
Gouvernement zerfällt
in zwölf
Kreise :
[* 5 ] Witebsk ,
Gorodok , Level,
Newel ,
Polozk ,
Sebesh ,
Surash ,
Welish ,
Drissa , Liuzin, Reshiza und
Dünaburg , von welchen die
vier letztgenannten in der Ordenszeit zu
Livland
[* 6 ] gehörten und heute »Polnisch-Livland« , von den Landleuten
aber Niflant und Iflant genannt werden. Witebsk bildete früher einen Teil des polozkischen
Fürstentums , kam im 14. Jahrh.
an
Litauen , wurde eine Woiwodschaft, fiel 1772 bei der ersten
Teilung
Polens an Rußland, wurde 1796 mit
Mohilew zur Statthalterschaft
Weißrußland vereinigt, 1802 aber wieder davon getrennt und als eignes
Gouvernement organisiert.
Thb. - Theater
* 7
Theater .
Die gleichnamige Hauptstadt, zu beiden Seiten der
Düna , an den
Eisenbahnen
Dünaburg-Witebsk und
Orel-Witebsk , hat über 30
Kirchen
(darunter 3
römisch-katholische und eine protestantische), 2
Synagogen , mehrere Klöster (schönes Basilianerkloster), ein
kaiserliches
Palais , ein
Gymnasium , ein
Theater ,
[* 7 ] große Kaufhallen, ein
Hospital ,
Gerbereien , berühmte Metfabrikation, lebhaften
Handel und (1885) 54,676 Einw. Im
Nordischen
Krieg hielt die Stadt zu den
Schweden
[* 8 ] und wurde dafür auf
Peters d. Gr. Befehl niedergebrannt.
(Wittenagemote,
»Rat der
Wissenden « ),
die alte
Ständeversammlung der
Angelsachsen (s. d., S. 570).
(spr. ütthäm),
Flecken in der engl.
Grafschaft
Essex , nordöstlich von
Chelmsford , mit (1884) 2966 Einw. Dabei
Tiptree
Hall ,
[* 9 ] mit
Musterwirtschaft des
Herrn Mechi.
Wit - Witkowitz [unkor
* 10
Witherit .
[* 10 ]
Mineral aus der
Ordnung der
Carbonate , findet sich selten in rhombischen
Kristallen , meist
in radialstängeligen
Aggregaten von kugeliger und traubiger Form, ist farblos, meist gräulich oder gelblich durchscheinend,
besitzt
Glasglanz ,
Härte 3-3,5 , spez. Gew. 4,2 -4,3 ,
besteht aus kohlensaurem
Baryt BaCO3 , tritt meist auf Bleierzgängen zu
Tarnowitz
[* 11 ] in
Schlesien ,
[* 12 ] Leogang in
Salzburg ,
[* 13 ] Peggau in
Steiermark ,
[* 14 ] in
Northumberland ,
Cumberland und
Lancashire in
England auf und dient zur
Darstellung
von Baryumpräparaten und als
Rattengift .
Fabrikstadt in
Lancashire
(England ), 4 km südlich von
Manchester ,
[* 15 ] mit (1881) 17,609 Einw.
rechter Nebenfluß der
Lena in
Ostsibirien , entspringt am Westabhang des Jablonoigebirges, durchfließt zuerst
in nordöstlicher
Richtung das Witimplateau, wendet sich dann nach
NW . und erreicht, in mächtigen
Krümmungen
das sehr gebirgige Land durchschneidend, nach 2000 km langem
Lauf bei Witimsk die
Lena .
Das
Flußgebiet ist reich an Pelztieren,
besonders
Zobeln .
Eisenwerk, s.
Ostrau ^[= 1) (Mährisch O.) Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft Mistek, im sogen. Kuhländchen, ...] 1).
(Witkowen ), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Bromberg ,
[* 16 ] hat eine evangelische und eine kath.
Kirche , eine
Synagoge und (1885) 1583 Einw.
(spr. uittni), Stadt in
Oxfordshire
(England ), 16 km westlich von
Oxford ,
[* 17 ] am Windrush, mit Pflugscharfabrikation
und (1881) 3017 Einw.
(Witowt ), ein litauischer Kriegsheld, der Sohn des litauischen
Großfürsten Keistut, aus Gedimins
Geschlecht .
Lange Zeit stritt er um die Herrschaft in
Litauen mit Jagello, seines
Vaters Bruderssohn, bis dieser ihm
im J. 1392 die Herrschaft über
Litauen überließ, das unter
Witold seine höchste Macht erlangte und von der
Ostsee bis zum
Schwarzen
Meere reichte. Witold eroberte ganz
Podolien und machte in vielen
Kämpfen mit den
Russen , den
Tataren und den Ordensrittern seinen
Namen hochberühmt. Er nahm
Anteil an der
Schlacht bei
Tannenberg im
Kampf gegen die Deutschritter (1410).
Doch gelang es ihm nicht,
Litauen zu einem eignen
Königreich zu erheben.
Noch ehe er sich die von
Kaiser
Siegmund auf der Fürstenversammlung
zu
Luzk (1429) versprochene Königskrone aufsetzen konnte, starb er, 80jährig, 27. Okt. 1430.
Titel
Elemente zu
Witt:
1) Johan de, Ratspensionär von Holland
2) Franz Xaver, um die katholische Kirchenmusik verdienter Geistlicher
Niederlande
* 20
Niederlande .
1)
Johan de,
Ratspensionär von
Holland , geb. 1625 zu
Dordrecht
[* 18 ] aus einem patrizischen
Geschlecht ,
erhielt eine vortreffliche
Erziehung und erbte von seinem
Vater , dem
Bürgermeister
Jakob de Witt, welcher als einer der
Führer
der Loevesteinschen
Partei 1650 auf Befehl
Wilhelms II. von
Oranien verhaftet worden war, den
Haß gegen das
Haus
Oranien und die
Grundsätze der republikanisch gesinnten städtischen
Aristokratie in
Holland . Er wurde erst zum
Pensionär
(Stadtschreiber ) seiner Vaterstadt, im Juli 1653 zum
Ratspensionär von
Holland erwählt, welches
Amt ihm nach dem
Sieg der holländischen
Aristokratie über die statthalterliche
Partei die Leitung der Staatsangelegenheiten der niederländischen
Republik in die
Hand
[* 19 ] gab. Witt besaß eine außergewöhnliche Arbeitskraft, vielseitiges, gründliches
Wissen , einen klaren,
tief eindringenden
Verstand und große
Energie und
Zähigkeit in der Verfolgung seiner
Pläne . Im Innern suchte er die Herrschaft
der städtischen
Aristokratie dauernd zu begründen, die oranische
Partei durch Abschaffung der Statthalterwürde und Beschränkung
des Landheers niederzuhalten, die
Finanzen durch
Reduktion des
Zinsfußes der
Anleihen und weise Sparsamkeit
zu bessern,
Industrie und
Handel zu befördern; nach außen war er vor allem bemüht, die
Seemacht der
Niederlande
[* 20 ] zu behaupten,
namentlich gegen das rivalisierende
England , sonst aber
Kriege möglichst zu vermeiden.
Nachdem der unglückliche erste
Seekrieg gegen
England (1654) beendet war, wobei der
Haß gegen das
Haus
Oranien Witt die demütigende
Bedingung der Ausschließungsakte eingehen ließ, wahrte er durch seine Einmischung in den dänisch-schwedischen
Krieg (1658-60) die
Freiheit der
Ostsee und begann 1665 einen neuen
Krieg gegen das seit der
Restauration der
Stuarts nicht bloß
der
Seemacht , sondern auch der
Verfassung der
Republik gefährliche
England . Er beendete denselben glücklich
durch den
Frieden von
Breda (1667) und wandte sich dann gegen
Frankreich , das durch die
Eroberung der spanischen
Niederlande die
Unabhängigkeit der
Republik ernstlich bedrohte. Er schloß im
Januar 1668 mit
England und
Schweden die
Tripelallianz , welche
Ludwig XIV. zum
Frieden von
Aachen
[* 21 ] zwang.
Witte
* 24
Seite 16.701.
Seine und seiner
Partei Machtstellung schien so befestigt, daß er 1668 durch das
Ewige
Edikt den heranwachsenden
Prinzen
Wilhelm von
Oranien für immer von der Statthalterschaft auszuschließen wagte. Aber er hatte der
Republik den unversöhnlichen
Zorn
Ludwigs XIV. zugezogen, und da er die
Generalstaaten nicht zu energischen
Rüstungen
[* 22 ] bewegen konnte, auch selbst
die
Größe der
Gefahr nicht erkannte, so fielen bei dem plötzlichen
Überfall
Frankreichs und
Englands im April 1672 fast die
ganzen
Niederlande in die
Gewalt der Feinde. Nachdem der
Prinz von
Oranien zum
Generalkapitän und
Statthalter erwählt worden,
legte Witt, den das erbitterte
Volk des
Verrats beschuldigte, im Juli 1672 sein
Amt nieder.
Als er 20. Aug. im
Haag
[* 23 ] seinen
Bruder Cornelis de Witt, Ruwaard
¶
mehr
van Putten , der, eines Mordanschlags gegen den Prinzen von Oranien fälschlich beschuldigt, in das Gefängnis geworfen worden
war, in diesem besuchte, entstand ein Volksauflauf, der Pöbel erbrach das Gefängnis und brachte beide Brüder auf grausame
Weise (sie wurden buchstäblich in Stücke gerissen) ums Leben . Die Generalstaaten forderten vom Statthalter Untersuchung
und Bestrafung der Mörder , die aber nie erfolgte. Die »Mémoires de Jean de Witt« (Regensb. 1709) sind nur eine französische
Bearbeitung von de la Courts »Aanwysing der heilsame politike gronden en maximen van de Republike van Holland « (Leid . 1671),
von der Witt bloß einige Kapitel geschrieben hat.
Vgl. »Brieven van J. de Witt« (Haag 1723-25, 6 Bde.);
Simons ,
Johan de Witt en zijn tijd (Amsterd. 1832-36, 3 Bde.);
Knottenbelt, Geschiedenis der staatkunde van J. de Witt (das. 1862);
Geddes, History of the administration of John de Witt (Lond.
1879, Bd. 1);
Lefèvre-Pontalis , Jean de Witt, grand-pensionnaire de Hollande (Par. 1884, 2 Bde.).
Regens - Regensburg
* 25
Regensburg .
2) Franz Xaver , um die katholische Kirchenmusik verdienter Geistlicher , geb. 9. Febr. 1834 zu Walderbach in der Oberpfalz , wurde 1856 zum
Priester geweiht, darauf als Lehrer des Chorgesangs in das Klerikalseminar zu Regensburg
[* 25 ] berufen, 1865 Präses der Marianischen
Kongregation , 1867 Inspektor des Studienseminars und Chordirektor zu St. Emmeran , 1873 Pfarrer in Schatzhofen
bei Landshut
[* 26 ] und starb 2. Dez. 1888. Er hat sich durch erfolgreiches Wirken, besonders aber durch die Begründung des Allgemeinen
deutschen Cäcilienvereins (s. Cäcilienvereine ), dessen Generalpräses er war, und die Herausgabe mehrerer diesem Zweck gewidmeter
Zeitschriften (»Fliegende Blätter für katholische Kirchenmusik « , Regensb. 1866 ff.; »Musica
sacra« , 1868 ff.) um die Reorganisation des katholischen Kirchengesangs hohe Verdienste erworben und war
auch selbst als Komponist von Messen und Motetten thätig.
Vgl. Kistler, Dr . Franz Witt (2. Aufl., Kissing . 1889);
Walter , Dr . F. Witt (Regensb.
1889).