nämlich die eines Studierenden der
Theologie in
Cambridge,
NamensWilliamLee, welcher 1589 den ersten Handkulierstuhl baute.
In
England zu wenig unterstützt, begab sich
Lee nach
Rouen
[* 2] und
Paris,
[* 3] wo er mehrere
Stühle einrichtete und der
Gründer der dortigen
Wirkindustrie wurde, welche hauptsächlich von
Protestanten betrieben wurde. Viele von denselben flüchteten
nach der Aufhebung des
Edikts von
Nantes
[* 4] nach
Deutschland
[* 5] und führten hier die
[* 6] ein. Die spätern
Erfindungen waren meist nur
unwesentlich und hauptsächlich auf Herstellung neuer
Muster und der sogen. Rund- oder Schlauchstühle gerichtet, auf welchen
schlauchartige Wirkwaren ohne
Naht erzeugt werden (s.
Strickmaschine).
[* 7]
ist alles dasjenige, was wirkt, d. h. irgend eine Thätigkeit (Wirksamkeit)
ausübt, weshalb
Raum und Zeit, weil sie zwar die
Bedingungen alles Wirkens sind, aber nicht selbst wirken,
nicht wirklich genannt werden;
der Inbegriff alles Wirklichen macht die Wirklichkeit aus.
(wallonisch pantin), ein im belg.
Hennegau beliebtes Volksspiel, welches von zwei Spielern gespielt
wird, welche auf der
Erde sitzen, und denen man einen
Knebel in die Kniekehlen gesteckt hat, unter welchen die
Arme gelegt werden,
die dann mit einem Handtuch zusammengebunden werden.
Die beiden Gegner bekämpfen einander mit den Fußsohlen,
und wer von beiden den andern zum
Fallen
[* 26] bringt, kann von dem Besiegten ein halbes
LiterBranntwein beanspruchen.
KarlDavid af, schwed. Dichter, geb. zu
Bellsta in
Upland, studierte seit 1860 zu
Upsala,
[* 27] machte 1862 das
Kanzleiexamen, besuchte 1866-67 zu weiterer
AusbildungFrankreich und wurde 1868 zum
Dozenten der Litteraturgeschichte
an der
UniversitätUpsala und 1870 zum
Lektor der schwedischen und lateinischen
Sprache
[* 28] am obern
Gymnasium daselbst ernannt.
Nachdem er 1871-72 zum Teil aus Gesundheitsrücksichten in
Italien
[* 29] zugebracht, gab er 1875 seine Vorlesungen auf, um sich
ausschließlich litterarischen
Arbeiten zu widmen, und trat 1878 in die Redaktion der
»Post- och Inrikes
Tidning« ein.
Außer zahlreichen
Aufsätzen in Monatsschriften hat er als selbständige
Arbeiten erscheinen lassen: »Vergleichung der
AnsichtenVischers und
Zeisings über das Humoristische« (Stockh. 1866);
mehrereBiographien und
Charakteristiken schwedischer Schriftsteller
etc. Das Hauptgewicht seines litterarischen
Schaffens liegt jedoch in seinen Gedichten (»Dikter«, 2. Aufl.,
Stockh. 1877),
denen eine ernste, milde
Stimmung, echte
Religiosität, tiefe
Vaterlandsliebe und dabei große Formvollendung
ihr eigentümliches Gepräge geben.
Ihnen folgten
»Nya dikter« (1880) und »Sånger og bilder«
(1884). 1879 wurde er in die
Akademie der »Achtzehn« abgenommen.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Bromberg,
[* 30] an der Lobsonka, hat eine evangelische und eine kath.
Kirche,
ein
Amtsgericht, eine Bierbrauerei,
[* 31] eine große
Mahlmühle und (1885) 1428 Einw.
(Wirtelstein,Wörtel), aus
Stein- oder Thonmasse hergestellte runde, in der Mitte durchbohrte
Scheiben, dazu
bestimmt, der beim
Spinnen
[* 33] sich um ihre
Achse drehenden Handspindel größere
Schwungkraft
[* 34] zu verleihen, werden in vorgeschichtlichen
Ansiedelungen (schweizerischen
Pfahlbauten,
[* 35] Hissarlik etc.) öfters angetroffen.
Dieselben sind bisweilen mit symbolischen
Zeichen verziert und wurden wohl auch der
Gottheit als Weihgeschenke dargebracht. S. die Abbildungen auf
Tafel
»Pfahlbauten«.
verbüßte. Hier schrieb er die »Fragmente zur Kulturgeschichte der Menschheit« (Kaisersl. 1835, 2 Bde.).
Nach überstandener Strafe ward Wirth im Dezember 1835 nach Passau
[* 47] gebracht, um dort noch eine Kontumazstrafe zu erleiden, und
sodann in Hof unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Er flüchtete jedoch Ende Dezember 1836 nach Frankreich und 1839 nach
Thurgau,
wo er die in Konstanz
[* 48] erscheinende »Deutsche Volkshalle redigierte u.
die «Geschichte der Deutschen« (Stuttg. 1843-45, 4 Bde.; 4. Aufl.,
fortges. von Zimmermann, 1860-62) schrieb. 1847 ließ er sich in Karlsruhe
[* 49] nieder. In den preußischen Fürstentümern in die
deutsche Nationalversammlung gewählt, starb er schon in Frankfurt. Von seinen »Denkwürdigkeiten«
erschien nur der 1. Band
[* 50] (Leipz. 1843).
in seinen »Philosophischen Studien« (das. 1851) hat er es als die Aufgabe der
Philosophie bezeichnet, zu der induktiven (Begriffe bildenden) Methode, über welche der Empirismus, u. der deduktiven (aus
Begriffen ableitenden) Methode, über welche Hegel nicht hinausgekommen sei, eine produktive (Ideale verwirklichende) hinzuzufügen,
welche den Realismus des erstern mit dem Idealismus des zweiten vereinige.