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Winzenheim - Wiprecht
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15 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Winzenheim Stadt und Kantonshauptort in Oberelsaß, Kreis Kolmar, am Eingang ins Münsterthal und an der / 72
Winzer s. v. w. Weingärtner, Weinbauer. / 4
Winzig Stadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Wohlau, hat eine evangelische und eine kath. / 25
Wipfeld Flecken im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Schweinfurt, am Main, 175 m ü. M., / 91
Wipfeldürre das Absterben der Baumwipfel infolge hohen Alters oder bei jüngern Bäumen, wenn unter der / 38
Wipfelfeuer s. Waldbrand. / 3
Wipo deutscher Geschichtschreiber des Mittelalters, aus Burgund gebürtig, Priester und Kaplan der / 96
Wippe s. Schaukelgeräte. / 3
Wipper # s. Kipper und Wipper. / 5
Wipper _2 # 1) Fluß im preuß. Regierungsbezirk Köslin, kommt aus dem Wippersee, mündet nach einem Laufe / 116
Wipperfürth Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Köln, an der Wupper und der Linie Barmen-W. der Preußischen / 58
Wippmaschine s. Schwingbaum. / 3
Wippra Flecken im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Mansfelder Gebirgskreis, an der Wipper, hat eine / 22
Wippschwanz (Wippsterz), s. v. w. Bachstelze. / 4
Wiprecht der ältere, Graf von Groitzsch, aus dem Haus der Grafen von Arneburg vertauschte seine Stammgüter / 325
Fortsetzung:
Wintzingerode , 1) Georg Ernst Levin, Reichsgraf von, württemberg. Staatsminister, geb. 27. Nov. 1752 aus einem
mehr
geb. 15. Febr. 1770 zu
Bodenstein in
Württemberg
[* 2 ] aus der freiherrlichen
Linie , begann seine kriegerische Laufbahn in hessischen
Diensten , ging dann in österreichische über, in denen
er den
Feldzügen gegen
Frankreich beiwohnte, trat 1797 als
Major in russische
Dienste
[* 3 ] und ward Generaladjutant des
Kaisers
Alexander I. 1805 ging er als Gesandter nach
Berlin ,
[* 4 ] um
Preußen
[* 5 ] zur
Allianz mit
Österreich
[* 6 ] und
England gegen
Frankreich zu bewegen, sodann nach
Wien ,
[* 7 ] um den
Traktat mit den verbündeten Mächten
abzuschließen, und befand sich während des
Kriegs in der
Begleitung des
Kaisers . 1809 focht er abermals mit der österreichischen
Armee bei
Aspern
[* 8 ] und wurde
Generalleutnant . 1812 befehligte er ein leichtes
Korps bei der
Avantgarde und wurde 22. Okt. bei
der
Barriere von
Twer in
Moskau
[* 9 ] gefangen.
Wilmanstrand - Wilna (
* 10
Wilna .
Napoleon I. wollte ihn als
Unterthan eines Rheinbundsfürsten erschießen lassen; allein schon 20. Nov. wurde Wintzingerode zwischen
Minsk
und
Wilna
[* 10 ] durch den
General
Tschernyschew befreit, worauf er das
Kommando des 2.
Korps der russischen Hauptarmee
erhielt. 1813 befehligte er bei
Lützen
[* 11 ] den linken
Flügel der Verbündeten. Nach dem
Waffenstillstand stieß er mit seinem
Korps zur Nordarmee und hatte
Anteil an den
Siegen
[* 12 ] von
Großbeeren und
Dennewitz . Bei
Leipzig
[* 13 ] erwarb er sich den
Rang eines russischen
Generals der
Kavallerie .
Auch im spätern Verlauf des
Feldzugs blieb er der Nordarmee zugeteilt, ging mit dieser nach
Holland , vereinigte
sich später bei
Laon mit
Blücher , befehligte dann die
Avantgarde , nahm
Reims
[* 14 ] und stellte die
Verbindung des Blücherschen
Heers
mit dem Schwarzenbergschen her. Nach der
Schlacht von
Arcis sur Aube folgte er dem
Heer
Napoleons nach
Osten ,
wodurch er denselben in der Meinung zu erhalten wußte, daß ihm die ganze Hauptarmee folge. Am 26. März 1814 wendete sich aber
der
Kaiser gegen den Verfolger, und Wintzingerode wurde bei St.-Dizier geschlagen. 1815 befehligte ein russisches
Korps gegen
Frankreich . Er starb 16. Juni 1818 in
Wiesbaden .
[* 15 ]
Karlsruhe
* 16
Karlsruhe .
3)
Heinrich
Levin
Friedrich
Karl ,
Reichsgraf von, Sohn von Wintzingerode 1), geb. 16. Okt. 1778, war württemberg.
Gesandter nacheinander zu
Karlsruhe ,
[* 16 ]
München ,
[* 17 ]
Paris ,
[* 18 ]
Petersburg
[* 19 ] und
Wien sowie im
Hauptquartier der Verbündeten während der
Feldzüge von 1814 und 1815. Als Staatsminister wohnte er nebst dem
Freiherrn v.
Hardenberg dem
Kongreß
zu
Wien bei, wo er sich als Verteidiger liberaler
Grundsätze auszeichnete.
Später zog er sich auf sein
Gut
Bodenstein im Regierungsbezirk
Erfurt
[* 20 ] zurück, wo er 15. Sept. 1856 starb.
Biographie von seinem Sohn (Gotha
[* 21 ] 1866). -
Letzterer ,
Graf Wilko, geb. 12. Juli 1833,
Landesdirektor
der
Provinz
Sachsen ,
[* 22 ] ist gegenwärtig das
Haupt der
Familie .
Stadt und Kantonshauptort in
Oberelsaß ,
Kreis
[* 23 ]
Kolmar ,
[* 24 ] am Eingang ins Münsterthal und an der
Linie
Kolmar-Winzenheim
der
Kaisersberger Thalbahn, hat eine kath.
Kirche , ein
Amtsgericht , bedeutende Baumwollspinnerei,
Weberei ,
[* 25 ]
Eisengießerei ,
[* 26 ] ein
Hammerwerk , ansehnlichen Weinbau und (1885) 3773 Einw. Im
SW . von Winzenheim die
Ruine des 1635 von den
Franzosen
zerstörten
Schlosses Hohenlandsberg (634 m);
westlich die
Ruine Plixburg und dabei die Wilspenschlucht, bekannt durch
Turennes
Umgehungsmarsch
vor der
Schlacht bei
Türkheim (1675).
s. v. w. Weingärtner, Weinbauer.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Breslau ,
[* 27 ]
Kreis
Wohlau , hat eine evangelische und eine kath.
Kirche , eine
Synagoge ,
ein
Amtsgericht , eine Dampfmolkerei und (1885) 2397 Einw.
Schweinfurt - Schweinf
* 28
Schweinfurt .
Flecken
im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken , Bezirksamt
Schweinfurt ,
[* 28 ] am
Main , 175 m ü. M., hat eine kath.
Kirche , Weinbau und (1885) 728 Einw. In der
Nähe
Schloß Gaibach (des
Grafen
Schönborn ) und
Schloß
Klingenberg . Wipfeld gegenüber,
am linken Mainufer, liegen das
Ludwigsbad mit erdig-salinischer
Schwefelquelle von 14° C., die namentlich
bei Rheumatismen,
Gicht ,
Lähmungen , alten Hautübeln und
Geschwüren empfohlen wird, und drei
Stahlquellen . Auch sind Einrichtungen
zu Schwefelmoorbädern sowie zu
Douchen und Dampfbädern vorhanden.
Vgl.
Husemann , Die
Schwefelquelle und der Schwefelmineralschlamm
des
Ludwigsbads bei Wipfeld
(Erlang . 1857);
Schmidt , Das
Ludwigsbad Wipfeld (Würzb. 1875).
das
Absterben der Baumwipfel infolge hohen
Alters oder bei jüngern
Bäumen , wenn unter
der fruchtbaren obern Bodenschicht in größerer oder geringerer Tiefe eine undurchlassende feste
Kies oder Thonschicht liegt,
in welcher die
Wurzeln nicht weiter vorzudringen vermögen.
s.
Waldbrand . ^[= entsteht in der trocknen Jahreszeit leicht durch Entzündung des den Boden im Wald bedeckenden ...]
deutscher Geschichtschreiber des
Mittelalters , aus
Burgund gebürtig,
Priester und
Kaplan der
Kaiser
Konrad
II. und
Heinrich III., schrieb eine
»Vita Chuonradi« (deutsch von
Pflüger , Berl. 1877),
Spottiswoode - Sprache
* 29
Sprache .
welche sich durch
Klarheit und
Frische ,
Natürlichkeit der
Sprache ,
[* 29 ] anschauliche Schilderungen (so besonders von der
Wahl
Konrads II. 1024) und Zuverlässigkeit auszeichnet;
ferner: »Proverbia«
(Denksprüche für
Heinrich III.) und mehrere Gedichte in schöner reiner Form, wie den
»Tetralogus« (Glückwunsch zur Thronbesteigung
Heinrichs III.),
eine Totenklage auf
Konrads II.
Tod u. a. Seine Werke sind herausgegeben
von
Pertz in den
»Monumenta Germaniae historica « , Bd. 2 (besonderer
Abdruck , 2. Aufl., Hannov. 1878).
s.
Schaukelgeräte . ^[= Turngeräte, die in Schwingung versetzt werden können. So die ein an einem aufrechten ...]
s.
Kipper ^[= und (v. niederd. kippen, d. h. abschneiden, und wippen, d. h. schnellen, so in die Wagschale ...] und Wipper.
Merope - Merseburg
* 31
Merseburg .
1)
Fluß im preuß. Regierungsbezirk
Köslin ,
[* 30 ] kommt aus dem Wippersee, mündet nach einem
Laufe von 150 km, wovon 128 km flößbar sind, unweit
Rügenwalde in die
Ostsee , hier den
Hafen Rügenwaldermünde bildend, und
nimmt die
Grabow (s. d.) auf. - 2)
Fluß im nördlichen
Thüringen , entspringt in
Worbis auf dem Untereichsfeld, fließt nach
SO. und mündet nach 75 km langem
Lauf bei
Sachsenburg links in die
Unstrut . - 3)
(Alte Wipper)
Fluß im preuß.
Regierungsbezirk
Merseburg ,
[* 31 ] entspringt östlich vom
Auerberg im südöstlichen Teil des
Harzes , fließt nordöstlich, empfängt
links die ebenfalls aus dem Unterharz kommende Eine u. mündet nach 70 km langem
Lauf unweit
Bernburg
[* 32 ] links in die
Saale . -
4) Nebenfluß des
Rheins , s.
Wupper .
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Köln ,
[* 33 ] an der
Wupper und der
Linie
Barmen-Wipperfürth der Preußischen Staatsbahn, 275 m ü. M.,
hat eine evangelische und 2 kath.
Kirchen , ein
Progymnasium , ein
Amtsgericht , Wollspinnerei,
Tuch -,
Jacken -,
Maschinen - und Knochenmehlfabrikation, 2 Eisenhämmer,
eine
Eisengießerei und (1885) 2613 (als
Gemeinde 5619) meist kath. Einwohner.
Die dortige Tuchindustrie
blühte schon im 13. und 14. Jahrh.
s.
Schwingbaum . ^[= (Wasserwippe, arab. Kadouf), uralte Vorrichtung zum Heben von Wasser, besteht ...]
Flecken im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg ,
Mansfelder Gebirgskreis, an der
Wipper , hat eine evang.
Kirche ,
ein
Amtsgericht , Bierbrauerei
[* 34 ] und (1885) 1101 Einw.
(Wippsterz ), s. v. w.
Bachstelze . ^[= (Motacilla L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Stelzen ...]
[* 35 ]
Wirballen - Wirbelkana
* 36
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der ältere,
Graf von
Groitzsch , aus dem
Haus der
Grafen von
Arneburg vertauschte
¶
mehr
seine Stammgüter in der Altmark mit den Gütern des Grafen Udo von Stade
[* 37 ] in der Gegend von Pegau und Groitzsch (s. d.) im heutigen
Königreich Sachsen , erwarb durch Verheiratung mit Jutta (1086), der Tochter des Böhmenherzogs Wratislaw , auch die Oberlausitz
und erhielt durch Kaiser Heinrich IV ., den er auf dem Zug
nach Italien
[* 38 ] begleitete, noch Leisnig , Lauterstein und
Dornburg . 1096 erbaute er das Kloster zu Pegau , später das zu Reinersdorf an der Unstrut . Wegen Beteiligung bei den böhmischen
Erbfolgestreitigkeiten mit Kaiser Heinrich V . in Streit geraten, mußte er 1110, um die Freiheit seines Sohns Wiprecht des jüngern
zu erkaufen, Leisnig , Morungen und die Oberlausitz an den Kaiser zurückgeben.
Würzburg (Stadt)
* 40
Würzburg .
Wegen seines Anspruchs auf die von Heinrich V. eingezogenen Güter des Grafen von Weimar
[* 39 ] wieder mit diesem in Streit geraten,
ward er 1113 von dem kaiserlichen Feldherrn Grafen Hoyer von Mansfeld in dem Gefecht bei Warnstädt gefangen und von einem Fürstengericht
in Würzburg
[* 40 ] zum Tod verurteilt. Der Sohn rettete zwar des Vaters Leben durch Übergabe von Groitzsch und andern
Besitzungen an den Kaiser , doch wurde der ältere Wiprecht fortwährend in Verwahrung gehalten. Daher erhoben sich dessen Söhne Wiprecht der
jüngere und Heinrich gemeinsam gegen den Kaiser , erschlugen 1115 in der Schlacht beim Welfesholz im Mansfeldischen
den alten Hoyer , eroberten Groitzsch und nötigten den Kaiser , Wiprecht wieder freizugeben.
Der Kaiser wendete ihm sogar seine Gunst wieder zu, gab ihm seine Güter zurück sowie überdies noch die Burggrafschaft Magdeburg
[* 41 ] und die von der Ostmark getrennte Niederlausitz. Wiprecht behauptete sich in diesen Besitzungen; nur in der Mark
Meißen
[* 42 ] mußte er Konrad von Wettin weichen. Auf einer Reise durch Feuer verletzt, legte er im Kloster zu Pegau die Mönchskutte
an und starb hier 1124. Sein Mannesstamm erlosch bald, und seine Besitzungen kamen meist an die Wettiner .
Vgl. Schöttgen,
Historie des Grafen Wiprecht zu Groitzsch (Regensb. 1749);
Flathe , Wiprecht v. Groitzsch (im »Archiv für sächsische
Geschichte« , Bd. 3, 1864).