Wintermonat,
deutscher Monatsname, s. v. w. Dezember, oft aber auch s. v. w. November oder Januar.
deutscher Monatsname, s. v. w. Dezember, oft aber auch s. v. w. November oder Januar.
s. Eranthis. ^[= Salisb. (Winterling), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, perennierende, niedrige Kräuter ...]
s. v. w. Wintersolstitium, ^[= s. Sonnenwenden und Ekliptik.] s. Sonnenwenden und Ekliptik.
weitläufige Kantonierungen, welche früher Truppen bei Eintritt des Winters, während dessen die Operationen eingestellt wurden, zu beziehen pflegten. Im Altertum kehrten die Truppen bei Beginn des Winters in ihre Heimat zurück, und nicht vollendete Kriege wurden mit Anfang des Frühjahrs fortgesetzt. Die Römer [* 2] bezogen Winterquartiere (hiberna) in Feindes Land zuerst bei der Belagerung von Veji (400 v. Chr.) und zwar ein befestigtes Lager, [* 3] um welches Wall und Graben gezogen waren.
Unter den Kaisern wurden die Winterquartiere bequemer eingerichtet, so daß für alle Lebens- und militärischen Bedürfnisse hinreichend Sorge getragen war; sie wurden ständige Aufenthaltsorte der Legionen. Später entstanden aus ihnen oft Städte. Im Mittelalter, namentlich aber nach Errichtung stehender Heere in den Kriegen des 17. und 18. Jahrh., wurden stets Winterquartiere bezogen, wenn schon Friedrich d. Gr. oft die Operationen bis in den Dezember oder Januar fortsetzte. In neuerer Zeit sind Winterquartiere ganz außer Gebrauch gekommen, da bei der heutigen Benutzung der Eisenbahnen der Winter eine Unterbrechung der kriegerischen Thätigkeit nicht nötig macht.
s. Helleborus. ^[= L. (Nieswurz), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, Stauden oder zweijährige Kräuter ...]
schlafähnlicher Zustand, in welchen viele Tiere während der kalten Jahreszeit zu versinken pflegen, wie Schnecken, [* 4] manche Insekten, [* 5] die meisten Reptilien (Schlangen, [* 6] Eidechsen), [* 7] Amphibien (Kröten, Frösche) [* 8] und einzelne Säugetiere, welche einen unterbrochenen (Bär, Dachs, Fledermaus) oder andauernden Winterschlaf (Siebenschläfer, Haselmaus, Igel, Murmeltier) halten. Diese Winterschläfer, namentlich aber die warmblütigen unter ihnen, suchen im Herbst Örter auf, in denen sie vor der strengen Kälte geschützt sind, hohle Baumstämme, Erdhöhlen u. dgl., polstern sie mit Heu, Stroh, Baumblättern, Haaren, Wolle und andern Materialien aus und bringen daselbst mit mehr oder weniger zusammengezogenem Körper und geschlossenen Augenlidern den Winter zu. Ihre normale Temperatur sowie die Sekretionen sind bedeutend vermindert.
Die Absonderungsprodukte des Darmkanals und der Leber sammeln sich im untern Teil des Darms an und werden gleich nach dem Erwachen ausgeleert. Die Atmung ist sehr schwach, der Herzschlag verlangsamt und die Empfindlichkeit gegen äußere Reize gering. Infolge davon ist auch das Nahrungsbedürfnis so gering, daß die Tiere alsdann von dem Fett zu leben vermögen, welches sich in ihrem Körper während des wachen Zustandes angesammelt hat. Eine ähnliche Erscheinung ist der Sommerschlaf, den während der trocknen Jahreszeit Krokodile [* 9] und Schlangen der heißen Himmelsstriche, unter einer Schlammdecke verborgen, halten. Die Ursachen beider Erscheinungen sind noch nicht genau bekannt.
Vgl. Barkow, Der Winterschlaf (Berl. 1846).
Stadt, s. Gottesgab. ^[= (ehedem ), Bergstadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Joachimsthal, auf dem ...]
s. Sonnenwenden ^[= (Solstitien, Solstitial- oder Sonnenstillstandspunkte), die zwei um 180° voneinander entfernten ...] und Ekliptik.
s. v. w. Schneeammer, s. Ammer. ^[= # (Emberiza L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Finken (Fringillid ...]
(Teleutosporen), s. Pilze, [* 10] S. 66, und Rostpilze, S. 989.
s. Drimys; ^[= Forst. (Gewürzrindenbaum), Gattung aus der Familie der Magnoliaceen, immergrüne Sträucher ...]
falsche Wintersrinde, s. Canella.
s. Bachstelze. ^[= (Motacilla L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Stelzen ...] [* 11]
Stadt im schweizer. Kanton Zürich, [* 12] an der Eulach, Knotenpunkt der Bahnlinien nach Koblenz, [* 13] Schaffhausen, [* 14] Konstanz, [* 15] Romanshorn, St. Gallen, dem Tößthal und nach Zürich, [* 16] hat ein schönes Stadthaus (von Semper), eine reformierte und eine kath. Kirche, ein Gymnasium, eine Industrieschule und ein kantonales Technikum, eine Bürgerbibliothek (20,000 Bände) und (1888) 15,956 Einw., welche sich mit der Fabrikation von Baumwoll-, Woll- und Seidenwaren, Maschinen, Eisengießerei, [* 17] Töpferei, Brauerei etc. beschäftigen. - Der Ort begann als keltisch-römisches Vitudurum (Vitodurum), etwas oberhalb der Stelle, da, wo heute Ober-Winterthur liegt. Als Besitzung der Grafen von Kyburg kam dann an das habsburgisch-österreichische Haus und wurde erst 1467 von diesem an Zürich verkauft.
Vgl. Troll, Geschichte der Stadt Winterthur (Wien [* 18] 1842-43, 3 Tle.).
s. Ammer, ^[= # (Emberiza L.), Vögelgattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Finken (Fringillid ...] S. 489.
s. Eranthis. ^[= Salisb. (Winterling), Gattung aus der Familie der Ranunkulaceen, perennierende, niedrige Kräuter ...]
Rasmus Villads Christian Ferdinand, dän. Dichter, geb. zu Fensmark in Seeland, studierte zu Kopenhagen [* 19] Theologie, bereiste 1830-31 Italien, [* 20] lebte seit 1841 zu Neustrelitz [* 21] und privatisierte später zu Kopenhagen. Die erste Sammlung seiner Dichtungen erschien 1828 und nahm in den folgenden Auflagen den Titel: »Digte, gamle og nye« (8. Aufl. 1882) an. Daran schließen sich: »Nogle Digte« (Kopenh. 1835, 2. Aufl. 1852);
»Sang og Sagn« (1839);
»Haandtegninger« (1840);
»Digtninger« (1843);
»Lyriske Digte« (1848);
»Nye Digte« (1850);
»Nye Digtninger« (1853).
Größere Dichtungen sind: »Judith« (1837, nicht vollendet) und »Hjortens Flugt« (1856, 10. Aufl. 1887; deutsch, Berl. 1857),
letzteres sein größtes Gedicht, welches ihn in die Reihe der ersten Dichter unsers Jahrhunderts stellt. Nicht minder bedeutend sind seine »Träsnit« (3. Aufl. 1877),
idealisierte Bilder des Volkslebens, und »Uerner og Malin«, ein Cyklus von sieben Romanzen: »Brogede Blade« (2. Aufl. 1878). Frisch und farbenreich, namentlich in seinen Naturschilderungen, zeigt er die volle Meisterschaft der Sprache. [* 22] Als Novellist hat er in den »Fire Noveller« (1843) und »Tre Fortällinger« (2. Aufl. 1851) ebenfalls Hervorragendes geleistet. Eine deutsche Übersetzung seiner Novellen erschien in 2 Bänden (Leipz. 1851). Er veröffentlichte außerdem Kinderschriften und Übersetzungen sowie eine »Udvalg af Kjämpeviserne« (1839) und »Hundrede Romanzer af danske Digtere« (3. Aufl. 1851). Auch redigierte er einige Zeit das »Danske Kunstblad«. Seine letzten Jahre verlebte Winther in Paris, [* 23] wo er starb. Eine Sammlung seiner Gedichte erschien in 11 Bänden (Kopenh. 1860-72). Aus seinem Nachlaß erschienen »Efterladte digte« (1879).
Vgl. Brandes, Danske Digtere (Kopenh. 1877).
1) Georg Ernst Levin, Reichsgraf von, württemberg. Staatsminister, geb. aus einem alten, aus dem Eichsfeld stammenden Adelsgeschlecht, trat als Offizier in hessische Dienste, [* 24] wurde 1794 in der Stellung eines kurkölnischen Kämmerers in den deutschen Reichsgrafenstand erhoben, ging dann in württembergische Dienste über und wurde 1801 Minister der auswärtigen Angelegenheiten und 1806 erster Minister, in welcher Stellung er sich um das Land große Verdienste erwarb. Nach dem Tode des Königs Friedrich I. 1816 ließ er sich von seinen Staatsämtern entheben; doch übernahm er 1820 wieder die Gesandtschaftsposten zu Berlin, [* 25] Dresden, [* 26] Hannover [* 27] und Kassel. [* 28] Seit 1825 von aller öffentlichen Wirksamkeit zurückgetreten, starb er in Stuttgart. [* 29]
2) Ferdinand, Freiherr von, russ. General, ¶
geb. zu Bodenstein in Württemberg [* 31] aus der freiherrlichen Linie, begann seine kriegerische Laufbahn in hessischen Diensten, ging dann in österreichische über, in denen er den Feldzügen gegen Frankreich beiwohnte, trat 1797 als Major in russische Dienste und ward Generaladjutant des Kaisers Alexander I. 1805 ging er als Gesandter nach Berlin, um Preußen [* 32] zur Allianz mit Österreich [* 33] und England gegen Frankreich zu bewegen, sodann nach Wien, um den Traktat mit den verbündeten Mächten abzuschließen, und befand sich während des Kriegs in der Begleitung des Kaisers. 1809 focht er abermals mit der österreichischen Armee bei Aspern [* 34] und wurde Generalleutnant. 1812 befehligte er ein leichtes Korps bei der Avantgarde und wurde 22. Okt. bei der Barriere von Twer in Moskau [* 35] gefangen.
Napoleon I. wollte ihn als Unterthan eines Rheinbundsfürsten erschießen lassen; allein schon 20. Nov. wurde Wintzingerode zwischen Minsk und Wilna [* 36] durch den General Tschernyschew befreit, worauf er das Kommando des 2. Korps der russischen Hauptarmee erhielt. 1813 befehligte er bei Lützen [* 37] den linken Flügel der Verbündeten. Nach dem Waffenstillstand stieß er mit seinem Korps zur Nordarmee und hatte Anteil an den Siegen [* 38] von Großbeeren und Dennewitz. Bei Leipzig [* 39] erwarb er sich den Rang eines russischen Generals der Kavallerie.
Auch im spätern Verlauf des Feldzugs blieb er der Nordarmee zugeteilt, ging mit dieser nach Holland, vereinigte sich später bei Laon mit Blücher, befehligte dann die Avantgarde, nahm Reims [* 40] und stellte die Verbindung des Blücherschen Heers mit dem Schwarzenbergschen her. Nach der Schlacht von Arcis sur Aube folgte er dem Heer Napoleons nach Osten, wodurch er denselben in der Meinung zu erhalten wußte, daß ihm die ganze Hauptarmee folge. Am wendete sich aber der Kaiser gegen den Verfolger, und Wintzingerode wurde bei St.-Dizier geschlagen. 1815 befehligte ein russisches Korps gegen Frankreich. Er starb in Wiesbaden. [* 41]
3) Heinrich Levin Friedrich Karl, Reichsgraf von, Sohn von Wintzingerode 1), geb. war württemberg. Gesandter nacheinander zu Karlsruhe, [* 42] München, [* 43] Paris, Petersburg [* 44] und Wien sowie im Hauptquartier der Verbündeten während der Feldzüge von 1814 und 1815. Als Staatsminister wohnte er nebst dem Freiherrn v. Hardenberg dem Kongreß zu Wien bei, wo er sich als Verteidiger liberaler Grundsätze auszeichnete. Später zog er sich auf sein Gut Bodenstein im Regierungsbezirk Erfurt [* 45] zurück, wo er starb. Biographie von seinem Sohn (Gotha [* 46] 1866). - Letzterer, Graf Wilko, geb. Landesdirektor der Provinz Sachsen, [* 47] ist gegenwärtig das Haupt der Familie.